Liebe Freunde des Handball-Sports,
ich komme heute nicht zum Schreiben, darf euch aber schonmal Manuel Späths fünfte und letzte „Späthlese“ ans Herz legen, die morgen in der EZ auf Seite 15 und online hier nachzulesen ist.
sip
Tasten hauen statt Handball schauen
Und, habt ihr auch alle Handball-WM geguckt? Ich auch nicht. Zu Hause habe ich kein Sky und in der Redaktion ist der Fernseher bei größeren Sportveranstaltungen zwar an, aber wirklich draufschauen tut auch keiner – es müssen die Seiten gefüllt werden. Bei Fußballspielen führt das dazu, dass man zumindest manchmal noch die Zeitlupe der Tore mitbekommt, nachdem man im Hintergrund gehört hat, wie die leise gestellte Stimme des Kommentators etwas lauter geworden ist. Aber beim Handball fallen halt viel mehr Tore.
Am Montag während des Achtelfinales gegen Ägypten war es dann auch noch so, dass fast mit dem Anpfiff des Spiels der Handballer die Meldung vom VfB Stuttgart kam, dass der Verein die Stelle des Finanzvorstandes neu besetzt hat. Also, recherchieren und in die Tasten hauen statt Handball schauen. Heute bei Deutschland gegen Kroatien war das ähnlich, auch ohne neue VfB-Funktionäre.
Unser EZ-Handball-WM-Kolumnist Manuel Späth macht das ganz anders. Er schaut teilweise drei Spiele gleichzeitig. Gestern war seine vierte „Späthlese“ in der EZ und das Feedback, das sowohl er als auch wir bekommen, ist durchweg sehr positiv. Der Mann versteht was vom Handball und kann es auch in Worte fassen. Noch eine „Späthlese“ haben wir für Anfang kommender Woche ausgemacht, in der Manu seine Gesamtbilanz ziehen wird.
Im Interview, das ich vor der WM mit ihm geführt habe, hat Manu gemeint, das Viertelfinale wäre ein gutes Ergebnis für die deutschen Handballer. Aber wie es manchmal so ist: Wenn es gut läuft, steigen die Ansprüche – und so ist dann das Verpassen des Halbfinale eine Enttäuschung. „Aus der Traum“ steht deshalb über der „Späthlese“ Nummer vier. Vom heutigen Auftritt der deutschen Mannschaft dürfte er auch nicht allzu begeistert gewesen sein – nach dem bisschen, was ich dann doch noch gesehen habe.
Es gibt übrigens noch einige weitere WM-Kolumnisten bei anderen Zeitungen oder im Netz. Ganz spannend finde ich, was Stefan Krezschmar bei Sport1 schreibt.
Pascal Hens schreibt beim Spox.com:
Oliver Roggisch bei sportal.de…
…der Österreicher Conny Wilczynski bei Handball-World.
Und klar, Bob Hanning ist auf bob.hanning.de zu lesen.
Mein Kollege Matthias Foede von den „Neuen Westfälischen“ in Bielefeld, einem Partner unserer G14+-Kooperation, schildert in seiner Kolumne „Maat im Emirat“ über seine persönlichen Eindrücke in Katar.
Am Sonntag ist die WM vorbei – hoffentlich kann man das nächste Turnier wieder bei ARD und ZDF sehen.
Weichenstellungen
Es ist Ende Januar und es häufen sich die Meldungen oder Gerüchte, was sich bei den Handballern in Richtung kommender Saison so tut. Erschwert wird das bei einigen Mannschaften dadurch, dass nicht klar ist, in welcher Liga sie spielen werden.
Zu einem der Haupt-Sorgenkinder im EZ-Land ist in diesem Zusammenhang wieder Drittligist TSV Neuhausen geworden – der allerdings schon viele Weichen für die kommende Saison gestellt hat. Der jetzt Vorletzte Neuhausen hat dafür gesorgt, dass der Letzte TSV Friedberg den ersten Auswärtssieg der Saison feiern konnte.
Ich werde aus den MadDogs nicht so richtig schlau. Da erwecken sie immer wieder durch starke Leistungen den Eindruck, dass sie die Kurve gekriegt haben – und dann so was. Meine geschätzte Kollegin Steffi Gauch-Dörre hat sich das Drama in der Egelseehalle angeschaut und darüber geschrieben.
