Was für ein Job. Gestern Handball-Württembergliga, TV Plochingen gegen HSG Ostfildern. Heute Fußball-Bundesliga, Hertha BSC Berlin gegen VfB Stuttgart. Okay, insgesamt zwölf Stunden im Zug – ich fliege als alter Öko innerdeutsch grundsätzlich nicht – sind jetzt nicht das große Vergnüg, aber diese Abwechslung gefällt mir an meinem Beruf. Am Sonntag sitze ich dann wieder in der Redaktion und helfe mit, acht Sportseiten zu füllen.
Glaubt mir, das ist mehr Arbeit, als man den Seiten am Ende ansieht. Manche denken ja, ein Redakteur sei unterwegs von Termin zu Termin – aber es ist auch viel Büroarbeit. Macht aber auch meistens Spaß. Umso wichtiger war es mir, mal wieder bei einem Württembergliga-Derby zu sein. Gerade Plochingen und Ostfildern wollte ich mal sehen. Die einen arbeiten kräftig daran, das „Geheim“ bei „Favorit“ loszuwerden, die anderen müssen sich als Aufsteiger behaupten. Entsprechend lief das Spiel gestern. Meinen Text über den 30:25-Erfolg des TVP habe ich schon fertig, erscheint morgen in der EZ. Aber Eindrücke gewinnt man natürlich viel mehr als man in einem normalen Mehrspalter unterbringt.
Ich bin im Block der HSG-Fans gesessen. Die haben ganz schön gelitten – und etwas zu viel über die Schiris geschimpft – und waren am Ende froh, dass das Ergebnis noch einigermaßen glimpflich ausgefallen ist. An einen Sieg war nicht zu denken. Auch Trainer Michael Schwöbel war das Leiden anzusehen. Er konnte tun, was er wollte – Plochingen war einfach zu stark. Schwöbel ist die Seitenlinie entlanggetigert, hat sich immer wieder mit dem verletzten Lukas Grundler besprochen, hat es mit Auszeiten versucht. Am Ende war er aber zufrieden mit der Leistung, auch angesichts der vielen Verletzten.
In meinem Eindruck wurde ich aber bestärkt: Ostfildern muss sich auf einige Niederlagen einstellen. Über den Kampf zum Spiel zu finden ist für einen Aufsteiger sicherlich das Mittel der Wahl. Das haben die HSG-Jungs auch richtig gut gemacht. In der Abwehr waren sie superbissig, oft an der Grenze des Erlaubten. Aber das ist ja okay und dafür gibt es Schiedsrichter, was gestern wiederum zur Folge hatte, dass Ostfildern viel mehr Zeitstrafen bekommen hat als Plochingen. Aber vorne muss sich die HSG noch kräftig steigern.
Plochingens Spielertrainer Daniel Brack war auch angetan von den Ostfildernern und attestierte ihnen „viel Herz“. Mit seinem TVP war er trotz des Sieges – der dritte im dritten Saisonspiel – überhaupt nicht zufrieden. Ich fand’s okay. Aber Brack hat andere Ansprüche. Ich hatte den Eindruck, dass die Plochinger die Ostfilderner mit ihrer offensiven Abwehr weit vom Tor weggehalten haben. Offensiv ging bei der HSG wenig. Brack war das nicht gut genug und hat während des Spiels umgestellt – er ist der Experte und kennt die Mannschaft genau. Und es spricht für ihn als Trainer, dass er schwer zufrieden zu stellen ist.
Sagen wir mal so: Überragend war das gestern nicht vom TVP. Aber wenn es wirklich schlecht war, dann sind gute Plochinger tatsächlich der Top-Favorit auf den Aufstieg, wie Ostfilderns Coach Schwöbel findet.
So, mal schauen, ob die VfB-Fans später im Olympiastadion Grund zur Zufriedenheit haben. 55 Tore sehe ich heute jedenfalls nicht. Die Plochinger Handball-Zuschauer dürfen morgen schon beobachten, ob die Mannschaft gegen die bislang ebenfalls ungeschlagene HSG Langenau/Elchingen den vierten Saisonsieg holt. Ich sitze zu der Zeit noch im Zug.
Montag ist Am-Kreis-Tag. Ich hab es gestern aber einfach nicht geschafft. Dafür jetzt noch ein paar Zeilen, bevor es mit dem nächsten VfB-Termin weitergeht. Es geht gerade Schlag auf Schlag – bei den Handballern geht es zum Teil am Donnerstag schon weiter.
Das vergangene Wochenende hat unter anderem gezeigt, dass die EZ-Land-Teams, die in den unteren Bereichen der Tabelle zu erwarten sind – ich sag jetzt absichtlich mal nicht „Abstiegskandidaten“ – tatsächlich eine schwere Saison vor sich haben. Die HSG Deizisau/Denkendorf II hat nach dem Auftaktsieg in der Württembergliga im zweiten Spiel die erste Niederlage kassiert, die Männer des HC Wernau haben nach dem Abstieg in der Landesliga ihr erstes Spiel auch gleich satt mit 17:29 verloren, die Drittliga-Männer des TSV Neuhausen stehen nach der Niederlage gegen Nußloch nach drei Spieltagen mit 2:8 Punkten als Vorletzter auch nicht gerade da, wo sie am Ende stehen wollen.
