Für ein ruhiges Gewissen

So sehen Sieger aus: Der TSV Deizisau mit Neu-Trainer Ralf Rascher nach dem Turniersieg. Fotos: Paesler

Beim Esslinger Marktplatzturnier gibt es nicht nur guten Sport zu sehen, man hat auch die Gelegenheit, viele Gespräche zu führen. Das habe auch ich in den vergangenen beiden Tagen gemacht. Unter anderem habe ich mich länger mit dem aktuellen Füchse- und früheren Frisch-Auf-Trainer Velimir Petkovic unterhalten. Er hat einige interessante Dinge erzählt, die Geschichte dazu ist in der morgigen Montagausgabe der EZ auf Seite 17 zu lesen. Dort gibt es auch alles andere zum Marktplatzturnier.

Ich habe zudem die Gelegenheit genutzt, mit den Trainern der Mannschaften des Turniers der regionalen Teams zu sprechen. Es waren ja fast alle höherklassigeren Mannschaften aus dem EZ-Land da. Deshalb unterbreche ich hier meine Am-Kreis-Sommerpause und bringe euch auf den Stand der Vorbereitung der Mannschaften – in alphabetischer Rolle.

TSV Deizisau: Ralf Rascher ist der Spaß anzumerken, wieder an der Seitenlinie zu stehen – zumal bei einer Veranstaltung wie dem Marktplatzturnier. „Es ist schön, wieder in der Region zu sein“, sagt der frühere Coach der HSG Ostfildern. Bereits am 5. Juni hat Rascher zur ersten Einheit gebeten, zuletzt stand eine intensive Woche mit täglichem Training an. Da war dann auch der Ball im Spiel, zuvor ging es vor allem um die Athletik. Die Deizisauer wollen gut vorbereitet sein, um in der Baden-Württemberg Oberliga möglichst nicht wieder eine Zittersaison zu erleben wie zuletzt. Dafür hofft Rascher auch auf weniger Verletzungspech: „Wir haben eine junge Mannschaft, aber wir brauchen die erfahrenen Spieler.“ Was die Taktik betrifft, will Rascher auf dem aufbauen, was Vorgänger Mike Wolz mit der Mannschaft erarbeitet hat: „Wir behalten vieles bei, aber bei einem neuen Trainer gibt es natürlich auch Veränderungen. Das braucht Zeit.“ Mit der Integration der Neuen ist Rascher zufrieden. Maximilian Schmid-Ungerer kommt vom Württembergligisten TVB Stuttgart II, Patrick Kohl und Nico Rascher, der Sohn von Assistenzcoach Andreas Rascher, folgten dem neuen Trainerduo aus Bartenbach nach Deizsau.

Eine Szene aus dem Auftaktspiel beim Hans-Metz-Pokal zwischen dem TSV Deizisau und dem Team Esslingen.

SG Esslingen: Erwin Kreiter hat bereits Anfang Juni mit der Vorbereitung begonnen. „Als neuer Trainer muss man die Mannschaft erst einmal kennenlernen“, begründet er. Einige Leistungsträger haben bei dem Bezirksklasse-Team aufgehört. Doch anstatt sie zum Weitermachen zu überreden, wie dies nach Kreiters Aussage in der Vergangenheit bei der SGE schon vorkam, setzt er auf den Nachwuchs. „Die Jungen müssen sich beweisen. Natürlich brauchen sie dazu Zeit, aber sie sollen die Chance kriegen.“ Bisher lässt es sich im Training gut an, weshalb Kreiter der Saison auch optimistisch entgegenblickt. Fehlen wird Lars Obrock, der sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zugezogen hat.

Team Esslingen: Seit fünf Wochen ist der Landesliga-Aufsteiger im Training. Und dem neuen Coach Daniel Kraaz, der sich die Arbeit mit dem bisherigen Trainer Volker Pikard teilt, sind zwei Dinge aufgefallen: „Die Trainingsbeteiligung ist sehr gut. Es sind bis zu 20 Leute da, die sich anbieten wollen.“ Und: „Ich bin es nicht gewohnt, dass im Sommer Spieler viereinhalb Wochen im Urlaub sind.“ Insgesamt ist Kraaz hoch zufrieden, auch mit Zugang Lukas Lohmann, den er aus gemeinsamen Deizisauer Zeiten sehr gut kennt. Zuletzt stand im Training Defensivarbeit auf dem Programm, denn das Team spielt in Zukunft „die 3-2-1-Abwehr ein bissle anders“, wie Kraaz erklärt.

SG Hegensberg/Liebersbronn: „Wir kommen gut voran, haben aber noch nicht am Angriff gearbeitet und das sieht man hier“, sagt SG-Trainer Jochen Masching am Rande des Marktplatzturniers. Der Württembergliga-Aufsteiger hat nach Maschings Aussage „schon ein großes Pensum“ in der Vorbereitung zu absolvieren. Mit den Zugängen Jaric Baumann (TSV Denkendorf/A-Jugend HSG Ostfildern) und Jonas Reinold (TV Reichenbach) ist Masching zufrieden. „Jetzt wollen wir noch ein gutes Stück weiterarbeiten, damit wir mit einem guten Gewissen in die Runde starten können“, sagt der Coach. Ein Satz, den wohl alle Kollegen unterschreiben würden.

Ein Blick aus dem EZ-Marktplatzbüro. Ein idealer Arbeitsplatz während des Marktplatzturniers.

