Ich erinnere mich noch gut an den Vesalius-Cup in Köngen im September. Ich war dort, um mir die vielen EZ-Land-Mannschaften anzuschauen, die sich da auf die nahende Runde vorbereiteten. Und um den Block mit Stimmen für die Saisonvorschau voll zu bekommen. Das hat sehr gut geklappt. Direkt hintereinander habe ich mich – bei herrlichem Sonnenschein vor der Halle – mit Trainer Olaf Steinke von der SG Hegensberg/Liebersbronn und seinem Kollegen Marco Gassmann von der HSG Ostfildern unterhalten.
Steinke klang damals, unter dem Eindruck des erneuten Umbruchs, relativ skeptisch. Auch bei den Spielen selbst war HeLi nicht so gut, was ja bei einem Vorbereitungsturnier an sich nicht so schlimm ist. Die HSG dagegen hat die Konkurrenten schon in der Burgschulhalle beeindruckt.
Und was sagte Gassmann? Er sprach voller Respekt von der SG und drückte seine Erwartung aus, dass Steinkes Team einer der Hauptkonkurrenten im Kampf um den angestrebten Aufstieg sein werde. Steinke winkte damals noch ab, allerdings nicht ohne zu erwähnen, dass er schon um die Qualität und nicht zuletzt die individuelle Stärke der Mannschaft wisse.
Und jetzt, gut zwei Monate später? Man muss konstatieren, dass das mit der Mannschaftswerdung bei HeLi schneller und besser geklappt hat, als manche – Steinke wohl eingeschlossen – erwartet hatten, der 32:31-Sieg im Spitzenspiel gegen die HSG war jedenfalls beeindruckend. Von beiden Mannschaften, aber HeLi hat eben knapp gewonnen.
Gefühlt sind die Berghandballer jetzt schon Tabellenführer. Sie hatten das Pech, dass gleich zwei ihrer Spiele hintereinander aufgrund der Schiedsrichter-Problematik ausgefallen sind. Insgesamt haben sie sogar drei Spiele weniger als Ostfildern. Zwar müssen sie die Nachholspiele erst mal gewinnen, aber wenn sie das tun, sind sie ganz vorne. Zwei Minuspunkte haben sie und damit zwei weniger als die HSG, die noch ganz oben im Tableau steht. Und eben weil die SG den Ostfilderner den dritten und vierten Minuspunkt der Spielzeit zugefügt haben.
Ich war ja leider nicht beim Derby, das hat mein Kollege Dominic Berner übernommen. Er hat von einer durchschnittlichen ersten und einer starken und sehr spannenden zweiten Hälfte erzählt. Und von einer super Stimmung in der Halle. Mal sehen, wie lange wir so etwas noch genießen dürfen – aber das ist ein anderes Thema.
Das zweite Derby zwischen dem TSV Köngen und dem TV Reichenbach stand am Wochenende ein bisschen im Schatten von dem an der Römerstraße. Köngen hat deutlich gewonnen – und hier kann man feststellen: Die Mannschaft des neuen Trainers Alen Dimitrijevic hat den schwachen Saisonstart, bei dem auch viel Pech dabei war, abgeschüttelt und ist in der Spur.
Das nächste Derby steht schon an diesem Dienstagabend an, HeLi gegen Denkendorf ist eben eines der erwähnten Nachholspiele. Die unerwartet schwächelnden Denkendorfer sind klarer Außenseiter. Die SG-Spieler aber müssen aufpassen, dass sie sich nicht zu sicher fühlen. Dazu besteht jedenfalls kein Anlass, wenn man weiß, was die Denkendorfer (eigentlich) können. Macht jedenfalls mächtig Spaß, diese Verbandsliga.
Es sieht ganz danach aus, dass Ofi und HeLi, und damit zwei Teams aus dem EZ-Land, ein gehöriges Wort im Rennen um den Aufstieg in die Württembergliga mitsprechen werden, wo jetzt schon der TSV Deizisau eine ordentliche und der TSV Wolfschlugen eine sehr gute Rolle spielt.
Wolfschlugen – Achtung Übergang – ist so etwas wie der Verein der Stunde. Die Männer sind in der Württembergliga Zweiter. Man hört und liest immer wieder den Namen Marcel Rieger, wenn es um den Lauf der Mannschaft geht, auch in der Überschrift der Montag-EZ. Und die Frauen stürmen die 3. Liga, ganz im Gegensatz und ziemlich überraschend zum TV Nellingen. Am Mittwoch treffen die beiden Teams im Drittliga-Derby aufeinander – es ist ebenfalls eine Nachholspiel. Jetzt, da ich das hier schreibe, warte ich auf ein – virtuell geführtes – Gespräch mit den Spielführerinnen Denise Kunicke und Stephanie Frick. Ich bin gespannt, das Ergebnis könnt ihr in der Mittwochausgabe lesen. Und wie es ausgegangen ist, am Donnerstag.
Gute Woche allen – und vor allem: passt auf euch auf und bleibt gesund!
Es war ein ereignisreiches Sport-Wochenende – nicht nur im Handball. Wir haben den Eßlinger Zeitung Lauf erfolgreich über die Altstadtbühne gebracht, ich habe mir den Saisonauftakt des SSV Esslingen in der Wasserball-Bundesliga angeschaut, war beim Spiel der Nellinger Drittliga-Handballerinnen (dazu später mehr) und habe mit meinen Mitarbeitern den Rest des regionalen Sportgeschehens ins Blatt gehievt. Und in der Dienstagausgabe haben wir auch einen großen Aufmacher zum Thema Handball – jetzt schon online.
Reichenbach: Für Buchmacher spielt die Handball-Verbandsliga keine Rolle. Aber würde sie das, hätte es für die Nachfolgeregelung beim TV Reichenbach keine gute Quote gegeben. Oder was hättet ihr auf die Frage geantwortet, wer wohl neuer Cheftrainer würde, wenn Volker Haiser seine erfolgreiche Arbeit in der Brühlhalle beendet? Klar, Jochen Masching, wer sonst.
Der TVR ist ein Verein, in dem es familiär zugeht, wie auch bei einigen anderen im EZ-Land. Es gibt selten Ärger. So wird auch der Übergang von Haiser zu Masching harmonisch abgehen, da bin ich mir sicher. Trotzdem ist es interessant und nicht ganz üblich, wie es dazu kam.
Wie etwa auch Ralf Wagner beim TSV Denkendorf, der noch viel länger im Amt ist, hat Haiser immer mal wieder darüber nachgedacht, ob fünf Jahre nicht genug sind bei einem Verein. Oder auch schon vier. Oder dann sechs? Jedenfalls hat er sich Gedanken gemacht, hat die Vereinsverantwortlichen gefragt, was sie denken und gleichzeitig angedeutet, auch weiterzumachen. So, wie er es formuliert hat, musste er aber auch damit rechnen, dass die Entscheidung so fällt, wie sie gefallen ist. Nämlich, dass es einen Wechsel gibt. Ich kenne Volker Haiser mittlerweile gut genug, um ihm abzunehmen, dass das für ihn nun völlig in Ordnung ist.
Sein Feuer für den Handball aber brennt. Und was er kann, hat sich herumgesprochen. Deshalb bin ich mir ganz sicher, dass er auch in der kommenden Saison irgendwo an der Seitenlinie stehen wird. Vielleicht im EZ-Land, wohin sein Ruf nach seinem Wechsel im Jahr 2017 von Bartenbach nach Reichenbach geeilt ist.