Man sieht zwar schon, wer es schwer haben wird, aber es ist ja noch nicht viel passiert. Gerade im Fall Neuhausen muss man auch auf die bisherigen Gegner schauen, um den Start einzuordnen. Alles gut noch.
Fehlen noch zwei: Aufsteiger TSV Deizisau hat in der BWOL mit zwei Siegen und einer Niederlage (Platz sieben) bislang positiv überrascht. Der 23:21-Erfolg beim TV Willstätt zeigt, wie es gehen muss: Kämpfen, kämpfen, kämpfen. Und Württembergliga-Aufsteiger HSG Ostfildern? Das 19:25 gegen den TC Reichenbach war die zweite Schlappe im zweiten Spiel. Und am Donnerstagabend geht es nach Plochingen, wo die Mannschaft auch klarer Außenseiter ist.
Ich werde das Vergnügen haben, am Donnerstag in der Halle zu sein. Einer wird da auf dem Feld stehen, der gerne eine weitere HSG-Niederlage erleben will, dem Gegner ab dann aber – mit Ausnahme des Rückspiels – nur noch Siege oder zumindest den Klassenverbleib wünscht: Daniel Brack, der Plochinger Spielertrainer, ist ein paar Meter von der Scharnhausener Körschtalhalle entfernt aufgewachsen und bezeichnet den Zusammenschluss der Scharnhausener mit den Ruitern immer noch als seinen „Heimatverein“, wie er mir erzählt hat. Bevor Daniel Brack in die weiter Welt des Bundesliga-Handballs hinausgezogen und mittlerweile wieder in die Region zurückgekehrt ist, hat er sein Hand(ball)werk in Scharnhausen gelernt – siehe Foto.
Eigentlich ist der Donnerstag ja das, was wir Journalisten-Feiertag nennen. Da produktionsfrei ist, haben wir nämlich immer am Tag vor dem Feiertag frei. Ich geh aber trotzdem nach Plochingen und freu mich drauf. Am Tag darauf sitze ich im Zug auf dem Weg zum VfB-Spiel in Berlin und hab genug Zeit zum Schreiben.
A propos VfB: Der Besuch bei der dortigen PK am vergangenen Mittwoch hat bei mir zum Fauxpas der Woche geführt. Hab ich geschrieben, dass ich dort die Bundesliga-Handballerin Milena Rösler getroffen habe, die Schwester von Ania Rösler? Hab ich. War aber gleich mal falsch. Getroffen habe ich dort Ania (wirklich mit „I“), übrigens die Bessere der beiden Rösler-Sisters. Also: Ania Rösler ist mittlerweile eine Radio-Kollegin, ihre Schwester Milena ist Lehrerin. Danke für den Hinweis 😉 .
Und hier übrigens noch für die, die die letzten Tage aufmerksam mitgelesen haben: Unser Fotograf Herbert Rudel hat seinen Auftrag ausgeführt. Und ja, Daniel Hebisch und ich haben einen ähnlichen Haaransatz…
Melde mich kurz vor dem Handball-Wochenende nochmal eben. Es ist volles Programm, was man auch daran sieht, dass wir morgen satte 326 Zeilen Handball-Vorschauen im Blatt haben (Seite 20). Ein weißer Fleck ist noch auf die Seite, da kommt der Bericht vom Spiel der Wolfschlugener Frauen bei Kuchen/Gingen heute Abend (Spielbeginn 20.30 Uhr) rein.
Die wichtigsten Fragen aus EZ-Land-Sicht an diesem Wochenende:
– Wie schlägt sich Drittligist TSV Neuhausen im Aufsteigerduell gegen die SG Nußloch?
– Knüpft der TSV Deizisau in der BWOL an die klasse Leistung vom vergangenen Sonntag gegen Oftersheim/Schwetzingen an und punktet diesen Sonntag auch „fast in Frankreich“, wie Spielleiter Arne Staiger sagt – also beim TV Willstätt?
– Wird das Württembergliga-Derby zwischen der HSG Ostfildern und dem TV Reichenbach eine enge Kiste, oder wird der TVR seiner Favoritenrolle gerecht? Achtung kämmen übrigens, unser Fotograf ist in der Halle und hat auch den Auftrag, Trainerbilder von Reichenbachs Neuem Daniel Hebisch zu machen – okay so furchtbar viel ist da nicht zu kämmen…
– Wird der TSV Wolfschlugen in der WL im Spiel gegen Ober-/Unterhausen seiner allgemeinen Favoritenrolle in der Liga gerecht?
– Machen die beiden Teams der HSG Deizisau/Denkendorf so erfolgreich weiter wie bisher?
– Wie schlagen sich die Mannschaften der unteren Ligen? Für einige geht es ja jetzt erst los.
