MadDogs: Es läuft auch
ohne Mönch und Fischer

Philipp Keppeler trifft – und Louis Mönch (links) schaut zu. Fotos: Rudel

TSV Neuhausen 34, TSV Zizishausen 25 – die MadDogs spielen in der Baden-Württemberg Oberliga eine ganz starke Saison und sind trotz großer personeller Probleme auf Wiederaufstiegskurs. Bis zur Rückkehr in die 3. Liga ist es zwar noch ein weiter Weg, aber es ist in jedem Fall beeindruckend, was sie da auf den Fildern zeigen. Das findet auch meine Kollegin und Neuhausen-Expertin Steffi Gauch-Dörre, die beim Sieg gegen Zizis für die EZ in der Egelseehalle war und zu meiner großen Freude mal wieder einen Gastbeitrag hier am Kreis schreibt – und beim Thema Personalien auch auf zwei Spieler eingeht, die der Mannschaft schon seit Saisonbeginn nicht zur Verfügung stehen.

Steffis Gastbeitrag:

MadDogs: Es läuft auch ohne Mönch und Fischer

Das war ein voller Erfolg: Trotz massiver Personalsorgen haben die Neuhausener auch im Derby gegen Zizishausen eine absolut überzeugende Leistung gezeigt! Neuzugang Ferdinand Michalik sorgte in der Abwehr für noch mehr Stabiltät. Das lässt hoffen, dass die MadDogs trotz des schmerzlichen Ausfalls von Spielmacher Timo Durst (Achilessehnenriss) und Kapitän Hannes Grundler (Innenbandriss im Knie) lange ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden werden. Anschließend hat dann auch noch Spitzenreiter SG Pforzheim/Eutingen geschwächelt und eine Niederlage in Söflingen kassiert.

Es läuft bei den Neuhausenern und sie haben Spaß. Und es macht Spaß zuzuschauen. Jeder Spieler fügt sich gekonnt ein und trägt seinen Teil zum Erfolg bei. Kein Wunder also, dass sich das Trainer-Team schwer tut, bei den Heimspielen einen Spieler des Spiels zu benennen. Außenspieler Philipp Keppeler hatte es jedenfalls verdient und vor zwei Wochen Patrik Letzgus auch.

Nutzt seine Chance im Rückraum: Florian Distel.

Dass die Neuhausener in einer angespannten Personalsituation sind, liegt nicht nur an den Verletzungen (zu den Langzeitverletzten gesellen sich immer wieder noch weitere wie momentan Roman Fleisch mit einer Sprunggelenksverletzung), sondern eben auch an zwei Rückraumspielern, die eingeplant waren, einen Vertrag bei den Neuhausenern hatten und diesen nicht erfüllen wollten: Lukas Fischer und Louis Mönch.

Bei Mönch zogen sich die Gespräche und Verhandlungen über Monate und der talentierte Spieler verlor nach eigener Aussage schon fast den Spaß am Handball. Das hat er sich allerdings selbst zuzuschreiben. Nach vielem Hin und Her spielt er nun nicht wie von ihm geplant höherklassig in Konstanz, sondern läuft beim Neuhausener Ligakonkurrenten Zizishausen in der BWOL auf. Letztlich hat er sich mit seiner Entscheidung wohl selbst am meisten geschadet. Denn bei Neuhausenern läuft es eben auch ohne die zwei unbestritten talentierten Spieler rund.

Sehenswerter Heber: Julian Reinhardt erzielt gegen Zizishausen fünf Tore.

Mönchs Auftritt bei seiner Rückkehr in die Egelseehalle war sicher nicht sein bester – aber ihm fehlt halt auch die Spielpraxis. In Zizishausen fühlt er sich wohl und ist froh, in Trainer Florian Beck einen Freund an seiner Seite zu haben. Mönch hofft, dass er nun wieder zur Ruhe kommt und Spaß am Handball hat. Die nächsten anderthalb Jahre will er mindestens in Zizishausen bleiben. Einsichtig ist er jedenfalls: „Ich habe Scheiße gebaut“, sagte er nach der Derbyniederlage und zeigte Verständnis für die Pfiffe von den Zuschauerrängen: „Das war zu erwarten und ist auch verständlich.“

Schade nur, dass sich Fischer (vom TV Plochingen zum VfL Pfullingen statt nach Neuhausen) und Mönch im Sommer so kurzfristig gegen Neuhausen entschieden haben… Hätte man das gewusst, wäre der quirlige Lucca Holder, der zum TSV Schmiden zurückkehrte, vielleicht geblieben.