Und sonst? Deizisau (siehe Link) ist wieder voll da, Plochingen trotz der Derby-Niederlage noch ganz nahe oben dran, Reichenbach jetzt mit positivem Punktekonto und Wolfschlugen in der Württembergliga ein echter Tabellenführer. Neuhausen war in der BWOL auch souverän und siegreich. Beide Landesligisten genauso – zumindest bei den Männern im EZ-Land läuft‘s.
Für Ende dieser oder Anfang nächster Woche habe ich mir was Neues für Am Kreis vorgenommen. Mehr dann, bleibt dran.
Drei Sportereignisse, die morgen um 20.30 Uhr stattfinden, haben uns heute in der EZ-Sportredaktion beschäftigt. VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach, Team Esslingen gegen tus Stuttgart und TSV Deizisau gegen TV Plochingen. Ein Mal Fußball, zwei Mal Handball, ein Mal überregionaler Sport, zwei Mal Lokalsport. Beim VfB werden morgen 50 000 plus im Stadion sein. Aber lokal ist vor allem Handball.
Viel weniger Zuschauer als in der Fußball-Bundesliga, aber wenn im lokalen Bereich des Verbreitungsgebiets der EZ die Leute strömen, dann zum Handball. Selbst Thomas Freiwald würde morgen wahrscheinlich nach Deizisau gehen, wenn nicht ausgerechnet das von ihm trainierte Team Esslingen in der Landesliga spielen würde. Obwohl, die spielen ja dauernd freitags. Ich hab heute mit Thomas Freiwald telefoniert. „Ach ja, der VfB spielt ja“, hat er gesagt. Und dann: „Naja, ich glaube eher, dass uns Deizisau gegen Plochingen Zuschauer kostet.“ Und dann: „Aber ich gönne es ihnen.“ Ein wahrer Sportsmann.
Nicht, dass Team gegen tus nicht auch interessant wäre, die Esslinger können immerhin ihren sechsten Sieg in Folge einfahren (und ich glaube, das machen sie auch). Aber das Württembergliga-Duell zwischen Deizisau und Plochingen hat schon was. Deizisau, das einstige Handball-Aushängeschild im EZ-Land, gegen Plochingen, ein Verein mit viel Tradition, der im Sommer fast in der Landesliga gelandet wäre. Und dann, doch in der WL, bislang eine sensationelle Runde hinlegt. Plochingen Dritter, Deizisau Fünfter, wer hätte das gedacht? Ein paar hundert Zuschauer wird das auch anlocken.
Wir haben gerade einen fleißigen und talentierten Praktikanten in der Sportredaktion, der unbedingt Sportjournalist werden will. Jan Geißler, so heißt er, hat für die morgige EZ-Ausgabe eine Vorschau auf das Derby geschrieben mit der Überschrift „Das unerwartete Topspiel“. Hat er gut gemacht. Ich hab auch kurz mit Deizisaus Arne Staiger und Plochingens Ex-Deizisauer Alexis Gula (den übrigens mein Schornsteinfeger kennt…) gesprochen. Die Vorfreude auf die „Mutter aller Derbys“ (Gula) ist förmlich greifbar. Derby, hier im positiven Sinne. Gula hat es auf den Punkt gebracht: „Ich freue mich auf das Spiel. Und ich freue mich auf viele ehemalige Mitspieler aus Deizisau. Für 60 Minuten ruht die Freundschaft. Aber danach werden wir das eine oder andere Kaltgetränkt miteinander trinken.“
Das hätte ich nicht schöner ausdrücken können. Allen, die morgen in der Hermann-Ertinger-Halle sind, wünsche ich ein klasse Derby. Hat jemand Lust, hier direkt im Anschluss ein paar Zeilen zu kommentieren?
Es war ein eingeschränktes Handball-Programm am Wochenende. Deshalb auch nur ein paar Zeilen. Neuhausen hat mal wieder überzeugt und hat durch den 33:27-Sieg gegen Willstätt ein positives Punktekonto (13:9). Ein ausgeglichenes Punktekonto (11:11) hat in der Württembergliga der TV Reichenbach – und dazu kann man nach dem durchwachsenen Saisonstart durchaus gratulieren. Das 31:27 gegen Ober-/Unterhausen war „souverän“, wie heute in der EZ nachzulesen ist. Das werden sie beim TVR mal auch gerne über sich lesen.
