Maximal sieben Spiele haben die EZ-Land-Teams in der immer noch jungen Saison absolviert. Insgesamt, das kann man konstatieren, sind sie ordentlich gestartet. Und es bestätigt sich schon jetzt der Eindruck, dass es in den Ligen, in denen es angesichts der Strukturreform des HVW um Qualifikationen geht, bereits besonders intensiv zugeht. Also in der Württemberg- und der Landesliga.
Mein Gefühl: Vor allem und gerade die Württembergliga hat es in sich. Und da kraxeln alle unsere Teams gerade so um den Qualifikationsstrich (zwischen sieben und acht) herum. 5. Wolfschlugen, 6. Deizisau, 7. Ostfildern, 9. Hegensberg/Liebersbronn. Noch Fragen?
Viele Fragen. Ich habe in dieser Saison schon Deizisau gegen HeLi und Wolfschlugen gegen Deizisau gesehen. Am kommenden Samstag spielt Deizisau gegen Ostfildern. Wolfschlugen gegen Deizisau war bestimmt nicht eines der hochklassigsten, aber eines der intensivsten Spiele, die ich seit langem miterlebt habe. Es hat zwei Dinge gezeigt: Sieger Wolfschlugen muss sich jede Woche und gegen fast jeden Gegner strecken, um wirklich um den Aufstieg mitspielen zu können. Und Deizisau ist ein Kandidat für die eingleisige Württembergliga ab der kommenden Saison, wird aber von hinten gejagt. Am Sonntag gegen Langenau/Elchingen, noch das Spiel in Wolfschlugen in den Knochen, haben sich die Deizisauer gut gewehrt.
Auch der nächste Gegner Ostfildern lauert hinter den Deizisauern, und ein bisschen vielleicht HeLi. Naja, auf dem Berg sind sie nach dem grottigen Saisonstart erstmal froh, dass die Mannschaft wieder in der Spur ist. Oder überhaupt erst in der Spur. Das aber richtig. Nach der Schlappe in Deizisau hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass die SG anschließend zwei Mal gewinnen – unter anderem in Wangen – und Tabellenführer Lauterstein den ersten Punkt abnehmen würde. Chapeau!
Die jüngste Klatsche von Ostfildern in Albstadt wundert mich ein bisschen. Aber auch das zeigt: Ausruhen geht kein bisschen.
Es geht spannend weiter. Das kommende Wochenende etwa bietet eine große Fülle an Handball-Highlights. Drittligist Plochingen spielt nach dem Super-Start und dem Doppel-Dämpferle gegen Kornwestheim und in Fürstenfeldbruck daheim gegen Hochdorf, Ostfildern wie erwähnt gegen Deizisau, die Nellinger Drittliga-Frauen gegen Regensburg, Neuhausen (nach dem Kantersieg gegen Köndringen) gegen Baden-Baden – und dann nicht zu vergessen das Landesligaspitzenderby zwischen Denkendorf und Köngen. Puh, wenn man nicht gerade den einen Herzensclub hat – oder der nicht spielt -, fällt die Entscheidung ganz schön schwer, wo man da hingehen soll. Auch uns von der EZ.
Soweit ein paar Gedanken zum aktuellen Handball. Kommt gut
durch die Woche, wir sehen uns in der Halle.
Ich erkläre das immer wieder: Wir von der Sportredaktion können nicht bei allen unserer EZ-Land-Teams bei jedem Spiel vor Ort sein. Zwei Spiele pro Wochenende schaffen wir in der Regel, und diesmal haben wir uns für Deizisau gegen HeLi und das erste Heimspiel des TV Nellingen nach dem Rückzug aus der Bundesliga entschieden. Macht ja Sinn, oder? Eingeflossen in die Entscheidung ist auch, dass der TVP am kommenden Samstag gleich wieder ein Heimspiel hat und unsere Steffi Gauch-Dörre schon dafür eingeteilt ist.
Und hoffentlich von Heimsieg Nummer vier berichten kann.
Ich hätte Plochingen gerne gesehen. Gerne siegen gesehen. Und gerne gesehen, wie Christos Erifopoulos sich präsentiert, mit dem ich mich vergangene Woche unterhalten und über den ich dann ein Porträt geschrieben habe. Interessanter, netter Junge. Und mit 19 schon ein mächtig guter Handballer.
Aber Eindrücke von Deizisau gegen HeLi zu bekommen, war auch nicht schlecht. Deizisau wird oben mitspielen, das hat die Mannschaft auch in diesem Spiel gezeigt. Wobei, das muss man ehrlich sagen, HeLi kein Gradmesser war. Ich war in meinem Urteil in dem Text für die EZ vielleicht ein bisschen hart. Aber SG-Trainer Sinisa Mitranic war in seinen Aussagen direkt nach dem Spiel noch härter. Und die Leser erwarten – und dürfen erwarten – ein ehrliches Urteil vom Journalisten.
Zu HeLi muss man konstatieren: Die Mannschaft wird es in dieser Saison schwer haben. Wenn sie so auftritt wie gegen Deizisau, sehr schwer. Man sieht jetzt schon, dass jeder Ausfall die Mannschaft hart trifft. Und man kann für das Team hoffen, dass die taktischen Veränderungen, die Sinisa Mitranic als umfangreich beschrieben hat, schnell greifen.
Zumindest die Verbandsliga sollte HeLi für die kommende Saison schaffen.
Und das Schöne am Sport ist ja: Ich habe jetzt einen Eindruck vom Spiel der Berg-Handballer in Deizisau und habe diesen auch transportiert.
Aber schon in wenigen Tagen kann die Mannschaft einen
anderen Eindruck von sich vermitteln. Einen besseren. Einen Mut machenden.
Die Deizisauer sind erst am 3. Oktober wieder dran. Es wird ein Spiel, auf das wir uns freuen dürfen, auch wenn es zu einem nicht nur für Zeitungsmacher blöden Termin am Feiertag um 18 Uhr angepfiffen wird: TSV Wolfschlugen gegen TSV Deizisau. Das Top-Derby im EZ-Land.
Um Plochingen müssen wir uns derweil wenig Sorgen machen. Schön.
In der Samstagausgabe haben wir die letzte Sonderseite zum Saisonstart der Handballer in der Eßlinger Zeitung. Es geht um die Landesliga der Männer. Das ist ein klares Zeichen: Die Sommerpause ist endgültig zu Ende, die Runde ist ab dem kommenden Wochenende in allen Ligen in vollem Gange.
Damit endet auch wieder die Sommerpause im Blog – und wie seit vielen Jahren starte ich mit meiner Saisonprognose.
