Hand hoch

Gudmundur Gudmundsson hat was zu sagen. Foto: dpa
Gudmundur Gudmundsson hat was zu sagen. Foto: dpa

Diese Woche ist mir wieder eine interessante Meldung auf den Tisch geflattert. Gudmundur Gudmundsson, der künftige dänische National- und Noch-Trainer der Rhein-Neckar Löwen, hat den Kollegen vom „Mannheimer Morgen“ ein Interview gegeben. Darin macht er sich Gedanken über das Regelwerk. Seine Forderung: Eine eindeutige Festlegung für das Zeitspiel. „Wie lang darf ein Angriff im Handball dauern? Keiner weiß das“, fragt er. „Vielleicht sollte man auch im Handball eine klare Regelung einführen, sonst wird es immer wieder Diskussionen geben.“ Dabei denkt der Isländer etwa an den Basketball, wo die Angriffszeit auf 24 Sekunden beschränkt ist. Beim Wasserball (30 Sekunden) gibt es diese Regel auch, was hier allerdings ein Nachteil für schwächere Mannschaft ist, weil die Zeit schlicht nicht für alle reicht, um nach vorne zu schwimmen und den Angriff abzuschließen. „Alle wissen das. Die Schiedsrichter, die Spieler, die Trainer, die Zuschauer. Das ist eine gute Lösung“, findet jedenfalls Gudmundsson.

Interessanter Gedanke, wenn auch nicht neu. Mir ist ein Gespräch mit Ex-Bundestrainer und Möchte-Gern-Chefreformator Vlado Stenzel vor drei Jahren beim Esslinger Marktplatzturnier in lebhafter Erinnerung. Stenzel hat eine ganze Reihe von Ideen, mit dem Argument, dass Handball in seiner jetzigen Form nur in wenigen Ländern Interesse fände. Während Gudmundsson von einer „merkwürdigen Regel“ spricht, nannte Stenzel das mit dem Zeitspiel damals schon „die blödeste Regel überhaupt“. Allerdings plädierte er gleich ganz für die Abschaffung, ebenso wie beim „Mist mit den Zweiminutenstrafen“. Klare Worte. Die in der Grundaussage münden: „Die Schiedsrichter entscheiden das Spiel, nicht die Sportler.“ Naja.

Die Idee mit der Angriffszeit hat was, allerdings fällt es mir schwer, ein abschließendes Urteil zu fällen. Tatsächlich gehört Handball zu den Sportarten, bei denen der Ermessensspielraum oder die Subjektivität der Wahrnehmung der Schiedsrichter am größten ist. Foul des Abwehrspielers oder Stürmerfoul? Bei einem EZ-Pokal hatten wir mal schwedische Schiedsrichter, die viel mehr als die hiesigen Stürmerfoul gepfiffen haben. Hat mir nicht schlecht gefallen und die Spieler haben sich schnell drauf eingestellt.

Hier gilt das gleiche wie beim Zeitspiel: Mit guten Schiedsrichtern wird es da keine Probleme geben. Sie handhaben das ausgeglichen und gerecht, damit berechenbar und heben nicht dann die Hand – oder dann gerade nicht –, wenn die Zuschauer am lautesten schreien. Andererseits klappt es beim Basketball ja auch, beim Wasserball käme (trotz der genannten Schwierigkeiten) ohne begrenzte Angriffszeit gar kein Spielfluss zustande. Beim Handball geht es da viel schneller zu, der Zug zum Tor ist automatisch größer. Manchen Schiris und Mannschaften würden klarere Regeln aber vielleicht helfen.

Ich hatte eben Axel Haenchen, den Sportdirektor der Esslinger Bundesliga-Wasserballer, am Rohr. Er findet die Zeitregel in seinem Sport gut. „Dadurch wird das Spiel schneller und die angreifende Mannschaft wird gezwungen, einen Abschluss zu machen“, sagt er – und würde das auch den Handballern raten: „Ich würde es ihnen empfehlen, denn im Handball geht es sehr subjektiv zu. Das würde auch den Schiedsrichtern helfen.“

Vielleicht sollte man es einfach mal ausprobieren. Die Gerätschaften könnte man ja von den Basketballern oder Wasserballern ausleihen. Da wäre ich gerne dabei. Hat jemand ne Meinung? Wieder was jedenfalls, was ich Jürgen Rieber mal fragen kann.

Nach dem Spätdienst morgen Abend mach ich ne Woche Urlaub – sogar mit den Wochenenden, das ist bei mir sehr selten. Das Wetter soll ja ganz okay werden. Ab dem 4. November oder so haue ich dann wieder in die Tasten. Ich hab meinen Kollegen in der EZ-Sportredaktion allerdings noch eine größere Handball-Geschichte überlassen, die aus gegebenem Anlass voraussichtlich am kommenden Samstag – also 2. November – erscheinen wird. Sie handelt von zwei Menschen, die nächste Woche berufsbedingt auch frei haben, die aber noch viel, viel mehr verbindet. Alles klar? Spannende Spiele allen.


Wo ist die Power?