Antworten gibt es am Montag – beziehungsweise für die Unteren am Dienstag – auch in der EZ.
Zwei Geschichten abseits des Handball-Feldes noch: Es gibt ja mittlerweile einige (prominente) Handballer(innen), die sich als Models versuchen – zum Teil mit Erfolg. Jetzt gehört auch Deizisaus Manuel Lang dazu. Kann sich sehen lassen. Und man sieht: Mann trägt heute Bart. Und ich weiß jetzt auch, dass das, was ich in der Freizeit auch gerne trage, heute „Hoodie“ heißt.
Und dann hatte ich am Mittwoch eine nette Begegnung. Wer die EZ in dieser Woche aufmerksam gelesen hat, hat gesehen, dass mich ein gewisser Fußballbundesligaverein und sein Ex-Sportvorstand ziemlich in Atem gehalten haben. Bei der Pressekonferenz in der Mercedes-Benz-Arena, bei der sich die Herren Wahler und Schmidt dann erklärt haben, habe ich plötzlich ein bekanntes Gesicht gesehen. Allerdings trug die Frau kein Handball-Trikot, wie ich es von ihr kenne, sondern eine Jacke mit dem Logo des Radiosenders „Antenne 1“ – für den ich früher auch mal unter anderem die Trainer (Rolf Brack) und Spieler (Holger Breitenbacher und andere) des VfL Pfullingen vors Mikro geholt habe.
„Ich bin eben nicht nur Handballerin, sondern auch berufstätig, und zwar als Sportjournalistin“, erklärte mir Milena Rösler. Die arbeitet nun also bei Antenne – und hat gerade erst ihr Karriereende wieder abgeblasen, um an der Seite ihrer Schwester Ania für Frisch Auf Göppingen in der Bundesliga zu spielen. Bei der Frisch-Auf-Klatsche gegen die Metzinger Tussies kürzlich waren die Rösler-Schwestern übrigens die einzigen beiden echten Metzingerinnen auf dem Feld. Bin mal gespannt, ob ich Milena nun öfters beim VfB treffe.
Mir scheint, ich habe am Wochenende alles richtig gemacht. Zumindest, was die Wahl meiner Termine betraf. Ein hochrangiger Funktionär des TSV Deizisau kam gestern Sekunden nach der Schlusssirene des ersten Heimspiels der Deizisauer Handballer in der Baden-Württemberg Oberliga zu mir und meinte: „So wie unsere Spieler sollen die Herren mit dem roten Brustring mal kämpfen.“
Selbst in der Ertinger-Halle in Deizisau war das Drama des VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga Thema. Das 0:2 vor 44 000 Zuschauern gegen 1899 Hoffenheim musste mein Kollege Hannes Kern am Samstag miterleben und anschließend das Ganze in Worte fassen. Ich war gestern einer von (nur) 300 Leuten in der Deizisauer Halle, die den 32:23-Erfolg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen miterleben durften.
Ich habe selten eine so starke Mannschaftsleistung gesehen. Und selten einen so stolzen Trainer. Nach der Auftaktniederlage in Schwäbisch Gmünd hatte Mike Wolz „keine leichte Woche“ hinter sich, wie er sagte. Und dann das. In den ersten Minuten schon hat man gemerkt, dass Oftersheim/Schwetzingen richtig gute Handballer in der Mannschaft hat. Es gibt in der Liga etwa wenige, die so eine Dynamik haben wie Tobias Schmidt. Aber Aufsteiger Deizisau hat dem Aufstiegs-Kandidaten den Schneid abgekauft. Das war richtig gut.
Vor allem das Prunkstück Abwehr hat funktioniert, und zwar über fast 60 Minuten. Vorne mussten sich die Deizisauer die Tore zunächst deutlich härter erarbeiten als der Gegner, aber sie wurden immer souveräner. Und bis die HG-Spieler gemerkt hatten, dass sie vielleicht doch eine Schippe drauflegen müssen, um ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden, war es zu spät. „Verheerende Vorstellung“ hat die HG auf ihrer Homepage über den Spielbericht geschrieben. „Beeindruckend“ steht über meinem Text (heutige EZ, Seite 23).
Was mir richtig gut gefallen hat bei den Deizisauern, war, dass alle stark gespielt haben. Bei wem es vorne nicht so lief, der hat hinten seine Aufgabe tadellos erledigt. Rückkehrer Marco Neusser hat dem Spiel nach einer Viertelstunde seinen Stempel aufgedrückt. Kapitän Dennis Prinz hat weniger auffällig gespielt als sonst – okay, ein paar Kabinettstückchen müssen immer sein -, er hat aber viel gerackert und am Kreis Lücken aufgerissen, die etwa der bärenstarke Frieder Gänzle (sieben Tore) immer wieder nutzen konnte.
Und dann war da noch der junge Vincent Hummel, der ja angeblich die Woche über krank war. Superschnell, superagil und manchmal cool wie eine alte Socke – der Kerl macht Spaß.