Vorher will ich noch ganz schonungslos auf meine Prognose vom vergangenen Jahr zurückblicken. Ehrlich gesagt: Ich war schon besser. Manchmal war ich zu optimistisch, auch mal zu pessimistisch. Bei acht von 16 Teams lag ich komplett richtig, bei vier so halb richtig und bei vier daneben. Wobei ich damit sehr wahrscheinlich nicht alleine war. Wer hätte die Entwicklung bei den Nellinger (Ex-)-Bundesligafrauen vorhersagen können? Wer hätte gedacht, dass die Plochinger in die 3. Liga aufsteigen? Dass die Neuhausener den Klassenverbleib in der 3. Liga nicht schaffen würden, hatten einige in der Szene befürchtet. Ich hätte ihnen zugetraut, drinzubleiben. Bei den HeLi-Frauen habe ich die Abstiegsgefahr gesehen, war aber optimistischer als es dann gekommen ist.
Auch diesmal werde ich mich nicht um klare Aussagen drücken. Also:
In der 3. Liga sind jetzt die Frauen des TV Nellingen und des TSV Wolfschlugen sowie die Männer des TV Plochingen vertreten. Bei den Nellingerinnen gibt es viele Fragezeichen. Ich sage: Sie werden das Ziel Klassenverbleib irgendwie erreichen. Mehr aber auch nicht. Was die Wolfschlugenerinnen betrifft, so tue ich mich wahrscheinlich genauso schwer, wie sie selbst. Die Liga ist für Team und Verein Neuland, aber ich glaube, der Niveauunterschied zwischen vierter und dritter Liga ist nicht ganz so groß wie bei den Männern. Also, nur Mut, das klappt schon – ganz knapp, oder auch nicht so knapp – mit dem Klassenverbleib. Der dann mindestens so gefeiert werden kann wie der Aufstieg.
Bei den Plochingern kommt mir klar zugute, dass sie schon drei Spiele absolviert – und davon zwei in überzeugender Manier gewonnen haben. Ohne diese Eindrücke hätte ich wahrscheinlich vermutet, dass es die Mannschaft im Kampf um den Klassenverbleib ganz, ganz schwer haben würde. Leicht wird es trotzdem nicht und es kann auch sein, dass es bittere Phasen in der Saison gibt. Aber: Der TVP schafft es. So.
Absteiger TSV Neuhausen und Aufsteiger TV Nellingen II spielen in der BWOL. Wenn eine Mannschaft den direkten Wiederaufstieg schaffen kann, dann ist es Neuhausen – das zeigt allein die Historie. Aber es wird knüppelhart. Sorry, oben auf den Fildern, aber ich will mich ja festlegen: Die MadDogs spielen vorne und um den Aufstieg mit, schaffen es aber nicht ganz. Das hat auch nichts mit dem Abgang von Lukas Fischer und der noch nicht geklärten Situation um Louis Mönch zu tun, die ein eigenes Thema sind. Dass es die Mannschaft auch ohne die beiden ganz gut kann, hat sie bei ihrem Auftaktsieg gezeigt.
Bei der Nellinger Zweiten muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass das Team in der vorhandenen Konstellation auch in der kommenden Saison in der vierthöchsten Spielklasse dabei ist. Viele Spielerinnen, die den Aufstieg geschafft haben, spielen jetzt im Drittligateam. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber das wird wahrscheinlich nicht reichen.
In der Württembergliga muss ich mich bei der Prognose in diesem Jahr auf drei Punkte konzentrieren: Aufsteiger, Absteiger und Qualifikation für die eingleisige Staffel ab der Saison 2020/2021. Erklären muss ich das ganze Prozedere nicht mehr, ihr könnt es auf den Vorschau-Seiten der Männer und Frauen nochmal nachlesen. Also, kurz und knackig: Bei den Männern wird der TSV Wolfschlugen Meister und steigt in die BWOL auf, der TSV Deizisau und – etwas überraschend – die HSG Ostfildern qualifizieren sich für die eingleisige WL, die SG Hegensberg/Liebersbronn kämpft gegen den Abstieg in die Landesliga, schafft es aber in die neu geschaffene Verbandsliga. Passt, oder?
Bei den Frauen ist es schwieriger. Der TV Reichenbach ist einfach mal dran mit dem Aufstieg. Keine Ahnung, was da am Ende der vergangenen Saison los war, dass es das Team noch versemmelt hat. Die Konkurrenz ist wohl noch stärker geworden, aber ich traue es dem Team zu, diesmal gefestigter zu sein und es zu packen. Bei der HSG Deizisau/Denkendorf und dem TSV Köngen wird es bis zum Schluss ein Zittern, ob es mit der Qualifikation für die eingleisige Staffel hinhaut. Aber beide Teams dürften, wenn verletzungsmäßig und so nichts passiert, stark genug sein. Es wird jedoch eng.
In der Landesliga geht es um die Qualifikation für die Verbandsliga, einen Aufsteiger in die Württembergliga gibt es nicht. Ich traue es allen vier EZ-Land-Teams zu: Für das Team Esslingen wäre alles andere eine Enttäuschung und die Mannschaft ist auch gut genug, der TV Reichenbach eh – das Team spielt um die Meisterschaft mit, auch wenn die nichts bringt. Leider in der anderen Staffel wie die anderen Teams. Der TSV Köngen kann es auch schaffen, muss es aber wohl nicht. Beim TSV Denkendorf habe ich einfach ein gutes Gefühl. Die Mannschaft ist als Aufsteiger natürlich der größte Wackelkandidat, aber da geht was und die Verbandsliga ist drin.
In der Landesliga der Frauen haben wir nach einem Jahr ohne EZ-Land-Team wieder einen Vertreter: Württembergliga-Absteiger SG Hegensberg/Liebersbronn. Den Wiederaufstieg müssen wir hier nicht thematisieren – es gibt auch hier diesmal keinen Aufsteiger. Deshalb ist es in diesem Fall mit der Prognose besonders leicht: Die ersten vier oder fünf Teams sind in der Runde darauf in der Verbandsliga dabei – und HeLi wird darunter sein.
A propos HeLi und Frauen-Landesliga: Wer es mit dem Lesen bis hierhin geschafft hat (die nächsten Blog-Beiträge werden wieder kürzer), dem möchte ich noch eine Änderungen in der Handball-Berichterstattung der EZ mitteilen: Bisher haben wir bei den Frauen ja erst ab der Württembergliga regelmäßig berichtet. Jetzt nehmen wir auch die Landesliga – und damit in diesem Fall eben HeLi – dazu, und zwar in der Dienstagausgabe.
