Ostfildern und die Relegation

Ich hab für die morgige EZ-Ausgabe eine kleine Meldung geschrieben, in der ich so ein bisschen zusammengefasst habe, was für unsere Vereine für Relegationsspiele anstehen. Ich hab mich dabei ganz auf die Aufstiegs-Relegation konzentriert. Die Abstiegsfrage habe ich dabei nicht beachtet – vielleicht auch in der Hoffnung, dass es unsere Mannschaften ja eh nicht betrifft. Da könnte ich mich aber getäuscht haben, wie mir heute aufgegangen ist, als Frank Illi vom Württembergligisten HSG Ostfildern angerufen und von der Niederlage in Zizishausen berichtet hat. Naja, man konnte wahrscheinlich nicht davon ausgehen, dass die HSG immer so weiter gewinnt, vier Siege in Folge waren es ja vorher schon. Plochingen hat gegen Schlusslicht Bad Saulgau gewonnen und hat damit gute Karten. Aber Ostfildern muss sich möglicherweise über die Spiele gegen den Fünftletzten der Nord-Staffel retten. Wenn es nicht noch blöder läuft und die Mannschaft direkt absteigt.

HSG-Trainer Illi war heute jedenfalls ziemlich frustriert. Nicht nur, weil die Niederlage in Zizishausen nicht unbedingt nötig war. In fast allen anderen Hallen haben sie gegen Ostfildern gespielt, auch Wolfschlugen hat gegen Laupheim nicht gerade geholfen. Dazu kommen die letzten beiden Spieltage. Die HSG hat mit Weilstetten und Deizisau zwei Hammergegner. Schlimmer aber: Wenn es stimmt, dann wird Tabellenführer Wangen in den letzten beiden Spielen mit der zweiten bis dritten Garde antreten, damit sich vor der Aufstiegsrunde niemand mehr verletzt. Und einer der Wangener Gegner ist Ostfilderns Abstiegskonkurrent Laupheim. Die HSG spielt am letzten Spieltag noch in Deizisau. Bin mal gespannt, wie die Deizisauer da auftreten werden. Sie stehen als Zweiter auch schon als Teilnehme der Aufstiegsrunde fest und würden Ostfildern den Klassenverbleib bestimmt gönnen. Alleine schon für den Fall, dass sie selbst in der kommenden Runde auch wieder in der WL antreten (müssen). Aber so unsportlich wie Wangen werden sie auch nicht sein wollen. Noch haben es die HSG-Cracks selbst in der Hand. Und gut drauf sind sie ja zurzeit. Illi ist übrigens im Gegensatz zu seinen ehemaligen Kollegen in Wolfschlugen, Plochingen und Wernau noch im Amt, aber das nur am Rande.

Ich war gestern in Nellingen bei den Hornets. Und ich muss sagen, ich hatte schon mal mehr Sorgen um das Ziel der TVN-Frauen, in die Bundesliga aufzusteigen. Der Sieg gegen Wolfsburg war jetzt nicht so super-souverän, aber schien auch in Phasen, in denen es eng war, nie wirklich gefährdet. Und das ist neu in dieser Saison. Oft saß man da in der Sporthalle 1 und hatte nicht wirklich ein gutes Gefühl bei dem, was die Nellingerinnen da machten. Gestern hatte ich das. Sie waren von sich überzeugt und haben insgesamt auch überzeugt. Interimstrainer Markus Hornung hat es geschafft, dass das Potenzial des Kaders besser ausgeschöpft wird. Er wechselt viel. Annika Schmid etwa hatte ich aus ihrer Zeit in Metzingen als dynamische Rückraumspielerin in Erinnerung. Bei den Hornets hat sie lange nur verteidigt. Unter Hornung – und weil andere ausgefallen sind – glänzt sie auch wieder im Angriff. Mit ihrer körperbetonten Spielweise tut sie dem TVN-Spiel gut. Sie hat sogar Jessica Schulz aus der Anfangsformation verdrängt. Ich bin mal gespannt, was Schulz daraus macht. Gegen Wolfsburg hat sie, wenn sie reinkam, ihre Tore gemacht. Gute Antwort.

Die Hornets jedenfalls können froh sein, dass es in der 2. Bundesliga keine Playoffs mehr gibt. Am 19. Mai, ich glaube kaum vorher, werden sie wissen, ob sie es geschafft haben. Gegner ist da übrigens Rosengarten-Buchholz. Da war doch mal was…

Zur weiteren Lektüre empfehle ich Seite 23 in der morgigen EZ-Ausgabe.


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4 Antworten auf „Ostfildern und die Relegation“

  1. Markus Hornung hat es in der Tat geschafft die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.Jessica Schulz schadet die Bankzeit denke ich nicht wirklich.Dort lernt man dass dieser Sport ein Mannschaftssport ist.Und auch die Rückkehr von Tami Heinzelmann und Anna-Lena Unseld wird der Mannschaft in der Schlussphase der Saison noch entscheidende Impulse geben

  2. Ich wurde gerade darauf hingewiesen, dass ich in meinem Text in der Zeitung gestern die Reichenbacher Frauen ein bisschen zu schnell in die Landesliga geschrieben habe. Wenn sie sich nämlich gegen Remshalden durchsetzen, sind sie erst für die Finalerunde am 05./06. Mai (Hinspiel) und 12./13. Mai (Rückspiel) qualifiziert. Erst wenn sie auch da gewinnen, spielen sie in der kommenden Runde in der Lali. Danke für den Hinweis und viel Glück nach Reichenbach!