„Horst Fritz feiert beim TSV Denkendorf ein gelungenes Debüt“ – das ist die Überschrift der Handball-Zusammenfassung in der morgigen EZ auf Seite 17. Freut mich, denn als ich vergangene Woche mit Fritz telefoniert habe, um hier was über seine neue Aufgabe zu schreiben, hat man rausgehört, wie er auf die schwierige Aufgabe brennt. Horst Fritz sei der Huub Stevens des TSV Denkendorf, hab ich geschrieben – naja, beide haben schonmal zum Auftakt gewonnen.
Es gab am Wochenende einige erfreuliche Ergebnisse im EZ-Land. Der erneute Sieg des Württembergliga-Spitzenreiters TSV Wolfschlugen etwa. Oder der Erfolg der HSG Ostfildern in der gleichen Liga. Die Mannschaft von Trainer Michael Schwöbel hatte zunächst sieben Spiele verloren, und jetzt gleich zwei in Folge gewonnen. Der jüngste Sieg war zwar gegen den immer noch Letzten TV Altenstadt, aber das muss auch erstmal gewonnen werden. Und dann ist da noch die HSG Deizisau/Denkendorf II in der WL der Frauen. Abstiegskandidat Nummer eins? Von wegen. Mit jetzt 10:12 Punkten ist das Team Siebter. Eine angenehme Überraschung.
Es gab aber auch einige Frustrierte. Die Niederlage des TSV Deizisau in der BWOL (22:36 gegen Söflingen) war zwar richtig heftig, aber die Mannschaft hat schon so viele gute Spiele in dieser Saison gezeigt, dass man sich nicht allzu große Sorgen machen muss. Und Abteilungsleiter Robert Seifried glauben darf, der gestern kurz nach dem Spielende gesagt hat: „Mund abwischen und neu starten.“ Der Württembergliga-Zweite TV Plochingen hat in Laupheim verloren und Spielertrainer Daniel Brack berichtete danach von seiner Unzufriedenheit über die Trainingsbeteiligung. Aber Plochingen bleibt vorne dabei, da bin ich mir sicher.
Die Entwicklung beim Drittligisten TSV Neuhausen gefällt mir da schon weniger. Das ist alles noch ein bisschen fragil bei den MadDogs. Da zeigte die Formkurve in den vergangenen Wochen in die richtige Richtung, und jetzt gab es wieder eine 30:35-Schlappe in Fürstenfeldbruck. Die Neuhausener spielen es insgesamt gar nicht schlecht, aber sie kommen einfach nicht von unten weg. Neun Niederlagen, zwei Siege, zwei Unentschieden – 6:20 Punkte und der vorletzte Platz lautet die Zwischenbilanz. Das wird ein Kämpfen und Zittern bis zum Schluss.
So richtig bedient war gestern Daniel Hebisch. Vor gut drei Wochen habe ich noch ein Interview mit dem Trainer des TV Reichenbach gemacht und mir erklären lassen, warum es beim TVR in der WL so gut läuft. 6:2 Punkte hatte die Mannschaft damals. Jetzt, nach vier Niederlagen in Folge, sind es 10:12. Und Hebisch ist der Verzweiflung nahe. Zumindest war er das gestern nach dem 21:28 (9:19!) gegen den TSV Zizishausen.
Noch ist nicht viel passiert, die Mannschaft ist Neunter, und weit vorne, wo sie Anfang Oktober noch stand, muss sie auch nicht rauskommen. Aber Hebisch zahlt nun erstmals in seiner jungen Trainerkarriere etwas Lehrgeld und ist richtig gefordert. Zum Glück für ihn ist das Umfeld in Reichenbach ruhig. Und auch gestern schaute er schon wieder nach vorne und kündigte an, bei der Videoanalyse auch die zweite Hälfte des Spiels gegen Zizishausen zu beachten, die besser war als die erste. Aus Frust wird schnell wieder Ärmel hochkrempeln. „Und mich tröstet ein bisschen, dass es anderen auch so geht“, sagte er.
„So“, das heißt, dass man manchmal unerwartet schwache Spiele abliefert. Und auch mal eine längere Durststrecke überstehen muss. Die Reichenbacher haben jetzt ein freies Wochenende vor sich. Und Hebisch nimmt nicht gerade den Druck raus, wenn er in den danach noch ausstehenden zwei Spielen vor der Winterpause (gegen Heiningen und Ober-/Unterhausen) zwei Siege fordert. Denn er will an Weinachten unbedingt ein positives Punktekonto haben. Ja dann mal los.
Zumindest aber beim Bezirksligisten TSV Denkendorf ist die Welt wieder ein bisschen mehr in Ordnung. Auf welche Teams von der BZL bis zur Kreisliga A das sonst noch zutrifft, ist wie erwähnt morgen in der EZ auf Seite 17 nachzulesen. Drüber gibt es übrigens eine interessante Geschichte über tierischen Besuch in Plochingen, den Handballer in dieser Form nicht bekommen können…