Wir haben so viele Teams wie noch nie in der Zeitung unterzubringen. Das ist toll und spricht für eine super Handball-Szene. Aber braucht Platz, der auf den Lokalsportseiten in der Montagausgabe einfach knapp wird. Ich habe hin- und herüberlegt, etwa, ob wir die Landesliga der Männer auch in der Dienstag-Ausgabe fahren sollen, statt sie auf die Montag-Seiten zu „quetschen“. Denn wir wollen auch in Zukunft bei Spielen selbst mit Reporter und Fotograf vor Ort zu sein – auch das braucht Platz in der Zeitung. Es kann sein, dass das mit der Landesliga in der Dienstagausgabe mal so kommt, ansonsten habe ich beschlossen, wenn nötig und wenn möglich lieber in der Montagausgabe etwas Platz von den überregionalen Seiten abzuknapsen und dort noch EZ-Land-Handball zu bringen.
Wie bisher werden wir auch online first berichten und die Texte werden in der Regel einen Tag vor dem Erscheinen in der Zeitung bei www.esslinger-zeitung.de und im ePaper zu finden sein.
Ab der Saison 2020/2021 wird eh vieles anders. Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf die jetzt beginnende oder gerade begonnene Runde.
Ich wünsche allen eine Top-Saison, habt Erfolg und bleibt von Verletzungen verschont!
Man kann es durchaus einen Außenseitersieg nennen. Und verdient hätten ihn alle, sonst wären sie ja nicht nominiert gewesen. Ihr habt entschieden: Ralf Wagner vom TSV Denkendorf ist der Trainer der Saison im EZ-Land!
Ein Bezirksligacoach hat das noch nie geschafft. Aber es zeigt: Es kommt nicht auf die Liga an, um gute Arbeit zu leisten, die entsprechend gewürdigt wird. So konnte etwa auch Daniel Brack, der übrigens in Denkendorf wohnt, vom Baden-Württemberg-Oberligisten und vielleicht bald Drittligisten TV Plochingen mit dem Ergebnis der Wahl leben und gratulierte Wagner.
Danke allen fürs Mitmachen und die hohe Wahlbeteiligung! Hier das Ergebnis:
Ralf Wagner (TSV Denkendorf) 43,94 Prozent
Daniel Brack (TV Plochingen) 24,24 Prozent
Veronika Goldammer (TV Nellingen II) 18,69 Prozent
Rouven Korreik (TSV Wolfschlugen) 9,60 Prozent
Frank Ziehfreund (HSG Ostfildern) 2,02 Prozent
Dass diesmal auch ein bisschen nach dem Motto „the winner takes it all“ abgestimmt wurde, zeigt das Ergebnis von Frank Ziehfreund. Der Nachfolger bei der HSG Ostfildern von Michael Schwöbel, der Trainer der Saison 2017/2018, hat den Württembergliga-Aufsteiger zum einigermaßen sicheren Klassenverbleib geführt. Ebenso eine starke Leistung wie die Aufstiege der Kollegen, finde ich.
Wenn der TVP am Samstag den Aufstieg in die 3. Liga schafft, und dafür stehen die Chancen nach dem 28:28 im Hinspiel beim MTV Rheinwacht Dinslaken sehr gut, dann wird es im EZ-Land die Saison des TV Plochingen gewesen sein. Aber es war eben auch die Saison des TSV Denkendorf. 20 Jahre war der Verein in den Niederungen der Bezirksliga abwärts vertreten, jetzt ist er wieder da in der Landesliga. Und auch noch Bezirkspokalsieger. Ein ganzes Dorf nimmt daran Anteil. Und offensichtlich auch das ganze EZ-Handball-Land.
Daher sieht Ralf Wagner seine Wahl auch als Anerkennung für das, was im ganzen Verein geleistet wurde, wie er mir heute fröhlich erzählt hat und wie es in der EZ nachzulesen ist.
Ich mache jetzt wie immer nach der Trainerwahl Am-Kreis-Sommerpause. Kann gut sein, dass ich die Entwicklung bei den Plochingern kommentiere – so wie ich es beim Abstieg des TSV Neuhausen aus der 3. Liga getan habe. Das wird dann aber in der Druck und Online-Ausgabe der EZ geschehen. Falls mir zwischendurch etwas auffällt, was ich hier im Blog unbedingt beschreiben will, bekommt ihr das wie gewohnt über Facebook mit.
Guten Sommer allen, vielen Dank für eure Treue! Gratulation an Ralf Wagner und den TSV Denkendorf. Und den Plochingern viel Erfolg in der Relegation.
+++ Montag, 17 Uhr. Das „Wahllokal“ ist geschlossen, jetzt wird ausgezählt. Vielen Dank fürs Mitmachen! +++
Was war das nochmal für ein Handball-Wochenende? Für einige Teams ist die Saison schon seit ein paar Wochen beendet – aber für die meisten, die noch im Einsatz waren, war noch richtig Pfeffer drin. Vor allem für den TSV Neuhausen, der doch noch die Entscheidungsspiele zum Verbleib in der 3. Liga erzwungen hat. Wow. Auch der TV Plochingen darf noch ins Relegations-Nachspiel.
Die EZ war am Wochenende bei sieben Spielen vor Ort, davon fünf Mal beim Handball – ich kann mich nicht erinnern, dass wir das schonmal hatten. Viel Spaß beim Lesen!
Aufstiege wurden gefeiert, Abstiege beweint, Mittelfeldplätze so oder so bewertet. Zeit also nun, den Trainer der Saison im EZ-Land zu suchen. Die Wahl ist schon eine gute Tradition – und wie immer seid ihr es, die entscheidet. Bewährt hat sich auch das Verfahren: Ich schlage einige Kandidaten vor und ihr stimmt in der Kommentarfunktion bei Facebook oder hier am Kreis ab. Gerne auch mit einer kurzen Begründung. Und unbedingt sportlich fair: Bitte hier oder auf Facebook abstimmen, also jeder nur ein Mal. Gewählt werden kann bis zum Montag, 13. Mai um 17 Uhr, dann wird ausgezählt und gekürt.
Hier meine Kandidatenliste. Klar ist, dass es einen neuen Trainer der Saison geben wird, denn Michael Schwöbel, der Sieger des vergangenen Jahres, ist mangels Verein diesmal nicht dabei. Es könnte aber eine(n) geben, die oder der schon zum zweiten Mal gewinnt. Daniel Brack (TV Plochingen), Veronika Goldammer (TV Nellingen II), Rouven Korreik (TSV Wolfschlugen), Ralf Wagner (TSV Denkendorf) und Frank Ziehfreund (HSG Ostfildern) stehen zur Wahl.
