Jugendhandball satt

Nellingens Nachwuchs-Handballerin Marie Fröschle hat das Bietigheimer Tor im Blick Fotos: Rudel.
Nellingens Nachwuchs-Handballerin Marie Fröschle hat das Bietigheimer Tor im Blick Fotos: Rudel.

Es gibt in Deutschland wahrscheinlich keine Regionalzeitung, die dem Jugendhandball so viel Platz einräumt wie die EZ. Aber so eine Ausgabe wie die morgige gibt es auch bei uns selten: Fast eine komplette Seite (17) Jugendhandball. Nur ein paar Zeilen Badminton-Verbandsliga sind noch drauf. Eine knappe Spalte Tabellen und fünf Spalten seitenhoch Texte von elf Spielen.

Es spielt halt gerade alles im Jugendhandball – fast alles. Das weibliche A-Jugend-Bundesliga-Team des TV Nellingen hatte kein Spiel, da stehen durch den Vorrundenmodus ja erstmal nicht so viele Spieltag an.

Aber die Bundesliga-Jungs der HSG Ostfildern waren im Einsatz: Zweiter Spieltag, erster Sieg. Stark. Starke Abwehr vor allem. Und da man damit ja bekanntlich nicht nur einzelne Spiele gewinnt, sondern über eine gesamte Saison erfolgreich sein kann, könnte das was werden für die HSG.

Noch ein paar Bilder vom B-Jugend-Spiel zwischen Nellingen und Bietigheim: Lena Schweizer kämpft sich durch.
Noch ein paar Bilder vom B-Jugend-Spiel zwischen Nellingen und Bietigheim: Lena Schweizer kämpft sich durch.

Es ist interessant: In den vergangenen Jahren waren immer wieder männliche A-Jugend-Teams aus dem EZ-Land in der Bundesliga dabei. Aber immer von verschiedenen Vereinen: Wolfschlugen, Neuhausen, jetzt Ostfildern? Woran liegt das? Auf jeden Fall ist es Ausdruck dessen, dass nicht nur bei einem Verein in der Region hervorragende Jugendarbeit geleistet wird.

Alessa Schmid sucht die Lücke.
Alessa Schmid sucht die Lücke.

Das Ganz trägt ja auch immer mehr Früchte: Sowohl im männlichen als auch im weiblichen Bereich ist Württemberg immer stärker im nationalen (und internationalen) Spitzenhandball vertreten: Göppingen, Balingen, Bittenfeld, zwischenzeitlich Neuhausen/Erms da, Metzingen, Göppingen, Bietigheim und neuerdings Nellingen dort. Es tut sich was. Und wird die Nachwuchsarbeit weiter verstärken. Die Perspektive für die Talente ist da, auch in der Nähe auf Spitzenniveau zu spielen.

Die Basis ist aber (etwas) weiter unten zu finden. Und das wird eben Mittwoch für Mittwoch in der EZ abgebildet: Von der BW-Oberliga bis zur Verbandklasse und noch weiter runter sind die Sprungbretter zu finden – von denen es aber nicht immer in die Bundesliga gehen muss. Die vielen, vielen Viert-, Fünft- und Sechstligisten freuen sich auch über Nachwuchs.

Die Nellinger Bundesliga-Mädels haben wie erwähnt am Wochenende nicht gespielt, und die Ostfilderner Jungs haben ihren ersten Sieg in der Fremde eingefahren. Deshalb haben wir unseren Fotografen Robin Rudel am Wochenende zwar nach Nellingen geschickt, aber zur B-Jugend-Begegnung des TVN in der BW-Oberliga gegen Bietigheim. Für den Hornets-Nachwuchs war dabei allerdings nichts zu holen – 28:36.

Und nochmal Lena Schweizer in Aktion.
Und nochmal Lena Schweizer in Aktion.

Das Foto von Marie Fröschle, das morgen vierspaltig die Seite 17 ziert, ist stark – allerdings haben wir zugegebenermaßen das auf der Seite, was wir Journalisten eine Tex-Bild-Schere nenne: Das Foto von Nellingen, in die Überschrift aber musste der erste Sieg der HSG-Jungs. Dazu noch Marie Fröschle im Angriff unter Überschrift: „Die Abwehr macht den Unterschied.“ Stört’s jemanden? Es würde einem Volontärs-Ausbilder vielleicht auffallen, wir haben es aber bewusst so gemacht.

Am kommenden Wochenende fällt die Entscheidung übrigens nicht schwer, wohin wir unsere Rudels zum Fotografieren schicken: Bundesliga-Handball satt in Nellingen. Die HSG und der TVN haben sich zusammen getan – am Samstag um 15 Uhr spielt die Nellinger A-Jugend gegen MTV Stadeln, anschließend um 17 Uhr die Ostfilderner A-Jugend gegen den SV Zweibrücken und um 19.30 Uhr gibt es das Frauen-Derby im DHB-Pokal zwischen den Hornets und Frisch Auf Göppingen.