Dies und das vorm Wochenende

Handball spielen und Gutes tun, das steht in dieser Woche bei den beiden Top-Teams im EZ-Land auf dem Programm. Drittligist TSV Neuhausen hätte auch nichts dagegen, wenn dabei Gutes für sie selbst rausspringen würde: Sie laufen am Sonntag im Heimspiel gegen H2Ku Herrenberg mit speziellen Trikots auf, die von einigen Sponsoren und Gönnern finanziert wurden und die anschließend zugunsten des Neuhausener Kinderheims versteigert werden. Eine gute Sache. Falls sich bei der Gelegenheit jemand daran erinnert, dass auf dem TSV-Leibchen ansonsten immer noch ziemlich viel Platz ist und gerne Hauptsponsor der Mannschaft werden möchte – die Neuhausener Macher, die seit fast einem Jahr um einen neuen Top-Geldgeber buhlen, wären sehr erleichtert.

Kaum zu glauben, dass der neue Hauptsponsor immer noch nicht gefunden wurde. Es ist ein bisschen ruhiger um das Thema geworden, seit der TSV den wildesten finanziellen Engpass behoben hat und der Spielbetrieb bis zum Saisonende gesichert ist. Was man dabei aber nicht vergessen darf: Damit es auch danach weitergeht, muss was drauf auf die Brust. Am besten ziemlich bald, damit für die irgendwann im neuen Jahr mal beginnenden Vertragsgespräche mit den Spielern Planungssicherheit herrscht. Wünschen wir, dass es endlich mal klappt.

Die Zweitliga-Frauen des TV Nellingen haben schon am Mittwoch 2000 Euro für den Krankenpflegeverein Nellingen reingeholt und zwar mit einem Benefizspiel gegen Bundesliga-Aufsteiger und Nachbar TuS Metzingen. Dass die Hornets den Tussies klar unterlegen waren, war am Ende nicht so wichtig. Morgen erwarten die Nellingerinnen in der Liga SVG Celle. Da werden Erinnerungen wach. Ich hab noch nie so viele Frauen an einem Tag weinen sehen wie damals vor eineinhalb Jahren, als die TVN-Frauen das Rückspiel in den Aufstiegs-Playoffs zur Bundesliga in Celle zwar mit vier Toren gewonnen hatten, aber nur wegen der weniger geworfenen Auswärtstore den Cellerinnen beim Aufstiegsjubel zusehen mussten. Das war hart. Ich saß damals in der Halle und ein paar Minuten vor dem Ende, als die Nellingerinnen mit sieben führten, beugte sich der Kollege von der Celleschen Zeitung zu mir rüber und sagte: „Deine haben es verdient.“ Jetzt sind das nicht „meine“ Hornets, ich bin nur der (objektive) Berichterstatter, aber ich hätte durchaus gerne die schon vorbereitete Aufstiegsseite veröffentlicht. Aber das Thema hatten wir hier schon mal.

Was wir nicht hatten: Celle ist anschließend ziemlich sang- und klanglos wieder abgestiegen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich die TVN-Frauen besser geschlagen hätten, wenn sie den Aufstieg geschafft hätten. Aber es hätte gut sein können, dass auch sie sich nicht in der Bundesliga gehalten hätten. Keine Ahnung, und spielt auch nicht wirklich eine Rolle. Aber was ich auf jeden Fall sagen kann: Sportlich ist Celle für künftige Aufsteiger nicht unbedingt ein Vorbild, in anderer Hinsicht aber schon: Der Verein hat sich, soweit ich das beurteilen kann, nach dem Aufstieg finanziell nicht übernommen. Und er hat an seinem Trainer festgehalten. Bis heute. Und das letztendlich sportlich doch mit Erfolg: Martin Kahle, ein sehr angenehmer Mensch übrigens, kommt morgen als Coach des Tabellenführers nach Nellingen. Ich wäre gerne dabei gewesen, bin aber zu der Zeit auf der Rückfahrt von Mainz, wo die Hornets vergangene Woche verloren haben und wo die VfB-Fußballer morgen gewinnen wollen.

