Von rund zu eckig

Was war das denn? Die Handballer des TSV Neuhausen, zurzeit wie ich hoffe nur für ein Jahr in der BWOL, sind ja immer für Überraschungen gut. Spannend ist es bei den Maddogs eigentlich immer. Fünf vor zwei Minuten vor Schluss – das ist noch nicht durch. Fünf zurück zwei Minuten vor Schluss – da geht noch was. Aber was beim Auswärtsspiel bei der SG Pforzheim/Eutingen passiert ist, ist schon außergewöhnlich. Die Neuhausener warfen nach der Pause das erste Tor und führten mit 20:10. Zehn vor, doppelt so viel Tore geworfen wie der Gegner. Und am Ende? 25:27 verloren. Unglaublich. Die zweite Saisonniederlage, zwar Vierter, aber „nur“ 8:4 Punkte.

Die Maddogs wollen wieder hoch in die 3. Liga, wo sie auch hingehören. Aber so wird es schwer. In den vergangenen Wochen war bei ihnen der Tenor: Es läuft noch nicht rund, aber die Punkte sind da. Irgendwann wird es rund laufen, dann wird alles gut. In Pforzheim lief es in der ersten Hälfte superrund, in der zweiten total eckig. Die Jungs wissen also, wo es anzusetzen gilt. Und vielleicht war das der nötige Schuss vor den Bug, der noch mehr Motivation herauskitzelt, damit am Ende doch alles gut wird.

In der BWOL der Frauen haben wir einen Tabellenführer. Wen wundert’s? Die Frauen des HC Wernau sind nicht nur durch die Württembergliga durchmarschiert, sie stehen nach dem 37:33 in Pflugfelden auch eins höher wieder oben. Spielführerin Tine Gall, die gestern in der Redaktion anrief, war zufrieden. Klar, dass sie beim HCW noch ein bisschen tief stapeln. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass wir im EZ-Land am Ende der Saison zwei Aufstiege in die dritthöchste deutsche Spielklasse feiern können.

Aber nicht alle, die gestern ihre Spielberichte in Raum 206 im zweiten Stock des EZ-Hauses durchgegeben haben, waren zufrieden. Spielertrainer Daniel Brack vom Württembergligisten TV Plochingen nicht, obwohl die Mannschaft beim Schlusslicht gewonnen hat. Aber man muss sagen: Der TVP schlägt sich trotz Punktabzg, schwerem Auftaktprogramm und auch sonst ungünstigem Spielplan bislang prima. Die HCW-Männer stehen immer noch mit null Punkten da, allerdings können sie die Niederlage in Zizishausen wohl verschmerzen. Zizis ist ein ganz heißer Anwärter für den Aufstieg.

Auch Reichenbachs Jochen Masching, den ich gestern am Rohr hatte, hat den Blues. Der TVR steckt ebenfalls mit jetzt 2:8 Punkten hinten drin und hat dabei auch gegen Mannschaften verloren, gegen die etwas geholt werden sollte, wenn man drin bleiben will. So auch der gestrige Gegner SKV Unterensingen, gegen den es ein 24:28 gab. Aber Masching glaubt daran, dass sich die Mannschaft steigert. Und er hat, nachdem er meinen letzten Text hier gelesen hat, versprochen, auch mal wieder ein Spielfilmchen für TVRtv zu machen. Wie wär’s beim nächsten Sieg?

In der Landesliga tut sich Erstaunliches. Die HSG Ostfildern steht in der Staffel 2 ganz weit oben, das Team Esslingen in der Staffel 1 mit 2:6 Punkten im unteren Mittelfeld. Hätte ich so nicht erwartet. Während sich in der Württemberliga schon eine Zweiklassengesellschaft abzeichnet – mit ganz starken Deizisauern und Wolfschlugenern – geht für das Team eins drunter bestimmt noch was. Mein Eindruck: Die Handballsaison hat so richtig an Fahrt aufgenommen.


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2 Antworten auf „Von rund zu eckig“

  1. Andi hat das hier unter „Kommentieren“ geschrieben, ich glaube, hier passt es besser…:

    Der TV Plochingen gewinnt das Donnerstagabendspiel gg die SG Ober-/Unterhausen 37:29-Glückwunsch 🙂 Das übrigens ganz ohne Spielertrainer Brack…gute Besserung, Dani 🙂