Die Reichenbacher befinden sich genau in der Mitte der Tabelle, am Ende der Saison wären sie damit ganz zufrieden. Weniger gerne schauen die BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf gerade auf die Tabelle. Vorletzter, huch. Das ging irgendwie schnell. Beim 24:29 in Pflugfelden hat DD keine so gute Figur gemacht. Aber gemach. Vorletzter sieht schlimm aus und würde, wenn jetzt Saisonschluss wäre, auch den Abstieg bedeuten. Aber ein Blick auf die Zahlen lohnt sich hier. 6:12 Punkte hat Deizisau/Denkendorf, die drei Teams davor haben mit einem Spiel weniger 6:10 und der Sechste und der Siebte haben auch nur 8:8. Zu diesem Siebten geht es jetzt. „Nächsten Sonntag in Nußloch ist wieder so ein Vier-Punkte-Spiel“, hat Spielleiter Jochen Liuk gestern gesagt, als er aus Pflugfelden angerufen hat. Also, weitermachen, Punkte sammeln, drin bleiben.
Das will auch der HC Wernau in der Württembergliga. Genau anders herum wie sich der neue Tabellenführer TSV Wolfschlugen am Freitag gegen den Letzten Frisch Auf Göppingen II lange sehr schwer getan hat (was man dem 36:25 so gar nicht ansieht), hat sich der HCW gegen das Spitzenteam TSV Heiningen sehr, sehr gut geschlagen (was man dem 24:25 ansieht). Sie ist also doch sehr ausgeglichen, diese Württembergliga.
Jedenfalls hätte keiner Gedacht, dass es am Freitag um 20.30 Uhr in der Ertingerhalle zum Spitzen-Derby kommt. Deizisau gegen Plochingen, Fünfter gegen Dritter (nicht anders herum!).
So, mehr fällt mir heute nicht ein, Montag ist eh immer so ein Tag, an dem nach einem langen Redaktionswochenende ein bisschen Matsch in der Birne ist. Gute Woche allen. Und tolles Derby am Freitag.
Ich hab heute noch einen langen Spätdienst vor mir und will zwischendurch noch für ein Stündle zur deutschen U-13-Meisterschaft der Wasserballer – tolles Thema. Aber kurz möchte ich noch auf meine Geschichte in der morgigen EZ-Ausgabe hinweisen. Ich hab mich mal mit den Handballerinnen des HC Wernau befasst, die momentan schon die dritte Kraft im Frauen-Handball des EZ-Landes sind. Es ist nicht ausgeschlossen oder vielleicht sogar wahrscheinlich, dass sie in absehbarer Zukunft zur Nummer zwei aufsteigen.
Es ist in der Szene viel darüber gesprochen worden, wie sie es in Wernau machen, dass dort Spielerinnen wie Maike Brückmann, Marion Radonic und Christine Gall spielen. Ich hab darüber mit denen, die ich angerufen habe, natürlich auch gesprochen. Die Protagonistinnen und Verantwortlichen beim HCW kennen ihren Ruf. Und „das werden wir nicht mehr los“, sagt auch Marion Radonic. Ich habe mich in meiner morgigen Geschichte aber bewusst vor allem mit der sportlichen Situation beschäftigt.
Und die ist spannend. Am Donnerstagabend haben die Wernauerinnen im Pokal gegen den eins drunter spielenden TSV Heiningen verloren, in der BWOL gab es zuletzt zwei Unentschieden – die ersten beiden Punktverluste des Aufsteigers und Tabellenführers der Saison. Das liegt natürlich vor allem daran, dass von den vier Spielerinnen mit Nationalmannschafts-, Bundesliga- oder Zweitliga-Erfahrung zurzeit drei fehlen und dazu noch Mara Derkowski. Das heißt: Jetzt muss das Team zeigen, was es nach zwei Aufstiegen in Folge ohne die Routiniers hinkriegt. Das Interessante daran: Einige im Verein sind begeistert von den jungen Spielerinnen, andere – oder zumindest eine – erwartet ein bisschen mehr von ihnen. Morgen auf Seite 20 . . .
Beim HCW wissen sie, dass sie nicht von allen gemocht werden. Ich finde, dass zum einen jedes Team, dass das Niveau im EZ-Land hebt, gut ist. Und wie sagte Tine Gall, die ja noch nie auf den Mund gefallen ist und die ich persönlich klasse finde, seit ich sie kenne: „Mich hat niemand gezwungen, in Wernau zu spielen.“ Die Punkte hat sich das Team jedenfalls auf dem Spielfeld erarbeitet. Und vielleicht ist es – natürlich verbunden mit den besten Genesungswünschen an die Verletzten – für die Stimmung im Team und die Akzeptanz von außen gar nicht schlecht, wenn jetzt mal die Spielerinnen, über die man in Bezug auf die HCW-Frauen nicht so oft spricht, aus dem Schatten springen und zeigen können, was in ihnen steckt. Dass viele Teams in dieser Phase der Saison Verletzungssorgen haben, steht auf einem anderen Blatt.