Dazu muss ich noch was loswerden: Ich hab in dieser Woche ein Interview mit Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia geführt, das man in der morgigen EZ-Ausgabe nicht übersehen kann. Als ich mich mit ihm getroffen habe, haben wir uns auch ein bisschen über andere Dinge unterhalten. Der Mann schaut nämlich auch mal gerne über den Tellerrand hinaus. Sehr angenehm. Ich hab ihm auch von meinem Blog hier erzählt. Der Grund: Seine Tochter Jessica, 23 Jahre jung, schreibt ebenfalls einen Blog und ist angehende Journalistin. Allerdings oben in Hamburg und in einem ganz anderen Bereich. Ehrlich gesagt bin ich nicht so der Mode-Freak, aber interessant – und ziemlich bunt – ist es schon, was Jessica Labbadia so macht. Der Vater ist jedenfalls mächtig stolz. Kann man verstehen. Schaut mal:

http://filmstoff.tv/

Gutes Wochenende allen, ich denke ich melde mich vor Weihnachten hier nochmal. Und bis zum EZ-Pokal ist es ja auch nicht mehr lange.


Deizisau ist wieder da

Michael Gengenbach ist ein Trainer, der die Ruhe weg hat. Vor ein paar Wochen hab ich mal mit ihm telefoniert. Der TSV Deizisau hatte in der Württembergliga einen mäßigen Start hingelegt und stand irgendwo im Mittelfeld. Den Coach schien das nicht zu beeindrucken. Er war mit der Leistung der Mannschaft in ein paar Spielen nicht zufrieden, konnte aber gar nicht verstehen, dass einige den TSV im Aufstiegsrennen schon abgeschrieben hatten.

Ich geb’s zu, ich hab auch zu den Schwarzmalern gehört. Plötzlich war der TSV Wolfschlugen der beste Württembergligist im EZ-Land, Deizisau hatte enttäuscht. Aber Gegenbach scheint mit seinem Optimismus und seinem Glauben an die Stärke der Mannschaft richtig gelegen zu sein. „Das waren zwei verloren Spiele gegen Zizishausen und Reichenbach, die waren unnötig“, sagte Gengenbach gestern und ließ keinen Zweifel daran, dass der TSV jetzt da stehet, wo er mindestens hingehört: Auf Platz drei. Nach einem Start mit 6:6 Punkten hat die Mannschaft zuletzt 12:2 geholt. Wolfschlugen hat gerade eine Schwächephase und ist (mit einem Spiel weniger) Vierter.

„Wir haben eine gute Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielen kann und will“, hab ich Gengenbach heute in der EZ zitiert. Ich war gestern beim Derby gegen Aufsteiger TV Reichenbach. Das Hinspiel hatten die Deizisauer mit 24:25 verloren, gestern ließen sie den Reichenbachern nicht den Hauch einer Chance. Okay, der TVR hatte einige personelle Probleme, aber die Deizisauer waren einfach gut. Ich mache das ganz, ganz selten, aber diesmal hab ich in meinem EZ-Text unter der Rubrik „Beste Spieler“ bei einer Mannschaft keine Namen hingeschrieben. Wenn, dann mach ich da nach einer absoluten Grottenleistung mal einen Strich. Diesmal hab ich aber „Geschlossene Mannschaftsleistung“ hingeschrieben. Denn die Deiziauer spielten fast wie aus einem Guss, da steckte sichtbar ein System dahinter, und kein Spieler fiel ab. Beeindruckend. Reichenbach, das hat auch Trainer Daniel Mayr gesagt, muss (und ich glaube wird) seine Punkte gegen andere Mannschaften holen.

Jetzt glaube auch ich wieder daran, dass die Deizisauer um den Aufstieg mitspielen werden. Wobei die beiden führenden Teams Langenau/Elchingen und Zizishausen mit ebenfalls jeweils einem Spiel weniger minuspunktemäßig schon ein Stück weg sind. Langenau/Elchingen hat 21:3, Zizishausen 20:4, Deizisau 18:8. Aber es wäre schon schön, wenn die Deizisauer (oder ein anderes Team aus dem EZ-Land) die Lücke zu „unserem“ Drittligisten TSV Neuhausen schließen würden und wieder eine Mannschaft in der BWOL vertreten wäre.