Zu Jochen Masching muss man nicht viel sagen. Was er als Spieler geleistet hat, ist bekannt. Was er als Trainer kann, hat er bei HeLi gezeigt. Dass er nun bei seinem Heimatverein übernimmt, wo er jetzt schon die „Zweite“ trainiert, ist logisch. Sowas muss nicht immer gut gehen. Aber in diesem Fall hab ich wenig Zweifel. Bis es soweit ist, sind ja noch ein paar Spiele. Ich erachte auch die Gefahr als nicht allzu hoch, dass die Ablösung früher kommt, weil ja schon klar ist, dass der eine geht und der andere schon im Verein ist. Dass sind sie Volker Haiser auch schuldig, der nach dem Abstieg damals aus der Württembergliga viel Aufbauarbeit gemacht hat. Und das sehr gut.
Nellingen: Was soll ich schreiben? Wenn ich hochrechne, dürfte wahrscheinlich die Sporthalle 1 die Handball-Spielstätte sein, in der ich in meinen 21 Jahren bei der EZ am häufigsten war. Aber so einen schwachen Auftritt eines Teams des TV Nellingen wie der bei der 29:36-Niedlerlage gegen die HSG Würm-Mitte habe ich selten gesehen. Vielleicht noch nie. Der absolute Tiefpunkt war damals gegen Metzingen in der Bundesliga, aber in Tübingen.
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was da los ist im Team. Die Hornets waren in der 3. Liga vorne erwartet worden. Nach einigen Verletzungen nicht mehr ganz vorne. Nun aber schlittern sie in Richtung Abstiegsrunde, wofür sie eigentlich viel zu stark sind. Trainerin Veronika Goldammer versucht es genau damit zu erklären, dass die Spielerinnen Angst haben, unten reinzurutschen. So aber haben sie zwei Mal in Folge gegen ein Team verloren, das eigentlich schwächer ist und gegen das man gewinnen muss, um es hinter sich zu lassen. Und sind genau deshalb unten reingerutscht. Wo sie nicht hinwollten. Genau gesagt auf Platz zehn. Sechs ist mindestens nötig, um sicher zu sein.
Vor dem Spiel gegen Würm-Mitte war eine Reaktion erwartet worden. Sie blieb aus. Jetzt muss sie kommen. Am Samstag habe ich keine Anhaltspunkte dafür gesehen, dass es gelingt. Es war so viel Verunsicherung zu spüren. Bei Spielerinnen, bei denen schon jeder zumindest der Heimzuschauer in der Halle gesehen hat, dass sie es viel besser können. Krass. Es kommt ganz selten vor, dass ich in meinem Bericht die Rubrik „Beste Spielerinnen“ leer lasse.
Aber es wäre nicht das erste Mal, dass ein Team eine Kurve genau dann kriegt, wenn man es nicht erwartet. Ich bin gespannt. Auf jeden Fall stehen Team und Trainerin vor einer mächtigen Herausforderung.
EZ-Pokal: Wie erwähnt haben wir den EZ-Lauf erfolgreich absolviert. Ich hoffe, dass uns die vierte Corona-Welle beim EZ-Handballpokal keinen Strich durch die Rechnung macht. Aber ich bin zuversichtlich. Gemeinsam mit dem Team Esslingen und der SG Hegensberg/Liebersbronn sind wir schon kräftig am planen. Auch was das Teilnehmerfeld betrifft, bin ich schon sehr weit. Es ist fast voll, ein bisschen muss noch daran gebastelt werden. Aber ich bin optimistisch, dass ich es bis Ende der Woche verkünden kann. Nur so viel sei schon verraten: Es sind die Top-Teams des EZ-Landes dabei, wenn vom 7. bis 9. Januar zum ersten Mal im Sportpark Weil gespielt wird. Ich bin sehr gespannt auf die Atmosphäre in der Halle, die viele Vorteile gegenüber der Neckarsporthalle hat, aber eben auch größer ist.
Bis es soweit ist, stehen aber noch jede Menge Ligaspiele an. In Reichenbach, in Nellingen und in vielen anderen Hallen.
Ich hab mich in diesen Tagen an die „Keine-Pfiffe-gegen-Pfiffe-Aktion“ hier am Blog, in der Eßlinger Zeitung und in den Hallen der Region erinnert. Neun Spiele wurden auf Verbandsebene am vergangenen Wochenende abgesagt, weil die Schiedsrichter ausgefallen sind und der HVW seiner aktuellen „Notfallverordnung“ folgend keinen Ersatz gesucht hat. Anfang der Woche war für mich schon klar, dass das der Aufmacher für die Samstagausgabe sein würde. Mein Kollege Andreas Pflüger hat den Text „Brötchenverkäufer statt Unparteiische“ geschrieben, ich habe kommentiert. Und zwar so:
Eine einfache Lösung gibt es nicht
Der Schiedsrichtermangel kann nur aus den Vereinen heraus behoben werden.
Man kann darüber streiten, ob die „Notfallverordnung“, mit der der Handballverband Württemberg auf den eklatanten Mangel an Schiedsrichtern reagiert, Sinn macht. Die Vereine fühlen dadurch die Pistole auf der Brust und der Verband bereitet auch sich selbst durch die daraus resultierenden, zahlreichen Spielverlegungen Probleme. Was unstrittig ist: Es müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden, bei denen Verband und Vereine nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten. Noch herrscht ein Teufelskreis: Die wenigen Schiedsrichter müssen immer mehr Spiele leiten, steigen immer schneller in höhere Ligen auf, weil auch dort Unparteiische fehlen. Spieler und Trainer wiederum beschweren sich dann darüber, dass die Leistung nicht immer der Spielklasse entspricht. Das Geschimpfe von den Tribünen, gegen das die Clubs nach wie vor zu wenig unternehmen, tut ein Übriges dazu, dass viele Schiedsrichter irgendwann keine Lust mehr haben. Aber ohne sie geht es nicht. Gelöst werden kann das Problem nur aus den Vereinen heraus, denn sie alleine rekrutieren die Schiedsrichter. Es gibt keine einfache und schon gar keine schnelle Lösung. Deshalb müssen weiterhin kleine Schritte hin zu einer Verbesserung gegangen werden: In den Vereinen nicht nur nach Talenten beim Torewerfen, sondern auch beim Pfeifen suchen, die Stellung der Unparteiischen in den Clubs stärken und nicht müde werden, um Schiedsrichternachwuchs zu werben.
Vorab: Wenn ihr euch gewundert habt, dass ich hier zwei Wochen lang nichts geschrieben habe, obwohl sich das Rad im EZ-Handball-Land sowas von gedreht hat – auch ein Sportredakteur hat mal Urlaub. Aber ich habe natürlich mitverfolgt, was so passiert ist und den Rest nachgelesen. Vor allem, was mein Kollege Andreas Pflüger in der vergangenen Woche verfasst hat, war interessant: Der TV Plochingen hat einen neuen Trainer.