Am kommenden Samstag tritt das dezimierte HCW-Team beim Zweiten TV Lahr an. Spannend. Und am 12. Januar ist Derby-Rückspiel gegen die HSG Deizisau/Denkendorf (das Foto oben ist vom Hinspiel). Ich könnte mir vorstellen, dass das dann kurz nach dem EZ-Pokal auch wieder ein Thema für Am Kreis ist.
Neuhausen in der BWOL 26:29 in Nußloch, Deizisau im Spitzenspiel der Württembergliga 18:29 in Heiningen, zwei der Top-Teams im EZ-Land waren am Wochenende die Sorgenkinder. Die Neuhausener, weil sie wieder einmal ihr Leistungsvermögen nicht abgerufen haben. Mit jetzt 11:9 Punkten sind sie im Moment weit weg vom Wiederaufstieg in die 3. Liga. Ich hab ja immer gesagt, sie schaffen es wieder hoch. Muss ich das jetzt revidieren? Dazu ist es noch zu früh, aber so langsam müssten die MadDogs mal in die Puschen kommen. Die Spieler hätten zwischenzeitlich die Köpfe hängen lassen, hat Co-Trainer und Ex-Spieler Daniel Hebisch gestern bei seinem Anruf in der Redaktion berichtet – das klingt nicht so richtig gut. Bin mal gespannt, wie es auf den Fildern weitergeht.
Den Deizisauern fehlte in Heiningen offenbar etwas die Kampfkraft. Dort kann man verlieren. Aber mit elf? Die Deizisauer stehen auf Platz fünf immer noch ganz gut da, das Maß aller Dinge im EZ-Land sind aber (vor dem Dritten Heiningen stehend) Wolfschlugen und, wer hät‘s gedacht, der Vorbehaltlich-der-vier-Punkte-Abzug-Tabellenführer Plochingen.
Es gibt also auch viel Positives bei den hiesigen Handballer(innen). Und darüber rede und schreibe ich ja eh lieber. Damit zu den Helden des vergangenen Wochenendes. Zwei davon sind Heldinnen, wie heute in der EZ auf Seite 23 direkt untereinander nachzulesen. Zum einen Florence Koutny von der HSG Deizisau/Denkendorf, die, so steht’s schon in der Überschrift, DD in der BWOL gegen Malsch nicht nur mit sechs Toren zum 27:25-Sieg geführt hat. Die kleine Frau geht bei der HSG ganz groß voran und ist eine echte Spielführerin. Egal, dass es den Posten offiziell nicht mehr gibt.
In der gleichen Liga hat Christine Gall vom HC Wernau Außergewöhnliches geschafft. Innerhalb weniger Wochen hat sie zwei Mal mit einem verwandelten Freiwurf nach der Schlusssirene für eine Entscheidung gesorgt. Kürzlich gegen St. Leon/Reilingen für den Sieg, am Sonntag gegen Eningen/Pfullingen hat sie so das Tor zum 25:25-Endstand erzielt. Das hätte ich gerne gesehen, denn Tine ist ja nicht gerade eine Zwei-Meter-Frau, die mal eben locker über die gegnerische Mauer wirft.
Ganz besonders viel Anerkennung habe ich – die Damen werden es verzeihen und sicherlich verstehen – für den momentan besten Handballer aus dem EZ-Land übrig. Manuel Späth hat gegen Eisenach sein 309. Spiel für den Bundesligisten Frisch Auf Göppingen bestritten, in der Liga war es das 250. Und das in Folge. Unglaublich. Wer hätte das gedacht, als Manuel vor acht Jahren von Neuhausen nach Göppingen gewechselt ist, zunächst mit einem Zweitspielrecht?
Jetzt ist er 28 Jahre alt, und man sieht ihm an, wie er in den vergangenen Jahren an sich gearbeitet hat. Früher war er eher ein (wie die Schwaben sagen) Hädele. Viele Jahre Training auf höchstem Niveau und Arbeit im Kraftraum haben aus dem Ostfilderner einen richtigen Schrank gemacht und damit einen Prototypen des modernen Kreisläufers. Ich jedenfalls erschrecke jedes Mal fast, wenn ich ihm mal wieder gegenüberstehe. Als dagegen Untrainierter kommt man sich richtig klein vor. Dabei bin ich, was die Körperlänge betrifft, glaube ich ziemlich genau gleich groß wie Manuel. Bloß halt längst nicht so breit.