Ich war zeitgleich in Reichenbach, wo ich auch Zeuge eines interessanten Spiels geworden bin. Zur Halbzeit hätte ich wie wohl viele in der Halle keinen Pfifferling mehr auf den Württembergliga-Vorletzten HSG Ostfildern gesetzt. Wäre nicht geschehen, was dann geschehen ist, hätte mein Text in der heutigen EZ wohl einen Tenor wie „so reicht es nicht in der Württembergliga“ bekommen. Aber die HSG hat sich – auch oder vielleicht sogar vor allem begünstigt durch das Schwächeln der Reichenbacher – ein 25:25 erkämpft.
Der Abstand zum Drittletzten beträgt immer noch vier und zum Viertletzten sieben Pluspunkte. Aber auf jeden Fall haben die Ostfilderner Selbstvertrauen aus dem Spiel geschöpft. Ich hab die HSG in dieser Saison zum dritten Mal gesehen – und zum ersten Mal habe ich Trainer Michael Schwöbel nach dem Spiel lächelnd erlebt.
Ganz anders Reichenbachs Daniel Hebisch. Der ehemalige Zweitligaspieler befindet sich in der ersten schwierigen Phase seiner noch jungen Trainer-Karriere. Wie erhofft zu einem vorderen Tabellenplatz wird es nicht reichen, absteigen wird der TVR aber auch nicht. Und da es in diesem Verein relativ stressfrei zugeht und sie dort mit seiner Arbeit zufrieden sind, wurde der Vertrag mit Hebisch gleich mal verlängert.
Allerdings steht den Reichenbachern wie manchen anderen Vereinen in der Region ein Umbruch bevor. Der eine oder andere Routinier wird oder könnte aufhören. Jochen Masching etwa beteiligt sich an dem höchst spannenden Projekt bei der SG Hegensberg/Liebersbronn. Ich werde das wie viele andere auch mit Interesse beobachten, zumal ja auch das Team Esslingen mit Vasile Oprea durchstarten möchte (zuerst aber mal den Klassenverbleib in der Landesliga schaffen muss). Es entwickelt sich was im Esslinger Handball.
Auch drumherum tut sich einiges. Der HC Wernau sucht einen neuen Trainer, nachdem Markus Ilitsch die Option auf eine weitere Saison gekündigt hat, die Wernauer Frauen sind in Robert Schenker ja schon fündig geworden. Es lohnt sich aber auch der Blick über die EZ-Land-Grenze hinaus, genauer zu den Württembergligisten TSV Zizishausen und SKV Unterensingen. Zizis hat sich für die kommende Saison die Dienste von Holger Breitenbacher gesichert. Ich mag den Kerl, mit dem ich zu meiner Tübinger Zeitungs- und Reutlinger Radiozeitzeit zu tun hatte. Da war er als Urgestein des Zweit- und Bundesligisten VfL Pfullingen immer ein guter Ansprechpartner. Und ein Sympathieträger. Und in Unterensingen hört Benjamin Brack auf. Ich bin da nicht so im Thema, aber warum sollen sie dort nicht der bisherigen Co-Trainerin Marion Radonic das Vertrauen schenken?
Es bleibt spannend. Auch bei der WM in Katar. Ich muss an dieser Stelle nochmal betonen, wie gut mir Manuel Späths Kolumne „Späthlese“ gefällt. Ich bin schon ein paar Mal drauf angesprochen worden: Ja, Manuel schreibt das wirklich selbst, ich fungiere hier nicht als Ghostwriter. Macht er klasse, oder?
Die Handball-WM war übrigens auch gestern in der Brühlhalle in Reichenbach Thema. „Hoschs gsea?“ war eine der üblichen Fragen. „Noi, I han koi Sky“, eine häufige Antwort. Bundesliga-Schiri Holger Fleisch, der zum Sohn-Gucken da war, hat die Spiele gesehen, wie er mir erzählt hat. Er hat auch berichtet, dass er neuerdings auch hier am Kreis häufiger reinschaut. Freut mich, willkommen!
Zwischen Esslingen und Katar
Ich habe ein freies Wochenende hinter mir, was nicht so oft vorkommt. Berufsrisiko nennt man das wohl. Was an den ansonsten sehr schönen und erholsamen Tagen ziemlich käse war, war, dass ich die Zeit nicht zum Handballschauen nutzen konnte. Wir haben ja auch in der EZ immer wieder darüber berichtet, dass die Handball-WM in Katar nicht im frei empfangbaren Fernsehen kommt. Aber so richtig bewusst wird einem das erst, wenn der Bildschirm schwarz bleibt.
