Ich erinnere mich noch gut an den Vesalius-Cup in Köngen im September. Ich war dort, um mir die vielen EZ-Land-Mannschaften anzuschauen, die sich da auf die nahende Runde vorbereiteten. Und um den Block mit Stimmen für die Saisonvorschau voll zu bekommen. Das hat sehr gut geklappt. Direkt hintereinander habe ich mich – bei herrlichem Sonnenschein vor der Halle – mit Trainer Olaf Steinke von der SG Hegensberg/Liebersbronn und seinem Kollegen Marco Gassmann von der HSG Ostfildern unterhalten.
Steinke klang damals, unter dem Eindruck des erneuten Umbruchs, relativ skeptisch. Auch bei den Spielen selbst war HeLi nicht so gut, was ja bei einem Vorbereitungsturnier an sich nicht so schlimm ist. Die HSG dagegen hat die Konkurrenten schon in der Burgschulhalle beeindruckt.
Und was sagte Gassmann? Er sprach voller Respekt von der SG und drückte seine Erwartung aus, dass Steinkes Team einer der Hauptkonkurrenten im Kampf um den angestrebten Aufstieg sein werde. Steinke winkte damals noch ab, allerdings nicht ohne zu erwähnen, dass er schon um die Qualität und nicht zuletzt die individuelle Stärke der Mannschaft wisse.
Und jetzt, gut zwei Monate später? Man muss konstatieren, dass das mit der Mannschaftswerdung bei HeLi schneller und besser geklappt hat, als manche – Steinke wohl eingeschlossen – erwartet hatten, der 32:31-Sieg im Spitzenspiel gegen die HSG war jedenfalls beeindruckend. Von beiden Mannschaften, aber HeLi hat eben knapp gewonnen.
Gefühlt sind die Berghandballer jetzt schon Tabellenführer. Sie hatten das Pech, dass gleich zwei ihrer Spiele hintereinander aufgrund der Schiedsrichter-Problematik ausgefallen sind. Insgesamt haben sie sogar drei Spiele weniger als Ostfildern. Zwar müssen sie die Nachholspiele erst mal gewinnen, aber wenn sie das tun, sind sie ganz vorne. Zwei Minuspunkte haben sie und damit zwei weniger als die HSG, die noch ganz oben im Tableau steht. Und eben weil die SG den Ostfilderner den dritten und vierten Minuspunkt der Spielzeit zugefügt haben.
Ich war ja leider nicht beim Derby, das hat mein Kollege Dominic Berner übernommen. Er hat von einer durchschnittlichen ersten und einer starken und sehr spannenden zweiten Hälfte erzählt. Und von einer super Stimmung in der Halle. Mal sehen, wie lange wir so etwas noch genießen dürfen – aber das ist ein anderes Thema.
Das zweite Derby zwischen dem TSV Köngen und dem TV Reichenbach stand am Wochenende ein bisschen im Schatten von dem an der Römerstraße. Köngen hat deutlich gewonnen – und hier kann man feststellen: Die Mannschaft des neuen Trainers Alen Dimitrijevic hat den schwachen Saisonstart, bei dem auch viel Pech dabei war, abgeschüttelt und ist in der Spur.
Das nächste Derby steht schon an diesem Dienstagabend an, HeLi gegen Denkendorf ist eben eines der erwähnten Nachholspiele. Die unerwartet schwächelnden Denkendorfer sind klarer Außenseiter. Die SG-Spieler aber müssen aufpassen, dass sie sich nicht zu sicher fühlen. Dazu besteht jedenfalls kein Anlass, wenn man weiß, was die Denkendorfer (eigentlich) können. Macht jedenfalls mächtig Spaß, diese Verbandsliga.
Es sieht ganz danach aus, dass Ofi und HeLi, und damit zwei Teams aus dem EZ-Land, ein gehöriges Wort im Rennen um den Aufstieg in die Württembergliga mitsprechen werden, wo jetzt schon der TSV Deizisau eine ordentliche und der TSV Wolfschlugen eine sehr gute Rolle spielt.
Wolfschlugen – Achtung Übergang – ist so etwas wie der Verein der Stunde. Die Männer sind in der Württembergliga Zweiter. Man hört und liest immer wieder den Namen Marcel Rieger, wenn es um den Lauf der Mannschaft geht, auch in der Überschrift der Montag-EZ. Und die Frauen stürmen die 3. Liga, ganz im Gegensatz und ziemlich überraschend zum TV Nellingen. Am Mittwoch treffen die beiden Teams im Drittliga-Derby aufeinander – es ist ebenfalls eine Nachholspiel. Jetzt, da ich das hier schreibe, warte ich auf ein – virtuell geführtes – Gespräch mit den Spielführerinnen Denise Kunicke und Stephanie Frick. Ich bin gespannt, das Ergebnis könnt ihr in der Mittwochausgabe lesen. Und wie es ausgegangen ist, am Donnerstag.
Gute Woche allen – und vor allem: passt auf euch auf und bleibt gesund!