Ein Archivbild - aber so ähnlich war der Gesichtsausdruck von Timo Flechsenhar (dahinter Hannes Grundler und Markus Fuchs) am Samstagabend auch. Foto: Rudel
Ein Archivbild – aber so ähnlich war der Gesichtsausdruck von Timo Flechsenhar (dahinter Hannes Grundler und Markus Fuchs) am Samstagabend auch. Foto: Rudel

Mann ist das lange her, dass ich mal in der Kurt-App-Halle in Pfullingen war. Das letzte Mal war noch Bundesliga. Jetzt „nur“ noch BWOL. Einiges hat sich aber nicht geändert. Es ist immer noch gut voll beim VfL, der Chef-Trommler ist noch der gleiche, der Mannschaftsarzt glaube ich auch. Und in der Sprecherkabine sitzt immer noch Reutlingens Sportmedientausendsassa Wolfgang Gattiker und heizt den Leuten ein. Habe mich echt gefreut, ihn mal wieder zu sehen und ein bisschen über alte Zeiten zu plaudern. Netter Kerl.

Und das Spiel? Pfullingen gegen Neuhausen. Der VfL unter dem Plochinger Ex-Trainer Volker Greiner (dazu später mehr) hat echt stark gespielt, vor allem in der Abwehr. Die Neuhausener weniger. Ich hab sie eine Weile nicht gesehen, aber von der Stärke, von der meine Kollegin Steffi Dörre in der Woche zuvor nach dem Sieg gegen Flein erzählt hat, war nicht viel zu sehen. Ich war ein bissle enttäuscht. Aber die Spieler waren es von sich selbst auch. Da war so wenig von der Power, die die Maddogs sonst auszeichnet, und ohne die sie nix reißen.

Fast die ganze Zeit sind sie einem Vier- bis Fünf-Tore-Rückstand hinterhergerannt. Eigentlich geht da ja noch was. Vor allem, wenn man frühere Spiele der Neuhausener erlebt hat. Diesmal hatte man aber nie das Gefühl, dass sie das Spiel noch mal drehen würden. Auch Trainer Alexandr Prasolov ging es so, wie er indirekt zugegeben hat. 27:36 hieß es am Ende.

So wird es für die Maddogs schwer mit dem direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga. Wobei auch niemand behauptet hat, dass es leicht wird. Die Liga ist vor allem vorne ziemlich ausgeglichen. „Da werden sich viele gegenseitig die Punkte wegnehmen“, glaubt auch Kapitän Markus Fuchs, der am Kreis ziemlich wenig Bälle bekam und seine drei Tore alle in der zweiten Hälfte warf.

Die Neuhausener spielen bislang eine komische Saison. Erst schlecht gespielt und trotzdem meistens gewonnen, dann gut gespielt und gewonnen, jetzt schlecht gespielt und verloren. 10:6 Punkte, Platz fünf. Bei einem Sieg in Pfullingen wäre es 12:4 und punktgleich mit dem Zweiten sowie einen Punkt hinter dem Ersten gewesen. Was heißt das aber auch? Gehen wir mal davon aus, dass ich in Pfullingen eines der schwächsten Saisonspiele der Maddogs gesehen habe, dann ist noch alles drin. Nach dem Auftritt am Samstag fällt es mir ein bisschen schwerer – aber ich glaub immer noch dran. Und ich wünsche es mir auch für den Handball im EZ-Land: Da die Württembergliga mit den vielen Derbys und dazu ein Aushängeschild in der Dritten.

Es war in der Kurt-App-Halle auch schön zu sehen, wie wohl Volker Greiner sich da fühlt. Ich hab mit dem Plochinger Urgestein nach dem Spiel ein paar Minuten gesprochen. Hat Spaß gemacht, der Mann war wirklich gut drauf. Natürlich auch wegen dem Sieg gegen Neuhausen. Aber ich mach das ja nicht nur so. Das Ergebnis ist in der EZ in der Mittwochausgaben nachzulesen. Nach dem Motto: Ein Plochinger im Himm… äh in Pfullingen.

Eine weitere interessante Handball-Geschichte für die EZ habe ich auch schon in der Pipeline beziehungsweise im Block. Aber dazu in ein paar Tagen mehr.

Und ganz zum Schluss noch meine – neben dem Spiel in Pfullingen – Highlights des (verlängerten) Handball-Wochenendes: Der 37:31-Sieg des TV Plochingen beim Immer-Noch-Tabellenführer der Württembergliga TSV Zizishausen. Und das verhinderte Phantom-Tor in Reichenbach (siehe heutige EZ, Seite 23).


Reusch, Brack, Greiner

Ein Ur-Plochinger in Pfullingen: Volker Greiner erwarten morgen Neuhausen. Foto: Rudel
Ein Ur-Plochinger in Pfullingen: Volker Greiner erwarten morgen Neuhausen. Foto: Rudel

Das macht diesen Job so abwechslungsreich und interessant. Am Montag noch fast eine Seite über die Fußball-Nationalmannschaft vollgeschrieben, dann die ganze Woche kein Paesler mehr im Blatt – und trotzdem viele Stunden im Büro. Ich bin eben Blattmacher, das heißt Organisator, in dieser Woche. Denn die Seiten müssen ja auch geplant werden. Im Lokalen ist das manchmal gar nicht so einfach, vor allem zurzeit, wenn wirklich alles läuft. Fußball, (Jugend-)Handball, Tischtennis, Badminton hat auch wieder angefangen und geturnt wird ebenfalls. Aber der Platz wird halt nicht mehr.