Der (alphabetischen) Reihe nach:
Daniel Brack (TV Plochingen)
Gelingt den Plochingern durch die Relegation der Sprung in die 3. Liga – und dafür sieht es beim Modus zehn aus zwölf schon grundsätzlich nicht schlecht aus – , dann hat der Verein tatsächlich zum TSV Neuhausen aufgeschlossen oder gar den Machtwechsel im EZ-Land vollzogen, falls es die MadDogs in den Entscheidungsspielen gegen den TV Willstätt erwischt. Die männliche Nummer zwei im EZ-Land sind die Plochinger schon eine Weile. Beim TVP wurde im Hintergrund viel geackert, aber niemand wird bestreiten, dass Trainer Daniel Brack DER Vater des Erfolges ist. Er hat seinen Weg als Trainer gefunden, eine Mannschaft geformt und zum Drittliga-Kandidaten gemacht. Durch Fachkenntnis, Menschenführung und Motivationskunst. Nun verabschiedet er sich und wechselt zum VfL Pfullingen, mit dem er in der kommenden Saison gerne nach Plochingen zurückkehren möchte und dann herzlich empfangen werden wird.
Veronika Goldammer (TV Nellingen)
Veronika Goldammer ist das Trainerinnen-Urgestein beim TVN. Sie hat bei dem Verein viel mitgemacht. Mit den Frauen II ist sie von der 3. Liga in die Württembergliga abgestiegen – und kommt jetzt wieder hoch in die Baden-Württemberg Oberliga. Dazu hat sie Jugendteams von Erfolg zu Erfolg geführt. Folgerichtig übernimmt sie nach dem Rückzug des Vereins aus der Bundesliga das neue Drittliga-Team und steht damit in der ersten Nellinger Trainerreihe. Viel Engagement und Gespür für die Spielerinnen zeichnen Goldammer aus.
Rouven Korreik (TSV Wolfschlugen)
Bei seinem zweiten Engagement in Wolfschlugen hat er das Team in die 3. Liga geführt. Ein Aufstieg, den viele versucht, Wolfschlugen aber jetzt geschafft hat. Ein riesen Erfolg für einen Club und eine Gemeinde von der Größe Wolfschlugens. Den Aufstieg haben sie sich im Verein von ihm erhofft – und er hat geliefert. Ebenso froh sind die Wolfschlugenerinnen, dass Korreik das Team auch in der dritthöchsten Spielklasse betreuen – und hoffentlich zum Klassenverbleib führen – wird.
Ralf Wagner (TSV Denkendorf)
Ralf Wagner hat den TSV Denkendorf sozusagen wachgeküsst. Er hat die Mannschaft vor vier Jahren nach dem Abstieg in die Bezirksklasse übernommen. Dort hat er den Neuaufbau vorangetrieben und die Mannschaft zunächst zurück in die Bezirks- und dann in die Landesliga geführt, wo der Verein seit 20 Jahren nicht war. Verein und Ort sind mächtig stolz auf die Handballer. Wagner hat dabei eine Mannschaft so geformt, dass er gemeinsam mit den vielen jungen Spielern Ernsthaftigkeit und Spaß zu einer erfolgreichen Mischung gemacht hat. Die Landesliga kann kommen.
Frank Ziehfreund (HSG Ostfildern)
Es ist nicht immer ein Aufstieg, der als Erfolg gefeiert wird. Alle im Sport werden es wissen: Nach dem Aufstieg drinzubleiben ist mindestens so schwer. Der HSG Ostfildern mit Trainer Frank Ziehfreund ist das in der abgelaufenen Württembergliga-Saison eindrucksvoll gelungen. Ziehfreund kam nach ein paar Jahren in der handballerischen Fremde in die Region zurück und machte das einigermaßen überraschend aufgestiegene HSG-Team zu einem gestandenen Württembergligisten. Es dauerte nur wenige Wochen, bis man in Sachen Spielstärke und Abgeklärtheit kaum einen Unterschied zu den etablierten Liga-Kräften erkennen konnte. Vor allem verantwortlich dafür ist der Trainer. Zwar mussten die Ostfilderner wie drei Viertel der Liga während der Saison den Blick mehr nach unten als nach oben richten, aber der Klassenverbleib gelang rechtzeitig genug, um nicht bis zum Schluss zittern zu müssen.
Irgendwie habe ich in dieser Saison Pech mit der SG Hegensberg/Liebersbronn. Immer, wenn ich die Mannschaft sehe, enttäuscht sie. Okay, HeLi würde nicht in Abstiegsnot schweben, wenn es eine super Runde wäre. Aber es waren gute Spiele dabei, habe ich mir sagen lassen. Das am Samstag im Derby gegen den TSV Deizisau war keins. Ich weiß nicht, ob es Psychologie war, aber man hat der Mannschaft nicht angemerkt, dass sie die große Chance hatte, den Klassenverbleib am vorletzten Spieltag klarzumachen. Da hat was gefehlt. Jetzt heißt es Zittern bis zum Schluss und zu hoffen, dass Hohenems am letzten Spieltag nicht gewinnt. Denn in Heiningen wird es für HeLi schwer, auch wenn es für den Gegner um nichts mehr geht – wie für Deizisau am Samstag. Trotzdem reichte den Deizisauern eine maximal solide Leistung, um zu gewinnen.
Ich hoffe vor allem für Jochen Masching, dass die Mannschaft nochmal die Kurve kriegt und drinbleibt. Vier Jahre war Masching bei HeLi, zwei Aufstiege hat er geschafft und einmal den Klassenverbleib. Und ihr habt ihn hier am Kreis zum Trainer der Saison gewählt. Es wäre wirklich schade, wenn seine insgesamt so erfolgreiche Ära auf dem Berg mit dem Abstieg enden würde. Für den Verein wäre es besonders bitter, weil es die Frauen ja schon erwischt hat.
Für Maschings Nachfolger Sinisa Mitranic, der am Samstag natürlich in der Halle war, wird es schwer genug. Auch das sieht man der Mannschaft an: Sie braucht einen gewissen Umbruch. Die neue Abteilungsleitung, da bin ich mir sicher, wird gemeinsam mit Mitranic mit Hochdruck daran arbeiten.
Bleibt HeLi drin, bleibt aus EZ-Land-Sicht in der Württembergliga alles beim Alten – in einer Saison 2019/2020, nach der wenig so bleibt wie es ist. Dazu aber ein andermal wieder. Wolfschlugen darf als Zweiter ja nun nicht Relegation spielen. Trotzdem wird es am kommenden Sonntag nochmal ein schönes Match in Wolfschlugen geben: Der Zweite erwartet zum Saisonabschluss den uneinholbaren Meister TSB Schwäbisch Gmünd. Schade, dass es kein Endspiel wird. Aber damit haben sich die Wolfschlugener abgefunden und freuen sich trotzdem auf das Spiel.