Ich habe zu Hause kein Sky und finde das im Grunde auch gut so. Aber Liveticker im Internet ist kein Spaß. Als Zeitungsmann könnte ich ja jetzt sagen: Toll, dann wollen die Leute schon mehr lesen. Aber ich hätte euch und mir die Spiele schon gegönnt. Unsere Aufgabe ist es dann, am nächsten Tag die Hintergründe zu liefern. Machen wir jetzt auch.
Morgen tut das auch wieder Göppingens Kreisläufer Manuel Späth. Seine Kolumne „Späthlese“ erscheint in der Zeitung und ist dann auch auf www.esslinger-zeitung.de unter diesem Link nachzulesen. Ich hab’s mir schonmal angeschaut – es lohnt sich.
Ansonsten ging es mir heute wie euch: Ich habe die Zeitung aus dem Briefkasten geholt und gelesen. Unter anderem von den Niederlagen der Männer des TSV Neuhausen und des TSV Deizisau sowie der Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf und des TSV Wolfschlugen. Und vom Derbysieg des TV Plochingen bei der HSG Ostfildern und dem Coup der Landesliga-Männer des HC Wernau gegen den Tabellenführer.
Und davon, dass Trainer Thomas Freiwald beim Landesligisten Team Esslingen das Handtuch geworfen hat.
Ich habe in der vergangenen Woche ja in der EZ und auch hier am Kreis über das Thema geschrieben und so richtig überraschend kommt es nicht. Manchmal ist es einfach so, dass es nach langer Zeit zwischen Trainer und Mannschaft nicht mehr richtig funktioniert – warum, wäre eher das Thema für eine Doktorarbeit. Freiwald und Team, das war eine lange Zeit – ich jedenfalls kenne ihn nicht woanders.
Und deshalb wird wohl jeder der Beteiligten bedauern, dass es jetzt während der Saison und nicht sauber am Ende zum Auseinandergehen kommt. Aber ich denke trotzdem, dass sich beide Seiten in die Augen schauen können, auch Spieler und Trainer.
Ich bin mir auch sicher, dass Thomas Freiwald nach einer Auszeit bald wieder etwas in Sachen Handball machen wird. Er ist ein Guter und einer der sympathischsten Trainer im EZ-Land.
Und wie geht es mit Vasile Oprea weiter? Der Rumäne sollte ab kommender Saison übernehmen und dem Team zu altem Glanz verhelfen. Noch steht er in Owen unter Vertrag und als ich letzte Woche mit ihm gesprochen habe, hat er betont, dass er dort auch zu seinem Wort steht. Falls er in Esslingen früher eingreifen sollte, sagte er, könne das nur parallel laufen. Das Training sei dabei eher ein Problem als die Spiele.
Was aber auch betont werden muss: Oprea hat beim Team ja schon als Torwart- und D-Jugendtrainer gearbeitet und war von daher schon bei Spielen in der Halle. Auch er hätte sicherlich lieber eine erfolgreiche Mannschaft zur neuen Saison übernommen.
Jetzt ist die Hoffnung, dass das Team, das am Ende der vergangenen Saison noch fast in die Württembergliga aufgestiegen wäre, nicht noch in die Bezirksliga runter muss.
Und dass die deutsche Mannschaft in Katar weit kommt. Auch wenn es hierzulande kaum einer sehen kann.
Handball-Späthlese in der EZ
Er hat 31 Länderspiele absolviert, spielt seit dem Jahr 2006 für Frisch Auf Göppingen in der Bundesliga und ist dort einer der konstantesten und beliebtesten Spieler. Das Handballspielen hat der heute 29-jährige Kreisläufer aber in Ostfildern gelernt, vor seinem Wechsel nach Göppingen spielte er für den TSV Neuhausen und stieg mit der Mannschaft vor zehn Jahren in die dritthöchste Spielklasse auf. Manuel Späth ist DAS Handball-Aushängeschild im EZ-Land.