TSV Neuhausen: Einige „Ausschläge nach oben“ hat der Drittliga-Aufsteiger nach den Worten von Trainer Ralf Bader in der seit dem 19. Juni laufenden Vorbereitung bereits erlebt. Aber das kann ja nicht schaden. So hat die Mannschaft etwa das Vorbereitungsturnier in Bernhausen gewonnen. Nach dem Marktplatzturnier steht jetzt am kommenden Donnerstag (19 Uhr) ein Testspiel gegen Bundesligist TVB Stuttgart mit dem ehemaligen Neuhausener Manuel Späth an und es geht noch ins Trainingslager in den Schwarzwald. Anschließend „geht es ans Finetuning“. Auch mit den Neuzugängen ist Bader bislang sehr zufrieden, gerade die jungen Linkshänder Roman Fleisch (HSG Ostfildern) und Philipp Keppeler (SKV Unterensingen) sowie Torhüter Nico Groß (TSV Deizisau) lobt er. Moritz Hipp, der vom VfL Pfullingen kam, „ist am Kreis eine echte Verstärkung“. Insgesamt sieht Bader den Kader in der Breite gut aufgestellt: „Was die Spitze betrifft, müssen wir das über die Mannschaft auffangen“.

HSG Ostfildern: Intensive Einheiten hat auch die HSG hinter sich. Wegen der Relegation ist der Landesligist erst vor vier Wochen ins Training eingestiegen, hat zuletzt aber vier Mal in der Woche trainiert. „Wir haben wieder eine sehr junge Mannschaft“, sagt Trainer Michael Schwöbel, der jetzt von seinem Bruder Marc assistiert wird. Das macht von daher Sinn, weil Marc Schwöbel bisher die Ostfilderner A-Jugend betreute und von dort wieder vier Spieler aufrücken. Zudem verstärken Paul Saur (TSV Deizisau) und Jan Spreemann, der bislang für den TSV Haunstetten in der Bayernliga spielte und den es beruflich auf die Fildern verschlagen hat, das Team. Andreas Dunz hat sich bereits vor seiner Rückkehr vom TSV Schmiden einen Kreuzbandriss zugezogen und wird vermutlich für die gesamte Saison ausfallen.

Und weil’s so schön war noch eine Szene aus dem letzten Spiel des Reichstadtpokals am Samstag zwischen dem späteren Sieger Füchse Berlin und dem TBV Lemgo.

TV Plochingen: Der Baden-Württemberg-Oberligist ist seit vier Wochen wieder im Training und Coach Daniel Brack ist bislang zufrieden. „Die Jungs beschweren sich, dass es anstrengender sei als in den vergangenen Jahren“, sagt Brack und grinst. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison müssen nunmal geschaffen werden. Bracks Philosophie folgend ist jedoch in jeder Einheit (auch) der Ball im Spiel. Nur die Verletzung von Manuel Haas betrübt ihn. Der Zugang vom TV Bartenbach hat sich vergangene Woche einen Finger ausgekugelt. Brack hat eine ganze Reihe von Zugänge zu integrieren, darunter drei Torhüter. Marcel Rieger vom TSV Wolfschlugen soll Brack selbst auf der Mitteposition ersetzen und auch Marvin Fuß, der von der SG H2Ku Herrenberg kam, „entwickelt sich zu einem Führungsspieler“, wie der Trainer erfreut erklärt. Bei einem ersten Vorbereitungsturnier in Backnang unterlag der TVP dem Zweitligisten SG BBM Bietigheim knapp und feierte gegen Drittligist HC Oppenweiler/Backnang ein Erfolgserlebnis.

SKV Unterensingen: Steffen Rost, der frühere Deizisauer auf der Bank des SKV, ist mit der Beschreibung der bisherigen Vorbereitung des Württembergligisten schnell fertig: „Es ist in Ordnung, wir haben keine größeren Verletzungen.“ In Matthias Briem (Karriereende) und Philipp Keppeler (TSV Neuhausen) müssen die Unterensinger zwei starke Abgänge verkraften, Florian Mäntele (TV Reichenbach) und das Eigengewächs Jonathan Benz sollen das auffangen.


Jochen Masching ist der
Trainer der Saison

Jochen Masching, erfolgreich mit der SG Hegensberg/Liebersbronn. Foto: Rudel

Ihr habt gewählt – und so eng war das Rennen noch nie. Drei Kandidaten lagen lange fast gleichauf, aber jetzt steht fest:

Jochen Masching ist der Trainer der Saison im EZ-Land!

Zwei Aufstiege in Folge von der Bezirks- bis in die Württembergliga und das Formen einer Mannschaft, die sich aufgeschwungen hat, eine feste Größe in der Handballregion zu werden, sind die Punkte, die für Masching sprechen. Mit seiner ruhigen, sachlichen Art und viel Kompetenz hat Masching das geschafft – und natürlich mit einem starken Team – auch rund um das Team.

Das Ergebnis:

1. Jochen Masching (HSG Hegensberg/Liebersbronn) 37,96 Prozent
2. Steffen Irmer-Giffoni/Markus Kuschke (HSG Deizisau/Denkendorf) 29,63 Prozent
3. Daniel Brack (TV Plochingen) 28,70 Prozent
4. Ralf Bader (TSV Neuhausen) 2,78 Prozent
5. Mike Wolz/Daniel Kraaz (TSV Deizisau) 0,93 Prozent
6. Peter Schmauk (TSV Köngen) 0 Prozent

Steffen Irmer-Giffoni und Markus Kuschke, die die Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf ein Jahr nach dem Rückzug aus der BWOL zumindest wieder in die Württembergliga geführt haben, und Vorjahressieger Daniel Brack vom TV Plochingen lagen nur ganz knapp hinter Masching. Ein starkes Ergebnis.