Die EZ wird in der Halle vertreten sein. Es wird nochmal ein richtig spannendes Handball-Wochenende. Unser „Einsatzplan“ sieht (ohne Gewähr) so aus: am Samstag ist Karla Schairer beim vorletzten Bundesliga-Spiel des TV Nellingen gegen Oldenburg, Steffi Gauch-Dörre beobachtet, ob der TSV Neuhausen doch noch den Klassenverbleib in der 3. Liga schafft, und Jan Geißler feiert mit den Wolfschlugener Frauen nochmal den Aufstieg in die 3. Liga mit. Am Sonntag berichtet Steffi von besagtem Spitzenspiel der Wolfschlugener Männer und ich bin beim Liga-Abschluss des TV Plochingen, dem ja, das wissen wir seit gestern sicher, noch die Relegation folgt.
Ich habe das hier schonmal geschrieben und bekräftige es nochmal: Mein Wunsch wäre ja, dass wir im EZ-Land in der kommenden Saison vier Drittligisten haben. Stand jetzt: Bei den Frauen ist alles klar, Nellingen nach dem Rückzug aus der Bundesliga und Wolfschlugen sind dabei. Bei den Männer könnte es tatsächlich eine Wachablösung geben, an die vor einer Weile wohl noch keiner geglaubt hätte: Für die Neuhausener sieht es in Sachen Klassenverbleib, so realistisch muss man sein, schlecht aus. Aber wer weiß, vielleicht haut die Mannschaft gegen Dansenberg nochmal einen raus und profitiert von einer gleichzeitigen Niederlage der Willstätter. Damit ist die Konstellation genau anders herum als bei der SG HeLi, die es noch selbst in der Hand hat. Bei den Plochingern stehen die Chancen angesichts dessen, dass zehn der zwölf Relegationsteilnehmer den Sprung in die 3. Liga schaffen, richtig gut aus. Das wäre was: Plochingen in der dritthöchsten Spielklasse.
Zum Thema Nellingen und Spitzenfrauenhandball allgemein durfte ich übrigens wieder Gast im Podcast „Kreis ab“ meines lieben Kollegen Sascha Staat sein. Wie immer hat Sascha noch viele weitere interessante Themen, hört mal rein!.
So, Endspurt. Dieser Saisonabschluss hat es echt in sich!
Es war das Wochenende der (Vor-)Entscheidungen im EZ-Handball-Land. Klar, so kurz vor oder zum Saisonschluss. Die HSG Ostfildern hat endgültig den Klassenverbleib geschafft und die „Zweite“ spielt zukünftig in der Bezirksklasse. Dazu mehr in der Dienstagausgabe der EZ.
Die Männer des TV Plochingen und die Frauen des TSV Wolfschlugen nähern sich der 3. Liga, während sich Männer-Drittligist TSV Neuhausen leider der BWOL nähert. Ich hab das hier schonmal geschrieben: Von einem (TV Nellingen – nochmal leider) bis vier (Nellingen, Wolfschlugen, Neuhausen, Plochingen) Drittligisten ist in der kommenden Saison alles drin.
Die Männer des TV Reichenbach haben den Aufstieg in die Württembergliga trotz ihres Sieges im letzten Saisonspiel nicht geschafft. Und die TVR-Frauen verabschieden ihren Trainer. Genau. Das führt mich dazu: Es tut sich einiges in Sachen Trainer. Weil man bei so vielen Mannschaften im EZ-Land leicht den Überblick verlieren kann, fasse ich das mal zusammen. Voila:
Es sind bei den Handballern der Region noch nicht alle
sportlichen Entscheidungen gefallen, und auch noch nicht alle personellen.
Auffällig ist jedoch bereits, dass sich auf den Trainerstühlen im Hinblick auf
die kommende Saison einiges tun wird. Der Abschied von Eckard Nothdurft vom
Männer-Drittligisten TSV Neuhausen und der von Uwe Pätzold vom
Frauen-Württembergligisten TV Reichenbach sind die frischesten
Trainer-Neuigkeiten im EZ-Land. Hier ein Überblick.
TSV Neuhausen – 3. Liga Männer: Eckard Nothdurft hatte als Nachfolger von Ralf Bader einen schweren Stand beim TSV Neuhausen – so merkwürdig das anmutete, da Nothdurft den Spieler Bader mal trainiert hatte. Aber Bader hat die MadDogs zurück in die 3. Liga geführt und dort nach dem Aufstieg – trotz Nachlassens in der Rückrunde – zum sicheren Klassenverbleib geführt. Ein Jahr später schwebt die Mannschaft in akuter Abstiegsgefahr und Nothdurft hat erklärt, dass er „nicht der Richtige“ für die kommende Saison sei und seinen Zweijahresvertrag nicht erfüllen möchte. Nothdurft geht und die Neuhausener haben noch keinen Nachfolger, der die Mannschaft im Fahrstuhl wieder nach oben oder im Fall des doch noch gelungenen Klassenverbleibs in der 3. Liga etablieren soll.
TV Plochingen – Baden-Württemberg Oberliga Männer: Kaum zu glauben, der TVP ist ein ernsthafter Anwärter auf den Aufstieg in die 3. Liga. Die Aussichten auf die Relegation sind gut, dort wird es dann aber nicht einfach. So oder so wird Erfolgstrainer Daniel Brack, dieser etwas überstrapazierte Begriff greift in diesem Fall, den Verein verlassen und auf jeden Fall den Sprung in die 3. Liga schaffen: zum VfL Pfullingen, wo schon sein Vater Rolf und sein Bruder Benjamin als Trainer und er selbst als Spieler tätig waren. Der Nachfolger in Plochingen stand schon lange fest, lange, bevor das mit der 3. Liga konkret wurde: Michael Schwöbel, Urgestein der HSG Ostfildern, übernimmt. Egal, in welcher Liga.
TSV Wolfschlugen – Baden-Württemberg Oberliga Frauen: Auch die Wolfschlugener Frauen haben sich beste Aussichten auf den Aufstieg in die 3. Liga erarbeitet. Gewinnen sie weiter, ist er ihnen nicht zu nehmen. Schon seit einiger Zeit steht fest: Trainer Rouven Korreik bleibt.
TV Nellingen – Bundesliga und Württembergliga Frauen: Bei den Hornets ist die Sache ein bisschen kompliziert. Das Bundesliga-Team wird zurückgezogen – und hätte nach den jüngsten Ergebnissen wohl auch sportlich den Klassenverbleib nicht geschafft. Nach 15 Jahren Bundesliga- und Zweitliga-Geschichte treten die Nellingerinnen zukünftig in der 3. Liga an. Das zweite Team – das ist die erfolgreiche Seite der aktuellen Vereinsgeschichte – hat auf den Spielfeldern des Landes den Aufstieg von der Württemberg- in die Baden-Württemberg Oberliga geschafft. Das heißt für die Zukunft: Die Hornets treten statt in der ersten und der fünften künftig in der dritten und der vierten Liga an. Bundesliga-Feuerwehrmann Ralf Rascher tritt ab, die bisherige Württembergliga-Trainerin Veronika Goldammer übernimmt das neue Drittliga-Team und ein Coach für das Baden-Württemberg-Oberligateam wird noch gesucht. Es gibt offensichtlich einen Kandidaten.