Ich hätte ihm gegönnt, dass er in Katar das Nationaltrikot tragen würden, nachdem er im vergangenen November nach drei Jahren Pause wieder zwei Länderspiele absolviert hat. Dass es mit der WM-Teilnahme nicht geklappt hat, war dann aber auch für Man keine allzu große Überraschung. Jetzt tragen andere das Nationaltrikot, unter anderem sein Göppinger Mannschaftskamerad Michael Kraus. Manu Späth ist aber trotzdem im Einsatz: als Kolumnist für die Eßlinger Zeitung. Mich freut das riesig und ich bin mir sicher, dass die Leser auch ihre Freude daran haben werden.
Als ich Manu vor ein paar Wochen angerufen und ihm den Vorschlag gemacht habe, hat er zwischen einer und zwei Sekunden nachgedacht und dann sofort zugesagt. Für seine Facebook-Seite greift er ja auch regelmäßig in die Tasten, schreiben kann er also. Und dass er viel von Handball versteht, ist eh klar. Ebenso, wie es im EZ-Land kaum eeinen Besseren geben könnte, der so etwas macht.
Der Titel der Kolumne war auch schnell gefunden: „Späthlese“. Vergangen Woche haben wir uns dann zum Frühstück im Cafe Maille in Esslingen getroffen und alles durchgesprochen. Dabei ist auch ein langes Interview („Das Viertelfinale wäre ganz ordentlich“) entstanden, das heute schon in der EZ auf Seite 14 zu lesen ist. Die erste „Späthlese“ erscheint dann in der morgigen Ausgabe neben den Texten zum WM-Auftakt.
Bis zum Finale am 1. Februar wird Manu Späth in unregelmäßigen Abständen seine Sicht der Dinge schildern, geplant ist die zweite „Späthlese“ nach dem ersten Spielwochenende und damit den ersten beiden Spielen der deutschen Mannschaft. Wir dürfen gespannt sein, was ihm alles einfällt.
Ich bedanke mich schon mal bei Manu, den wir hier im EZ-Land ja nie aus den Augen verloren haben und der sich hier immer wieder in den Hallen blicken lässt. So, wie ich ihn erlebt habe, freut er sich auch auf die Sache und hat schon einige Ideen.
Links und rechts von Esslingen
Der Mann ist in der Handballszene eine Nummer. Wer sofort aufzählen kann, bei welchen Vereinen Vasile Oprea schon alles war, der ist gut. Ich habe den heute 57-Jährigen kennengelernt, als er einstmals Trainer des TSV Neuhausen war. Zurzeit ist der Rumäne beim Bezirksligisten TSV Owen – demnächst will er dem Team Esslingen zu altem Glanz verhelfen.
Momentan läuft es nicht gut beim Team. Am Ende der vergangenen Saison wäre die Mannschaft fast in die Württembergliga aufgestiegen und ist dann an der HSG Ostfildern gescheitert. Jetzt spielt sie in der Landesliga gegen den Abstieg – und der langjährige Trainer Thomas Freiwald ist ein bisschen mit seinem Latein am Ende. Die ganze Sache lässt ihn nicht kalt.
Als ich heute mit Oprea telefoniert habe, hat er nur so gesprüht vor Energie. Der Mann lebt Handball. Am liebsten hätte er mir gleich sein ganzes Konzept erläutert. Auf jeden Fall wird er Vollgas geben, sobald er beim Team anfängt. Starke Sprüche hatte er heute schon parat. Ein paar Kostproben:
„In Esslingen gucken sie nach links und sie gucken nach rechts – überall kleinere Orte, die höher spielen.“
„Warum spielt so eine Stadt in der Landesliga?“
Esslingen ist so eine große Stadt mit einem solchen Potenzial, wir wollen peu a peu höher spielen – ein, zwei, drei Ligen, je nachdem.“
„Obwohl sich die Mannschaft Team nennt, kann ich im Moment kein gutes Team sehen.“
Seinen Sohn Dragos, dessen am Saisonende auslaufender Vertrag beim Bundesligisten Frisch Auf Göppingen nicht verlängert wird, wird Oprea übrigens nicht mitbringen, hat er mir lachend erklärt. „Nein, nein, vielleicht irgendwann, aber er kann noch ein paar Jahre Bundesliga spielen.“
Zur weiteren Lektüre kann ich euch die Seite 17 der morgigen EZ empfehlen, dort gibt es die ganze Geschichte und es kommen alle Beteiligten zu Wort.