Nun werden die Oftersheimer mit Sicherheit wieder bessere Spiele abliefern, Siege einfahren und am Ende der Saison wohl auch vor den Deizisauern landen. Und die werden auch wieder Lehrgeld zahlen müssen und Spiele verlieren. Aber eines brauchen sie sich nicht mehr nehmen zu lassen: Sie wissen jetzt, dass sie in der Liga mithalten können. Sie wissen allerdings auch, das hat mir Wolz versichert, dass sie dafür jedes Mal so arbeiten müssen wie gestern. Vielleicht sollten die VfB-Jungs mal in der Ertinger-Halle zum Anschauungsunterricht vorbeikommen.
Dass so wenige Zuschauer in der Halle waren, war schade. Aber damit mussten sie in Deizisau ein bisschen rechnen. „Wenn Reichenbach hier gespielt hätte, wäre die Halle voll gewesen“, meinte auch Wolz. In der BWOL fallen eben die Derbys weg. Gestern kam noch dazu, dass Drittligist Neuhausen zeitgleich auch daheim gespielt hat.
Die Neuhausener 19:26-Schlappe gegen Kronau/Östringen II war übrigens eines der wenigen negativen Ergebnisse des Wochenendes aus EZ-Land-Sicht. Okay, Reichenbach und Wolfschlugen im Württembergliga-Top-Spiel in Heiningen haben auch verloren. Aber die Frauen aus Wolfschlugen und beide Teams der HSG Deizisau/Denkendorf haben gewonnen. Bei der HSGDD I ist das ja nicht sooo verwunderlich. Aber dass die HSGDD II, der nach dem Aufstieg in die Württembergliga nicht viele viel zugetraut haben, nach dem ersten Spieltag (hinter Wolfschlugen) auf Platz zwei steht – hat was. Fast was von Paderborn. Aber die Vergleiche zur Fußball-Bundesliga wollen wir jetzt mal nicht überstrapazieren.
So, reicht für heute. Eine gute Woche allen. Im Training, bei der Arbeit oder wo auch immer.
Heute sind die letzten beiden Sonderseiten zum Saisonstart der Handballer in der EZ (Seite 20 und 21), es geht um die Teams der Landesliga abwärts. Das bedeutet: Ab diesem Wochenende ist wieder volles Programm und auch die EZ-Reporter werden in den Hallen unterwegs sein.
Die Bundesliga hat am Wochenende Pause, weil Länderspiele anstehen. Das DHB-Team läuft morgen (17 Uhr) in Göppingen zum ersten Spiel unter dem neuen Bundestrainer Dagur Sigurdsson auf. Gegner ist die Schweiz, die von Rolf Brack betreut wird, von dem man sich immer wieder fragen muss, warum er nicht längst auf der deutschen Bank sitzt. Aber das hat Gründe – und ist ein anderes Thema.
Einige Göppinger Handballer werden sich das Länderspiel bestimmt von der Tribüne aus ansehen. Sie sind am kommenden Mittwoch wieder in der Liga im Einsatz. Und zwar, jetzt kommt’s, im Spitzenspiel Erster gegen Zweiter bei den Rhein-Neckar Löwen. Es ist kaum zu glauben, dass die Göppinger, die in den vergangenen Jahren ja wirklich nicht nur Begeisterungsstürme hervorgerufen haben, nach fünf Spielen auf Platz zwei stehen. Nach Minuspunkten (9:1) sind sie sogar besser als die Löwen (10:2), die ein Spiel mehr absolviert haben.
Ich habe die Göppinger zwar beim Esslinger Marktplatzturnier Ende Juli gesehen und da auch den neuen Trainer Magnus Andersson kennengelernt. Unsere Frisch-Auf-Expertin ist aber unsere Mitarbeiterin (und frühere Handball-Torhüterin) Kerstin Dannath. Und die habe ich mal gefragt, was sie vom Göppinger Höhenflug hält. Bitteschön:
Hallo Kerstin, was ist los bei Frisch Auf?
Dannath: Neuer Trainer, gute Neuzugänge – wie Magnus Andersson das so schnell hinbekommen hat, ist mir aber auch ein Rätsel.
Was genau läuft denn besser als in der vergangenen Saison?
Dannath: Die Abwehr ist besser, es kommen wieder mehr Tore aus dem Rückraum, was auch den Zugängen Zarko Sesum und Kevynn Nyokas geschuldet ist. Die Systemumstellungen fruchten.
Was ist Andersson denn für einer?
Dannath: Vor allem ist er unheimlich freundlich.
Kann ich bestätigen
Dannath: Er hat einen großen Handball-Sachverstand und diese skandinavische Gelassenheit – wie bei Ikea einkaufen.
Wie werden die Göppinger deiner Meinung nach am kommenden Mittwoch bei den Löwen abschneiden?
Dannath: Göppingen hat gegen die Löwen ja immer gut ausgesehen. Aber es ist immer schwer, sie in ihrer Halle zu schlagen. Die Löwen haben nach der Niederlage beim Bergischen HC etwas gutzumachen. Und alles ist ja auch nicht Gold, was bei Frisch Auf glänzt.