Manuel Späth hat richtig was aus sich gemacht. Das kann man auch daran ablesen, was sein (Noch-) Trainer Velimir Petkovic über ihn gesagt hat (EZ heute, Seite 19): Er sei nicht das größte Talent, findet Petkovic. „Er ist ein Beispiel für junge Leute, um zu sehen, was möglich ist.“ Was gibt es da noch hinzuzufügen? Zwar ist es bei Manuel bei 28 Länderspielen geblieben, aber er ist ein richtig Guter, der gleichzeitig nicht vergessen hat, wo er herkommt. Beim nächsten EZ-Pokal im Januar schaut er bestimmt wieder in der Neckarsporthalle vorbei. Oder, Manuel?
Und, um den Bogen zu schlagen, seinen ehemaligen Neuhausenern wird er sicherlich auch bald wieder in der Egelseehalle persönlich die Daumen drücken, dass es wieder aufwärts geht.
Wir haben heute auch noch ein Zitat von Manuel Späth über sein Jubiläum in der EZ. Und das hier hab ich auch noch gefunden:
Unsere sehr geschätzte und in Handballerkreisen wohl bekannte Mitarbeiterin Kerstin Dannath ist gerade bei IKEA einkaufen. Was das mit Handball zu tun hat? Die frühere Torhüterin hat heute Schweden-Tag. Denn am Vormittag war sie in Göppingen, wo Frisch Auf jetzt schon den Mann vorgestellt hat, der ab der kommenden Saison den höchsten Männer-Club in der Region trainieren wird. Magnus Andersson, früher einer der besten Spieler der Welt, kehrt zunächst mal in seine schwedische Heimat zurück, wo er bis zum Saisonende bei HK Malmö unter Vertrag steht. So lange soll Velimir Petkovic noch die Göppinger betreuen.
Das ist keine ganz normale Situation. Wobei die Göppinger die eigentlich schon haben, seit sie vor einiger Zeit bekanntgegeben hatten, dass mit Petkovic am Ende der Runde Schluss ist. Eine ganze Saison als Abschiedsvorstellung, das ist nicht einfach. Vor allem, wenn es wie geschehen nicht so gut losgeht – momentan nur Platz 14 mit 7:17 Punkten. Andererseits ist Petkovic eine Menge Druck los. Und er hat ja seine Verdienste um Frisch Auf, die sein Nachfolger erst mal nachmachen muss.
Als ich heute mit Kerstin – ihr Text ist morgen Aufmacher auf Seite 16 – telefoniert habe, hat sie Andersson sozusagen als lieben Schweden beschrieben: „Ein netter, bescheidener Zeitgenosse.“ Von der Ferne aus betrachtet ist er keine schlechte Wahl. Umgänglich ist ja schon mal gut. Aber er hat auch was vorzuweisen: Was er als Spieler geleistet hat, bringt ihm schon mal den Respekt der Spieler ein. Er kennt auch die Bundesliga, wo er lange gespielt hat. Als Trainer hat er in Dänemark und Schweden Erfolge gesammelt – als österreichischer Nationaltrainer eher weniger. Die schwedischen Junioren hat er zum WM-Titel geführt. Mit den Jungen kann er es also auch.
Gleichzeitig haben die Göppinger heute angekündigt, dass Ex-Spieler Alexandar Knezevic ab der kommenden Saison Sportlicher Leiter wird. Im Moment ist er noch Trainer und Geschäftsführer der Frisch-Auf-Frauen. Ich denke mal, alles wird er nicht machen können, für die Frauen brauchen die Göppinger also wohl auch einen Neuen.
Ich wünsche den Göppingern, dass sie die Saison in Ruhe mit Petkovic rumkriegen, dass mit der jetzigen Klarheit die Vertragsverhandlungen gut laufen – und dass Andersson dann seine Ankündigung wahr machen und Frisch Auf wieder „unter die Top Sechs der Liga“ führen kann.
Hat eigentlich noch jemand Bilder vom Spieler Magnus Andersson im Kopf?