Dass Ralf Bader, Mike Wolz und Daniel Kraaz sowie Peter Schmauk so weit abgeschlagen dahinter gelandet sind, wundert mich dagegen. Auch sie haben in der vergangenen Saison Großes geleistet.

Uwe Pätzold von den Frauen des TV Reichenbach taucht in der Liste oben nicht auf, weil ich ihn nicht nominiert hatte. Er bekam aber trotzdem ein paar Stimmen – die vor allem dafür sprechen, dass er im eigenen Team sehr beliebt ist. 😉

So, mir hat die Wahl viel Spaß gemacht. Ich hoffe euch auch. Damit verabschiede ich mich erst einmal in die Am-Kreis-Sommerpause. Es kann aber sein, dass ich mich zwischendurch mal melde, das seht ihr dann auch auf Facebook.

Noch zwei andere Dinge: Heute kam die Nachricht, dass der HVW angesichts des Wirrwarrs in der Aufstiegsrelegation zur Frauen-Württembergliga beschlossen hat, dass nicht der TSV Köngen oder der TV Schmiden aufsteigen, sondern beide Teams. Das führt dazu, dass alle drei Teams der Relegation – die HSG Deizisau/Denkendorf ja eh – hochgehen. Ein denkwürdiger Vorgang. Aber ich halte die Entscheidung für absolut richtig. Der Verband hat einen Fehler gemacht, indem er zwei sich widersprechende Durchführungsbestimmungen in die Welt gesetzt hat, hat das eingesehen und im Sinne der Teams und damit des Sports entschieden.

Vielen Dank für die Grüße der „Männer 1“!

Und dann habe ich eine nette Postkarte bekommen, aus Mallorca, aber in der Schweiz abgeschickt. Die Grüße kamen von „Männer 1“. Ich hab da eine Vermutung, kann aber nicht sicher sagen, wer da an mich gedacht hat. Vielen Dank jedenfalls.


Wer ist der Trainer der Saison?

Donnerstag, 17 Uhr – die Wahl ist beendet. Danke fürs Mitmachen! Jetzt wird ausgezählt und später hier das Ergebnis veröffentlicht. In der Samstagausgabe gibt es dann auch eine Geschichte in der gedruckten Eßlinger Zeitung.

Aus EZ-Land-Sicht steht nur noch ein Relegationsspiel an, das Rückspiel des Team Esslingen gegen den TV Streichen. Alle anderen Entscheidungen sind gefallen – ein idealer Zeitpunkt also für die alljährliche Wahl zum Trainer der Saison im EZ-Land hier „am Kreis“. Ich muss sagen, ich habe mich diesmal besonders schwer getan mit der Auswahl: Wir immer hätte der eine oder andere mehr dabei sein können, gerade aus der Relegation. Aber zu groß sollte die Auswahl auch nicht sein.

Also, meine Vorschläge sind, in alphabetischer Reigenfolge: Ralf Bader vom TSV Neuhausen, Daniel Brack vom TV Plochingen, Steffen Irmer-Giffoni/Markus Kuschke von der HSG Deizisau/Denkendorf, Jochen Masching von der SG Hegensberg/Liebersbronn, Peter Schmauk vom TSV Köngen und Mike Wolz/Daniel Kraaz vom TSV Deizisau.

Die Wahl läuft – auch wie immer – so: Nennt euren Favoriten im Kommentar hier im Blog oder auf Facebook, gerne auch mit einer kurzen Begründung. Und bitte fair bleiben: Hier oder auf Facebook jeder nur einmal! Die Wahl läuft bis zum kommenden Mittwoch, 31. Mai, um 17 Uhr, dann wird ausgezählt.

Jetzt noch ein paar Zeilen zu den Nominierten:

Ralf Bader (TSV Neuhausen)

Ralf Bader. Fotos. Rudel

Der frühere Bundesliga-Spieler ist vor einem Jahr angetreten, um die MadDogs zurück in die 3. Liga zu führen. Das hat er geschafft, wodurch die Neuhausener wieder das klassenhöchste Team im EZ-Land sind – und Bader ganz klar hier in die Auswahl gehört. Bader wusste, dass es ein bisschen brauchen würde, bis sein Abwehrsystem bei den Neuhausenern funktioniren würde – dennoch war es am Ende keine Zitterpartie mehr. Er hat es mit seiner ruhigen, sachlichen und kompetenten Herangehensweise geschafft, der Mannschaft eine gute Taktik an die Hand und zudem Selbstvertrauen zu geben.

Daniel Brack vom TV Plochingen

Daniel Brack.

Der Titelverteidiger hat dafür gesorgt, dass über den TVP in der abgelaufenen Saison wenig gesprochen wurde. Die Mannschaft hatte zwischendurch zwar eine Durststrecke zu überstehen, aber früh nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun. Da ist etwas gewachsen in Plochingen, und das ist zu einem guten Teil Bracks Verdienst. Der TVP ist mittlerweile die Nummer zwei – in Zukunft will der bisherige Spielertrainer Brack „nur“ noch von der Bank aus dafür sorgen, dass das so bleibt. Diesmal wirklich, wie er beteuert.