Da muss man straffen. Gestern, die Lokalsportseite unter anderem mit den Vorschauen auf die drei Handballspiele heute Abend war gerade fertig geplant, haben auch noch die Altbacher Fußballer ihren Trainer und drei Spieler rausgeworfen (wird im Handball auch manchmal in der Kabine geprügelt?). Also noch mal umplanen, Turnen und ein paar andere Dinge auf die Samstag-Ausgabe. Dort haben wir morgen noch eine schöne Lesegeschichte über drei Köngener Fußballer, was mich ein bisschen an unsere Geschwister-Serie erinnert, die wir vor ein paar Jahren mal hatten – unter anderem mit den Grundlers. Die aktuellen Handballspiele sind für morgen natürlich auch eingeplant, die entsprechenden Leute haben versprochen, nach dem Spiel schnell unseren Spätdienst anzurufen. Braucht alles Platz, was bedeutet, dass die Handball-Vorschauen diesmal ziemlich kompakt ausfallen werden.

Deshalb vielleicht hier noch ein paar Zeilen. Das wohl interessanteste Spiel findet schon heute Abend in Heiningen statt. Der TSV Wolfschlugen tritt dort zum Verfolgerduell an. Zizishausen 12:0 Punkte, Wolfschlugen und Heiningen dicht dahinter mit 10:2. Wenn man bedenkt, dass Wolfschlugen wegen des personellen Umbruchs mit einen Holperstart gerechnet hat, muss man sich angesichts dieser Ausbeute fragen, wo das erst hinführen soll, wenn es richtig rund läuft. Trainer Lars Schwend hat das ganz schön schnell hingekriegt. Und sich damit einigen Respekt bei den Kollegen eingeheimst, wie man hört. Beim Krösus Zizishausen tritt übrigens heute Abend der TV Plochingen an und hofft auf eine Überraschung. Warum nicht? Der TVP macht es bisher gar nicht schlecht.

Aus EZ-Land-Sicht muss man sicher vor allem nach Reichenbach schauen, wo der TSV Deizisau am Sonntag zum Derby antritt. Die Rollen sind klar verteilt: Deizisau Vierter mit 8:2 Punkten, Reichenbach Elfter mit 3:9 – die einen schielen nach oben, die anderen gebannt nach unten. Ich hab die Paarung in der vergangenen Runde in Deizisau gesehen, da war der TSV klar besser. Mal sehen, wie es diesmal läuft, in der Reichenbacher Halle ist ja immer gut was los. Meine Kollegin Karla Schairer und unser Fotograf werden mittendrin sein.

Zeitgleich erwartet der HC Wernau den Vorletzten Frisch Auf Göppingen II, ich hab mit HCW-Coach Markus Ilitsch telefoniert, der vor dem Gegner warnt, aber nach den ersten beiden Saisonpunkten vergangene Woche unbedingt die nächsten zwei will – zumal daheim.

Die BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf spielen übrigens auch, obwohl sie heute in der EZ nicht im Spielplan auftauchen (fragt nicht warum), und zwar morgen (20 Uhr) bei der TS Ottersweier. Die HSG ist da nach der 19:25-Schlappe im Nachholspiel gegen den SV Allensbach II bestimmt Außenseiter, während Tabellenführer (und Aufsteiger) HC Wernau beim Team mit dem schönen Namen HSG St. Leon/Reilingen wohl den nächsten Sieg holen wird.

Ich persönlich finde das Duell morgen Abend in der BWOL der Männer zwischen dem VfL Pfullingen und dem TSV Neuhausen besonders interessant. Zu meiner Tübinger Journalistenzeit war ich oft in der Kurt-App-Halle, damals hießen die Trainer in der 2. Bundesliga – zu Bundesliga-Zeiten war ich dann schon bei der EZ – Kurt Reusch und Rolf Brack. Heute in Liga vier ist das Plochinger Urgestein Volker Greiner Coach in Pfullingen, einer Stadt, die immer noch handballverrückt ist. Das wird hoch interessant morgen.

So, jetzt plane ich mal für morgen weiter. Vorher aber noch ein Satz in eigener Sache: Wie von mir erwartet, werde ich hier nach der Einführung der Registrierung nicht gerade mit Kommentaren überschüttet. Dabei tut es gar nicht weh. Alleine bin ich trotzdem nicht, die Zugriffszahlen sind okay – und ich hab auch schon die eine oder andere Aufmunterungs- und Lob-Mail bekommen. Danke dafür. Ich mach also eifrig weiter – und ihr lest halt mit.