Beim Blick auf die Ergebnisse wundert es vielleicht nicht, dass sich der TVP von Michael Schwöbel getrennt hat. Es haben angesichts von 2:12 Punkten die berühmten Mechanismen des Geschäfts gegriffen. Wenn man aber bedenkt, dass die Plochinger nicht gerade als Chaosclub bekannt sind, wundert es schon ein bisschen mehr, zumal es menschlich zwischen den Verantwortlichen und Schwöbel offensichtlich gepasst hat.
War der Schritt richtig? Das ist nicht leicht zu beantworten. Schaut man nur auf das Spiel gegen den TV Willstätt, bei dem durch ein heftiges 26:39 die nächsten zwei Minuspunkte dazukamen, wohl erst mal nicht. Aber das wäre viel zu einfach und schon zu sagen, dass es Christian Hörner, der Neue, nicht reißt, ist auch viel zu früh. Der Mann hatte erst zwei Einheiten mit der Mannschaft und hat wohl erst in diesem Spiel gesehen, was alles zu tun ist. Aber 26:39 im ersten Spiel nach dem Wechsel ist schon ein Brett.
Auch das Startprogramm der Liga ist nicht Schwöbel anzulasten. Es war hammerschwer und dadurch war klar, dass die Mannschaft gleich mal die eine oder andere Niederlage einfahren würde. Aber: Es war auch noch kein Sieg dabei, nicht im Derby bei Aufsteiger TSV Neuhausen und auch nicht gegen den TSV Blaustein. Es gab jeweils ein Unentschieden und das war zu wenig, vor allem gegen Blaustein.
Es geht beim TVP ohne Schwöbel weiter – besser: ohne die Schwöbels, denn Marc ist mit seinem Bruder gegangen. Es muss aber dennoch festgehalten werden: Diejenigen, die vermutet hatten, dass Michael Schwöbel nur HSG Ostfildern und schon gar nicht 3. Liga kann, haben nicht recht behalten.
Erinnern wir uns daran: Als klar war, dass Schwöbel Daniel Brack beerben würde, war noch nicht abzusehen, dass er die Mannschaft in der 3. Liga übernehmen würde. Der Aufstieg kam ziemlich überraschend. Dann kamen zwei Corona-Spielzeiten, in denen es nicht einfach war. In denen Schwöbel aber seine Qualitäten gezeigt hat und auch, dass er sich in die Liga fuchsen kann. Natürlich musste auch er lernen. Das haben ihm die Verantwortlichen des Vereins zugestanden und das war auch nicht das Problem.
Was war es dann? Zu sagen, Michael Schwöbel sei zu ruhig oder zu nett, greift zu kurz. Seine Art kannte man, es macht auch aus seiner Sicht keinen Sinn sich zu verstellen und lange ist der Verein damit auch gut gefahren. Es war klar, dass der Kader an der Grenze des Drittliganiveaus ist, mehr ist für einen Verein wie den TV Plochingen auch nicht drin. Vor allem, wenn er weiterhin seriös wirtschaften will. Dazu kommt, dass es nach dem Abgang von Christos Erifopoulos – trotz seiner Jugend – und Routinier Dominik Eisele wenig Spieler mit Leaderpotenzial in der Mannschaft gibt.
Breiter, aber schwächer in der Spitze ist der Kader nach der Selbsteinschätzung des Vereins im Vergleich zur vergangenen Saison. Das kann man nun bestätigen, aber die Spitze vor allem in Person von Erifopoulos fehlt eben doch schmerzlicher als gedacht.
Die Kooperation mit Bundesligist Frisch Auf Göppingen ist Hilfe und Belastung zugleich. Es kommt dadurch spielerische Qualität in die Mannschaft, aber von den Jungen wie Oskar Neudeck kann man nicht erwarten, dass sie die Kohlen aus dem Feuer holen. Neudeck kommt gerade übrigens bei der Jugend-Nationalmannschaft auf andere Gedanken. Gleichzeitig wissen sie in Plochingen, dass sie Drittligist bleiben müssen, sonst ist die Kooperation weg. Das erhöht den Druck, und das in einer Saison, in der die Abstiegsregelung brutal ist. Auch das Umfeld, so vergleichsweise harmonisch es in Plochingen sein mag, erwartet eher, dass sich die Mannschaft in der 3. Liga etabliert.
Christian Hörner einzuschätzen, ist (noch) schwierig. Ihm eilt ein guter Ruf voraus. Den Beobachtungen meines Kollegen Pflüger zufolge ist auch er nicht der ganz emotionale Coach am Spielfeldrand. Das würde auf Dauer auch nicht helfen, der Typ Feuerwehrmann funktioniert im Handball noch weniger als im Fußball. Mit Sachverstand an die Geschichte zu gehen ist angebracht, andererseits fehlt mit jeder Niederlage mehr Zeit, die Wende zu schaffen und die nötigen Punkte zu holen. Es wartet viel Arbeit auf Hörner.
Schwer wird es auf jeden Fall für die Plochinger, den Klassenverbleib zu schaffen. Noch schwerer, als viele, inklusive mir, vor der der Saison erwartet haben. Immerhin: Der Modus bringt so etwas wie die Chance eines partiellen Neustarts in der Abstiegsrunde.
Zurück zur Frage nach der Richtigkeit des Trainerwechsels: Sie kann wohl erst in einigen Wochen beantwortet werden. Aber selbst Michael Schwöbel hat – auch wenn er die nächsten Spiele gerne noch gehabt hätte – mit einem gewissen Verständnis reagiert.
Der Handball ist wieder voll da und vor allem die Verbandsliga
zeigt, dass sie zurecht als Derby- oder EZ-Land-Liga bezeichnet wird. Und, dass
sie voller Spannung steckt. Der frühe Blick auf die Tabelle bringt
Überraschungen – positive wie negative.
Oben sieht es jedenfalls gut aus. Das Team Esslingen ist mit 4:0 Punkten schon mal Tabellenführer, die HSG Ostfildern mit 4:2 Zählern Zweiter. Die knappe Niederlage in Donzdorf tat dem selbst ernannten Titelfavoriten weh, zeigt aber auch, dass der Weg an die Spitze ein steiniger ist und dass eben dieser Gegner als möglicher Stolperstein erwartet worden war. Immerhin: Den einen Top-Gegner Wangen hat die HSG geschlagen und jetzt war es beim 24:25 auch knapp und ein bisschen unglücklich.
Die Ostfilderner jedenfalls erfüllen bisher insgesamt die Erwartungen. Offensichtlich auch, was ihre Spielweise betrifft. Für die SG Hegensberg/Liebersbronn und den TV Reichenbach gilt das teilweise. Erstes Spiel gut, zweites schlecht heißt es bei den Reichenbachern, bei der SG genau umgekehrt. Ich war am Samstag beim Derby in der Halle an der Römerstraße. Und ich hätte wie wohl alle Zuschauer ein deutlich engeres Spiel erwartet. Die Reichenbacher waren chancenlos und mit dem 25:30 gut bedient.
Solche Spiele gibt es, in die man einfach nicht reinkommt.
Die Floskel vom „gebrauchten Tag“ fällt einem da ein. Beim TVR werden sie das
schnell abhaken und ich bin mir sicher, dass die Mannschaft von Trainer Volker
Haiser eine gute Runde spielen wird. Bei Hegensberg/Liebersbronn glaube ich das
auch, zumindest angesichts dessen, was ich am Samstag gesehen habe. Die
Mannschaft hatte für mich im Vorfeld den größten Unsicherheitsfaktor. Was auch
ein bisschen davon befeuert wurde, dass Trainer Olaf Steinke mächtig auf
Understatement gemacht hat. Andererseits hatte Ostfilderns Coach Marco Gassmann
die SG als – neben Wangen und WinzWiDo – größten Konkurrenten im
Aufstiegsrennen bezeichnet.
