Auf geht’s: die Am-Kreis-Saisonprognose

Der TV Plochingen und Neuzugang Frank Eisenhardt haben schon drei Saisonspiele hinter sich – zwei davon haben sie gewonnen. Fotos: Rudel

In der  Samstagausgabe haben wir die letzte Sonderseite zum Saisonstart der Handballer in der Eßlinger Zeitung. Es geht um die Landesliga der Männer. Das ist ein klares Zeichen: Die Sommerpause ist endgültig zu Ende, die Runde ist ab dem kommenden Wochenende in allen Ligen in vollem Gange.

Damit endet auch wieder die Sommerpause im Blog – und wie seit vielen Jahren starte ich mit meiner Saisonprognose.

Vorher will ich noch ganz schonungslos auf meine Prognose vom vergangenen Jahr zurückblicken. Ehrlich gesagt: Ich war schon besser. Manchmal war ich zu optimistisch, auch mal zu pessimistisch. Bei acht von 16 Teams lag ich komplett richtig, bei vier so halb richtig und bei vier daneben. Wobei ich damit sehr wahrscheinlich nicht alleine war. Wer hätte die Entwicklung bei den Nellinger (Ex-)-Bundesligafrauen vorhersagen können? Wer hätte gedacht, dass die Plochinger in die 3. Liga aufsteigen? Dass die Neuhausener den Klassenverbleib in der 3. Liga nicht schaffen würden, hatten einige in der Szene befürchtet. Ich hätte ihnen zugetraut, drinzubleiben. Bei den HeLi-Frauen habe ich die Abstiegsgefahr gesehen, war aber optimistischer als es dann gekommen ist.

Immer mit der Ruhe: Nellingens neue Cheftrainerin Veronika Goldammer.

Auch diesmal werde ich mich nicht um klare Aussagen drücken. Also:

In der 3. Liga sind jetzt die Frauen des TV Nellingen und des TSV Wolfschlugen sowie die Männer des TV Plochingen vertreten. Bei den Nellingerinnen gibt es viele Fragezeichen. Ich sage: Sie werden das Ziel Klassenverbleib irgendwie erreichen. Mehr aber auch nicht. Was die Wolfschlugenerinnen betrifft, so tue ich mich wahrscheinlich genauso schwer, wie sie selbst. Die Liga ist für Team und Verein Neuland, aber ich glaube, der Niveauunterschied zwischen vierter und dritter Liga ist nicht ganz so groß wie bei den Männern. Also, nur Mut, das klappt schon – ganz knapp, oder auch nicht so knapp – mit dem Klassenverbleib. Der dann mindestens so gefeiert werden kann wie der Aufstieg.

Bei den Plochingern kommt mir klar zugute, dass sie schon drei Spiele absolviert – und davon zwei in überzeugender Manier gewonnen haben. Ohne diese Eindrücke hätte ich wahrscheinlich vermutet, dass es die Mannschaft im Kampf um den Klassenverbleib ganz, ganz schwer haben würde. Leicht wird es trotzdem nicht und es kann auch sein, dass es bittere Phasen in der Saison gibt. Aber: Der TVP schafft es. So.

TVP-Coach Michael Schwöbel ist gespannt, was die Saison noch bringt.

Absteiger TSV Neuhausen und Aufsteiger TV Nellingen II spielen in der BWOL. Wenn eine Mannschaft den direkten Wiederaufstieg schaffen kann, dann ist es Neuhausen – das zeigt allein die Historie. Aber es wird knüppelhart. Sorry, oben auf den Fildern, aber ich will mich ja festlegen: Die MadDogs spielen vorne und um den Aufstieg mit, schaffen es aber nicht ganz. Das hat auch nichts mit dem Abgang von Lukas Fischer und der noch nicht geklärten Situation um Louis Mönch zu tun, die ein eigenes Thema sind. Dass es die Mannschaft auch ohne die beiden ganz gut kann, hat sie bei ihrem Auftaktsieg gezeigt.

Auch Moritz Hipp und der TSV Neuhausen waren bereits im Einsatz – der Saisonstart ist geglückt.

Bei der Nellinger Zweiten muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich mir schwer vorstellen kann, dass das Team in der vorhandenen Konstellation auch in der kommenden Saison in der vierthöchsten Spielklasse dabei ist. Viele Spielerinnen, die den Aufstieg geschafft haben, spielen jetzt im Drittligateam. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber das wird wahrscheinlich nicht reichen.

