Rechenspiele in der BWOL

Das Hinspiel zwischen Deizisau und Plochingen war eine klare Sache für die Plochinger. Fotos: Rudel, Kern (1).

Irgendwann während einer Handballsaison – wie auch bei anderen Sportarten – beginnen die Rechenspiele. Wie viele Punkte brauche ich noch, um dieses oder jenes Ziel zu erreichen. Wenn wie in der BWOL in diesem Jahr ein Modus mit Auf- und Abstiegsrunde dazu kommt, dann wird eigentlich vom ersten Spieltag gerechnet: Gegen wen sind die Punkte besonders wichtig, weil der Gegner mit mir in eine der beiden Runden mitgehen könnte. Denn dorthin nimmt man nicht nur die jeweiligen Mannschaften, sondern auch die Punkte gegen sie mit – spielt aber nicht mehr gegen sie, sondern nur noch gegen die aus der anderen Gruppe. Alles klar?

Das Spiel morgen um 20.30 Uhr zwischen dem TV Plochingen und dem TSV Deizisau gehört tatsächlich noch zu den klareren Angelegenheiten: Die Plochinger werden sehr wahrscheinlich in die Aufstiegsrunde gehen, obwohl sie zuletzt mit zwei Niederlage in Folge geschwächelt haben. Die Deizisauer werden gegen den Abstieg spielen. Aber abgesehen davon ist es ein Derby und das ist so oder so eine besondere Sache.

So siegt es gerade aus, zwischen den Plätzen vier und sieben geht es eng zu.

Der Lokalkampf der Deizisauer im Januar gegen die HSG Ostfildern, die an diesem Wochenende zuschauen muss oder darf, könnte da schon eine größere Bedeutung bekommen. Denn, so die Überlegung nicht nur des scheidenden Deizisauer Trainers Stefan Eidt: Sollte die HSG doch noch vom Aufstiegsrundenplatz vier nach unten rutschen, dann wären Punkte gegen sie wertvoll. Bislang haben die verletzungsgeplagten Deizisauer in der laufenden Saison erst einen einzigen Zähler geholt. Ostfildern muss derweil nicht nur die Mannschaften im Auge haben, die in Richtung Aufstiegsrunde gehen, sondern erst einmal schauen, selbst dabei zu sein. Übrigens vor allem, um damit den Klassenverbleib sicher zu haben.

Bei den Plochingern sieht das ein bisschen anders aus. Sie täten schon wollen. Dazu müssen sie sich aber anders präsentieren als zuletzt – mit ihren Niederlagen gegen Söflingen und Großsachsen haben sie gerade diese beiden Mannschaften wieder stark gemacht, die so der HSG näher gekommen sind.  Das Ganze zeigt aber auch: Die Tabelle sagt viel über den Weg in die Auf- und Abstiegsrunde aus, aber nicht unbedingt darüber, wie dort dann die Ausgangssituation ist.

Wahrscheinlich gehen Plochingen und Ostfildern zusammen in die Aufstiegsrunde – wo sie dann nicht gegeneinander spielen . . .

Gleichzeitig könnte es natürlich so sein, dass die beiden Niederlagen den Plochingern eben doch nicht so sehr weh tun, wenn nämlich sie und die Ostfilderner oben bleiben und Söflingen wie Großsachsen unten. Die HSG hätte dann von den drei Mannschaften aus dem EZ-Land die deutlich entspannteste Situation.

. . . möglicherweise muss Ostfildern aber auch mit Deizisau in die Abstiegsrunde.

Klingt alles ziemlich kompliziert. Am einfachsten ist es deshalb, raus zu gehen und zu versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Ich schau mir das morgen in Plochingen an und berichte online aktuell darüber.

Auf www.esslinger-zeitung.de – und in der morgigen gedruckten Ausgabe – ist mittlerweile übrigens der Spielplan zum EZ-Pokal vom 5. bis 7. Januar in der Halle im Sportpark Weil zu finden. Man sieht sich spätestens dann.