Ist die Geschichte mit der Suspendierung von Michael Kraus und dem anschließenden Freispruch ausgestanden?
Dannath: Mimi muss jetzt erst mal Leistung bringen, er hat einiges an Kredit bei den Fans verspielt.
Bringt er denn Leistung?
Dannath: Nein, er hat Trainingsrückstand, weil er ja während der Suspendierung nicht mit der Mannschaft trainieren durfte. Das merkt man.
Was macht unser Manuel Späth aus Ostfildern – außer eine Rote Karte kriegen wie im Spiel gegen Erlangen?
Dannath: Ihm war das ja so peinlich, er wäre am liebsten in den Boden versunken. Es war eine saublöde Situation, die passieren kann, wie er da den Gegenspieler im Gesicht getroffen hat. Absicht war das nicht.
Wie macht er sich sonst so?
Dannath: Er wird es in dieser Saison auch schwerer haben, weil er mehr auf der Bank sitzt. Die anderen Kreisläufer bekommen bei Andersson mehr Spielzeit. Alle drei sind gut. Aber in der vergangenen Saison hat Manu so viel gespielt, vielleicht ist das gar nicht schlecht für ihn.
Wo landet Frisch Auf am Ende der Saison?
Dannath: Also der Geschäftsführer von Erlangen hat ja gesagt, dass er die Mannschaft in der Liga zwischen eins und vier sieht. Da sehe ich sie nicht, eher zwischen sechs und zehn. Frisch Auf wollte auf einen einstelligen Tabellenplatz, also entspräche das dem Saisonziel – und da gehört Frisch Auf auch hin.
Das erste richtige Handball-Wochenende liegt hinter uns – wurde auch Zeit. Jetzt fehlen nur noch die unteren Klassen inklusive Landesliga und die Saison ist in vollem Gange. Ich hatte gestern Spätdienst. Das heißt, ich war noch nicht in der Redaktion, als die Samstagsberichte reinkamen, aber die Sonntagsspiele habe ich alle mitbekommen. Gelesen habe ich natürlich alles.
Daniel Hebisch und Daniel Kraaz haben gestern fast zeitgleich angerufen, um die Berichte von ihren Auswärtsspielen durchzugeben. Die beiden Daniels sind ein gutes Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Gefühlslage nach einem Handballspiel sein kann. Und sie zeigen, dass das Wochenende schon einige Fingerzeige brachte, wie die Saison laufen könnte – und dass sie so laufen könnte, wie unter anderem der Blog-Schreiber es vermutet. Übrigens: Hat nicht noch jemand Lust, die Welt seine Prognose für die Saison wissen zu lassen?
Also Deizisaus Co-Trainer Daniel Kraaz, mit dem ich zuerst telefoniert habe, hat ziemlich enttäuscht von der 18:25-Niederlage beim BWOL-Mitaufsteiger Schwäbisch Gmünd erzählt. Zu blöd, die Deizisauer hatten gehofft, mit einem Sieg zu starten, um Selbstvertrauen für eine mit Sicherheit schwere Saison zu tanken. Hat nicht geklappt – und bestätigt gleich mal, dass es für die Mannschaft schwer werden wird. Der Spielverlauf zeigt aber auch, dass es die Mannschaft kann. Zur Pause lag sie vorne und die Abwehr hat gut funktioniert. Also: Es ist noch alles drin! Klasse Spruch nach dem ersten Spieltag, oder?
Die Deizisauer haben mich übrigens gebeten, darauf hinzuweisen, dass sie mittlerweile auch bei Facebook ganz gut unterwegs sind. Mach ich doch gerne. Bisher waren da andere wie der TSV Neuhausen und der TV Reichenbach besser. Aber jetzt ist auch Deizisau gut dabei, und zwar hier.
Vielleicht schreibe ich mal wieder eine Geschichte über Handball und die sozialen Medien, seit ich das zum letzten Mal gemacht habe, ist eine Menge passiert.
Zum anderen Daniel. Ich war wahrscheinlich nicht der einzige, der gespannt darauf geschaut hat, wie es Daniel Hebisch bei seinem Start als Trainer des Reichenbacher Württembergligisten ergehen würde. Ich hatte ihn gestern auch kurz am Rohr – und glaubt mir, am allergespanntesten war er selbst. Er hat mindestens so geschwitzt als sei er selbst noch auf seiner früheren linken Seite hin- und hergerannt, hat er berichtet. Aber es hat sich gelohnt. „Ab der 58. Minute, als nichts mehr schiefgehen konnte, ist dann die ganze Spannung von mir abgefallen“, hat er erzählt – und man hat ihm angehört, wie es ihm geht. Ziemlich aufgedreht. 26:22 in Altenstadt – das wird was.