Cut.
Am Wochenende war ja nicht nur beim Spiel FAG II gegen Team was los, wie man heute auf den Seiten 19 und 20 nachlesen kann. Ehrlich gesagt, hatte ich meinen Blog-Text schon fertig, ehe ich mit der Oprea-Geschichte angefangen habe, die ich hier natürlich auch nicht unkommentiert lassen wollte. Deshalb bekommt ihr die Team-Esslingen-freie Version jetzt auch noch zu lesen. Gibt’s halt heute ein bissle mehr:
Mit einspaltigen Überschriften ist das so eine Sache. Da kann man einfach nicht so viel reinschreiben wie beim Mehrspaltern. „HSG schlägt den Tabellenzweiten“ und „HSG hält mit, aber verliert“. HSGs gibt’s wie Bälle in der Handballhalle. Okay, aus der einen HSG noch eben „Ostfildern hält mit, aber verliert“ gemacht. Passt. Aber HSG Deizisau/Denkendorf in eine Überschriftenspalte kriegen, oder gar HSG Deizisau/Denkendorf II? No Chance. Und so haben wir heute eben auch noch „HSG II geht in Biberach baden“ im Blatt.
Aber alles halb so wild, die EZ-Leser finden sich da schnell zurecht. Und so kommen sie auch mit den Überschriften „Wolfschlugen baut Vorsprung aus“ auf Seite 19 und „Wolfschlugen verliert Spitzenspiel“ auf Seite 20 klar. Letzteres besagt, dass die Wolfschlugener Frauen in der Württembergliga nach der 27:32-Schlappe gegen Ober-/Unterhausen nur noch punktgleich mit Biberach, Wangen und Ober-/Unterhausen oben stehen, die Wolfschlugener Männer in der gleichen Spielklasse aber mit großen Schritten Richtung Meisterschaft marschieren.
Die Mannschaft von Trainer Lars Schwend hat ja auch beim EZ-Pokal als Finalist geglänzt. Jetzt ein deutlicher Sieg gegen Laupheim, während Verfolger TV Plochingen das doppelte Brüderduell gegen den SKV Unterensingen klar mit 24:30 verloren hat. Dem TVP gehen, wie selbst befürchtet, Leute und Luft aus. Und Spielertrainer Daniel Brack sagt schonmal: „Damit ist Wolfschlugen so gut wie aufgestiegen.“ Wolfschlugen 25:3 Punkte, dahinter zwei Mal 20:8 (Plochingen und Unterensingen).
Da werden sie in Wolfschlugen natürlich laut protestieren. Müssen sie auch, die Runde ist ja noch lang. Aber die Mannschaft ist spätestens jetzt sowas von favorisiert, das kann man drehen und wenden, wie man will.
Leidtun kann einem die HSG Ostfildern. Da hat die HSG („hält mit, aber verliert“) irgendwann mal endlich die ersten beiden Saisonsiege eingefahren – und dann geht es mit dem Verlieren gerade so weiter. Was für die Ostfilderner zum Verzweifeln ist: Mal kommen sie unter die Räder und unterliegen hoch, dann halten sie gegen viel stärker eingeschätzte Teams wie Zizishausen gut mit und verlieren mit eins oder zwei.
Noch was Positives zum Schluss: Drittligist TSV Neuhausen hat nicht nur einen wichtigen Sieg gegen H2Ku eingefahren und dabei eine überzeugende Leistung abgeliefert, sondern auch den geklauten EZ-Pokal-Deckel aus Wolfschlugen wieder. Bier gegen Blech. Alles ist gut.
Starke Vorstellungen
Den EZ-Pokal-Finaltag hatte ich persönlich mir ein bisschen anders vorgestellt. Nach zwei Tagen in der Halle habe ich gestern die Finalspiele verpasst. Warum, lässt sich heute in der EZ auf den Seiten 1, 3 und 17 nachlesen. Wie können die beim VfB ihren neuen Sportvorstand an dem Tag vorstellen, an dem der Sieger des EZ-Pokals ausgespielt wird? Naja.
Insgesamt, das habe ich schon vorher erlebt und mir von den Kollegen bestätigen lassen, war es eine sehr gelungene Veranstaltung. Unser Ausrichter-Partner TSV Denkendorf hat für einen guten Rahmen gesorgt und auf dem Spielfeld war auch einiges geboten.