Ach ja, vielleicht spielen die Göppinger ja demnächst doch mal mein Makrtplatzturnier mit…
So macht ein Montagvormittag Spaß. Am Ende des Urlaubs noch mal frei, Handwerker im Haus, Kaffee auf dem Tisch und die EZ. Zeitunglesen, so wie alle anderen auch – okay, die meisten anderen sind jetzt wohl irgendwo im Gschäft.
Es gibt ja die zwei Sorten Zeitungsleser: Die, die den Sportteil gar nicht beachten, und die, die sich zuerst den Sportteil krallen. Ich gehöre, auch schon berufsbedingt, klar zur zweiten Gattung. Auch, wenn ich, etwa auf Reisen, ein anderes Blatt in die Hand bekomme. Und auch wenn mich die Politik ebenfalls interessiert. Aber die kommt später.
Wie alle Handballinteressierten im EZ-Land habe ich die Seite 23 vor mir liegen. Und zwei Dinge fallen da besonders auf: Zum einen der Text mit der Überschrift „Das Team stürzt den Tabellenführer“. Na also, das Team Esslingen kommt in der Landesliga so langsam in Fahrt. Ich sachja, die Esslinger kratzen noch am Aufstieg. Nach nicht so dollem Start haben sie jetzt 10:6 Punkte und stehen in der Staffel 1 auf Platz fünf. Mit Blick nach oben.
Das Interessanteste aber ist in der Tabelle zu lesen, die über der Landesliga steht. Württembergliga. Wer steht da ganz vorne? Der TV Plochingen. Unglaublich. TV Plochingen, ein Tabellenführer, der keiner ist. Denn, das Prozedere ist mittlerweile geklärt, der Mannschaft werden am Ende der Saison ja noch vier Punkte abgezogen. Trotzdem, die 14:4, die jetzt dastehen, hat sich die Mannschaft von Daniel Brack erarbeitet. Respekt. Nach dem Durcheinander mit dem Abstieg und dann doch nicht und der schwierigen Mannschaftszusammenstellung sollte es nur um den Klassenverbleib gehen. Und dann das.
Ausgerechnet nach dem Sieg in Unterensingen steht der TVP oben. Nach dem Sieg von Daniel Brack gegen Benjamin Brack. Ich hatte mich mit den Brüdern ja vor meinem Urlaub zusammengesetzt und für die Samstagausgabe eine Geschichte gemacht. Hat Spaß gemacht, ich hoffe, das Lesen hat auch Spaß gemacht.
Dass Plochingen in der WL so gut dasteht, war nicht zu erwarten. Dass sich nach ein paar Spielen die Spreu vom Weizen trennt, schon. Und mit Ausnahme des TVP stehen die Mannschaften auch ungefähr da, wo sie erwartet wurden. Die ersten fünf Teams haben 14:4 oder 13:3 Punkte, dabei drei aus dem EZ-Land plus der TSV Zizishausen aus der Nachbarschaft. Plochingen eins, Wolfschlugen zwei, Deizisau vier. Das Derby Deizisau gegen Wolfschlugen hat ganz offensichtlich gehalten, was man sich von einem Derby zweier Spitzenteams erwartet. Und ging gerecht 30:30 aus.
Im Derby der unteren Tabellenhälfte war es deutlicher. Reichenbach gegen stark geschwächte Wernauer 34:25. Den schwach gestarteten Reichenbachern tun die Punkte gut. Für den HCW wird es Zeit, dass die angekündigten Verstärkungen kommen. Drei aus der 3. Liga sollen kommen, wie Trainer Markus Illitsch angekündigt hat. Wie komme ich jetzt auf H2Ku? Man darf gespannt sein.
Was ist euch aufgefallen am Handball-Wochenende? War jemand in Unterensingen? Ich schätze schon. Ich genieße jetzt meinen Rest-Urlaub, blättere mal zum Politikteil vor, schau, was die Handwerker machen und wünsch euch eine gute Woche.
Diese Woche ist mir wieder eine interessante Meldung auf den Tisch geflattert. Gudmundur Gudmundsson, der künftige dänische National- und Noch-Trainer der Rhein-Neckar Löwen, hat den Kollegen vom „Mannheimer Morgen“ ein Interview gegeben. Darin macht er sich Gedanken über das Regelwerk. Seine Forderung: Eine eindeutige Festlegung für das Zeitspiel. „Wie lang darf ein Angriff im Handball dauern? Keiner weiß das“, fragt er. „Vielleicht sollte man auch im Handball eine klare Regelung einführen, sonst wird es immer wieder Diskussionen geben.“ Dabei denkt der Isländer etwa an den Basketball, wo die Angriffszeit auf 24 Sekunden beschränkt ist. Beim Wasserball (30 Sekunden) gibt es diese Regel auch, was hier allerdings ein Nachteil für schwächere Mannschaft ist, weil die Zeit schlicht nicht für alle reicht, um nach vorne zu schwimmen und den Angriff abzuschließen. „Alle wissen das. Die Schiedsrichter, die Spieler, die Trainer, die Zuschauer. Das ist eine gute Lösung“, findet jedenfalls Gudmundsson.