Die Reichenbacher wollen einen guten Mittelfeldplatz, die Neuhausener in der 3. Liga drinbleiben, die Ostfilderner in der Württembergliga auch – und die Wolfschlugener? Naja, sie sagen es nicht so laut, würden sich gegen einen Platz vorne aber nicht wehren. Und was haben wir da gelernt? Wolfschlugen gewinnt klar gegen Laupheim – Favoritenrolle gerecht geworden. Ostfildern verliert deutlich gegen Zizishausen – Lehrgeld gezahlt.
Und Neuhausen holt im dritten Spiel den ersten Sieg (24:21 in Friedberg), obwohl in Philipp Frey ein ganz Wichtiger lange fehlen wird (gute Besserung auch von dieser Stelle). Das ist doch mal eine Ansage. Und stimmt optimistisch.
Und noch ein gelungenes Trainerdebüt gab es im EZ-Land. „HSG meistert Auftakt souverän“ steht heute in der EZ auf Seite 22. Veit Wager hat mit den Frauen aus Deizisau/Denkendorf in der BWOL ebenfalls gewonnen, 31:23 gegen Malsch.
Sodele, das erste echte Handball-Wochenende der Saison 2014/2015 hat Lust auf mehr gemacht. Wie waren eure Eindrücke?
Die Am-Kreis-Saisonprognose für das EZ-Handball-Land
So hoch war das Niveau im EZ-Handball-Land wahrscheinlich noch nie. Die vergangene Saison hat uns jede Menge Aufsteiger beschert: Der TSV Neuhausen hoch in die 3. Liga, der TSV Deizisau hoch in die Baden-Württemberg Oberliga, die HSG Ostfildern hoch in die Württembergliga, die Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf II hoch in die Württembergliga. Wow.
Wie gewohnt und wie erwartet jetzt meine Prognose zur kommenden Saison. Und da ist es durch die erwähnte positive Entwicklung der vergangenen Runde so, dass häufiger mal das Wort „Klassenverbleib“ fallen wird. Häufiger jedenfalls als das Wort „Aufstieg“. Und häufiger als vor einem Jahr. Damals lag ich mit meiner Prognose ja nicht schlecht, aber es ist immer so – und das ist ja das Schöne –, dass sich einige Dinge anders entwickeln als erwartet. Und wenn ich bei einem Team schwarz male und am Ende ist alles rosa, dann freut mich das. Etwa wie bei der HSG Ostfildern, der ich vor einem Jahr den Aufstieg nicht zugetraut hatte. Glückwunsch auch noch.
Fangen wir mit dem TSV Neuhausen an. Die Mannschaft pendelt ja so ein bisschen zwischen 3. Liga und eins drunter. Zuletzt wurde mal wieder der Aufstieg geschafft, durch einen starken Endspurt. Der kam meiner Meinung nach dadurch zustande, dass das System des vor einem Jahr neuen Trainers Alexandr Prasolov immer mehr griff. Da liegt nun auch der Vorteil in der neuen Runde: Es ist keine Eingewöhnungsphase nötig, das Mannschaftsgefüge ist stabil. Das große ABER aber: Die Liga ist saustark, den Neuhausenern wird einige Male die Luft ausgehen und Erlebnisse wir beim Heimauftakt mit der 18:26-Schlappe gegen Zweitligaabsteiger SG Leutershausen könnten sich wiederholen. Aber wir sind ja Optimisten. Deshalb meine Prognose: Die MadDogs haben eine hammerschwere Saison vor sich, halten sich aber ganz knapp in der Liga.
Zum nächsten Aufsteiger: Für die Deizisauer, die richtig happy über den Sprung in die BWOL sind, wird es mindestens genauso schwer. Der Aufstieg stand erst sehr spät fest, die Mannschaft dürfte auf dem Papier (was nicht immer „in der Halle“ bedeutet) kaum stärker sein als in der vergangenen Runde. Dazu klagt Trainer Mike Wolz über eine nicht optimale Vorbereitung. Los geht es beim Mit-Aufsteiger TSB Schwäbisch Gmünd. Die Deizisauer müssen die Punkte gegen die Teams in Reichweite holen – das werden sich die Gmünder vor dem (Heim-) Spiel gegen Deizisau aber auch sagen. Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen skeptisch, sage aber auch hier: Deizisau bleibt mit Ach und Krach drin. Wobei hier auch eine positive Überraschung drin ist und es gar nicht so viel Gezitter geben könnte. Spannend wird’s in jedem Fall.
In der BWOL starten auch die Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf und des HC Wernau. Mit etwas unterschiedlichen Ausgangssituationen. Die HSDD könnte mit Wunschtrainer Veit Wager den nächsten Schritt machen und sich weiter in der Liga etablieren. Mehr ist auch nicht geplant, und das wäre auch schon was. Bei der HSG wurde langsam etwas aufgebaut, jetzt könnte der Schritt vom Underdog zur etablierten Größe vollends vollzogen werden. Also: (Sehr) guter Mittelfeldplatz.