TSV Wolfschlugen – Württembergliga Männer: Die Mannschaft hat als aktuell Zweiter Chancen auf den Aufstieg in die Baden-Württemberg Oberliga – und Trainer Veit Wager bleibt.
TSV Deizisau – Württembergliga Männer: Das Team spielt nach dem Abstieg aus der Baden-Württemberg Oberliga eine Spitzenrolle. Alle im Verein freuen sich darüber – auch darüber, dass Trainer Olaf Steinke seinen Vertrag schon lange verlängert hat.
HSG Ostfildern – Württembergliga Männer: Nach der Rückkehr hat die Mannschaft eine gute Saison gespielt, am vergangenen Wochenende endgültig den Klassenverbleib geschafft – und wird mit Frank Ziehfreund, dem Nachfolger von Aufstiegstrainer Schwöbel, natürlich weitermachen.
SG Hegensberg/Liebersbronn – Württembergliga Männer: Nach jahrelangem Aufwärtstrend hat die Entwicklung auf dem Berg eine Delle bekommen, der Klassenverbleib steht auf sehr wackeligen Füßen. Klar ist schon eine Zeitlang, dass Jochen Masching, der Vater der Erfolge der vergangenen Jahre, seinen Posten räumt. Sinisa Mitranic, ein bekannter Trainerfuchs in der Region, übernimmt.
TV Reichenbach -Württembergliga Frauen: Die TVR-Frauen haben den Aufstieg (erneut) knapp verpasst. Trotzdem wird die Ära von Trainer Uwe Pätzold als eine erfolgreiche in die Vereinsgeschichte eingehen. Sie ist nur vorbei. Pätzold verabschiedet sich, einen Nachfolger, der den Sprung in die vierthöchste Spielklasse endlich packen soll, hat der Verein noch nicht gefunden.
HSG Deizisau/Denkendorf – Württembergliga Frauen: Die HSG hat sich in der Liga etabliert und eine starke Saison gespielt. Das Trainer-Duo Steffen Irmer-Giffoni/Markus Kuschke wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben: Kuschke hört aus familiären Gründen auf, Irmer-Giffoni macht weiter und sucht einen neuen Partner.
SG Hegensberg/Liebersbronn – Württembergliga Frauen: Die SG geht wieder runter in die Landesliga. Das ist angesichts des Aderlasses vor der Saison keine riesige Überraschung. Trotzdem haben sich die Spielerinnen und Trainer Markus Weisl mit Macht gegen den Abstieg gestemmt. Es hat nicht gereicht. Aber für Trainer und Team spricht, dass sie die Abstiegssaison mit einem Sieg in Biberach beendet haben. Weisl geht nach einem Jahr, es kommt Frank Haas, dem der Neuaufbau zuzutrauen ist.
TSV Köngen – Württembergliga Frauen: Eine ordentliche Saison haben die Köngenerinnen gespielt. Es spricht nichts dagegen, dass das mit Trainer Tim Wagner in der kommenden Spielzeit wieder so läuft.
TV Reichenbach – Landesliga Männer: Wie die Frauen des Vereins waren die TVR-Männer in ihrer Spielklasse lange Aufstiegskandidat Nummer eins. Aber wie die Frauen haben sie es nicht geschafft. Im Verein herrscht nun das Bemühen vor, das Positive zu sehen: Insgesamt hat die Mannschaft eine starke Saison gespielt und in der kommenden Runde soll sie wieder eine gute Rolle spielen. Durch die beschlossene Strukturreform des Handball-Verbandes Württemberg ist das mit dem Aufstieg nicht so einfach – Ziel und machbar dürfte die Qualifikation für die wieder eingeführte Verbandsliga sein.
Team Esslingen – Landesliga Männer: Das Team war während der Saison weit weg von der Württembergliga und auch weit weg von der Bezirksliga. Trainer Daniel Kraaz soll in der kommenden Saison dafür sorgen, dass etwas mehr geht.
TSV Köngen – Landesliga Männer: Die Mannschaft hatte am letzten Spieltag die Chance, die Saison auf Platz fünf abzuschließen. Es wurde Rang acht. Egal, es war eine gute Runde. Der bisherige Spielertrainer Moritz Eisele wird in Zukunft „nur“ noch mit dem Ball in der Hand aktiv sein, Simon Hablizel hat als Trainer das Sagen.
TSV Denkendorf – Bezirksliga Männer: Die Geschichte ist so schnell erzählt wie erfolgreich: Trainer Ralf Wagner wird mit den Denkendorfern drei Ligen durchlaufen: Nach seinen Antritt konnte er den Abstieg in die Bezirksklasse nicht verhindern, er schaffte mit der Mannschaft den Wiederaufstieg in die Bezirksliga und jüngst nach 20 Jahren die Rückkehr der Männer des Vereins in die Landesliga. In seiner sechsten Saison in Denkendorf soll er die Mannschaft dort halten.
Ganz überraschend kam es nicht, dennoch war es die Nachricht des Wochenendes im EZ-Handball-Land: Eckard Nothdurft wird den TSV Neuhausen am Saisonende nach nur einem Jahr verlassen. Und leider sieht es im Moment so aus, dass die Station Neuhausen seine Vita nicht schmücken wird: Als Nachfolger von Ralf Bader sollte Nothdurft die Mannschaft weiterentwickeln – jetzt steht sie vor dem Abstieg aus der 3. Liga in die Baden-Württemberg Oberliga.
Man muss bei dem Restprogramm der MadDogs – es geht gegen den Ersten, den Vierten und den
Zweiten – schon sehr optimistisch sein, um an den Nicht-Abstieg zu glauben.
Aber Aufgeben gilt natürlich nicht.
Die Gründe für das Ende der Zusammenarbeit sind vielschichtig. Fakt ist, dass der Verein entgegen anders lautender Gerüchte mit Nothdurft weitermachen wollte. Er selbst hat darum gebeten, den Zweijahresvertrag aufzulösen. „Ich bin der Überzeugung, dass ich in der kommenden Saison nicht der Richtige für Neuhausen bin“, sagt er. Könnte auch heißen: Neuhausen ist nicht der richtige Verein für ihn.