In der Württembergliga muss ich mich bei der Prognose in diesem Jahr auf drei Punkte konzentrieren: Aufsteiger, Absteiger und Qualifikation für die eingleisige Staffel ab der Saison 2020/2021. Erklären muss ich das ganze Prozedere nicht mehr, ihr könnt es auf den Vorschau-Seiten der Männer und Frauen nochmal nachlesen. Also, kurz und knackig: Bei den Männern wird der TSV Wolfschlugen Meister und steigt in die BWOL auf, der TSV Deizisau und – etwas überraschend – die HSG Ostfildern qualifizieren sich für die eingleisige WL, die SG Hegensberg/Liebersbronn kämpft gegen den Abstieg in die Landesliga, schafft es aber in die neu geschaffene Verbandsliga. Passt, oder?

Bei den Frauen ist es schwieriger. Der TV Reichenbach ist einfach mal dran mit dem Aufstieg. Keine Ahnung, was da am Ende der vergangenen Saison los war, dass es das Team noch versemmelt hat. Die Konkurrenz ist wohl noch stärker geworden, aber ich traue es dem Team zu, diesmal gefestigter zu sein und es zu packen. Bei der HSG Deizisau/Denkendorf und dem TSV Köngen wird es bis zum Schluss ein Zittern, ob es mit der Qualifikation für die eingleisige Staffel hinhaut. Aber beide Teams dürften, wenn verletzungsmäßig und so nichts passiert, stark genug sein. Es wird jedoch eng.

In der Landesliga geht es um die Qualifikation für die Verbandsliga, einen Aufsteiger in die Württembergliga gibt es nicht. Ich traue es allen vier EZ-Land-Teams zu: Für das Team Esslingen wäre alles andere eine Enttäuschung und die Mannschaft ist auch gut genug, der TV Reichenbach eh – das Team spielt um die Meisterschaft mit, auch wenn die nichts bringt. Leider in der anderen Staffel wie die anderen Teams. Der TSV Köngen kann es auch schaffen, muss es aber wohl nicht. Beim TSV Denkendorf habe ich einfach ein gutes Gefühl. Die Mannschaft ist als Aufsteiger natürlich der größte Wackelkandidat, aber da geht was und die Verbandsliga ist drin.

In der Landesliga der Frauen haben wir nach einem Jahr ohne EZ-Land-Team wieder einen Vertreter: Württembergliga-Absteiger SG Hegensberg/Liebersbronn. Den Wiederaufstieg müssen wir hier nicht thematisieren –  es gibt auch hier diesmal keinen Aufsteiger. Deshalb ist es in diesem Fall mit der Prognose besonders leicht: Die ersten vier oder fünf Teams sind in der Runde darauf in der Verbandsliga dabei – und HeLi wird darunter sein.

A propos HeLi und Frauen-Landesliga: Wer es mit dem Lesen bis hierhin geschafft hat (die nächsten Blog-Beiträge werden wieder kürzer), dem möchte ich noch eine Änderungen in der Handball-Berichterstattung der EZ mitteilen: Bisher haben wir bei den Frauen ja erst ab der Württembergliga regelmäßig berichtet. Jetzt nehmen wir auch die Landesliga – und damit in diesem Fall eben HeLi – dazu, und zwar in der Dienstagausgabe.

Wir haben so viele Teams wie noch nie in der Zeitung unterzubringen. Das ist toll und spricht für eine super Handball-Szene. Aber braucht Platz, der auf den Lokalsportseiten in der Montagausgabe einfach knapp wird. Ich habe hin- und herüberlegt, etwa, ob wir die Landesliga der Männer auch in der Dienstag-Ausgabe fahren sollen, statt sie auf die Montag-Seiten zu „quetschen“. Denn wir wollen auch in Zukunft bei Spielen selbst mit Reporter und Fotograf vor Ort zu sein – auch das braucht Platz in der Zeitung. Es kann sein, dass das mit der Landesliga in der Dienstagausgabe mal so kommt, ansonsten habe ich beschlossen, wenn nötig und wenn möglich lieber in der Montagausgabe etwas Platz von den überregionalen Seiten abzuknapsen und dort noch EZ-Land-Handball zu bringen.

Wie bisher werden wir auch online first berichten und die Texte werden in der Regel einen Tag vor dem Erscheinen in der Zeitung bei www.esslinger-zeitung.de und im ePaper zu finden sein.

Ab der Saison 2020/2021 wird eh vieles anders. Aber jetzt freuen wir uns erstmal auf die jetzt beginnende oder gerade begonnene Runde.

Ich wünsche allen eine Top-Saison, habt Erfolg und bleibt von Verletzungen verschont!