Steffen Irmer-Giffoni/Markus Kuschke (HSG Deizisau/Denkendorf)

Steffen Irmer-Giffoni (links) und Markus Kuschke.

Vor einem Jahr war der Frust groß, als die HSG Deizisau/Denkendorf ihr Team aus der Baden-Württemberg Oberliga zurückzog. Jetzt ist Team zumindest wieder in der Württembergliga – mit fast anderem Kader und einem neuen Trainerduo. Irmer-Giffoni und Kuschke haben es geschafft, eine Mischung aus Leistungsgedanken und Spaß hinzubekommen – das war den Spielerinnen sehr wichtig. Dabei sprang Platz zwei heraus und eine erfolgreiche Relegation. Chapeau.

Jochen Masching (SG Hegensberg/Liebersbronn)

Jochen Masching.

Es ist ein Phänomen, was da oben auf dem Berg passiert. Mit einigen ehemaligen Spielern, die schön höherklassig aktive waren, und einem Trainer-Neuling – der ebenfalls über reichlich Erfahrung auf dem Spielfeld verfügt – hat „HeLi“ den Durchmarsch von der Bezirks- in die Württembergliga geschafft. Und da sowas von souverän. Eine gute Mannschaft ist das eine, das in gute Ergebnisse umzumünzen das andere. Masching hat das geschafft und damit die Euphorie bei der SG weiter verstärkt. Die Mannschaft und die gesamten Strukturen dürften gut genug sein, um auch in der Landesliga eine ordentliche Rolle zu spielen. Der Trainer ist es ohnehin. Es muss ja nicht gleich der nächste Aufstieg sein.

Peter Schmauk (TSV Köngen)

Peter Schmauk. Foto: Schmauk

TSV Köngen? Ja, da wird schon lange Handball gespielt. Aber jetzt ist der TSV in der Landesliga. Mit 20 Siegen und nur jeweils einem Unentschieden und einer Niederlage hat die Mannschaft die Bezirksligameisterschaft gewonnen, vier Punkte vor dem Team Esslingen. Dort sagt man heute, dass man mit 38:6 Punkten eigentlich Meister werden müsste – aber die Köngener waren einfach besser. Vier Jahre lang war Peter Schmauk Trainer des TSV und hat in dieser Zeit – in der abgelaufenen Saison auch Dank einiger guter Zugänge – zu einem Aufstiegsteam geformt. Mit all seiner Erfahrung. Nur verabschiedet er sich als Meistertrainer nach Lenningen. Mit seinen Leistungen hat er einen Platz in der Geschichte des Köngener Handballs.

Mike Wolz/Daniel Kraaz (TSV Deizisau)

Mike Wolz (links) und Daniel Kraaz (ganz rechts).

Es sind nicht immer Meisterschaften und Aufstiege, die einen guten Trainer ausmachen. Manchmal sind es auch abgewendete Abstiege. Das hat Mike Wolz beim TSV Deizisau geschafft. Gemeinsam mit Daniel Kraaz, der mehr war als nur ein Co-Trainer. War, denn beide hören nach vier Jahren beim TSV auf und sind froh, dass sie die Mannschaft als Baden-Württemberg-Oberligist an die Rascher-Brüder übergeben können. Vor allem aufgrund von enormem Verletzungspech sah es zeitweise richtig schlecht aus für die Deizisauer. Doch am Ende mussten die Fans nicht einmal bis zum Saisonfinale zittern. Fachlich und menschlich top hat das Duo die Mannschaft zum Klassenverbleib geführt. Eine beachtliche Leistung.


Glück gehabt

Trainer Pascal Morgant und der TV Nellingen steigen sportlich ab, bleiben aber trotzdem in der Bundesliga. Das hier ist auch das Aufmacherbild morgen in der EZ. Foto: Rudel

Was war das für ein Wirrwarr um den Klassenverbleib der Bundesliga-Frauen des TV Nellingen? Die Gerüchte um Lizenzen, Rückzüge und Nicht-Aufstiege nahmen in den vergangenen zwei Wochen Überhand. Wie soll man sich da auf den Sport konzentrieren? Stand jetzt: Aufsteiger Nellingen schließt die Runde zwar als Vorletzter ab, darf aber für eine weitere Saison in der Bundesliga planen, weil der HC Rödertal aus der 2. Bundesliga sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen will. Aber: Rödertal hat das zwar erklärt, die entsprechenden Unterlagen aber noch nicht an den DHB geschickt. Ganz vorbei ist das Zittern damit erst übermorgen, denn bis dahin muss das geschehen sein.

Glück gehabt, TV Nellingen. Denn sportlich hat das Team von Trainer Pascal Morgant den Klassenverbleib nicht geschafft. Glück gehabt auch, weil es das Team in der 2. Bundesliga vermutlich durchaus schwer gehabt hätte. Oben wird es auch nicht leicht, weil der Verein finanziell weiterhin keine großen Sprünge machen kann. Aber es besteht die Hoffnung, dass alle aus der abgelaufenen Saison gelernt haben.

Denn es hat lange gedauert, bis die Hornets in der Bundesliga angekommen sind. In der Rückrunde hat man dann den Eindruck gewonnen, das Team könne sich den Klassenverbleib erarbeiten und verdienen. Dann kam die Niederlage im entscheidenden Spiel gegen Neckarsulm. Und anschließend die (deutliche) in Blomberg.