Natürlich war auch das eine Momentaufnahme. Aber ich habe, und das ist nicht übertrieben, seit Jahren kein so gutes Spiel der Mannen vom Berg gesehen. Vor allem keines, in dem sie so frisch im Kopf aufgetreten sind. Das macht eine Menge. Die Jungs hatten richtig Spaß. Henning Richter etwa habe ich schon lange nicht mehr so befreit aufspielen sehen. Und damit so stark. Und von wegen das Zusammenspiel mit Zugang Marcel Planitz braucht noch. Das sah schon richtig gut aus und mit der Rückraumachse Richter-Planitz-Sokele hat die Mannschaft eine, vor der wohl noch viele Trainer warnen werden, wenn sie vor einem Spiel nach den Stärken der SG gefragt werden.
Und dann ist da hinten noch der neue Torwart Dominik Wolf. Viele hatten sich gefragt, wie das wohl werden soll ohne Tobias Funk, der nach Altbach gewechselt ist. Alles gut, Wolf war gegen Reichenbach richtig klasse. Und der Kerl ist erst 19, hab ich mir sagen lassen. Auch da muss man Schwankungen einrechnen, aber Talent hat er eine ganze Menge. Und man merkt auch schon, dass es von Coach Steinke ein guter Move war, Alin Illi als Torwarttrainer zu holen. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Deizisauer Zeiten, Illi steht dort immer noch zwischen den Pfosten. Während des Spiels hat er von der Bank aus ständig mit Wolf kommuniziert und der hat aufmerksam zugehört – wenn er nicht mal eben einen Ball halten musste.
Die Stimmung in der Halle war prächtig – wenn man nicht zu genau in die Gesichter der Reichenbacher Fans geschaut hat. „Wie in alten Zeiten“ habe ich als Überschrift für meinen Text gewählt (für die gedruckte EZ, online war es eine andere). Damit meinte ich die Stärke der SG-Mannschaft. Aber auch die Atmosphäre auf den Rängen. Da muss man sich erst Mal wieder dran gewöhnen: Viele Menschen, lautstarke Kommentare. Dazu in der warmen Halle die heiße Luft unter der Maske. Aber: An die Sache mit Einlasskontrolle und Hygieneregeln hat man sich gewöhnt, das läuft. Und macht Mut, dass wir wieder eine komplette Saison erleben.
Also HeLi könnte in dieser Saison noch richtig Spaß machen. Wozu es reicht, ist aber immer noch schwer einzuschätzen. Sorgenkinder sind dagegen bislang der TSV Denkendorf und der TSV Köngen. Die Denkendorfer haben nach dem Derby-Auftaktsieg gegen Köngen zwei Mal verloren. Offensichtlich ist die Fehlerquote einfach zu hoch – eine Menge Arbeit also für Trainer Ralf Wagner.
Das kann man über Denkendorfs Coach Alen Dimitrijevic auch
sagen. Da ist richtig der Wurm drin. Alle haben sich auf die Derbys in der Liga
gefreut. Die Köngener haben schon zwei hinter sich. Genau genommen sogar drei,
wenn man Kirchheim dazurechnet. Alle drei haben sie verloren, nach dem 33:37 in
Denkendorf gegen das Team sogar nur mit 24:25. Und dann gab es in Kirchheim ein
böses 25:33. Und – ja, ich verwende das Wort ausgerechnet – jetzt kommt am
Freitag Hegensberg/Liebersbronn in die Burgschulhalle. Aber, gerade die Derbys
sind immer für Überraschungen gut. Oder wer hätte gedacht, dass das am Samstag an
der Römerstraße so eine klare Sache werden würde.
Heute ist mal wieder so ein Montag, an dem einem das Wochenende noch in den Knochen steckt. Andere kennen das Gefühl vielleicht von einem Freitag am Ende einer langen Arbeitswoche. In einer Sportredaktion ist eben der Sonntag der forderndste Arbeitstag.
Als ich am Samstagabend in Deizisau in der Halle war, wurde ich gefragt, ob es mir in der spielfreien Zeit aufgrund von Corona nicht langweilig gewesen sei. Das war es tatsächlich nicht, weil erstaunlich viel zu tun war und es Spaß gemacht hat, immer wieder Lesestoff zu finden. Aber jetzt wieder in der Halle oder auf dem Sportplatz zu stehen, Spiele zu sehen, sich mit Sportlern treffen – das ist schon das, wofür man den Job macht. Das anschließend in der Redaktion zu E-Paper und Zeitungspapier zu bringen, gehört dazu.
Das vergangene Wochenende war auch deshalb so intensiv, weil
ich mich auch aus der Zeit vor Corona nicht daran erinnern kann, das mal alle,
wirklich alle unsere Handballer gespielt haben. 16 Teams von der Landesliga
aufwärts – macht nur deshalb 14 Spiele, die Platz in der Montagausgabe finden
mussten, weil Drittligist TSV Neuhausen bereits am Freitagabend gespielt hat
und sich die Verbandsligisten TSV Köngen und Team Esslingen zum Derby getroffen
haben. Dazu kamen noch der Bundesliga-Wettkampf der KSV-Judoka und die Landesligakicker
des TSV Deizisau, die auf die Nicht-Fußballseiten (also in Bezug auf die
unteren Klassen) mussten. Lediglich die Köngener Fußballer waren spielfrei.
Das Spiel in Köngen ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir Woche für Woche auswählen müssen, wo wir Reporter und Fotografen hinschicken. In der Woche davor waren wir mit beidem beim Derby zwischen Denkendorf und Köngen, diesmal war in Köngen „nur“ unser Fotograf Robin Rudel, Reporter waren in Nellingen und in Deizisau.
In beiden Hallen haben wir spannende Spiele gesehen. Mein (neuer und junger) Kollege Dominic Berner durfte aus der Sporthalle 1 vom zweiten Heimsieg der Hornets berichten. Ich zeitgleich in Deizisau habe mir für meinen Online-First-Text, der ja wenige Minuten nach dem Spielende im Netz ist, schon Worte zurechtgelegt, mit denen ich einen Deizisauer Sieg beschreiben könnte. Dann aber wurde es nur ein Unentschieden gegen den VfL Waiblingen, und niemand bei dem Württembergligisten wusste so recht, warum. Es war ein hektisches Spiel, in dem sich die Deizisauer aber ziemlich ruhig und abgeklärt verhalten haben. Am Ende war aber wohl der Kopf zu leer und sie konnten das Unentschieden nicht mehr verhindern. Das aus Sicht der Waiblinger nicht völlig unverdient war, aber die Deizisauer hätten einen Sieg mehr verdient gehabt.
Es gibt einige Teams, die sich mit dem Saisonstart schwer tun.
Die Männer der SG Hegensberg/Liebersbronn etwa oder die Württembergliga-Frauen
aus Denkendorf und Nellingen. Die Männer-Drittligisten aus Plochingen und
Neuhausen eh. Wobei die Neuhausener am Freitag einen Pflichtsieg in Blaustein
eingefahren haben und die Plochinger ohne Erwartungen nach Konstanz gefahren
sind. Die lange Pause fordert eben doch ihren Tribut.
