Auch wenn nur wenige von ihnen am vergangenen Wochenende im Einsatz waren, grundsätzlich gilt: Im Frauenhandball des EZ-Land geht gerade so einiges. Das Meiste davon ist positiv.
All das gleich Beschriebene bedeutet übrigens, dass einige Derbys wegfallen, aber andere dazukommen.
Uneingeschränktes Aushängeschild wird in der kommenden Saison der TSV Wolfschlugen sein. Dahinter verbirgt sich, dass das Team jetzt schon gut ist, weitere gute Spielerinnen dazu bekommt und in Simon Hablizel einen guten Trainer. Aber auch, dass eine Ära zu Ende geht: Nach fast einem Vierteljahrhundert in den höchsten drei Spielklassen steigt der TV Nellingen in die Regionalliga ab – so heißt Liga vier nach der Reform.
Das ist schade – aber wohl unvermeidlich. Denn der Weg ging ja in den vergangenen Jahren nicht gerade nach oben und ein Neustart kann helfen. Und den verbliebenen Spielerinnen sowie ihren Fans wird es Spaß machen, wieder ein bisschen öfter zu gewinnen. Bedauerlich ist es aber auch angesichts der neuen Sporthalle 1. Die ist ein echtes Schmuckstück geworden. Was könnte da für eine Stimmung herrschen bei Spielen vor vollen Rängen. Zumindest werden auch die Männer der HSG Ostfildern sie beleben.
Arbeiten wir noch schnell die zwei anderen Sorgenkinder ab: Der TV Reichenbach wird vermutlich in die Landesliga runtergehen. Als ob das nicht genug wäre, muss dann das zweite TVR-Team, das dort auf Platz zwei steht, zwangsweise in die Bezirksliga runter. Aber so sehr ein Abstieg auch immer schmerzt, dadurch wird die Handballwelt in Reichenbach nicht untergehen. Zumal die Fans auch auf den gesamten Verein schauen, und bei den Männern sieht es in Sachen Verbleib in der Verbandsliga ja wieder besser aus. Das gleiche, also das mit der Handballwelt, gilt auch für den HC Wernau, dessen Frauen in der Landesliga Letzter sind.
Wie das Vereine so machen, sich hochklassig sowohl mit einem Männer- als auch mit einem Frauenteam zu behaupten, ist mal ein anderes Thema.
Insgesamt gibt es im Frauenhandball im EZ-Land wenig Mittelfeld. Entweder unten oder – das kommt mehr vor – oben. Ausnahme ist der TSV Köngen, bei dem man mit Platz acht und dem wahrscheinlich gewordenen Verbleib in der Württembergliga ganz froh ist. Auch hier gibt es eine spannenden Trainer-Personalie: Marion Radonic übernimmt und viele im und um den Club herum sind gespannt.
Jetzt geht es in obere, ganz obere Gefilde – und das gleich in mehreren Ligen: Gegner der Köngenerinnen wird in der kommenden Runde sehr, sehr wahrscheinlich der TSV Denkendorf sein. Platz eins in der Verbandsliga mit ordentlichem Abstand heißt es da. Ich bin sicher, am Samstag im drittletzten Saisonspiel in Herbrechtingen macht das Team den Knopf dran. Eins drunter hat die SG Hegensberg/Liebersbronn das Meisterstück schon gemacht, die Aufstiegsgeschichte ist in der EZ bereits erschienen und in der Dienstagausgabe – jetzt schon online – gibt es ein paar Personalien. Damit rücken die SG-Frauen auch in der EZ-Berichterstattung in die Montagausgabe.
Das Bild noch mal eins drunter in der Bezirksliga gefällt aus EZ-Land-Sicht auch: Erster Team Esslingen mit der Superbilanz von 30:0 Punkten, Zweiter mit einem Spiel mehr und zwei Zählern weniger der TSV Neuhausen. An diesen Platzierungen wird sich nichts mehr ändern, superspannend ist es dennoch – aber nur für die Neuhausenerinnen. Denn es gibt „ungefähr 1000 verschiedene Konstellationen, ob es eine Relegation gibt“, wie mir Trainer Timo Bayer eben erzählt hat – er ist selbst gespannt, wie es ausgeht. Wir werden es erfahren.
So oder so ist sicher: Das Niveau des Frauenhandballs in der Region steigt. Wenn das Team und Neuhausen aufsteigen, kommen sie übrigens in den Bereich, in dem in der Dienstagausgabe der EZ über sie berichtet wird. Was das betrifft, habe ich mir mal wieder, wie ich es regelmäßig mache, über die Art der Berichterstattung Gedanken gemacht – und eine Idee. Die lässt sich aber nur umsetzen, wenn ich Unterstützung bekomme. Schaut euch deshalb das hier bitte mal an – und helft mit. Es könnte eine coole Sache werden.