Noch mehr Derbys?

Zwischen Reichenbach und Wolfschlugen geht es zur Sache. Fotos: Rudel
Zwischen Reichenbach und Wolfschlugen geht es zur Sache. Fotos: Rudel

Team-Spieler Bastian Mazzoli  stellt sich Wernaus zehnfachem Derby-Torschützen Manuel Tremmel in den Weg.
Team-Spieler Bastian Mazzoli stellt sich Wernaus zehnfachem Derby-Torschützen Manuel Tremmel in den Weg.

Am Wochenende war mal wieder Derbyzeit im EZ-Land. Das ist eigentlich fast jedes Wochenende so, aber gleich drei Derbys im EZ-Eigenbericht-Bereich sind schon was. Da bietet sich doch mal die Frage an, ob es in der kommenden Saison noch ein paar Lokalduelle mehr geben könnte, erste Hinweise lassen sich so nach sieben bis neun Spielen schon ziehen.

Doch zuerst zu den drei aktuellen Derbys: Es gab ein erwartbares, ein nicht überraschendes und ein sensationelles Ergebnis. Das erwartbare, wenn vielleicht auch nicht in dieser Deutlichkeit, fand in Reichenbach statt. Der fulminant in die Saison gestartete TVR hat mit 20:28 gegen den TSV Wolfschlugen verloren. Und so langsam bekommt die Tabelle der Württembergliga ungefähr das Gesicht, das passt: Wolfschlugen ist Erster vor dem TV Plochingen und entspricht damit seiner Rolle als Top-Aufstiegsfavorit. Plochingen als Zweiter und damit Relegist wäre auch okay und Reichenbach auf Platz sieben eingenordet mit immer noch positivem Punktekonto (punktgleich mit Zizishausen und Unterensingen auf den Plätzen davor) dürfte am Ende der Saison so auch keine Riesenüberraschung sein. Naja, Ostfildern als Vorletzter und Absteiger muss nicht unbedingt sein.

In der Landesliga war das Derby zwischen dem Team Esslingen und dem HC Wernau ein Kellerduell. Damit ist das 30:30-Unentschieden keine echte Überraschung – was die Saisonprognose betrifft, aber doch: Das Team hatte nicht nur ich weiter vorne erwartet, dass es der HCW nach dem Abstieg aus der WL schwer haben würde, war zu befürchten. Was bedeutet das jetzt? Beide sollten weiter punkten, um zumindest drin zu bleiben und dann für die kommende Saison neu planen. Ich schätze mal, mit mindestens einem neuen Trainer.

Jetzt aber zum Knaller: Wer hat geglaubt, die Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf II würden sofort wieder aus der Württembergliga absteigen? Ich hätte denjenigen, der das behauptet, zumindest nicht als völligen Spinner bezeichnet. Und dann schlägt das Team von Trainerin Isabella Boltjes im achten Spiel den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer TSV Wolfschlugen. Wow. Mit 6:10 Punkten ist die HSG zwar immer noch Drittletzter. Aber das ist doch zumindest eine Basis fürs Drinbleiben. Und die Wolfschlugenerinnen werden trotzdem aufsteigen, da bin ich mir ziemlich sicher. Auf der HSGDD-Homepage wird das so gefeiert. Bei den Wolfschlugenern gibt es leider noch keinen Erklärungsversuch.

So jetzt aber einen Blick nach vorne. Ich gebe zu, die Teams, die in der EZ noch nicht mit Eigenbericht kommen, kommen hier auch ein bissle kurz (lasst mich wissen, wenn es was Spannendes gibt!). Kommt da was nach, was in der kommenden Runde in den Montag rutscht? Heute (Seite 19) haben wir ja die Berichte der unteren Klassen im Blatt. Da ist in der Bezirksliga vom TSV Wolfschlugen II die Rede, der den ersten Heimsieg der Saison eingefahren hat. Aber ein Blick auf die Tabelle zeigt: Altbach, Hegensberg/Liebersbronn, Wolfschlugen II und Denkendorf stehen auf den Plätzen acht bis elf – das wird nix. Davor sind nur Mannschaften, die nicht aus dem EZ-Land kommen.