Man sieht: Für die Deizisauer wird es auch angesichts der personellen Probleme keine leichte Saison. Eine ordentliche Rolle werden sie trotzdem spielen. Man hat in dem Spiel auch schon gemerkt, dass man sich nach der langen Pause zwar wieder an den Ball und Laufwege gewöhnen kann, dass aber auch die mentale Belastung eines Handballspiels Routine braucht. Die fehlt zurzeit allen.
Das gilt auch für die Schiedsrichter, was man auch bei der Bewertung ihrer Leistung einfließen lassen muss. Wir haben gestern in der Redaktion lange diskutiert, denn gleich bei drei Spielen, bei denen wir vor Ort waren, haben die Unparteiischen eine Rolle gespielt: In Deizisau, in Nellingen und beim Fußball in Aichwald. Wir sind generell vorsichtig, was Kritik an Schiedsrichtern betrifft. Sind wir nicht selbst dabei und bekommen von Vereinsvertretern berichtet, lassen wir das Thema bei allem Vertrauen in unsere Zuarbeiter weg – das Wort „umstritten“ ist da oft die Formulierung der Wahl.
Die Schiris haben einen schweren Job und was sie sich von den Rängen anhören müssen, entbehrt teilweise jeglicher Kinderstube. Und wir haben viel zu wenige von ihnen. Aber es gehört auch zur Reporterpflicht, die Gänze eines Spiels abzudecken. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, nach dem Spiel in Deizisau zu erwähnen, dass die Rote Karte gegen Lukas Lohmann unberechtigt war und dass die Unparteiischen nicht ihren besten Tag hatten. Aber das war bei dem einen oder anderen Spieler auch der Fall. Zudem war es angesichts der Hektik und Ruppigkeit schon in der Anfangsphase kein leicht zu leitendes Spiel. Und die Beiden werden es vermutlich selbst wissen.
Wir sind jedenfalls wieder voll drin im Sport-Alltag. Wie die Handballer und fast alle anderen Sportler. Und das ist, wie mein lieber Kollege und VfB-Stadionsprecher Holger Laser nach einem Tor immer so schön schreit, – auch – gut – so!
Der 4. September war ein besonderer Tag. Ein bisschen lang vielleicht, aber ganz nach dem Geschmack eines Sportredakteurs. Es war nach einer langen Zeit, in der der Besuch von Sportveranstaltungen zwar nicht ganz wegfiel, aber doch die Ausnahme war, ein Highlight. Mein ganz persönlicher Super-Saturday: Erst Vesalius-Cup in Köngen, dann 3. Liga in Nellingen, dann 3. Liga in Plochingen. Viel, viel Handball, drei Mal Event Tracer, ein Mal Online First, zwei Texte für die Montagausgabe und die Stimmen von fünf der sechs hiesigen Verbandsliga-Trainer für die Vorschau-Sonderseite im Block.
Nach der 3. Liga steigen nun auch die anderen Handballer in die Saison ein, ein bisschen tröpfchenweise, denn einige Spiele wurden gleich mal verschoben. Fünf Handball-Sonderseiten hatten wir dazu im Blatt, in der Samstagausgabe kommt noch die Vorschau der unteren Klassen. Und jetzt schreib ich auch wieder am Kreis. Weil die Arbeit in der Redaktion nicht weniger wird, vielleicht nicht so super-regelmäßig. Aber immer, wenn mir was auffällt. Für Feedback bin ich wie immer dankbar.
Auch, was meine Saisonprognose für die Top-Teams aus dem EZ-Land betrifft, mit der ich traditionell und auch diesmal die Sommerpause im Blog beende. Ich werde wieder versuchen, mich aus dem Fenster zu lehnen – so schwer die Einschätzung diesmal ist, was man ja auch an den Aussagen der Vereinsverantwortlichen ablesen konnte. Voila:
3. Liga
Der TV Plochingen und Rückkehrer TSV Neuhausen bei den Männern, der TV Nellingen und der TSV Wolfschlugen bei den Frauen – die Blickrichtung unterscheidet sich. Die Plochinger und Neuhausener werden mit der verschärften Abstiegsregelung zu kämpfen haben, die Nellingerinnen und Wolfschlugenerinnen eher nach oben schauen.
Die ersten sechs Teams haben den Klassenverbleib sicher, die unteren gehen in die Abstiegsrunde, in der je Gruppe nur zwei von sechs drinbleiben. Ohne Umschweife meine Prognose: Die beiden Männerteams gehen in die Abstiegsrunde. Der schwach gestartete TV Plochingen zieht dort ganz knapp den Kopf aus der Schlinge, weil der Mannschaft zugute kommt, dass die Konkurrenten aus den anderen Staffeln in der Abstiegsrunde schwächer sind. Die Neuhausener schaffen es nicht.
Die Nellingerinnen und Wolfschlugenerinnen, glaube ich,
werden bis zum Ende um das Erreichen der Aufstiegsplätze eins und zwei
mitspielen, werden am Ende aber ganz knapp dahinter landen – und mit viel Mut
in die Saison 2022/2023 gehen.
Württembergliga
Da kein Team aus dem EZ-Land in der BWOL spielt, gleich in die WL, die jetzt so richtig in die Eingleisigkeit startet. Zwei Männer- und drei Frauenteams haben wir dabei. Alle sind eher in oberen Tabellenregionen zu erwarten. Eine Einschätzung ist echt schwer. Mit dem Abstieg wird es jedenfalls kein Team zu tun bekommen und oben gibt es mindestens eine Überraschung. Aber welche? Also: Die Männer des TSV Deizisau werden im Verlauf der Runde immer stärker, rollen das Feld von hinten auf und schaffen ganz am Ende den Sprung in die BWOL, der TSV Wolfschlugen mit dem neuen Trainer Steffen Klett landet knapp dahinter und kann auch zufrieden sein. Bei den Frauen spielen der TSV Denkendorf und der TV Reichenbach ganz vorne mit, der TV Nellingen II landet im Mittelfeld. Schafft auch ein Frauenteam den Aufstieg. Gut möglich. Denkendorf oder Reichenbach? Da drück ich mich, einer von beiden.
Verbandsliga
Zur EZ-Land-Liga. Satte sechs Männerteams plus die Frauen des TSV Köngen sind hier vertreten, jede Menge Derbys gibt es – gleich zu Anfang das zwischen Denkendorf und den Köngener Männern. Es wird unheimlich eng zugehen. Alle Teams aus der Region werden eine gute Rolle spielen, auf jeden Fall mal nicht absteigen. Auch die Köngenerinnen haben sich dafür gut genug verstärkt. Die Abfolge der Männer in der Abschlusstabelle aufzuführen gleicht einer Lotterie – mit einer Ausnahme: Die HSG Ostfildern bekennt sich zum Ziel Aufstieg – und wird das auch schaffen. Allerdings nicht mühelos. Dahinter – ich sehe die Mannschaften auf einem sehr ähnliche Niveau. Aber na gut, ich habe ja angekündigt, dass ich mich festlege. Also: Ostfildern ganz vorne, dahinter aus EZ-Land-Sicht TV Reichenbach (trotz Holperstart), SG Hegensberg/Liebersbronn (trotz Holperstart und Understatement von Trainer Olaf Steinke), TSV Denkendorf, TSV Köngen, Team Esslingen. Oder, das hab ich glaube ich schon vor einem Jahr geschrieben, es kommt anders.