Handballtor und goldener Käfig

Als ich am vergangenen Donnerstag gerade die zwei überregionalen EZ-Seiten für die Freitagausgabe geplant hatte, flatterte eine Meldung herein, die mich dazu brachte, nochmal etwas umzuplanen. Seite eins, das werden auch die Handballer verstehen, blieb im Zeichen des bevorstehenden Fußball-Länderspiels gegen Irland in Köln, wohin ich einen Tag später auch aufgebrochen bin. Auf Seite zwei hieß eine Überschrift dann: „Heinevetter will sich nicht entschuldigen“. Strafen und so werden bei uns normalerweise nicht so groß gefahren, denn das kommt ja jede Woche vor. Diese Geschichte fand ich aber schon interessant.

Der Torwart der Berliner Füchse wehrt sich gegen eine Strafe von 1000 Euro durch die HBL und will sogar einen Anwalt einschalten. Und zwar nicht, weil ihm die Strafe zu hoch ist, sondern weil er findet, dass der Verband an ihm „ein Exempel“ statuieren will. An dem Mann scheiden sich bestimmt die Geister. Ich habe beim Esslinger Markplatzturnier im Sommer auch meine Erfahrungen mit ihm gemacht. Hier geht es schlicht darum, dass sich ein Handballer nach dem Spiel in der Wortwahl vergriffen hat und dafür bestraft wird. Und wie so oft ist die Sache nicht so einfach. Heinevetter sagte nach dem 21:21 der Füchse gegen die Rhein-Neckar Löwen in ein TV-Mikro, er fühle sich von den Schiedsrichtern „verarscht“. Die beiden hatten in der letzten Sekunde nicht erkannt, dass Löwen-Spieler Patrick Groetzki bei seinem Ausgleichstreffer im Kreis gestanden war. Die Fernseh-Bilder gaben Heinevetter Recht. Und Groetzki gab es laut Heinevetter auch zu.

Aber „verarscht“? Das impliziert für mich, dass die Schiris absichtlich falsch entschieden haben, was Heinevetter ihnen gar nicht vorwirft. Wer schonmal ein Spiel geleitet hat oder regelmäßig zuschaut, weiß, wie schwer das mit dem Kreis zu erkennen ist. Die TV-Kamera – so eine da ist – zeigt das dann gnadenlos. Von daher ist Heinevetters Ärger zu verstehen. Und es ist auch schwierig in der Medienwelt, wenn man Sekunden nach der Schlusssirene schon ein Mikro unter der Nase hat. Aber dass der Verband dem Torhüter der Nationalmannschaft, der eine Vorbildfunktion hat, das nicht durchgehen lässt, ist meiner Meinung nach auch richtig. Zumal der Verband darauf hinweist, dass die Situation nach dem hektischen Spiel berücksichtigt worden sei – der Strafenkatalog hätte bis zu 5000 Euro ermöglicht.

Von daher hätte Heinevetter besser daran getan, die Strafe einfach zu akzeptieren. Ob dann die explizite Entschuldigung, die von ihm verlangt wurde und die er verweigert, noch nötig gewesen wäre, wäre dann nicht mehr so wichtig gewesen. Dass er gleichzeitig darauf hinweist, dass die Schiris einen Fehler gemacht haben, ist sein gutes Recht.

Einen Satz des streitbaren Füchse-Keepers fand ich aber auch interessant. Er meinte, die Schiedsrichter sollten zu ihrem Fehler stehen. „Stattdessen sitzen sie in einem goldenen Käfig, den sie selber gar nicht wollen, und dürfen nichts sagen, obwohl sie gern reden würden.“ Das ist schon fast ein Lieblingsthema von mir. Ich habe auch schon erlebt, dass Unparteiische nach dem Spiel nicht mit mir geredet haben, mit dem Hinweis, sie dürften das nicht. Dabei hatte ich nur eine ganz harmlose Frage. Ich habe vor ein paar Wochen mal mit dem Bundesliga-Schiri des Jahres und DHB-Lehrwart Jürgen Rieber gesprochen. Der sagte, entgegen der verbreiteten Meinung dürften Schiedsrichter nach dem Spiel durchaus mit Presseleuten und anderen reden. Zumindest, wenn ich ihn richtig verstanden habe. Es wäre (oder ist?) auch wirklich eine dumme Vorschrift. Das bestätigt mich noch mal darin darin, dass ich mal eine größere Geschichte oder ein Interview mit Jürgen Rieber machen will. Hab ich schon seit einiger Zeit vor – wenn man so einen kompetenten Mann schon vor der Haustür hat. Also, kommt bald.

Und sonst? Mir ist aufgefallen, dass es am Wochenende bislang einige Unentschieden gab. Und mehr Siege als Niederlagen der Handballer im EZ-Land. Einige Spiele sind aber heute noch, unter anderem das der Neuhausener Maddogs gegen Flein. Meine Kollegin Steffi Dörre ist wie meistens dort. Bin mal gespannt, was sie berichtet – morgen (Seite 22) in der EZ nachzulesen.