Interessanter Gedanke, wenn auch nicht neu. Mir ist ein Gespräch mit Ex-Bundestrainer und Möchte-Gern-Chefreformator Vlado Stenzel vor drei Jahren beim Esslinger Marktplatzturnier in lebhafter Erinnerung. Stenzel hat eine ganze Reihe von Ideen, mit dem Argument, dass Handball in seiner jetzigen Form nur in wenigen Ländern Interesse fände. Während Gudmundsson von einer „merkwürdigen Regel“ spricht, nannte Stenzel das mit dem Zeitspiel damals schon „die blödeste Regel überhaupt“. Allerdings plädierte er gleich ganz für die Abschaffung, ebenso wie beim „Mist mit den Zweiminutenstrafen“. Klare Worte. Die in der Grundaussage münden: „Die Schiedsrichter entscheiden das Spiel, nicht die Sportler.“ Naja.
Die Idee mit der Angriffszeit hat was, allerdings fällt es mir schwer, ein abschließendes Urteil zu fällen. Tatsächlich gehört Handball zu den Sportarten, bei denen der Ermessensspielraum oder die Subjektivität der Wahrnehmung der Schiedsrichter am größten ist. Foul des Abwehrspielers oder Stürmerfoul? Bei einem EZ-Pokal hatten wir mal schwedische Schiedsrichter, die viel mehr als die hiesigen Stürmerfoul gepfiffen haben. Hat mir nicht schlecht gefallen und die Spieler haben sich schnell drauf eingestellt.
Hier gilt das gleiche wie beim Zeitspiel: Mit guten Schiedsrichtern wird es da keine Probleme geben. Sie handhaben das ausgeglichen und gerecht, damit berechenbar und heben nicht dann die Hand – oder dann gerade nicht –, wenn die Zuschauer am lautesten schreien. Andererseits klappt es beim Basketball ja auch, beim Wasserball käme (trotz der genannten Schwierigkeiten) ohne begrenzte Angriffszeit gar kein Spielfluss zustande. Beim Handball geht es da viel schneller zu, der Zug zum Tor ist automatisch größer. Manchen Schiris und Mannschaften würden klarere Regeln aber vielleicht helfen.
Ich hatte eben Axel Haenchen, den Sportdirektor der Esslinger Bundesliga-Wasserballer, am Rohr. Er findet die Zeitregel in seinem Sport gut. „Dadurch wird das Spiel schneller und die angreifende Mannschaft wird gezwungen, einen Abschluss zu machen“, sagt er – und würde das auch den Handballern raten: „Ich würde es ihnen empfehlen, denn im Handball geht es sehr subjektiv zu. Das würde auch den Schiedsrichtern helfen.“
Vielleicht sollte man es einfach mal ausprobieren. Die Gerätschaften könnte man ja von den Basketballern oder Wasserballern ausleihen. Da wäre ich gerne dabei. Hat jemand ne Meinung? Wieder was jedenfalls, was ich Jürgen Rieber mal fragen kann.
Nach dem Spätdienst morgen Abend mach ich ne Woche Urlaub – sogar mit den Wochenenden, das ist bei mir sehr selten. Das Wetter soll ja ganz okay werden. Ab dem 4. November oder so haue ich dann wieder in die Tasten. Ich hab meinen Kollegen in der EZ-Sportredaktion allerdings noch eine größere Handball-Geschichte überlassen, die aus gegebenem Anlass voraussichtlich am kommenden Samstag – also 2. November – erscheinen wird. Sie handelt von zwei Menschen, die nächste Woche berufsbedingt auch frei haben, die aber noch viel, viel mehr verbindet. Alles klar? Spannende Spiele allen.
Mann ist das lange her, dass ich mal in der Kurt-App-Halle in Pfullingen war. Das letzte Mal war noch Bundesliga. Jetzt „nur“ noch BWOL. Einiges hat sich aber nicht geändert. Es ist immer noch gut voll beim VfL, der Chef-Trommler ist noch der gleiche, der Mannschaftsarzt glaube ich auch. Und in der Sprecherkabine sitzt immer noch Reutlingens Sportmedientausendsassa Wolfgang Gattiker und heizt den Leuten ein. Habe mich echt gefreut, ihn mal wieder zu sehen und ein bisschen über alte Zeiten zu plaudern. Netter Kerl.