Meine Kollegin und Neuhausen-Expertin Steffi Gauch-Dörre hat das Thema in der Montagausgabe treffend kommentiert. Ein Verein wie Neuhausen tut sich bei aller Mühe und allem Engagement schwer, Drittligahandball zu wuppen. Das gilt generell. Einen erfahrenen Trainer zu holen, ist gut – aber reicht alleine nicht aus. Nothdurft hat schon im EZ-Interview im November auf die Frage „Warum gehört Neuhausen in die 3. Liga?“ folgende interessante Antwort gegeben: „Weil Neuhausen ohne professionelle Bedingungen und mit einem total familiären Umfeld versucht, zu den besten 100 Mannschaften in Deutschland zu gehören. Ich hoffe, dass das belohnt wird.“ Das klingt nach viel Sympathie, aber auch danach, dass er sich manches professioneller gewünscht hätte. „Es gibt Situationen, in denen es keinen Schuldigen gibt“, betont Nothdurft jetzt.
Es hat nicht geklappt mit dem TSV Neuhausen und Eckard Nothdurft. Alle Beteiligten werden sich aber weiter in die Augen schauen können.
Die Rahmenbedingungen können aber nicht der einzige Grund dafür sein, dass es in der laufenden Runde sportlich so schlecht läuft. In der vergangenen Saison unter Bader spielte die Mannschaft – auch begünstigt durch die Aufstiegseuphorie – mit einem sehr ähnlichen Kader viel erfolgreicher. Nothdurft hat also auch sportlich nicht das gebracht, was man von ihm – und auch er von sich selbst – erwartet hat.
Ich bin sehr gespannt, wer nun neuer Trainer bei den MadDogs wird. Einige geeignete Kandidaten sind nicht mehr zu haben, dafür ist die Entscheidung einfach sehr spät gefallen. Der Noch-Plochinger Daniel Brack wäre sicherlich ein Thema gewesen. Er hat aber schon längst in Pfullingen unterschrieben, was auch passt und wo er auf jeden Fall Drittliga-Trainer sein wird. Bader ist wieder frei, aber eine Rückkehr nach seinem Bundesliga-Intermezzo in Bietigheim ist schwer vorstellbar.
In die Köpfe muss man übrigens auch erst einmal kriegen, dass es in der kommenden Saison heißen könnte: Plochingen 3. Liga, Neuhausen Baden-Württemberg Oberliga. Das wäre echt ein Ding. Aber so weit ist es noch lange nicht. Neuhausen kann den Klassenverbleib noch schaffen. Und die Plochinger müssen in der BWOL erstmal Platz zwei verteidigen und die Relegation wird dann auch nicht einfach. Eines ist allerdings sicher – bei allem Reiz zum Glück irgendwie: Ein Relegation zwischen Neuhausen und Plochingen wird es angesichts der Auf- und Abstiegsregelungen nicht geben.
Die Wunschvorstellung wäre natürlich, dass es in der
kommenden Saison ein Drittliga-Derby zwischen Neuhausen und Plochingen gibt.
Es kann sein, dass wir bald eine Plochinger Aufstiegsgeschichte in der EZ haben werden. Ich hatte ja schon das Vergnügen, die Aufstiege des TV Nellingen II und des TSV Denkendorf zu beschreiben. Sowas macht Spaß. Möglicherweise kommen die Wolfschlugener Frauen noch dazu.
Die Denkendorfer steigen mit dem Sprung in die Landesliga auch in den Kreis der „Montags-EZ-Teams“ auf. Freut mich, herzlich willkommen! Mit dem Abstieg der HeLi-Frauen – schade – und der Rückkehr der Nellinger Frauen I vom überregionalen in den lokalen Sport wird es dort ab September noch enger. Ich habe gerade durchgezählt: Wenn alle spielen, bilden wir ab der kommenden Saison 16 Teams in der Montagausgabe ab. Zeige mir mal einer eine Handballregion, in der es so viel Spitzenklasse gibt?
Was war das für ein Handball-Wochenende? Als unser Mitarbeiter Max Bruns am Sonntag in die Redaktion kam, um die Berichte vom Samstagabend aufzunehmen, haben wir schon drüber gesprochen. Hast du schon gesehen: Plochingen hat gegen Weinsberg verloren. Und Deizisau hat auch verloren. Und Reichenbach auch. Und die Wolfschlugener Frauen auch. Im Laufe des Vormittags trudelten dann die Anrufe der Unterlegenen des EZ-Handball-Landes ein. Köngen, Team, HeLi Männer und Frauen und Nellingen. Am frühen Nachmittag kamen dann noch die Reichenbacher Frauen dazu – denen es danach offenbar die Sprache verschlagen hat.
Am frühen Abend gibt es bei uns in der Redaktion immer die sogenannte Blattabnahme. Seiten- oder Spätkonferenz heißt das bei anderen Zeitungen. Da schauen Vertreter aller Ressorts inklusive der Chefredaktion die Seiten an, soweit sie zu diesem Zeitpunkt fertig sind. Die Kolleginnen und Kollegen hatten beinahe Mitleid mit uns Sportlern. „Die Lichter gehen aus“, „Erbärmliche Abwehr“, „Hängende Köpfe“, „Sehr schade“, „Serie reißt“, „Gemischte Gefühle“ und „Am Tiefpunkt“ waren Überschriften (-Fragmente), die da der Beamer an die Wand warf.
Am späteren Sonntagabend kam zumindest noch der Sieg des TSV Wolfschlugen auf die Seiten, wodurch die Mannschaft von Trainer Veit Wager im Aufstiegsrennen bleibt. Aber insgesamt lautet die Bilanz der 13 EZ-Land-Teams, die am Wochenende im Einsatz waren: Zwei Siege (neben Wolfschlugen die HSGDD), ein Unentschieden (Neuhausen), zehn Niederlagen.
Die Gründe und die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich und es würde den Rahmen sprengen, wenn ich alles hier aufführen würde. In Kürze ein paar Dinge: Bei den Nellinger Bundesliga-Frauen ist die Niederlage beim bisherigen Letzten Union Halle-Neustadt auch deshalb schade, weil es in der Republik nun möglicherweise heißt, die Spielerinnen würden sich nach dem angekündigten Rückzug aus der Bundesliga hängen lassen. Nellingen ist jetzt Letzter, wozu man sagen könnte: Ist doch egal. Trainer Ralf Rascher hat aber erneut beteuert, dass ihm und den Spielerinnen das nicht egal ist.
Ich fand Raschers Aussagen sehr gut und sehr ehrlich. Dass am Ende ein paar Prozent fehlten bei allem, was passiert ist und in Anbetracht dessen, dass Halle wirklich noch gegen den Abstieg kämpft, wollte er nicht einfach so ausschließen. Er beteuerte aber, dass der Auftritt nicht darauf schließen lässt, dass es die Hornets schleifen lassen. Ich glaube ihm das. Und man darf auch nicht vergessen, dass Halle zuletzt gute Spiele und gute Ergebnisse hatte. Ist traurig genug, das alles in Nellingen.