Von rund zu eckig

Was war das denn? Die Handballer des TSV Neuhausen, zurzeit wie ich hoffe nur für ein Jahr in der BWOL, sind ja immer für Überraschungen gut. Spannend ist es bei den Maddogs eigentlich immer. Fünf vor zwei Minuten vor Schluss – das ist noch nicht durch. Fünf zurück zwei Minuten vor Schluss – da geht noch was. Aber was beim Auswärtsspiel bei der SG Pforzheim/Eutingen passiert ist, ist schon außergewöhnlich. Die Neuhausener warfen nach der Pause das erste Tor und führten mit 20:10. Zehn vor, doppelt so viel Tore geworfen wie der Gegner. Und am Ende? 25:27 verloren. Unglaublich. Die zweite Saisonniederlage, zwar Vierter, aber „nur“ 8:4 Punkte.

Die Maddogs wollen wieder hoch in die 3. Liga, wo sie auch hingehören. Aber so wird es schwer. In den vergangenen Wochen war bei ihnen der Tenor: Es läuft noch nicht rund, aber die Punkte sind da. Irgendwann wird es rund laufen, dann wird alles gut. In Pforzheim lief es in der ersten Hälfte superrund, in der zweiten total eckig. Die Jungs wissen also, wo es anzusetzen gilt. Und vielleicht war das der nötige Schuss vor den Bug, der noch mehr Motivation herauskitzelt, damit am Ende doch alles gut wird.

In der BWOL der Frauen haben wir einen Tabellenführer. Wen wundert’s? Die Frauen des HC Wernau sind nicht nur durch die Württembergliga durchmarschiert, sie stehen nach dem 37:33 in Pflugfelden auch eins höher wieder oben. Spielführerin Tine Gall, die gestern in der Redaktion anrief, war zufrieden. Klar, dass sie beim HCW noch ein bisschen tief stapeln. Aber es ist nicht ausgeschlossen, dass wir im EZ-Land am Ende der Saison zwei Aufstiege in die dritthöchste deutsche Spielklasse feiern können.

Aber nicht alle, die gestern ihre Spielberichte in Raum 206 im zweiten Stock des EZ-Hauses durchgegeben haben, waren zufrieden. Spielertrainer Daniel Brack vom Württembergligisten TV Plochingen nicht, obwohl die Mannschaft beim Schlusslicht gewonnen hat. Aber man muss sagen: Der TVP schlägt sich trotz Punktabzg, schwerem Auftaktprogramm und auch sonst ungünstigem Spielplan bislang prima. Die HCW-Männer stehen immer noch mit null Punkten da, allerdings können sie die Niederlage in Zizishausen wohl verschmerzen. Zizis ist ein ganz heißer Anwärter für den Aufstieg.

Auch Reichenbachs Jochen Masching, den ich gestern am Rohr hatte, hat den Blues. Der TVR steckt ebenfalls mit jetzt 2:8 Punkten hinten drin und hat dabei auch gegen Mannschaften verloren, gegen die etwas geholt werden sollte, wenn man drin bleiben will. So auch der gestrige Gegner SKV Unterensingen, gegen den es ein 24:28 gab. Aber Masching glaubt daran, dass sich die Mannschaft steigert. Und er hat, nachdem er meinen letzten Text hier gelesen hat, versprochen, auch mal wieder ein Spielfilmchen für TVRtv zu machen. Wie wär’s beim nächsten Sieg?

In der Landesliga tut sich Erstaunliches. Die HSG Ostfildern steht in der Staffel 2 ganz weit oben, das Team Esslingen in der Staffel 1 mit 2:6 Punkten im unteren Mittelfeld. Hätte ich so nicht erwartet. Während sich in der Württemberliga schon eine Zweiklassengesellschaft abzeichnet – mit ganz starken Deizisauern und Wolfschlugenern – geht für das Team eins drunter bestimmt noch was. Mein Eindruck: Die Handballsaison hat so richtig an Fahrt aufgenommen.


Nägel in Wernau, Rock auf’m Berg

HCW-Coach Markus Ilitsch während des Spiels gegen Deizisau. Foto: Rudel
HCW-Coach Markus Ilitsch während des Spiels gegen Deizisau. Foto: Rudel

„Das reicht in dieser Liga einfach nicht.“ Dieses Zitat steht in der morgigen EZ-Ausgabe (Seite 21). „So etwas kann ich gar nicht leiden.“ Dieses Zitat steht in der heutigen EZ-Ausgabe (Seite 19). Hier sprechen zwei frustrierte Menschen. Wobei mir der zweite, Wernaus Trainer Markus Ilitsch, noch etwas frustrierter zu sein scheint, als der erste, Reichenbachs Routinier Jochen Masching. Beide Württembergligisten haben am Tag der deutschen Einheit verloren. Das ist an sich nicht so schlimm, weil es zwar jeweils ein Derby war, weil sie aber jeweils auch klare Außenseiter waren. Aber das Wie scheint doch beiden Sorgen bereiten zu müssen.