Dass der TSV Neuhausen wieder gewonnen hat, ist keine Überraschung. Aber man muss seiner Favoritenrolle erst einmal gerecht werden, und die MadDogs wussten, dass die Konkurrenz leistungsmäßig näher gerückt ist. Der Sieg wird hoffentlich einen Schub für den Abstiegskampf in der 3. Liga geben.
Nach der Papierform hätte ja der TSV Deizisau aus der BWOL im Finale stehen müssen. Aber dass im Halbfinale gegen den Württembergliga-Tabellenführer TSV Wolfschlugen das Aus kam, lag jetzt auch nicht vollkommen aus der Welt. Immerhin hat Wolfschlugen dieses Duell auch schon im HVW-Pokal für sich entschieden. Es passt zum Saisonverlauf, die Mannschaft von Trainer Lars Schwend ist gut in Form. 19:14 im Viertelfinale gegen den (allerdings inklusive Spielertrainer Daniel Brack stark ersatzgeschwächten) Liga-Verfolger TV Plochingen – 19 Tore bei zwei Mal 15 Minuten Spielzeit ist eine Marke. Dann 16:15 im Halbfinale gegen Deizisau. Beim 9:17 im Endspiel gegen Neuhausen ging dann aber nicht mehr viel. „Eine Demonstration der Stärke“ lautet heute entsprechend die Überschrift auf Seite 21 der EZ.
Was dieses Jahr auffiel, war auch die starke Vorstellung der „kleinen“ Teams. Bezirksligist TSV Denkendorf hätte es fast ins Halbfinale geschafft und scheiterte im Viertelfinale nach Führung erst im Siebenmeterwerfen am starken Landesligisten TSV Dettingen. Auch das Bezirksliga-Team der SG Hegensberg/Liebersbronn zeigte in der Vorrunde zumindest eine bärenstarke Leistung und trotzte dem Landesligisten Team Esslingen ein 16:16 ab
Es hat wieder richtig Spaß gemacht. Schade, dass der EZ-Pokal immer so schnell vorbei ist. Aber jetzt hat uns nahtlos der Liga-Alltag wieder. Und wir haben noch die eine oder andere Geschichte im Block. Eine meiner Kollegin Steffi Gauch-Dörre kommt vermutlich schon in der kommenden Freitagausgabe, ich habe auch noch etwas in der Pipeline.
Noch etwas ganz anderes. Gerade lief eine DHB-Pressemitteilung und dann auch eine Agenturmeldung, dass Heine Jensen nicht mehr Frauen-Nationaltrainer ist. Wer hätte das gedacht. Hier die Meldung:
DHB löst nach schwacher EM Vertrag mit Bundestrainer Jensen auf
Leipzig (dpa) – Der Deutsche Handballbund hat die Konsequenzen aus dem schwachen EM-Abschneiden gezogen und den Vertrag mit Frauen-Bundestrainer Heine Jensen aufgelöst. Der Coach sei in beiderseitigem Einvernehmen rückwirkend zum 31. Dezember 2014 von seinen Aufgaben entbunden worden, hieß es. „Wir haben eine mit Platz zehn enttäuschende Europameisterschaft hinter uns. Noch in Zagreb und in den Tagen danach haben wir mit den Trainern, aber auch mit Spielerinnen intensiv gesprochen und dabei die Spiele des letzten Jahres analysiert. Leider sind wir keinen Schritt vorwärtsgekommen“, sagt DHB-Präsident Bernhard Bauer.
Der für den Leistungssport verantwortliche DHB-Vizepräsident Bob Hanning betonte, dass „es das Beste für den deutschen Frauenhandball ist, Klarheit zu schaffen und grundsätzliche Prozesse wieder in die gewünschte Richtung zu lenken“. Er will „in enger Abstimmung mit der Handball Bundesliga Frauen“ eine Lösung suchen, um die bevorstehenden Herausforderungen zu meistern.
Die deutschen Handballerinnen treffen am 6./7. und 13./14. Juni in zwei Playoff-Spielen auf Rekord-Weltmeister Russland. Dabei kämpfen sie nicht nur um die Teilnahme an der Ende 2015 in Dänemark stattfinden Weltmeisterschaft, sondern auch um die letzte Qualifikationschance für Olympia 2016 in Rio de Janeiro.