Nachdem das Team plötzlich in der Spur war, ging dann im Endspurt ebenso plötzlich nicht mehr viel. Man kann jetzt diskutieren, ob es die Hornets verdient haben, in der Liga zu bleiben. Man kann es aber auch lassen, denn wer will es ihnen und dem Verein verdenken, dass sie die Chance wahrnehmen?

Das Ziel für die kommende Saison kann aber nur lauten: den Klassenverbleib aus eigener Kraft schaffen. Die Arbeit dafür beginnt schon jetzt.


Es tut sich was beim Team

Ich hab keine Zeit zum Blog-Schreiben heute, habe mir die Woche bei allen VfB-Themen aber noch Zeit genommen, um einen Text über das Team Esslingen zu schreiben. Einen interessanten Ansatz haben sie da, um die Spielgemeinschaft strukturell auf neue Beine zu stellen. Und einen neuen Trainer und Sportlichen Leiter haben sie auch.
Der Text ist schon online:

http://www.esslinger-zeitung.de/sport/handball-in-der-region_artikel,-den-teamgedanken-staerken-_arid,2124991.html

Ein schönes Wochenende allen – und dem Team sowie der HSG Deizisau/Denkendorf alles Gute in den Relegationsspielen!


Matchbälle

Abgang nach nur einem Jahr Bundesliga? Es könnte für die Nellingerinnen so kommen. Foto: Rudel

Ich bin heute mal wieder Zeitungsleser wie ihr. Ich habe mir am Morgen, bevor ich in Hannover in den Zug gestiegen bin, die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ gekauft. „Die Luft ist raus in Badenstedt“, schreiben sie da über den Frauenhandball-Zweitligisten. Aha. Und Saskia Rast hat beim 29:32 gegen Kleenheim acht Tore geworfen.

Ich mache das immer gerne, wenn ich auf Reisen bin, dass ich mir die dortige Zeitung kaufe und schaue, was die so machen. Die HAZ gefällt mir ganz gut. Natürlich habe ich zuerst gelesen, was die Kollegen über das Spiel von 96 gegen den VfB geschrieben haben, über das ich gestern auch berichtet habe. Und auch heute. Ich sitze noch im Zug und bin mit meinem VfB-Text fertig.

Zuallererst habe ich heute früh auf www.esslinger-zeitung die Handball-Texte aus dem EZ-Land gelesen. Das Drama der Nellinger Bundesliga-Frauen mit der knappen Niederlage im Abstiegs-Endspiel gegen Neckarsulm habe ich mir gestern schon angeschaut. Uff, das hätte ich nicht gedacht. Matchball vergeben.

Auf Facebook gab es die Diskussion, ob nicht vielleicht doch nur ein Team aus der Bundesliga absteigt und damit Neckarsulm und Nellingen drinbleiben. Danke dafür. Die Sache ist etwas undurchschaubar und einige Entscheidungen fallen offenbar im Laufe dieser Woche. Mein Kollege Andreas Müller wird deshalb in der Samstagausgabe der EZ vor dem letzten Saisonspiel der Hornets in Blomberg einen Überblick geben. Aber so wie ich es verstanden habe, ist die Chance nicht allzu groß, dass der Zweitletzte – jetzt wieder Nellingen – drinbleibt.

So schwer wie es in dieser Szene aussieht, war es für das Team gegen Lustenau gar nicht.

Bei unseren Teams, die in der Aufstiegsrelegation dabei sind, schaut es insgesamt besser aus. Und siehe da, ich habe Parallelen zum VfB festgestellt. Was haben Volker Pikard und Hannes Wolf gemeinsam? Beide Trainer haben einen Zehn-Tore-Vorsprung, sagen aber: „Wir sind noch nicht durch.“ Mit 25:15 hat Pikards Team Esslingen das Hinspiel gegen Lustenau gewonnen, das sollte fürs Rückspiel reichen. Auch wenn zehn Tore im Handball deutlich anders zu bewerten sind als im Fußball.

Und dann ist das Team nach einem Erfolg gegen Lustenau ja noch nicht so weit, wie die Stuttgarter Fußballer, wenn sie am kommenden Sonntag nach dem Spiel gegen Würzburg die Rückkehr in die Bundesliga bejubeln. Die Esslinger müssen für den Sprung in die Landesliga noch eine zweite Relegationsrunde überstehen, wahrscheinlich gegen Bittenfeld III.

Und was haben der VfB und die HSG Ostfildern gemeinsam? Beide haben verloren und trotzdem eine gute Ausgangslage im Aufstiegsrennen. Nach dem 26:30 beim TV Neuhausen/Erms kommt es für die HSG wahrscheinlich auf das Duell am 25. Mai gegen die TSF Ditzingen an, die zuvor noch die Neuhausener erwarten. Je nachdem, wie das Spiel zwischen Ditzingen und Neuhausen ausgeht, könnte das ein echtes Endspiel um den Sprung in die Württembergliga werden. Wobei die Konstellation auf jeden Fall interessant wird, egal, wer das zweite Spiel der Dreiergruppe in Ditzingen gewinnt.

Mit Ditzingen haben die Ostfilderner ja schon gute Relegations-Erfahrungen gemacht. Allerdings ging es beim letzten Aufeinandertreffen um den Abstieg. HSG-Trainer Michael Schwöbel hat mir vergangene Woche erklärt, dass sich das TSF-Team seither kaum verändert hat. Und die HSG, glaube ich, ist zurzeit ziemlich stabil.