Bei den Wernauerinnen weiß ich nicht so recht. Nach dem Turbo-Aufstieg ist durch die Abgänge der ganzen Top-Spielerinnen und der Verletzung von Christine Gall (gute Besserung!) etwas das Tempo raus. Es gab einen Umbruch, das Team ist deutlich jünger geworden – heißt: Auch beim HCW selbst herrscht eine gewisse Unsicherheit, wohin die Reise geht, nachdem Platz acht in der vergangenen Saison nicht ganz den Erwartungen entsprach. Schwer einzuschätzen, aber ich glaube, viel besser wird es diesmal nicht. Also sage ich: Ein Jahr der Konsolidierung, Mittelmaß. Auch hier gilt: Überraschung nicht ausgeschlossen. Aber gilt das nicht immer?
Die EZ-Land-Liga, die Württembergliga, verspricht wieder spannend zu werden. Deizisau hat die Liga nach oben, der HC Wernau nach unten verlassen. Dafür ist Ostfildern wieder dabei. Ich leg mich mal auf folgende Prognose fest: Der TSV Wolfschlugen bleibt diesmal vom Verletzungspech verschont und schafft trotz allem Understatement den Aufstieg. Die Mannschaft wäre nach den vielen Jahren in der Spitzengruppe und vielleicht gerade nach der zuletzt etwas durchwachsenen Runde auch mal dran. Der TV Plochingen spielt ebenfalls lange oben mit, am Ende macht sich aber der dünnere Kader bemerkbar und alle sind mit Platz drei oder vier zufrieden.
Beim TV Reichenbach geht es mit dem neuen Trainer Daniel Hebisch (auch eine spannende Sache das) ein bisschen auf und ab, am Ende belegt der TVR einen Mittelfeldplatz und ärgert sich nur ein bisschen darüber, dass der sehr gute sechste Rang der Vorsaison knapp verfehlt wurde. Und Aufsteiger Ostfildern zahlt am Anfang eine Menge Lehrgeld, stabilisiert sich aber immer mehr und bleibt am Ende auch einigermaßen souverän drin. So kommt’s. Oder?
Bei den Württembergliga-Frauen müssen sich beim TSV Wolfschlugen Team und Wager-Nachfolger Torsten Findeis erst aneinander gewöhnen. Ob eine ähnlich starke Saison gelingt wie zuletzt, als erst in der Aufstiegsrunde Schluss war? Schwer zu sagen. Dazu müsste alles optimal laufen. Ich glaube, es wird nicht ganz reichen, das Team wird aber trotzdem vorne mitspielen. Darauf werden sie bei Aufsteiger HSG Deizisau/Denkendorf II nicht hoffen. Hier bin ich auch nicht so wirklich optimistisch. Wenn das Team den Klassenverbleib schafft, dann, weil die Geschlossenheit zum Tragen kommt und die Spielerinnen lernen, mit Negativerlebnissen umzugehen. Helfen könnte auch, dass der Druck nicht allzu groß ist. Aber es wird sehr eng.
Bleibt noch die Landesliga. Keine Esslinger Mannschaft höher als Landesliga? Kann doch eigentlich nicht sein. Das Team Esslingen sollte endlich mal wieder hoch, nachdem in der vergangenen Saison ausgerechnet gegen Ostfildern in den Aufstiegsspielen Schluss war. Aber, wenn ich es richtig verstanden habe, die Liga-Einteilung ist schon wieder eine andere und damit gibt es wieder viele Unbekannte. Vor einem Jahr habe ich dem Team den Aufstieg zugetraut und lag am Ende knapp daneben. Diesmal tu ich es trotzdem wieder. So.
Und Absteiger HC Wernau? Echt schwer zu sagen. Ich bin ehrlich, bei dieser Mannschaft tu ich mich mit der Einschätzung am schwersten. Womit es aber, so hab ich es in einigen Gesprächen verstanden, nicht nur mir so geht. Also drück ich mich hier um eine Aussage.
Also. Jetzt seid ihr dran. Wie lautet eure Prognose für die Teams im EZ-Land? Nur Mut. Ich will was lesen. Und die anderen auch – ich muss hier ja nicht den Alleinunterhalter geben.
Zum Schluss noch der Hinweis, dass ich ab jetzt wieder versuchen werde, regelmäßig am Kreis den Blick auf das Handballgeschehen im EZ-Land zu werfen. Aber ich bin immer noch hauptsächlich für die Print-Ausgabe der EZ zuständig und glaubt mir, die Arbeit wird da nicht weniger. Habt also Nachsicht, wenn mal nichts kommt. Aber eines ist auch klar: Ich freue mich auf die neue Handball-Saison. Meinen ersten Hallen-Einsatz weiß ich auch schon: Sonntag in einer Woche, Deizisau gegen Oftersheim.
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An diesem Wochenende sind viele Handballer aus dem EZ-Land im Pokal unterwegs. Nächste Woche geht es dann richtig los – auch hier. Denkt schon mal über eure Saison-Prognose nach, ich lege mir meine bis dahin auch zurecht. Derweil arbeiten wir in der Redaktion an unseren Handball-Sonderseiten, die im Laufe der kommenden Woche erscheinen werden.