Reichenbach hat mit 33:38 gegen den TSV Wolfschlugen, Wernau gegen den TSV Deizisau gar mit 21:35 verloren – und das nach 16:16 noch kurz nach der Pause. Danach hat Markus Ilitsch noch etwas Interessantes gesagt: „Ich gebe der Mannschaft das Werkzeug an die Hand. Aber sie trifft nicht den Nagel, sondern schlägt sich dagegen auf den Daumen.“ Trifft er damit den Nagel auf den Kopf? Fakt ist jedenfalls, dass die Wernauer mit 0:6 Punkten Drittletzter sind – und am Sonntag beim Zweiten in Zizishausen (8:0) ist auch nicht zu erwarten, dass sie die Halle einrennen. Aber wer weiß. Die Reichenbacher stehen mit 2:6 Zählern nur etwas besser da und erwarten den starken Aufsteiger aus Unterensingen.

Beiden Teams ist zu wünschen, dass sie die Kurve kriegen und die Protagonisten demnächst in der EZ wieder mit positiveren Sätzen zitiert werden können. „Wir sind hingefallen und stehen wieder auf“, ist übrigens die Überschrift des Vorschau-Artikels in der morgigen Ausgabe. Zitat Ilitsch.

Was mir auch aufgefallen ist: Reichenbachs Fernsehmann Masching war in der laufenden Runde noch nicht aktiv, unter TVRtv findet man auf der Homepage nur alte Spielvideos – das letzte interessanterweise vom 35:26-Sieg am 26. Spieltag der vergangenen Saison gegen Wernau.

Vom kommenden Gegner des TSV Zizishausen II in der Bezirksliga (Samstag, 19 Uhr) gibt es dagegen neues Bildmaterial: Anna Lederle hat ein Video über die SG Hegensberg/Liebersbronn zusammengeschnibbelt. „Ich wollte mal was machen, was es sonst noch nicht so häufig gibt im EZ-Land“, hat sie mir geschrieben. Und damit „ein bisschen auf die SG aufmerksam machen, und dass man merkt, da geht was auf’m Berg“. Ist gelungen. Das Filmchen rockt. Schaut es euch mal an:
http://vimeo.com/75303984
Und schaut euch die Spiele am Wochenende an. Zum Schluss noch ein passendes Zitat aus der morgigen EZ: „Wir sind heiß auf die ersten Auswärtspunkte.“ Das hat HeLi-Trainer Armin Dobler gesagt.


Niederlagen und Spielabsagen

Interessant, so ein Handball-Sonntag in der Fremde. Wenn man am Abend nach dem VfB-Spiel ins Hotel kommt, merkt man erst, wie viele Mannschaften wir im EZ-Land haben. Es dauert eine Weile, bis man sich im weltweiten Netz einen Überblick verschafft hat. Und da gab es diesmal nicht nur positive Ergebnisse. Erst mal war ich überrascht, dass zwei Spiele gar nicht stattgefunden haben. Die Frauen von Deizisau/Denkendorf und die Landesliga-Männer vom Team Esslingen waren nicht im Einsatz. Hab ich das richtig verstanden, dass das Team die Punkte los ist, weil Trainer Thomas Freiwald wegen Spielermangels abgesagt hat? Schade.

Ist gar nicht so einfach, das hier vom Zug aus rauszubekommen. Nicht gerade netzstabil hier. Ich habe gerade meine zwei Braunschweig-VfB-Texte fertig und noch a bissle Zeit bis zum Umsteigen. Neuhausen hat gewonnen, aber wie ich nachgelesen habe, immer noch geholpert, Wolfschlugen hat gewonnen, Ostfildern auch – aber die Wolfschlugener Frauen, Reichenbach, Wernau, Plochingen und auch Deizisau im Württembergliga-Spitzenspiel haben verloren.

Ob das schon was zu sagen hat? War Zizishausen wirklich besser als Deizisau? Trennt sich hinten schon die Spreu vom Weizen? Kommt Neuhausen so langsam in die Puschen? Wenn ich nach Hause komme, werde ich erst mal ausführlich EZ lesen, so wie ihr es wahrscheinlich schon getan habt. So ist das nach einem Sonntag fern der Redaktion.

Hat sonst jemand was beizutragen zum vergangenen Handball-Wochenende? Ein paar potenzielle Kommentatoren haben sich ja schon angemeldet und über Facebook geht`s ja auch. Bis bald.


Maddogs – Fehler und Punkte

Foto: Bulgrin
Foto: Bulgrin

Ich hab gestern einen freien Tag genossen – wer weiß, wie lange das Wetter noch so schön ist. Deshalb melde ich mich erst heute. Und nachher geht’s gleich zum VfB, PK vor dem Freiburg-Spiel. Was mir am vergangenen Handball-Wochenende aufgefallen ist, außer dass Wolfschlugen das Derby in Wernau gewonnen und das Team Esslingen gegen Ex-Trainer Frank Ziehfreund (Leonberg/Eltingen) verloren hat: Der TSV Neuhausen steht in der BWOL mit 6:2 Punkten und Platz drei ganz gut da. Ist auf dem Weg zurück in die 3. Liga also einigermaßen im Soll. Aber es läuft noch nicht ganz rund. Wobei man ja nicht meckern sollte, wenn der Saisonstart mit dem neuen Trainer holprig verläuft, die Punkte aber eingefahren werden. 27:21 gegen Heddesheim klingt souverän, von Coach Alexandr Prasolov war hinterher aber vor allem ein Wort zu hören: „Fehler“.