Und das Spiel? Pfullingen gegen Neuhausen. Der VfL unter dem Plochinger Ex-Trainer Volker Greiner (dazu später mehr) hat echt stark gespielt, vor allem in der Abwehr. Die Neuhausener weniger. Ich hab sie eine Weile nicht gesehen, aber von der Stärke, von der meine Kollegin Steffi Dörre in der Woche zuvor nach dem Sieg gegen Flein erzählt hat, war nicht viel zu sehen. Ich war ein bissle enttäuscht. Aber die Spieler waren es von sich selbst auch. Da war so wenig von der Power, die die Maddogs sonst auszeichnet, und ohne die sie nix reißen.
Fast die ganze Zeit sind sie einem Vier- bis Fünf-Tore-Rückstand hinterhergerannt. Eigentlich geht da ja noch was. Vor allem, wenn man frühere Spiele der Neuhausener erlebt hat. Diesmal hatte man aber nie das Gefühl, dass sie das Spiel noch mal drehen würden. Auch Trainer Alexandr Prasolov ging es so, wie er indirekt zugegeben hat. 27:36 hieß es am Ende.
So wird es für die Maddogs schwer mit dem direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga. Wobei auch niemand behauptet hat, dass es leicht wird. Die Liga ist vor allem vorne ziemlich ausgeglichen. „Da werden sich viele gegenseitig die Punkte wegnehmen“, glaubt auch Kapitän Markus Fuchs, der am Kreis ziemlich wenig Bälle bekam und seine drei Tore alle in der zweiten Hälfte warf.
Die Neuhausener spielen bislang eine komische Saison. Erst schlecht gespielt und trotzdem meistens gewonnen, dann gut gespielt und gewonnen, jetzt schlecht gespielt und verloren. 10:6 Punkte, Platz fünf. Bei einem Sieg in Pfullingen wäre es 12:4 und punktgleich mit dem Zweiten sowie einen Punkt hinter dem Ersten gewesen. Was heißt das aber auch? Gehen wir mal davon aus, dass ich in Pfullingen eines der schwächsten Saisonspiele der Maddogs gesehen habe, dann ist noch alles drin. Nach dem Auftritt am Samstag fällt es mir ein bisschen schwerer – aber ich glaub immer noch dran. Und ich wünsche es mir auch für den Handball im EZ-Land: Da die Württembergliga mit den vielen Derbys und dazu ein Aushängeschild in der Dritten.
Es war in der Kurt-App-Halle auch schön zu sehen, wie wohl Volker Greiner sich da fühlt. Ich hab mit dem Plochinger Urgestein nach dem Spiel ein paar Minuten gesprochen. Hat Spaß gemacht, der Mann war wirklich gut drauf. Natürlich auch wegen dem Sieg gegen Neuhausen. Aber ich mach das ja nicht nur so. Das Ergebnis ist in der EZ in der Mittwochausgaben nachzulesen. Nach dem Motto: Ein Plochinger im Himm… äh in Pfullingen.
Eine weitere interessante Handball-Geschichte für die EZ habe ich auch schon in der Pipeline beziehungsweise im Block. Aber dazu in ein paar Tagen mehr.
Und ganz zum Schluss noch meine – neben dem Spiel in Pfullingen – Highlights des (verlängerten) Handball-Wochenendes: Der 37:31-Sieg des TV Plochingen beim Immer-Noch-Tabellenführer der Württembergliga TSV Zizishausen. Und das verhinderte Phantom-Tor in Reichenbach (siehe heutige EZ, Seite 23).
Das macht diesen Job so abwechslungsreich und interessant. Am Montag noch fast eine Seite über die Fußball-Nationalmannschaft vollgeschrieben, dann die ganze Woche kein Paesler mehr im Blatt – und trotzdem viele Stunden im Büro. Ich bin eben Blattmacher, das heißt Organisator, in dieser Woche. Denn die Seiten müssen ja auch geplant werden. Im Lokalen ist das manchmal gar nicht so einfach, vor allem zurzeit, wenn wirklich alles läuft. Fußball, (Jugend-)Handball, Tischtennis, Badminton hat auch wieder angefangen und geturnt wird ebenfalls. Aber der Platz wird halt nicht mehr.