Was meint ihr? Kommentiert hier im Blog, bei Facebook – oder schreibt mir gerne an sigor.paesler@ez-online.de
Darauf haben die Plochinger Handballer lange gewartet – los geht’s! Fotos: Paesler
Ein Hallensprecher in seinem gläsernen Kabuff, drei Funktionäre des HBW Balingen-Weilstetten und zwei des TV Plochingen auf der einen Tribünenseite. Fünf Trommler, die Leute, die den Livestream produzierten und die Journalisten des Zollern-Alb-Kuriers, des Schwarzwälder Boten sowie der Eßlinger Zeitung auf der anderen. Hinter dem Tor zwei Fotografen. Das waren die Menschen, die den Drittligahandballern des HBW II und des TVP am Samstagabend zugeschaut haben.
Es war nach den Wasserballern des SSV Esslingen vor drei Wochen das erste Spiel einer Mannschaft aus dem EZ-Land seit dem Beginn der zweiten Lockdown-Phase Anfang November. Und das erste einer Handball-Mannschaft. Grund genug, die vorgezogene Am-Kreis-Sommerpause kurz zu unterbrechen.
Natürlich fehlte die Atmosphäre eines Ligaspiels vor vollen Rängen. Und das war es ja auch nicht – nicht nur aufgrund der fehlenden Zuschauer. Es ging „nur“ um den Ligapokal, nachdem die reguläre Spielzeit längst abgebrochen wurde. Aber es war ein richtiges Handballspiel. Und für alle Beteiligten war es etwas Besonderes. Für die, die nach mehr als fünf Monaten Pause wieder spielen – und für die, die zuschauen durften.
Ich gehöre zu der großen Mehrheit der Menschen in unserem Lande, die die Maßnahmen der Politik im Grundsatz richtig finden und die auch der Meinung sind, dass der Sport bei allen negativen Folgen – vor allem für die Kinder – im Moment nicht das Wichtigste ist. Schon gar nicht der privilegierte Leistungssport. Das sehen auch die Sportler so, die da am Samstag zum Auftakt des Ligapokals in der Balinger Sparkassen-Arena Tore warfen. Zumindest die, mit denen ich gesprochen habe – für die anderen glaube ich es auch. Aber darf man deshalb nicht zugeben, dass es Spaß gemacht hat?
Es hat Spaß gemacht. Ich hatte in den vergangenen Monaten wenig Mühe, Themen für die Lokalsportseiten der EZ zu finden. Aber für die Samstagausgabe habe ich zum ersten Mal seit langer Zeit gleich zwei Vorschauen geschrieben. Und am Samstagabend in Balingen habe ich mich bemüht, meine Rolle als Multiplikator gut auszufüllen. Ihr dürft nicht rein – also ist es gut, dass ich für euch berichten kann.
Der Stress, wenige Minuten nach dem Spielende den ersten Online-First-Bericht auf www.esslinger-zeitung.de zu bringen – dafür macht man das. Es ist das, was man einen guten Stress nennt. Und eine ganze aktuelle Seite Lokalsport in der Montagausgabe hab ich auch schon lange nicht mehr produziert. Das letzte Mal war Mitte November des vergangenen Jahres nach den deutschen Nachwuchs-Turnmeisterschaften in Berkheim. Diesmal Plochinger Handball, Wasserball-Bundesliga mit dem SSV Esslingen und ein paar Meldungen. Ein mal Erfolgserlebnis, ein mal Enttäuschung.
Natürlich hab ich schon hochklassigere Handballspiele gesehen. Aber die Wettkampfatmosphäre hat sich auf dem Spielfeld schon irgendwann eingestellt, obwohl sich die Balinger als zweite Mannschaft eines Bundesligisten gar nicht für den DHB-Pokal qualifizieren dürfen. Und für die Plochinger ist es nicht das Wichtigste. Hauptsache spielen. Obwohl ein Satz, den ich im Vorfeld häufiger gehört habe, der war: „Wenn wir auf dem Spielfeld stehen, wollen wir auch gewinnen.“ Und spannend war es ja auch.
Die Plochinger haben gewonnen. Interessanterweise mit 30:29 und damit exakt demselben Ergebnis, mit dem sie im vergangenen Herbst auch in die reguläre Saison gestartet sind. Und das auch in Balingen. HBW-Trainer André Doster fand es nicht so witzig, TVP-Coach Michael Schwöbel schon.
Man könnte jetzt die Fehler in der Abwehr und vor allem im Angriff analysieren. Das darf und wird Michael Schwöbel bestimmt tun, ich brauche das im Moment nicht. Bei mir bleiben vor allem die positiven Dinge hängen: Wie die jungen Spieler und dabei vor allem Maximilian Hejny aufgedreht haben. Wie sich die Plochinger nach langem Rückstand zurückgekämpft haben. Dass sie immer mal wieder etwas versucht haben. Wie sie sichtlich Spaß hatten. Und wie sie nach dem Spiel das Gefühl genossen haben, das man nur nach einem Spiel hat. Nach einem Sieg dazu.
Und wie sie sich gleichzeitig darüber bewusst sind, dass die Austragung eines Handballspiels in diesen Tagen alles andere als selbstverständlich ist. Und dass dies den allermeisten Sportlern bis auf weiteres verwehrt bleibt.
Auch ich habe es genossen. Mehr davon. Gleich am Samstag. Um 19 Uhr erwarten die Plochinger die HSG Leutershausen zum zweiten Ligapokalspiel. Nachdem die SSVE-Wasserballer entgegen ihrer eigenen Vorstellungen am Wochenende ja erneut in Hannover antreten mussten, wird es das erste Pflichtspiel des Jahres einer Mannschaft im EZ-Land sein. Ich werde mich wieder bemühen, meine Rolle als Multiplikator so gut es geht auszufüllen.
Kein Jahresauftakt mit EZ-Pokal, keine Spiele seit Anfang November und jetzt gar keine mehr in der Saison 2020/2021 – höchstens vielleicht noch das eine oder andere in der 3. Liga. Ich werdet bestimmt verstehen, dass es so auch keinen Sinn macht, hier am Kreis einen Trainer der Saison zu wählen. Auch das fällt in diesem Jahr aus, zunächst gibt es keinen Nachfolger von Steffen Irmer-Giffoni.
Ich hab mir natürlich auch Gedanken gemacht, wie es hier am Kreis weitergeht. Ich habe hier schon 2020 so wenig geschrieben wie nie in den vergangenen zehn Jahren. Kein Handball, weniger Themen. Also habe ich mich entschlossen, am Kreis schon jetzt in die Sommerpause zu gehen. Bisher war immer die Trainer-Wahl der Abschluss irgendwann Anfang Mai. Das heißt nicht, dass ich mich nicht doch mal melde, wenn mir etwas auf- oder einfällt.
Aber stellt euch mal darauf ein, dass es im September mit der Saisonprognose 2021/2022 weitergeht. Das ist zumindest mal eine Perspektive. Wir wissen nicht, was die Mutanten oder die Pandemie-Entwicklung im Allgemeinen machen. Aber ich hoffe sehr, dass wir dann nach zwei Spielzeiten fast zum Vergessen wieder loslegen können.
