Handball spielen und Gutes tun, das steht in dieser Woche bei den beiden Top-Teams im EZ-Land auf dem Programm. Drittligist TSV Neuhausen hätte auch nichts dagegen, wenn dabei Gutes für sie selbst rausspringen würde: Sie laufen am Sonntag im Heimspiel gegen H2Ku Herrenberg mit speziellen Trikots auf, die von einigen Sponsoren und Gönnern finanziert wurden und die anschließend zugunsten des Neuhausener Kinderheims versteigert werden. Eine gute Sache. Falls sich bei der Gelegenheit jemand daran erinnert, dass auf dem TSV-Leibchen ansonsten immer noch ziemlich viel Platz ist und gerne Hauptsponsor der Mannschaft werden möchte – die Neuhausener Macher, die seit fast einem Jahr um einen neuen Top-Geldgeber buhlen, wären sehr erleichtert.
Kaum zu glauben, dass der neue Hauptsponsor immer noch nicht gefunden wurde. Es ist ein bisschen ruhiger um das Thema geworden, seit der TSV den wildesten finanziellen Engpass behoben hat und der Spielbetrieb bis zum Saisonende gesichert ist. Was man dabei aber nicht vergessen darf: Damit es auch danach weitergeht, muss was drauf auf die Brust. Am besten ziemlich bald, damit für die irgendwann im neuen Jahr mal beginnenden Vertragsgespräche mit den Spielern Planungssicherheit herrscht. Wünschen wir, dass es endlich mal klappt.
Die Zweitliga-Frauen des TV Nellingen haben schon am Mittwoch 2000 Euro für den Krankenpflegeverein Nellingen reingeholt und zwar mit einem Benefizspiel gegen Bundesliga-Aufsteiger und Nachbar TuS Metzingen. Dass die Hornets den Tussies klar unterlegen waren, war am Ende nicht so wichtig. Morgen erwarten die Nellingerinnen in der Liga SVG Celle. Da werden Erinnerungen wach. Ich hab noch nie so viele Frauen an einem Tag weinen sehen wie damals vor eineinhalb Jahren, als die TVN-Frauen das Rückspiel in den Aufstiegs-Playoffs zur Bundesliga in Celle zwar mit vier Toren gewonnen hatten, aber nur wegen der weniger geworfenen Auswärtstore den Cellerinnen beim Aufstiegsjubel zusehen mussten. Das war hart. Ich saß damals in der Halle und ein paar Minuten vor dem Ende, als die Nellingerinnen mit sieben führten, beugte sich der Kollege von der Celleschen Zeitung zu mir rüber und sagte: „Deine haben es verdient.“ Jetzt sind das nicht „meine“ Hornets, ich bin nur der (objektive) Berichterstatter, aber ich hätte durchaus gerne die schon vorbereitete Aufstiegsseite veröffentlicht. Aber das Thema hatten wir hier schon mal.
Was wir nicht hatten: Celle ist anschließend ziemlich sang- und klanglos wieder abgestiegen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die TVN-Frauen besser geschlagen hätten, wenn sie den Aufstieg geschafft hätten. Aber es hätte gut sein können, dass auch sie sich nicht in der Bundesliga gehalten hätten. Keine Ahnung, und spielt auch nicht wirklich eine Rolle. Aber was ich auf jeden Fall sagen kann: Sportlich ist Celle für künftige Aufsteiger nicht unbedingt ein Vorbild, in anderer Hinsicht aber schon: Der Verein hat sich, soweit ich das beurteilen kann, nach dem Aufstieg finanziell nicht übernommen. Und er hat an seinem Trainer festgehalten. Bis heute. Und das letztendlich sportlich doch mit Erfolg: Martin Kahle, ein sehr angenehmer Mensch übrigens, kommt morgen als Coach des Tabellenführers nach Nellingen. Ich wäre gerne dabei gewesen, bin aber zu der Zeit auf der Rückfahrt von Mainz, wo die Hornets vergangene Woche verloren haben und wo die VfB-Fußballer morgen gewinnen wollen.
Dazu muss ich noch was loswerden: Ich hab in dieser Woche ein Interview mit Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia geführt, das man in der morgigen EZ-Ausgabe nicht übersehen kann. Als ich mich mit ihm getroffen habe, haben wir uns auch ein bisschen über andere Dinge unterhalten. Der Mann schaut nämlich auch mal gerne über den Tellerrand hinaus. Sehr angenehm. Ich hab ihm auch von meinem Blog hier erzählt. Der Grund: Seine Tochter Jessica, 23 Jahre jung, schreibt ebenfalls einen Blog und ist angehende Journalistin. Allerdings oben in Hamburg und in einem ganz anderen Bereich. Ehrlich gesagt bin ich nicht so der Mode-Freak, aber interessant – und ziemlich bunt – ist es schon, was Jessica Labbadia so macht. Der Vater ist jedenfalls mächtig stolz. Kann man verstehen. Schaut mal:
Gutes Wochenende allen, ich denke ich melde mich vor Weihnachten hier nochmal. Und bis zum EZ-Pokal ist es ja auch nicht mehr lange.