Und dann war da noch das Duell der Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf und des TSV Köngen, die um den Aufstieg in die Württembergliga kämpfen. Hier komme ich mit der Suche nach Parallelen zum VfB an meine Grenzen. Muss aber auch nicht sein. Der Favorit HSGDD hat sich mit 25:22 durchgesetzt. Das ist für das Team beim Modus „Zwei aus drei“ schon mehr als die halbe Miete. Für Köngen kommt es nun auf das Duell mit Schmiden an, ebenfalls am 25. Mai. Das wird ein spannender Handball-Tag.


Gute Noten für Plochingen

Daniel Brack im März in seinem letzten Derby als Spieler gegen Deizisau. Foto: Rudel

Mit Handball-Mannschaften ist es manchmal wie mit Schulkindern: Wo es flutscht, muss man nicht so genau hinschauen. Oder man ist zumindest versucht, so zu handeln. Zwischendurch ein Lob – alles gut. So ähnlich war es in den vergangenen Wochen mit unseren Baden-Württemberg-Oberligisten: Der TSV Neuhausen kämpfte um den Aufstieg, der TSV Deizisau gegen den Abstieg – beide haben ihr Ziel erreicht.

Und der TV Plochingen? Da hat’s eben geflutscht. Als ich gestern mit Daniel Brack nach dem letzten Saisonspiel des TVP in Konstanz telefoniert habe, musste er mich daran erinnern, dass es auch bei den Plochingern nicht die ganze Saison über super lief. Da war mal ein 0:10-Punkte-Lauf. Die Mannschaft hat sich aber wieder gefangen und ist ganz ruhig dem Saisonende und dem guten achten Platz mit 31:29 Punkten entgegengeschippert. Unterwegs wurde mal eben der Meister Salamander Kornwestheim geschlagen.

Brack war sehr zufrieden und auch stolz – vor dem regionalen Handball-Urgestein TSV Deizisau abzuschließen, hat aus Plochinger Sicht auch was. Aber Brack hatte Schmerzen. Der frühere Bundesliga-Akteur streicht ja nun ohnehin endgültig und diesmal wohl wirklich das „Spieler“ vor „Trainer“, allerdings konnte er schon im letzten Saisonspiel nicht mehr aktiv eingreifen, weil er sich vergangene Woche im Training einen Bänderriss zugezogen hat. Einen blöderen Zeitpunkt hätte es dafür kaum geben können.

Deshalb: Gute Genesung Daniel Brack (und auch Kapitän Sascha Hutter), Gratulation dem TV Plochingen für eine sehr gute Saison – und genießt die Pause, die unter Brack ja traditionell nicht allzu lange ist.

Noch steht für vier Teams aus dem EZ-Land die Aufstiegsrelegation an. Und hier am Kreis mache ich dann noch die Wahl zum Trainer der Saison und hoffe wieder auf rege Beteiligung. Titelverteidiger Daniel Brack, der meinen Eingangssatz als Lehrer gut verstehen dürfte, ist ein Kandidat für die Nominierungsliste.


Blick ins Postfach

Die Bergbande läuft in der kommenden Saison in der Württembergliga auf. Foto: Rudel

Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeigt, dass es immer gut ankommt, wenn ich hier ein bisschen aus dem redaktionellen Alltag erzähle. Aus aktuellem Anlass mache ich das heute gerne.

Ich habe eben mit unserem Fotografen Herbert Rudel die Termine für das Wochenende abgesprochen. Abgesprochen, denn manchmal ist es nicht so einfach, das zu koordinieren. Er wird am Sonntag zum HVW-Final-Four der Frauen nach Wolfschlugen gehen und am morgigen Samstag in die Halle an der Römerstraße, wo das Final Four des Bezirkspokals der Männer ausgetragen wird. Mit dabei und Gastgeber: Der frisch gebackene Landesliga-Meister SG Hegensberg/Liebersbronn.

HeLi hat Herbert Rudel in den vergangenen Wochen einige Male abgelichtet. Auch am vergangenen Sonntag war er da. Gefallen hat das einigen SG-Fans aber nicht. Es kamen (erst) heute ein paar Mails und Anrufe, warum wir – also in diesem Fall ich – einen gemeinsamen Text über HeLi und die HSG Ostfildern gemacht haben und warum wir kein Mannschaftsjubel-Bild gebracht haben.

Das mit dem Bild ist einfach erklärt: HeLi, Ostfildern und der TSV Neuhausen (und einige andere, wo kein Fotograf war) haben zeitgleich gespielt und Herbert Rudel konnte nur an einem Ort am Ende des Spiels sein. Wir haben uns für Neuhausen entschieden, wo es um den Aufstieg in die 3. Liga ging. Was ja auch geklappt hat.

Das Meisterbild der SG kommt noch, wir planen eine Seite, auf der wir alle Meister aus dem EZ-Land feiern, und davon gibt es in diesem Jahr ja einige.

Und zum Text kann nicht nur sagen: Warum habe ich das so gemacht? Warum nicht? Beide Mannschaften haben noch um die Meisterschaft gekämpft, auch wenn die Chancen für Ostfildern gering waren. Ich fand, das hat gut zusammengepasst und es kamen so ja auch ein paar interessante Zitate von den beiden Trainern zum jeweils anderen Team. Die beiden, so mein Eindruck, fanden das ganz in Ordnung so.

Es ist nummal so, dass wir eine Fülle an Handballmannschaften im Verbreitungsgebiet der EZ haben. Ich kenne keine Zeitung – und ich kenne viele -, die so viel Top-Handball hat. Und auch keine, die so viel Handball bringt.