Kleine ganz groß
Tag zwei des EZ-Pokals liegt hinter uns, die Viertelfinalbegegnungen stehen. Wieder war klasse Handball geboten – auch und gerade von den Teams, die sonst nicht vor so vielen Zuschauern spielen. Mir hat etwa die junge Landesligamannschaft des TSV Dettingen gefallen, die die SG Hegensberg/Liebersbronn geradezu auseinandergenommen hat. Alles gut ausgebildete Spieler, hat Spaß gemacht. HeLi präsentierte im zweiten Spiel gegen das Team Esslingen sein anderes Gesicht und hätte den Stadtrivalen beinahe rausgeworfen.
Das Spiel des Tages war aber das zwischen Drittligist TSV Neuhausen und Württembergligist TV Plochingen. Da war Feuer drin – und viel handballerische Klasse. Mit 19:17 setzte sich am Ende der Favorit und Titelverteidiger Neuhausen durch, aber es war ein hartes Stück Arbeit. Irgendwie typisch, dass sich die Plochinger nach dieser starken Leistung gegen Bezirksligist HT Uhingen-Holzhausen mächtig schwer taten und sich mit einem 18:18 mit Ach und Krach fürs Viertelfinale qualifizierten. Hier verdiente sich das HT viel Lob.
Morgen bekommt es der Württembergliga-Zweite Plochingen mit dem Ersten TSV Wolfschlugen zu tun – das Spiel darf man nicht verpassen.
Los geht es morgen um 10 Uhr mit der Begegnung zwischen dem TSV Deizisau und dem Team Esslingen, das nach den beiden Unentschieden gegen Dettingen und Hegensberg/Liebersbronn als Gruppenzweiter weiterkam – so was gibt’s auch nicht oft. Interessant dürfte auch das Spiel der beiden Underdogs Dettingen und Ausrichter TSV Denkendorf um 12 Uhr sein.
Ich glaube, mit meiner Ankündigung, dass wir den vielleicht besten EZ-Pokal aller Zeiten erleben werden, dürfte ich nicht so weit von der Realität entfernt sein. Morgen kommt es zum Showdown, Finale um 15 Uhr.
Eine Überraschung, ein Debakel
Ich weiß nicht, wer jetzt noch hier reinliest, aber ich hatte heute Abend noch einen anderen Termin und komme deshalb erst jetzt zum Schreiben. Aber vielleicht machen diese Zeilen ja auch noch morgen Lust auf mehr EZ-Pokal. Oder unsere Online-Berichterstattung oder unsere Facebook-Einträge oder unsere Berichterstattung in der morgigen Print-Ausgabe oder auch das Erlebte heute in der Halle. Denn da war schon eine Menge los: Gute Stimmung, guter Handball – und das Drumherum hat auch gestimmt.
Durch meinen Termin habe ich die letzten zwei Spiele des Auftakttages verpasst. Und damit das 8:19-Debakel der HSG Ostfildern im Viertelfinaleinzugendspiel gegen den TV Reichenbach. Und den überraschenden 18:15-Sieg des TSV Denkendorf gegen den SV Vaihingen.
Schade für Vaihingen, aber für das Turnier ist es natürlich gut, dass unser diesjähriger Ausrichter-Partner im Viertelfinale noch dabei ist. Für Ostfildern ist es ein bisschen doof gelaufen. In ihrem ersten Spiel traf die Mannschaft auf den TSV Deizisau, der zuvor schon knapp gegen Reichenbach gewonnen hatte und bei dem der Motor dann schon runder lief. Jedenfalls hat das Vorhaben von HSG-Trainer Michael Schwöbel, dass sich die Mannschaft Selbstvertrauen für den Abstiegskampf in der Württembergliga holen sollte, nicht geklappt. Aber nicht verzagen, weitermachen, die Runde ist noch lang.
Neben Reichenbach und Denkendorf als Zweite haben sich die Favoriten Deizisau und TSV Wolfschlugen erwartungsgemäß als Gruppensieger durchgesetzt. Nicht durchweg souverän, aber das ist bei so einem Turnier kurz nach dem Jahresanfang ja normal. Morgen ab 15 Uhr werden die restlichen vier Viertelfinalisten ermittelt, dann greifen unter anderem auch Titelverteidiger und Top-Team TSV Neuhausen, der TV Plochingen, das Team Esslingen und als Außenseiter die SG Hegensberg/Liebersbronn ein. Wer weiß, vielleicht gelingt ja auch den Handballern vom Berg eine Überraschung.