Themen für die Zeitung gibt es trotzdem. Auch über Handball. Es werden Verträge verlängert oder sie laufen aus, Spieler wechseln. Und natürlich wird diskutiert und entschieden, wie es weitergeht – oder auch nicht. Nächste Woche werde ich mich journalistisch intensiv damit beschäftigen, wie die Sportverbände auf die nächsten Entscheidungen der Bund-Länder-Konferenz einwirken wollen. Sie nehmen ihre Lobbystellung ernst und das ist auch richtig so. Andererseits bleibt ein ungutes Gefühl. Alles schreit nach Öffnung, aber so einfach ist es nicht.
Wie wir uns in der EZ-Sportredaktion über Wasser halten? Seit mehr als einem Jahr machen wir Lokalsport fast, seit Ende November ganz ohne Termine. Ende November, denn am 28. und 29. hatten wir in Berkheim noch die deutschen Nachwuchs-Turnmeisterschaften. Das letzte Handballspiel, auch für mich, war das in der 3. Frauenliga zwischen dem TV Nellingen und der TuS Metzingen II – immerhin gab es einen überraschenden TVN-Sieg.
Während etwa die geschätzten Kollegen der Nürtinger Zeitung noch die Zweitliga-Frauen der TG Nürtingen haben und die des Teckboten in Kirchheim ihre Zweitliga-Basketballer, haben wir in Esslingen wirklich nichts. Das ist schon spannend in einer Region mit so viel hochklassigem Sport. Sollte es tatsächlich so kommen, fangen Mitte März zumindest die Bundesliga-Wasserballer des SSV Esslingen wieder an. Und wie erwähnt, vielleicht spielen auch die Handball-Drittligisten noch mal. Zumindest Reportagen vom Training in Plochingen und Nellingen haben wir gemacht.
Trotzdem bringen wir fünf Mal in der Woche einen Lokalsport auf den Markt, manchmal noch zusätzlich eine Sonderseite wie die zu Fans und ihrem Sportentzug während des Lockdowns in der vergangenen Donnerstagausgabe. Die Spiele fehlen, aber es macht auch Spaß, nach Themen zu suchen. Und was wir an Feedback bekommen, werden die Texte und Geschichten gerne gelesen. Unsere Serie „Sportler in der Warteschleife“ etwa hatte schon mehr als 40 Folgen und es wird nicht langweilig. Wir haben auch einige Handballer porträtiert, zuletzt etwa HeLi-Coach Frank Haas. Einige der Texte sind auch entstanden, weil jemand angerufen hat und in etwa gefragt hat: „Mir gefällt die Serie sehr gut, wollt ihr nicht auch mal über XY was machen?“ Meistens wollen wir. Danke für die Hinweise – mehr davon.
Und, auch das macht Spaß, wir arbeiten noch enger mit den Kolleginnen und Kollegen der Lokalredaktion zusammen. Wer hätte gedacht, dass ich mal den Abschiedstext der Waldheim-Wirte Isabella und Alexander Koutny schreibe oder eine Geschichte über den Abi-Jahrgang 2020 und was die jungen Leute heute machen?
Viele der Texte – und jetzt wird’s ein bissle traurig – hat meine Kollegin Karla Schairer geschrieben. Zehn Jahre lang haben wir in der EZ-Sportredaktion zusammengearbeitet, zuletzt als schlagkräftiges Duo. Die Seite über die Fans, denen die Spiele fehlen, war unsere gemeinsame Abschiedsgeschichte. Jetzt verlässt sie die Eßlinger Zeitung und wechselt zu den Kollegen der Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten oben in Möhringen. Ihr Wirken werdet ihr weiter verfolgen können, denn sie wird am so genannten Manteldesk auch überregionale EZ-Seiten bauen. Das wird sie sehr gut machen, das weiß ich – aber ihren Namen wird man in der Zeitung nicht mehr so oft lesen.
Viel gesehen haben wir uns im vergangenen Jahr nicht, denn oft waren wir abwechselnd im Homeoffice und hier im Büro – heute sitzen wir uns aber nochmal (mit Abstand) gegenüber.
Karla wird mir fehlen und ich denke, denen, die telefonisch oder in den Hallen mit ihr zu tun hatten, bestimmt auch. Allen anderen ihre Geschichten. Ich sage: Danke Karla, alles Gute!
Auch euch alles Gute, kommt gut über den Sommer. Beschäftigt und bewegt euch irgendwie. Bleibt der EZ gewogen, lest die Texte im Print oder (immer mehr) online. Spätestens im September bin ich wieder am Kreis.
Das hätte ich mir im Januar 2011 nicht vorstellen können: Den Blog „Am Kreis“ gibt es jetzt schon zehn Jahre lang. Wie viele Texte ich geschrieben habe, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Aber es waren viele. Mir hat es Spaß gemacht und macht es immer noch. Erlaubt mir, ein bisschen Bilanz zu ziehen.
Wie alles begann
Das kommt davon, wenn man sich in Arbeitsgruppen engagiert. In der Online-Gruppe der EZ-Redaktion machte die damalige Online-Chefin Nicole Rabus einen Vorschlag: „Wir sollten nochmal einen Blog haben.“ Damals gab es nur den – allerdings sehr beliebten – „Falken-Blog“ auf esslinger.zeitung.de. Und was sagt der Paesler? „Wir haben hier eine super Handball-Szene, darüber könnte ich einen Blog schreiben.“ Widerspruch gibt es natürlich selten, wenn sich jemand freiwillig meldet. Das war irgendwann im Herbst 2010. Und so ging es mit „Am Kreis“ im Januar 2011 los, der EZ-Pokal wurde als perfekter Start-Anlass auserkoren. Die erste Überschrift eines Blog-Beitrages lautete entsprechend: „Wer gewinnt den EZ-Pokal?“ Es gewann dann übrigens der HC Wernau durch einen 14:12-Finalsieg gegen den TSV Deizisau.
Und dann?
Zunächst gab es täglich einen Text mit persönlichen Einschätzungen zum Geschehen in der Neckarsporthalle. Das war nach einem langen EZ-Pokal-Tag mit aktueller Berichterstattung für die gedruckte Zeitung und online anspruchsvoll – und ein Vorbote für die Zukunft. Vorbote, denn in der langen Zeit danach habe ich (während die Saison lief) ein bis zwei Mal in der Woche im Blog geschrieben, alles ebenfalls neben dem normalen Redaktionsalltag. Oft noch am Montagabend.
„Am Kreis“ und der EZ-Pokal
Die Überschrift „Wer gewinnt den EZ-Pokal?“ wurde jedes Jahr wiederholt – nur nicht im Januar 2021, weil das Turnier zum ersten Mal in seiner 27-jährigen Geschichte abgesagt wurde – beziehungsweise verschoben. Denn auch wenn die Chancen sinken, haben wir uns gemeinsam mit dem diesjährigen Ausrichter TSV Denkendorf immer noch offen gehalten, vor einem möglichen Re-Start der Saison einen Mini-EZ-Pokal zu spielen. Während des Turniers wurde die Zahl der Texte im Blog in den vergangenen Jahren jedoch reduziert. Angesichts des immer weiter ausgebauten Programms der Online-Kollegen, vor allem der jungen und technisch fitten, mit Live-Ticker, Videos und Bildergalerien wäre das „auf die Miste gedünkt“, wie der Schwabe sagt. Es waren nach dem Turnier aber immer einige Geschichten in meinem Block, die in den Tagen und Wochen danach abgearbeitet wurden – in der gedruckten EZ und im Blog. Die Facebook-Seite aber, auf der der Blog und andere Handballthemen in der EZ gepostet werden, heißt nicht umsonst immer noch „EZ-Handballpokal“ – einmal im Jahr wird sie natürlich für das Turnier verwendet.