Das ist ein Wort, das Trainer gar nicht gerne sagen. „Die Mannschaft hat nicht das gezeigt, was sie eigentlich kann“, hat Prasolov noch gesagt. Aber das müsste doch Mut machen. Was erst, wenn die Mannschaft zeigt, was sie kann. Was mich aber ein bisschen gewundert hat, war die Zuschauerzahl von nur 300. Meine Kollegin Steffi Dörre war wieder in Neuhausen, hat sich das angeschaut und kompetent darüber berichtet. Ich hoffe, ich schaffe es bald auch mal in die Egelseehalle. Bin mal gespannt, wann die Maddogs so spielen, dass Prasolov zufrieden sein kann. Gefreut hat mich, dass Dominik Eisele nach langer Verletzungspause sein Comeback gefeiert hat. Ich hoffe, er kommt schnell wieder rein und hat keine Probleme mit dem Knie.

Was war noch? Rolf Brack hat einen Knopf dran gemacht und wird im kommenden Sommer Schweizer Nationaltrainer und Bernhard Bauer wurde mit einem großen Vertrauensvorschuss DHB-Präsident. Ich wünsche beiden viel Glück und Erfolg bei der neuen Aufgabe.

Bleibt noch bei dieser kurzen Am-Kreis-Ausgabe auf das nächste Württembergliga-Derby während der Woche hinzuweisen: Am Donnerstag um 20.30 Uhr erwartet der TV Plochingen den TV Reichenbach. Da wird es heiß hergehen: Der TVR ist mit einem Sieg, der TVP mit einer Niederlage gestartet, beide werden eher hinten rumspielen, man kennt sich gut. Ein Derby wie es im Buche steht also.


HVW goes DHB

EZ Handball Pokal 2003WHV PrŠsident Bernhard Bauer6.1.2003 Foto Herbert Rudel

Am Samstagabend wird der Deutsche Handball-Bund, der größte nationale Handball-Verband der Welt, einen neuen Präsidenten haben. Und es wird ein Württemberger sein. Bernhard Bauer, der von 2002 bis 2008 Präsident des HVW war, wird Ulrich Strombach beerben. Zumindest ist er der einzige Kandidat, hat eine breite Rückendeckung und fast alle seine Forderungen im Vorfeld beim erweiterten DHB-Präsidium durchgebracht.

Ob Bauers Wahl nun speziell für die Handballer im HVW-Bereich gut ist, ist schwer zu beurteilen. Aber gut für den Handball in Deutschland wird sie sein. Der Mann hat als ehemaliger Bundesliga-Torhüter den Blick des Athleten, als ehemaliger HVW-Chef Erfahrung in der Verbandsführung und als ehemaliger Ministerialdirektor weiß er, wie man Strippen zieht. Bundesverdienstkreuz-Träger ist er übrigens auch. Vor allem aber hat er eben bei den Vereinen und den Spielern ein hohe Ansehen, die teilweise mit Strombach so ihre Probleme hatten. Das lässt darauf hoffen, dass Bauer ein Handball-Präsident der Handballer sein wird und dass die Zusammenarbeit mit der Bundesliga funktioniert. Denn ohne das ist alles nichts.

Neue Strukturen und ein neuer Geist sind beim DHB auch angesichts der jüngsten Misserfolge der Nationalmannschaft nötig. Dass Bauer kompetente Leute wie Bob Hanning (als Vizepräsident Leistungssport) und Helmut Digel (Vorsitz im wissenschaftlichen Bereit) mit einbeziehen will, wird helfen. Wobei man ein bisschen aufpassen muss, sich nicht mit Pöstchen und Kommissionen zu verzetteln und damit Entscheidungen zu erschweren.

Dass Bauer Bundestrainer Martin Heuberger keinen Freifahrschein gibt, ist okay. Dass er ihn jetzt erst einmal stärkt, ist auch vernünftig. Man tat ihm jedenfalls unrecht, als kürzlich nach der verpassten EM-Quali eine Aussage von ihm so interpretiert wurde, dass er Heuberger in Frage stellt. Der Mann schaut sich nun alles an, wird Gespräche führen und dann mit seinen Kollegen entscheiden, wie es weitergeht. Denn eines ist klar: Bauers Amtszeit wird nicht nur, aber auch daran gemessen, wie erfolgreich das Nationalteam ist. So werden bei Strombach nicht nur die jüngsten Ergebnisse hängen bleiben, sondern auch der WM-Triumph 2007, der in seine Amtszeit fiel.