Da muss man straffen. Gestern, die Lokalsportseite unter anderem mit den Vorschauen auf die drei Handballspiele heute Abend war gerade fertig geplant, haben auch noch die Altbacher Fußballer ihren Trainer und drei Spieler rausgeworfen (wird im Handball auch manchmal in der Kabine geprügelt?). Also noch mal umplanen, Turnen und ein paar andere Dinge auf die Samstag-Ausgabe. Dort haben wir morgen noch eine schöne Lesegeschichte über drei Köngener Fußballer, was mich ein bisschen an unsere Geschwister-Serie erinnert, die wir vor ein paar Jahren mal hatten – unter anderem mit den Grundlers. Die aktuellen Handballspiele sind für morgen natürlich auch eingeplant, die entsprechenden Leute haben versprochen, nach dem Spiel schnell unseren Spätdienst anzurufen. Braucht alles Platz, was bedeutet, dass die Handball-Vorschauen diesmal ziemlich kompakt ausfallen werden.
Deshalb vielleicht hier noch ein paar Zeilen. Das wohl interessanteste Spiel findet schon heute Abend in Heiningen statt. Der TSV Wolfschlugen tritt dort zum Verfolgerduell an. Zizishausen 12:0 Punkte, Wolfschlugen und Heiningen dicht dahinter mit 10:2. Wenn man bedenkt, dass Wolfschlugen wegen des personellen Umbruchs mit einen Holperstart gerechnet hat, muss man sich angesichts dieser Ausbeute fragen, wo das erst hinführen soll, wenn es richtig rund läuft. Trainer Lars Schwend hat das ganz schön schnell hingekriegt. Und sich damit einigen Respekt bei den Kollegen eingeheimst, wie man hört. Beim Krösus Zizishausen tritt übrigens heute Abend der TV Plochingen an und hofft auf eine Überraschung. Warum nicht? Der TVP macht es bisher gar nicht schlecht.
Aus EZ-Land-Sicht muss man sicher vor allem nach Reichenbach schauen, wo der TSV Deizisau am Sonntag zum Derby antritt. Die Rollen sind klar verteilt: Deizisau Vierter mit 8:2 Punkten, Reichenbach Elfter mit 3:9 – die einen schielen nach oben, die anderen gebannt nach unten. Ich hab die Paarung in der vergangenen Runde in Deizisau gesehen, da war der TSV klar besser. Mal sehen, wie es diesmal läuft, in der Reichenbacher Halle ist ja immer gut was los. Meine Kollegin Karla Schairer und unser Fotograf werden mittendrin sein.
Zeitgleich erwartet der HC Wernau den Vorletzten Frisch Auf Göppingen II, ich hab mit HCW-Coach Markus Ilitsch telefoniert, der vor dem Gegner warnt, aber nach den ersten beiden Saisonpunkten vergangene Woche unbedingt die nächsten zwei will – zumal daheim.
Die BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf spielen übrigens auch, obwohl sie heute in der EZ nicht im Spielplan auftauchen (fragt nicht warum), und zwar morgen (20 Uhr) bei der TS Ottersweier. Die HSG ist da nach der 19:25-Schlappe im Nachholspiel gegen den SV Allensbach II bestimmt Außenseiter, während Tabellenführer (und Aufsteiger) HC Wernau beim Team mit dem schönen Namen HSG St. Leon/Reilingen wohl den nächsten Sieg holen wird.
Ich persönlich finde das Duell morgen Abend in der BWOL der Männer zwischen dem VfL Pfullingen und dem TSV Neuhausen besonders interessant. Zu meiner Tübinger Journalistenzeit war ich oft in der Kurt-App-Halle, damals hießen die Trainer in der 2. Bundesliga – zu Bundesliga-Zeiten war ich dann schon bei der EZ – Kurt Reusch und Rolf Brack. Heute in Liga vier ist das Plochinger Urgestein Volker Greiner Coach in Pfullingen, einer Stadt, die immer noch handballverrückt ist. Das wird hoch interessant morgen.
So, jetzt plane ich mal für morgen weiter. Vorher aber noch ein Satz in eigener Sache: Wie von mir erwartet, werde ich hier nach der Einführung der Registrierung nicht gerade mit Kommentaren überschüttet. Dabei tut es gar nicht weh. Alleine bin ich trotzdem nicht, die Zugriffszahlen sind okay – und ich hab auch schon die eine oder andere Aufmunterungs- und Lob-Mail bekommen. Danke dafür. Ich mach also eifrig weiter – und ihr lest halt mit.