Das Layout
„Am Kreis“ ist technisch ein ganz normaler WordPress-Blog, der von meinen Kollegen in der Technik gebastelt wurde. WordPress bietet optisch viel mehr Möglichkeiten als die, die ich nutze. Aber dafür fehlen die Zeit und das Knowhow. Im Gegensatz zu hauptberuflichen Bloggern mache ich das neben meiner täglichen Arbeit in der Redaktion. Der Text steht im Mittelpunkt und dazu gibt es ein paar Fotos – fertig. Zwei Mal wurde der Blog dennoch relaunched. Einmal innerhalb von ein paar Stunden, weil das System völlig zusammengebrochen und alles kaputt war – inklusive aller Texte. Die meisten davon sind zwar wieder da, trotzdem musste alles neu gemacht werden. Beim zweiten Mal wurde vor allem der Kopf ein bisschen aufgefrischt – und ich hatte mittlerweile einen Bart, weshalb es auch ein neues Foto gebraucht hat.
Die Reaktionen
Positiv. Allerallermeistens. Vor allem Montags während der Saison gingen die Klickzahlen schon rauf, noch bevor ich geschrieben hatte. Allerallermeistens habe ich dann auch noch was geschrieben. Nach einem Text über eine Trainertrennung gab es eine verbale Schlammschlacht mit so vielen Kommentaren, die ich nicht freigeben konnte, dass ich mich mit meinen Online-Kollegen entschieden habe, eine Registrierschranke einzubauen. Seither ist die Zahl der Kommentare deutlich zurückgegangen oder hat sich auf Facebook verlagert. Das entspricht gleichzeitig dem Zeitgeist, denn die Kommentierfreudigkeit im Netz hat in den vergangenen Jahren insgesamt abgenommen. Einmal haben mich Reaktionen auch persönlich getroffen. Insgesamt wurde ich auch in den Hallen oft von Handballfans angesprochen, die mir gesagt haben, dass sie den Blog regelmäßig und gerne lesen. Das motiviert natürlich.
Wiederkehrende Elemente
Gleich im September 2011 habe ich meine erste Saisonprognose geschrieben, zu allen Teams von der Landesliga aufwärts. Manchmal lag ich daneben, oft richtig. Die Leser haben mir Recht gegeben oder auch nicht. Und auch sie lagen damit manchmal daneben und oft richtig. Ein schöner kleiner Wettstreit. Die Rubrik „Was macht eigentlich?“ schreibe ich viel zu selten. Auch das ist eine Frage der Zeit. Aber sie macht Spaß. Ich habe sogar schon Mails mit Listen zugeschickt bekommen, welche Namen ich abarbeiten könnte. Mit Ogu Nwagbara ging es im Januar 2014 los, Heiko Fleisch, Simon Wohlrabe, Florian Beck und andere folgten. Auch Marion Radonic, doch dazu später mehr.
2012 habe ich die Leser gebeten, die Mannschaft des Jahres zu wählen – es gewann etwas überraschend der TV Nellingen II. Danach habe ich mich entschieden, nach dem Trainer der Saison zu fragen. Das war ein tolle Geschichte und viele von euch haben mitgewählt – Danke dafür! Auch hier gab es immer mal wieder einen Überraschungssieger. Interessante Trainer haben gewonnen, etwa Lars Schwend, Daniel Mayr, das Duo Daniel Brack/Alexis Gula, Michael Schwöbel (noch in Ostfildern) und zuletzt Steffen Irmer-Giffoni. Dieses Jahr wird es etwas schwierig mit der Suche nach Kandidaten – wie mit allem. Mal sehen.
Die Highligts
Davon gab es viele. Es ist immer schön, wenn ich merke, dass jemandem ein Text gefällt. Die Wahl zum Trainer der Saison ist natürlich immer ein Highlight. Schön ist es auch, wenn aus einem Text im Blog eine Geschichte für die gedruckte Zeitung entsteht. Zwei von einigen Beispielen fallen mir dazu vor allem ein, eines davon ging sogar noch darüber hinaus: Im Herbst 2018 habe ich in einem Text meine Eindrücke geschildert, wie teilweise mit Schiedsrichtern in den Hallen umgesprungen wird. Die Reaktionen haben mich überwältigt. Es war Kritik dabei, aber viel mehr Zuspruch. Darüber hat meine Kollegin Karla Schairer einen Text für die EZ geschrieben und ich habe das Thema nochmal im Blog aufgenommen.
So habe ich mich entschieden, dazu aufzurufen, an einem Wochenende das Geschimpfe bleiben zu lassen. Dazu habe ich Prominente, Sportler, Funktionäre und Leser gebeten, sich für eine Sonderseite mit Aufrufen zu beteiligen. Unser Mediengestalter Thomas Schwab hat ein Logo dazu entwickelt. Nachdem der TV Reichenbach nach Rücksprache ein Plakat davon produzieren ließ und in der Brühlhalle aufgehängt hat, haben wir von der EZ die Idee aufgenommen, Michael Abele hat noch viel mehr Plakate gedruckt – die heute in vielen Hallen in der Region hängen. Klar, ein paar Wochen später wurde geschimpft wie vorher, aber cool war die Aktion trotzdem. Und vielleicht wirft – wenn wieder gespielt wird – ja mal ein Zuschauer einen Blick auf das Plakat, bevor er losbruddelt.
Das zweite Beispiel: Beim EZ-Pokal 2019 habe ich mit Marion Radonic gesprochen und einen Text über ihre Schwierigkeiten geschrieben, trotz unbestrittener Kompetenz als Trainerin im Männerbereich anerkannt zu werden. Die Frau hat was zu sagen, und ich habe es geschrieben. Und siehe da, plötzlich bekam sie Angebote – als Cheftrainerin im Männerbereich. Als sie beim SKV Unterensingen unterschrieben hatte, habe ich ein ausführliches Interview für die gedruckte EZ mit ihr gemacht.
Wie geht es weiter?
Wegen Corona habe ich noch nie so wenig Texte im Blog geschrieben wie 2020, nämlich nur 23. Klar, oft ging es eben um Corona – das Thema des Jahres, auch im Sport. Ich hoffe, dass es bald besser wird. Ein allgemeiner Trend geht dahin, dass Blogs an Bedeutung verlieren und Podcasts wichtiger werden. Ehrlich gesagt fange ich damit trotz meiner Radio-Vergangenheit nicht an, sondern schreibe – spätestens, sobald wieder Handball gespielt wird – weiter „Am Kreis“. So lange ihr Interesse daran habt. Mir macht es auch nach zehn Jahren noch Spaß. Und übrigens: Einen Podcast („EZ Talk„) gibt es mittlerweile auch bei esslinger-zeitung.de.