Ich bin immer froh, wenn Reaktionen, auch kritische, kommen. Ich setze mich damit auseinander und es kommt ja auch vor, dass wir in unserer Einschätzung falsch liegen. Aber in diesem Fall, ganz ehrlich gesagt, hat es mich ein bisschen gewundert.

Auf meine Reportageseite („Die Bergbande ist los“), das Doppelinterview mit Jochen Masching und Michael Schwöbel vor dem Derby („Dranbleiben oder davonziehen“) und das ES-TV-Video vom Aufstieg gab es übrigens keine Reaktion. Nur, wenn wir das Aufstiegsrennen zusammenfassen. Das ist heute offenbar so.

Das alles hier nur zur Erklärung. Ich werde weiter versuchen, das Handballgeschehen im EZ-Land so gut, so umfassend und so ausgewogen wie möglich darzustellen. Und ich freue mich weiter über Reaktionen. Auch hier im Blog werde ich weiterschreiben. Schönes Wochenende allen. Und viel Erfolg, wo noch Handball gespielt wird.


MadDogs und HeLi:
zum Zungeschnalzen

Geduscht wurde in Neuhausen diesmal in der Halle – mit Sekt. Fotos Rudel

Ich musste grad mal nachschauen, was ich Anfang September hier in meiner Saisonprognose über den TSV Neuhausen geschrieben habe. Ich erinnere mich an leichte Zweifel. Das aber hab ich am 8. September tatsächlich 2016 geschrieben: „Neuhausen geht die Saison bescheiden an. Aber ich glaube fest, dass es diesmal klappt mit dem Aufstieg. Der Kader mag nicht zum Zungeschnalzen sein. Aber ich glaube, der neue Trainer Ralf Bader ist ein Guter und er kann eine Aufstiegsmannschaft formen.“

Sie haben sich dran gehalten und sogar schon am vorletzten Spieltag die Rückkehr in die 3. Liga klargemacht. Einen großen Anteil daran hatte sicherlich Bader. Aber die Mannschaft – ein Aufstiegsteam ist immer zum Zungeschnalzen – hat schnell genug sein Spielsystem verstanden und umgesetzt.

Aufsteigen fühlt sich so gut an.

Dazu, das hat Bader vor ein paar Wochen schon im EZ-Interview gesagt, haben die MadDogs ihre Schwächephase früh genug genommen.
Am Ende der Saison, als vor einem Jahr die Nerven das große Problem waren und hauptsächlich den Aufstieg verhindert haben, waren sie stabil. Nervlich und handballerisch. Vor dem letzten Spieltag hat die Mannschaft nur drei Niederlagen, aber sieben Unentschieden eingefahren.

Also Gratulation nach Neuhausen. Wir freuen uns auf Drittliga-Handball.

Geht man so zwischen Co-Trainer und Cheftrainer um? Unbedingt!

Soll ich noch was darüber schreiben, ob ich den MadDogs zutraue, mal nicht schnell wieder runterzurasseln? Es wird auf jeden Fall schwer, denn es gibt in der 3. Liga Vereine mit weitaus größeren Möglichkeiten. Wisst ihr was: Das hebe ich mir für den kommenden September auf, wenn man auch genauer weiß, wie die Mannschaft aussehen wird. Nur so viel schon: Das Plus könnte gerade sein, dass es diesmal nicht so viele Veränderungen geben wird.

Genießt nun noch ein paar Bilder, die unser Herbert Rudel in der Egelseehalle gemacht hat. Ich hab ihn noch gar nicht gefragt, ob er auch nass geworden ist. Dann kommen noch ein paar Zeilen zu einem anderen Aufsteiger:




So, schöne Bilder, gell. Nun zum anderen Aufsteiger: Ich erinnere mich gut, wie Hegensberg/Liebersbronns Trainer Jochen Masching bei jedem Gespräch abgewunken hat, als ich ihn darauf angesprochen habe, dass am Durchmarsch von der Bezirks- in die Württembergliga ja kaum mehr zu zweifeln sei. Klar, als Coach muss er den Ball flach und die Konzentration hoch halten. Aber auch wenn Masching zurecht sagt, dass es „kein Spaziergang durch die Landesliga“ (heutige EZ, Seite 20) war, so war die Mannschaft schon selbstbewusst genug, um selbst an den Aufstieg zu glauben.

Saisonabschluss an der Römerstraße: Erst der Dank an die Fans, dann den Aufstieg klargemacht.

HeLi in der Württembergliga, das ist stark. Nachdem Reichenbach abgestiegen und sich Wernau in die Kreisliga B verabschiedet hat, tut das auch dem Handball insgesamt in der Region gut. Vor allem dem in Esslingen. Wäre schön, wenn jetzt auch noch das Team Esslingen den Sprung in die Landesliga schafft – wo dann Daniel Kraaz der Trainer sein wird. Auch eine gute Sachen, finde ich.

Torwart Tobias Funk und Routinier Fabian Sokele jubeln.

Über Hegensberg/Liebersbronn habe ich im vergangenen September übrigens folgende Sätze geschrieben: „Und HeLi traue ich eine (positive) Überraschung zu. Was das heißt? Sie werden auf dem Berg abwinken, aber ein Platz in der Spitzengruppe könnte schon drin sein. Unterschätzen wird die Mannschaft von Jochen Masching jedenfalls niemand.“ Mehr konnte man bei einem Aufsteiger wohl nicht prognostizieren. Glückwunsch zum Aufstieg.