Bleiben die Frauen als Hoffnungsgeber: In der Landesliga, Staffel 2, sind die MadCats aus Neuhausen mit 12:0 Punkten Zweiter (Erster ist die Spvgg Mössingen mit 15:1, die Tabelle ist ein bisschen verzerrt). Nach dem knappen Scheitern in der vergangenen Saison könnte es also diesmal klappen. In der Staffel 3 ist der TV Reichenbach mit 8:2 Zählern immerhin Dritter, auch hier haben die Teams davor mehr Spiele und auch mehr Minuspunkte – das sieht also auch nicht so schlecht aus. Also wie wär’s: Die HSGDD II bleibt in der WL drin, Neuhausen und Reichenbach steigen auf – und es gibt in der EZ ab der kommenden Saison noch mehr Derbys. So weit ist es aber noch lange nicht, in dieser Saison gibt es noch jede Menge Tore zu werfen und Spiele zu gewinnen.

Übrigens: Habt ihr euch den 4. Bis 6. Januar 2015 schon vorgemerkt? EZ-Pokal in der Neckarsporthalle, die Anmeldungen trudeln bei uns schon kräftig rein.


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3 Antworten auf „Noch mehr Derbys?“

  1. Hallo Sigor,
    denke die HSG DD2 bleibt drin, sind jetzt ja wie man sieht angekommen in der Liga, haben eine gute Mischung aus Erfahrung und jugendlicher Leichtigkeit. Daumen hoch.
    Die Mad Cats haben ja jetzt 2 Jahre lang an der WL geschnuppert, sieht jetzt doch nach dem Mössigen Spiel gut aus.
    Wir Reichenbacher würden uns einem Aufstieg auch nicht verschliesen, aber bis dahin sind noch 15 Spiele zu spielen. Haben da auch nicht so den Druck wie andere Mannschaften in der Staffel. Mal sehen wie sich unsere junge Truppe entwickelt (im Schnitt erst knapp über 20 Jahre alt) und die Doppelbelastung mit der A-Jugend wegsteckt.
    Gegen mehr Derbys (derzeit nur eines, gegen die HSG Altbach/Plochingen) htten wir nichts einzuwenden, gerne dann in der WL.

  2. Ich glaube, dass es in der WL keinen klaren Aufstiegsfavoriten gibt. Dieses Jahr ist diese Staffel so ausgeglichen, dass 5-6 Mannschaften den Aufstieg unter sich ausmachen werden. Die jetzige Tabellensituation, 9 Teams trennen nur 3 Minuspunkte, bestätigt das nur. Jeder kann jeden schlagen, dss ist doch super für die Spannung. Jede Woche Spitzenspiele, das ist das, was die Handballfans sehen wollen.

  3. Nachdem ich am Samstag mal einen freien Abend ohne ein Hornets-Heimspiel oder ein MadDogs-Heim- oder Auswärtsspiel hatte, bin ich mal ins nahe Wolfschlugen zum Württemberliga-Derby zwischen dem TSV und der HSG gefahren. Ich bin wie wohl viele von einer klaren Angelegenheit für die Hexabanner-Mädels ausgegangen.

    Zu Beginn sah es auch noch danach aus, denn Deizisau/Denkendorf hat offensiv nicht ins Spiel gefunden. In der Abwehr haben sie ziemlich aggressiv verteidigt und auch einige Zeitstrafen kassiert. Allerdings hat es der TSV anschließend verpasst entscheidend wegzuziehen und die Zuschauer waren mit der Schiedsrichterleistung nicht sonderlich zufrieden und haben das die beiden Herren beim Gang in die Kabine auch spüren lassen.

    Damit haben sie sich wohl ein Eigentor geschossen, denn nach der Pause gab es aus neutraler Sicht einige Entscheidungen, die nicht nachvollziehbar waren. Dies hat bei der TSV-Mannschaft zu großer Verunsicherung geführt, denn im Angriff wurde fast jede Aktion abgepfiffen, und in der Abwehr gab es, auch wenn keine Berührung vorlag, eine Zeitstrafe oder einen Siebenmeter, wenn der Ball nicht im Tor gelandet ist.

    Die HSG hat dagegen ihren Stiefel runtergespielt und letztlich nicht unverdient die beiden Punkte mitgenommen. Für den TSV ist die Niederlage aber kein Beinbruch, da auch die Konkurrenz Federn gelassen hat, vielleicht ein kleiner Schuss vor den Bug.

    In der Frauen-Landesliga sind die MadCats auf jeden Fall reif für den Aufstieg, der direkte Vergleich in Mössingen am kommenden Sonntag wird zeigen, ob der Weg auch weiter direkt dahin führt. Außerdem wird im Saisonverlauf eine Rolle spielen, ob das Verletzungspech, von dem die Mannschaft in den vergangenen beiden Jahren in der entscheidenden Phase heimgesucht wurde, zurückkehrt oder diesmal ausbleibt.