Beim TVP erstaunt die Niederlage gegen den bisherigen Zwölften. Aber auch Weinsberg ist besser als es der Tabellenplatz vermuten lässt und die Plochinger haben in der BWOL noch nie gegen sie gewonnen. Die verpasste Chance, die ebenfalls patzenden Köndringer zu distanzieren, ist ärgerlich, aber noch stehen die Plochinger auf dem Relegationsplatz zwei und haben es selbst in der Hand, diesen zu verteidigen. Und mal ehrlich: Wer hätte gedacht, dass die Mannschaft von Coach Daniel Brack nach 24 Spielen überhaupt da stehen würde?
Irgendwie schade ist die Sache bei beiden Reichenbacher Teams. Sie haben in den vergangenen Wochen – die Männer genauer vor einer Woche – die Aufstiegschancen so gut wie verspielt. Jetzt scheint da nicht mehr viel zu gehen. Ich hoffe, dass von 80 bis 90 Prozent klasse Saison nicht das Ende und die Ernüchterung hängen bleiben. Neuer Anlauf in der kommenden Saison!
Die mit den gemischten Gefühlen waren die Neuhausener. Ein Punkt ist im Abstiegskampf zu wenig. Aber einen bei Oppenweiler/Backnang zu holen, nicht schlecht. Was der wert ist? Wird man sehen. Was soll man auch sagen?
Und Deizisau? „Kein Beinbruch“, sagte Ex-Spieler und Management-Mitglied Arne Staiger nach der Niederlage in Langenau. Es war die erste nach zuvor elf Spielen ohne. „Rückschlag im Aufstiegsrennen“ hätte die EZ auch titeln können, wenn sie sich dem Boulevard zurechnen würden. Tun wir aber nicht. Deizisau wird wohl nicht aufsteigen – trotz Punktgleichheit mit dem Dritten Wolfschlugen und einem Zähler weniger als der Zweite Heiningen. Und ich meine das überhaupt nicht negativ, wenn ich sage: Nicht schlimm. Oder vielleicht sogar: Gut so. Denn, ich habe das hier schon ein paar Mal geschrieben: Bei den Deizisauern wird in jedem Fall hängen bleiben, dass sie nach dem Abstieg in die Württembergliga eine ganz starke Saison gespielt haben. Eine, in der sie sich berappelt haben. In der sie sich gesammelt haben. In der sie wieder Spaß und Erfolgserlebnisse hatten. Wenn es gleich wieder hoch in die BWOL gegangen wäre, wäre da wahrscheinlich Schluss mit Lustig gewesen. Mal sehen, vielleicht schreibe ich in ungefähr einem Jahr hier sowas wie: Deizisau ist reif für die Aufstieg.
Zuvor fallen aber in der laufenden Spielzeit noch ein paar Entscheidungen. Die eine oder andere vielleicht schon am kommenden Wochenende. Ich bin gespannt.
Es hätte das Wochenende des TV Reichenbach werden sollen. Es hätte das Wochenende des TV Reichenbach werden können. Aber es wurde nicht das Wochenende des TV Reichenbach. Wahrscheinlich haben sowohl die Männer als auch die Frauen den Aufstieg verspielt. So deutlich muss man es sagen und so sehen sie es wohl auch im Filstal.
Der Blick auf die Tabellen: Männer-Landesliga: 1. Altenstadt, 2. Reichenbach. Frauen-Württembergliga: 1. Nellingen II, 2. Reichenbach. Aber bereinigt stehen die TVR-Frauen nicht auf dem Relegationsrang – den es bei den Männern gar nicht gibt. Aber dazu später mehr.
Die TVR-Frauen müssen nach der Niederlage bei Burlafingen/Ulm, der vierten im siebten Spiel 2019 – und alle mit einem Tor – nun auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Die Tabelle ist allerdings aufgrund der ungleichen Anzahl an Spielen so schrägt, wie sie in dieser Phase der Saison nicht sein sollte. Friedingen/Mühlheim, gegen das Nellingen am Mittwoch zum Nachholspiel antritt, hat zum Beispiel zwei Spiele weniger als Reichenbach absolviert. Aber auch zwei Minuspunkte weniger. Da braucht man ganz schön Hirnschmalz und Vorstellungsvermögen, um den möglichen Verlauf der Restrunde und den Stand der Dinge nachzuvollziehen.
Das ändert aber nichts daran: Die Aussichten der Reichenbacher Frauen auf den Aufstieg waren schon deutlich besser. Ohne die besagten vier Niederlagen im laufenden Jahr hätte ich hier ein ganz anderes Thema. Schade, denn das ist ein richtig gutes Team.
Das gilt auch für die Reichenbacher Männer. Die haben allerdings, so wie es aussieht, im TV Altenstadt ihren Meister gefunden. Hier ist an der Tabelle nichts schräg. Alle Mannschaften 23 Spiele, Altenstadt und Reichenbach beide 38:8 Punkte, Altenstadt hat nach dem 26:22-Sieg in der Brühlhalle den direkten Vergleich gewonnen. Und zum großen Pech für die Reichenbacher steigt diesmal nur der Meister auf. Relegation fällt aus.
Mein junger Kollege Max Bruns war beim Spitzenspiel in der Halle und hat das schön beschrieben. Es waren viele Nicht-Reichenbacher da, einige Deizisauer etwa hat er auf der Tribüne gesehen. Das Spiel hat die Szene bewegt. Ich habe gerade nochmal mit Max gesprochen, nachdem er das (Fußball !)-Nachspiel für die morgige EZ-Ausgabe geschrieben hat. „Sie haben das im Angriff nicht hinbekommen, die Abwehr aber stand gut“, sagt er über die Reichenbacher. Er kann es beurteilen, er spielt selbst Handball. Auch ein „Ticken Dynamik“ hat ihm beim TVR gefehlt, Altenstadt war seiner Beobachtung nach „abgezockter“. Der verdiente Aufsteiger also?
In Reichenbach sind sie enttäuscht. Klar, wenn man so nah dran ist. Aber sie werden versuchen, in den verbleibenden drei Spielen ihre Aufgaben zu lösen, um sich nichts vorwerfen zu müssen, falls die Altenstädter patzen. Denn der TVR ist ja erst in die gute Ausgangsposition vor dem Spitzenspiel gekommen, weil der Konkurrent in der Woche davor gegen Steinheim verloren hat. Die Reichenbacher Frauen haben noch zwei Spiele und damit die wenigsten des Spitzenquartetts.
Wenn es nicht klappt mit dem (Doppel-) Aufstieg, dann wird in Reichenbach auch in der kommenden Runde Handball gespielt. Und das vermutlich nicht vor weniger Zuschauern als eins drüber. Hier lebt man den Handball ligaunabhängig. Gegönnt hätte ich es ihnen aber schon, und wäre damit wahrscheinlich auch nicht allein. Oder ist die Vergangenheitsform noch zu früh? Also: Ich tät’s ihnen ja schon gönnen!