Dieses Foto musste ich einfach zeigen.

Jetzt kommt noch die entscheidende Phase für die Nellinger Bundesligafrauen und für gleich eine ganze Reihe von EZ-Land-Teams die Relegation. Es wird noch den einen oder anderen weiteren Aufsteiger geben.

Zum Schluss möchte ich euch noch die Seite 21 der morgigen (Mittwoch) EZ ans Herz legen: Mein Kollege Peter Wörz hat eine Analyse zur Situation beim Bundesligisten TVB Stuttgart geschrieben.


Showdown (nicht nur) im EZ-Land

Zum Vorfreuen für die Neuhausener und ihre Fans ein Bild aus dem Jahr 2014… Foto: Rudel

In der morgigen EZ-Ausgabe (Samstag) haben wir als Aufmacher eine Meister-Geschichte. Der TSV Köngen hat morgen zwar noch ein Spiel, hat den Sprung in die Landesliga aber schon am vergangenen Wochenende fix gemacht. So machen wir das in der Regel: Der Aufstieg wird vermeldet, die Geschichte dahinter inklusive Blick in die Zukunft folgt später.

Sehr gut möglich, dass wir in naher Zukunft noch ein paar mehr solcher Geschichten schreiben werden. Einen Hinweis darauf gibt es ebenfalls morgen zu lesen. Unsere Steffi Gauch-Dörre, die heute wieder den großen Vorschau-Block gefüllt hat, hat jeweils unter die Ligen einen kleinen Anhang mit der Aufstiegsregel und dem momentanen Stand der Dinge angefügt.

Nur die Aufstiegsregel? Das ist das Schöne aus EZ-Land-Sicht: Vor dem Showdown-Wochenende geht es für „unsere“ Teams nur noch um den Aufstieg. Die Männer des TV Reichenbach und der HC Wernau steigen zwar ab, aber das steht ja schon länger fest. Die Wernauer treten zum letzten Spiel nicht einmal mehr an.

Neben den Köngenern ist auch für das Team Esslingen in der Bezirksliga schon alles klar, die Mannschaft steht in der Relegation, in der Kreisliga A steht der TSV Neuhausen II als Aufsteiger fest.

Die Jungs können nach ihrem letzten Spiel also ganz entspannt der ersten Neuhausener Mannschaft die Daumen drücken – und im Hintergrund helfen, die doppelte Aufstiegsfeier zu planen. Denn die MadDogs werden sich das gegen Konstanz II nicht nehmen lassen. Ein Punkt fehlt noch und der Druck ist auch nicht riesig, weil danach ja noch ein weiteres Spiel in Schwäbisch Gmünd folgt.

Die morgige EZ-Ausgabe in Arbeit. Foto: Paesler

Richtig spannend geht es am letzten Spieltag der Landesliga und damit bei Hegensberg/Liebersbronn und Ostfildern zu. HeLi ist Erster, die HSG Zweiter. Ich gehe davon aus, dass es so bleibt, HeLi also direkt aufsteigt und die HSG in die Relegation geht – wo sie auch gute Chancen hat. Unser Fotograf wird jedenfalls ganz schön Gas geben müssen: Römerstraße, Körschtalhalle und Neuhausen lautet seine Route am Sonntag.

Letzte Woche stand übrigens in der EZ, dass der SG noch ein Punkt zur Meisterschaft fehlt. Man sieht, die Zeitung wird gelesen – denn zurecht kam der Hinweis, dass noch ein Sieg fehlt. War meiner. 😉

In der Landesliga der Frauen hat die HSG Deizisau/Denkendorf auch noch eine kleine Chance auf die Meisterschaft und den direkten Aufstieg. Ansonsten geht es halt in die Relegation, wo es bei zwei Aufsteigern von drei Teams auch ganz gut aussieht.

Die Männer des TV Plochingen II müssen in der Bezirksklasse spielfrei zuschauen, ob sie noch überholt werden. Puh, das macht bestimmt keinen Spaß.

Und die Frauen des TV Reichenbach brauchen in der Württembergliga bei einem eigenen Sieg noch Schützenhilfe der HeLi-Frauen, um doch noch Meister und Aufsteiger zu werden. Fies irgendwie: In der BWOL steigt der Zweite direkt auf, in der WL der Frauen darf er sich „halt über einen guten Platz freuen“, wie Spielerin und EZ-Anruferin Maike Kienzlen mir kürzlich mit süßsaurem Unterton gesagt hat.

Fassen wir zusammen: Wenn alles so kommt, wie ich es vermute, wird das Niveau im EZ-Handball-Land in der kommenden Saison nochmal ein gutes Stück besser sein. Neuhausen, HeLi, Ostfildern, Köngen, Team, Neuhausen II und die Frauen der HSGDD eins höher – hab ich was vergessen? Da kommt Vorfreude auf.

Vorfreude herrscht übrigens auch in Nellingen, wo die Metzinger Tussies unter gänzlich anderen Vorzeichen als in der Hinrunde morgen zum ewig jungen Derby aufkreuzen. Im Dezember im Rekordspiel in der Porsche-Arena traten die Hornets ohne Punkte an – und blieben auch so. Seither haben sie zehn Zähler gesammelt und die Metzingerinnen sind nach dem Trainerrauswurf verunsichert. Ich traue Interims-Lösung Edina Rott allerdings zu, dass sie das Team schnell wieder in die Spur kriegt. Unerwartet spannend wird es auf jeden Fall.
In vielen Hallen im EZ-Land.