Ich freue mich auf morgen, und dann muss ich auch nicht früher weg. Heute war jedenfalls schon klasse, so voll war die Halle gefühlt beim Auftakt noch nie.
Ein Wort noch zu Facebook: Was unser junger Kollege Jan Geißler unter fotografischer Mithilfe unserer Kolleginnen vom EZ-Stand da macht, ist klasse. Er wird am Dienstag nach dem Finale wahrscheinlich viereckige Augen und Blasen an den Fingern haben. Eine ganze Menge mehr Likes auf der Seite sind schon der Lohn.
Man sieht sich morgen in der Halle, um 15 Uhr geht es los mit der Begegnung TSV Neuhausen gegen HT Uhingen-Holzhausen.
Wer gewinnt den EZ-Pokal?
Da ist sie wieder, meine jährliche Jahresauftaktüberschrift. Und die jährliche Wiederholung meiner ersten Am-Kreis-Überschrift überhaupt: Wer gewinnt den EZ-Pokal?
Ja, wer gewinnt ihn nun in diesem Jahr, den EZ-Pokal von Sonntag bis zum Dienstag in der Esslinger Neckarsporthalle? So schwer zu beantworten war die Frage schon seit Jahren nicht. Es gab die Seriensiege des TSV Deizisau, dann wurde der TSV Neuhausen zum Mehrfachgewinner. Favorit ist der Drittligist auch diesmal, aber so klar ist die Sache nicht. Denn die Leistungsdichte im EZ-Land wird immer dichter.
Spielen wir mal den Papierform-Turnierverlauf durch: Nach der Vorrunde bleiben die HSG Ostfildern (in der „Todesgruppe“ 1), das HT Uhingen-Holzhausen, der TSV Denkendorf und die SG Hegensberg/Liebersbronn auf der Strecke. Im Viertelfinale wirft der TSV Deizisau das Team Esslingen, der TSV Wolfschlugen in einem engen Spiel den TV Plochingen, der TSV Neuhausen den TV Reichenbach (eine besondere Begegnung für TVR-Coach Daniel Hebisch) und der SV Vaihingen den TSV Dettingen raus.
Im Halbfinale schlägt dann Deizisau Wolfschlugen und nimmt damit Revanche für die Niederlage im HVW-Pokal, Neuhausen setzt sich leicht gegen Vaihingen durch. Und das Finale lautet dann – tärra – Deizisau gegen Neuhausen. Neuhausen gewinnt den Pott.
ABER: Ich glaube, dass es diesmal anders läuft. Wie? Keine Ahnung. Das spannendste Spiel der Vorrunde dürfte jedenfalls das zwischen Reichenbach und Ostfildern sein (Sonntag, 18.20 Uhr), in dem es ums Weiterkommen geht. Und wenn alles klar geht, lautet der Kracher des Viertelfinales Wolfschlugen gegen Plochingen (Dienstag, 10.40 Uhr) – Erster gegen Zweiter der Württembergliga.
Ich freue mich jedenfalls tierisch auf das Turnier, ich werde jeden Tag in der Halle sein. An keinem Termin im Jahr hat man so viel Gelegenheit, gute Gespräche zu führen. Und guten Handball am laufenden Band zu sehen. Und hinterher erfährt man dann wieder, welche Trainer- und Spielerwechsel im Sommer in der Neckarsporthalle eingefädelt wurden.
Medial begleiten wir den EZ-Pokal natürlich wieder auf allen Kanälen: Morgen haben wir eine ganze Seite (17) in der EZ mit Vorschau, Splittern und Spielplan. Wir werden direkt nach den Spielen Kurzberichte auf www.esslinger-zeitung.de stellen. Und unsere Nachwuchskraft Jan Geißler wird sich wieder die Finger auf Facebook wund schreiben. Ich haue hier am Kreis natürlich auch wieder in die Tasten.
Also, man sieht sich in der Halle. Falls ihr Anregungen, Fragen oder sonst Gesprächsbedarf habt – zum Blog oder zur EZ oder zur Handballszene allgemein -, sprecht mich ruhig an. Zu erkennen (siehe oben das ziemlich aktuelle Bild) müsste ich ja sein.