Als ich vor einigen Monaten erfuhr, dass Bauer antritt (auch, weil Heiner Brand nicht will), dachte ich: Hey, gut. Als im Juli dann das Theater mit der verunglückten Bewerbung für die WM 2019 über die Bühne ging, dachte ich aber kurz: Das war’s jetzt. Und auch jetzt wird es noch so sein, dass zwar Strombach mit seinem Zurückpfeifen keine gute Figur gemacht hat, dass Bauer die Sache aber zumindest international bei seinem Start anhaften wird. Dass eine Gruppe, die es in eine Funktion drängt, eine Absichtserklärung bezüglich einer WM-Bewerbung an den entsprechenden Verband schickt, noch bevor sie in dieser Funktion ist, geht nicht. Das weiß Bauer auch und er hat versucht, den Schaden zu begrenzen.

Dabei war sein Ansinnen (und das von Hanning) ja verständlich: Die Bewerbungsfrist lief vor der Wahl ab und die beiden wollten die WM 2019 unbedingt haben. Mittlerweile hat die IHF die Frist verlängert – was sie wohl für keinen anderen Verband der Welt gemacht hätte – und heute wurde bekannt, dass es bei der deutschen Bewerbung bleiben wird. Aber das G’schmäckle wird bleiben.

Ich glaube, in der EZ haben wir gut über die bevorstehende Wahl informiert. Morgen haben wir einen Text über die Ära Strombach im Blatt, heute hatten wir ein Interview mit Bauer. Geführt hat das meine sehr geschätzte Kollegin Gabriela Thoma vom Reutlinger General-Anzeiger, mit dem wir in einer Kooperation mit insgesamt 15 Sportredaktionen in ganz Deutschland zusammenarbeiten. Gute Frau, gutes Interview. Ob Bauer ein guter DHB-Präsident sein wird, muss man später beurteilen. Den Text zu seiner Wahl werden wir am Montag in der EZ haben. Und in der Region wird sich der neue Präsi dann bestimmt auch mal wieder blicken lassen. Vielleicht beim EZ-Pokal? Das Bild oben zeigt den heute 62-Jährigen übrigens im Jahr 2003 in der Neckarsporthalle. Arg verändert hat er sich nicht.

Was sind eure Erwartungen an Bernhard Bauer?


Ausrufezeichen

1609
Am ersten richten EZ-Land-Handball-Wochenende war gleich richtig was los. Es gab einige Ergebnisse, die man durchaus als Fingerzeig für den Rest der Runde sehen kann. Besonders interessant war das Derby in der BWOL der Frauen. Die HSG Deizisau/Denkendorf, die sich dort zuletzt gut behauptet hat, traf auf die Durchmarschiererinnen des HC Wernau. Nicht ganz unerwartet hat sich der HCW gleich mal vor die HSG gestellt. Und die neue Spielführerin Tine Gall sich mit sieben Toren stark eingeführt. Heißt für mich für die Saison, wie ich schon letzte Woche geschrieben habe: Die HSG-Frauen werden wieder eine ordentliche Saison spielen, die Wernauerinnen vorne mitmischen. Auch wenn sie sich da verbal verständlicherweise etwas zurückhalten.

Der TSV Neuhausen hat im dritten Spiel den zweiten Sieg eingefahren und damit wichtige Punkt auf dem Weg zurück in die 3. Liga geholt. Aber die Maddogs haben sich beim 26:22 in Kenzingen schwer getan. Klar, mit einem neuen Trainer braucht es immer ein bisschen. Aber das wird schon. Die Neuhausener werden ganz schön beißen müssen, aber leicht ist es im Handball ja eh nicht. Am Sonntag gegen Heddesheim (ebenfalls 4:2 Punkte) wäre der erste Heimsieg schön, der täte allen gut und würde es ein bisschen leichter machen.

In der Württembergliga hat der TSV Deizisau ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Okay, man muss erst einmal abwarten, wer in der Liga wirklich wie stark ist – aber ein 31:22 gegen Grabenstetten ist schon eine Hausnummer. Da ist noch einiges zu erwarten. Der TSV Wolfschlugen ist nach dem personellen Umbruch gleich mal zum Spitzenspiel gegen den TSV Zizishausen angetreten – und hat mit 25:28 verloren. Halb so schlimm, gegen Zizishausen werden auch andere verlieren. Am nächsten Sonntag treten die Wolschlugener beim am Start-Wochenende spielfreien HC Wernau an.

Auch ein Fingerzeig war der satte 35:27-Sieg des Team Esslingen in der Landesliga in Neckarsulm. Die Esslinger wussten ja wegen der Neueinteilung der Staffeln nicht so recht, woran sie sind. Jetzt wissen die anderen, dass mit dem Team zu rechnen ist. Für mich ist das Team von Thomas Freiwald eh ein Aufstiegskandidat. Die HSG Ostfildern hat in der anderen Staffel zum Auftakt in Pfullingen verloren. Das gilt dann das gleiche wie für Wolfschlugen oder allen anderen, die zum Auftakt verloren haben: Es war ja nur ein Spiel…

So, jetzt mache ich mich mal an die Arbeit hier in der Redaktion, habe eine lange VfB-Woche vor mir – den Handball im EZ-Land aber immer im Blick. Wie habt ihr die ersten Spiele erlebt? Oder habt ihr noch eine Saisonprognose (siehe „Neue Gesichter in der EZ-Land-Liga“)?