Ich denke, ich lasse das Ende der Am-Kreis-Sommerpause diesmal schleichend auslaufen. Habe sie beim Marktplatzturnier ja eh nicht durchgehalten. Richtig loslegen will ich hier wieder Mitte September mit meiner Saisonprognose. Aber es passieren immer wieder Dinge, die ein paar Zeilen wert sind. Zum einen hatte ich doch Recht mit meiner Vermutung, dass Dagur Sigurdsson Bundestrainer wird. Auf meine Frage danach im Interview am Rande des Marktplatzturniers hat DHB-Präsident Bernhard Bauer noch abgewehrt. Konnte er wohl nicht anders, obwohl es meinen Informationen nach damals schon auf den Isländer herausgelaufen ist.
Ja, und dann kam heute der Freispruch für Mimi Kraus. Ziemlich überraschend. Ich hab hier einfach mal den ersten Agentur-Überblick angehängt, der gegen Mittag gelaufen ist. Und meinen Kommentar, der morgen ebenso in der Printausgabe der EZ erscheint wie ein ausführlicher Text inklusive Vorschau auf das morgige Auswärtsspiel von Frisch Auf.
Was haltet ihr von der Sache?
(dpa) – Handballer Michael Kraus ist vom Vorwurf des Verstoßes gegen Anti-Doping-Regeln freigesprochen worden. Das entschied die Anti-Doping-Kommission des Deutschen Handballbundes (DHB) nach der Verhandlung am Mittwoch in Hamburg, teilte der Verband am Donnerstag mit. Zugleich wurde die Suspendierung des Nationalspielers aufgehoben. Er ist bereits an diesem Wochenende wieder für seinen Club Frisch Auf Göppingen spielberechtigt. Die Entscheidung der fünfköpfigen Anti-Doping-Kommission fiel einstimmig.
Dem 30-Jährigen war vorgeworfen worden, dreimal innerhalb von 18 Monaten nicht für Dopingkontrollen angetroffen worden zu sein. „Beim Kontrollversäumnis am 20. November 2013 ist Michael Kraus kein Verschulden nachzuweisen. Damit gibt es keine Grundlage für eine Sperre“, erlärte Anja Matthies, DHB-Vizepräsidentin Recht und Vorsitzende der Anti-Doping-Kommission (ADK). Bei der mehr als zweistündigen Verhandlung waren sowohl der Kontrolleur als auch Kraus und seine Freundin angehört worden.
Laut Nationaler Anti-Doping-Agentur (NADA) war Kraus in den vergangenen sechs Jahren 24 Mal kontrolliert worden. Alle Tests sind negativ ausgefallen. Kraus hatte betont, kein Dopingvergehen begangen zu haben.
Kommentar: Von Sigor Paesler Falsches Signal
Der Freispruch für Michael Kraus vom Vorwurf eines Anti-Doping-Kontrollversäumnisses kommt überraschend. Nach dem Bekanntwerden des Falls und der Suspendierung war schnell von einem möglichen Karriereende des Göppinger Handball-Nationalspielers die Rede – nun scheinen alle Beteiligten froh und erleichtert zu sein, dass ein Schlupfloch gefunden wurde, um den 30-Jährigen, der als sympathischer Kerl und schlampiges Genie gilt, freizusprechen. Eine möglicherweise nicht funktionierende Haus-Klingel? Zweifel bleiben. Und zwei weiterhin klare Verstöße gegen die Meldepflicht. Nicht umsonst droht die Nationale Anti-Doping-Agentur eine Sperre nicht nach einem, sondern erst nach drei Versäumnissen an und und spricht bei jedem einzelnen Vergehen klare Warnungen aus. Die haben Kraus und sein Umfeld jedoch nicht ausreichend alarmiert und ihn dazu veranlasst, sich professioneller zu verhalten.
So sehr die Freude bei Kraus und den Göppingern sowie die Erleichterung bei den Verbandsfunktionären verständlich ist, so schön es für alle Beteiligten ist, dass der Spielmacher nun wieder seinem Sport nachgehen kann, und so unwahrscheinlich es ist, dass Kraus tatsächlich ein Doping-Vergehen verschleiern wollte: Das Urteil ist ein falsches Signal. Die unklaren Begleitumstände bei der Kontrolle am 20. November 2013 hätten zu einem geringen Strafmaß führen müssen, nicht aber zu einem Freispruch.
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Hallo, liebe Freunde des Handballs im EZ-Land.
Nach dem Marktplatzturnier kehrt der Blog in die Sommerpause zurück. Ich möchte euch aber noch meine Geschichten über den Reichenbacher Frisch-Auf-Filmer Jochen Masching und den DHB-Bildungsreferenten und Wolfschlugen-Trainer Lars Schwend ans Herz legen, die in den kommenden Tagen in der EZ erscheinen werden.
Hier geht es dann wie gewohnt Anfang September weiter. Themen gibt es genug, denn so geballt war die Handball-Power im EZ-Land schon lange nicht mehr. Vielleicht sogar noch nie.