Was war sonst noch los im EZ-Land? Nicht viel Gutes. Beide Nellinger Frauenteams haben verloren, in der Männer-Württembergliga Wolfschlugen gegen Langenau und Wernau auch. Stark aber wieder die BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf, die bei den Stuttgarter Kickers ein 22:21 geholt haben und als Aufsteiger jetzt mit einem ausgeglichenen Punktekonto (13:13) Achter sind. Das passt.

Zur HSGDD hab ich gestern noch was Interessantes erfahren. Ex-Trainer Sinisa Mitranic, dem es ja so nach einer Pause war, kann es wie von mir vorausgesagt nicht lassen: Die Pause dauerte drei Wochen, jetzt trainiert er die Männer des TSV Owen in der Landesliga. Alles Gute für eine schwer Aufgabe, denn die Owener sind Letzter.


Mission gescheitert

War das ein Tag heute in der Redaktion. Viel zu tun, zu allem Überfluss eine Stunde im Schnee-Stau auf der Rückfahrt von der VfB-Pressekonferenz in Cannstatt. Und ein Trainerwechsel im Handball. Aber wir sind ja froh, wenn die Vereine ihrer Pressearbeit nachkommen, was der TV Plochingen in diesem Fall vorbildlich gemacht hat. Per Mail wurde uns mitgeteilt, dass Jens Geiselhart nicht mehr Trainer bei dem Württembergligisten ist. Nachfolger wird bis zum Saisonende der bisherige Co Martin Spieth, dem die Ex-Spieler Reiner Hauff und Tobias Schmid unter die Arme greifen. Das Duo hatte ja schon übernommen, als Volker Greiner vorzeitig gegangen wurde.

Für Insider kam die Trennung wohl nicht überraschend, mit etwas Abstand hat man vor allem gesehen, dass die Mannschaft nicht gut in die Saison gekommen ist. Mein Kollege Hannes Kern hat mit allen Beteiligten gesprochen und für die morgige EZ-Ausgabe die Sache zusammengefasst. Der für mich auffälligste Satz kam von Abteilungsleiter Thomas Nagel: „Es ist Geiselhart nicht gelungen, ein spielerisch überzeugendes Team zu formen.“ Dafür hat man ihn aber geholt. Hart ausgedrückt kann man sagen: Mission gescheitert. Jetzt macht Spieth weiter und für die kommende Saison suchen die Plochinger einen Neuen. Es sei denn Spieth, der vergangene Saison noch die „Zweite“ des TVP trainiert hat, macht die Sache so gut, dass er bleiben darf. Wobei da, wenn ich es richtig verstanden habe, etwas im Weg steht, dass er beruflich ziemlich eingebunden ist.

Zumindest, wenn ich auch das richtig verstanden habe, war das Wort „einvernehmlich“ bei der Trennung in diesem Fall offensichtlich keine Floskel. Enttäuscht sind sowohl Geiselhart als auch der Verein. Aber man sollte sich nach so einer Sache noch in die Augen schauen können.

Eigentlich hatte ich mir heute ein anderes Thema für „am Kreis“ vorgenommen, doch das muss warten, wenn ein Trainer fliegt. Und das ist ja auch das Schöne am Journalisten-Beruf: Wenn man ins Büro kommt, weiß man nie genau, was der Tag bringt. Was ich aber schon weiß: Morgen friere ich bei VfB gegen Schalke und am Sonntag gehe ich in die beheizte Hermann-Ertinger-Halle zum Handball-Württembergliga-Derby Deizisau gegen Reichenbach. Ich freu mich drauf. Auch auf Deizisau, aber besonders gespannt bin ich auf die Reichenbacher, die ich tatsächlich zum ersten Mal live sehe. Etablierte Kraft gegen aufstrebendes Team – eine interessante Partie ist es allemal.

P.S. Ihr habt bestimmt alle das Interview mit Wolfschlugens Trainer Lars Schwend heute auf Seite 19 gelesen. Ist euch auch aufgefallen, dass er da vom „EZ-Land“ spricht? Nett.


Pionierinnen

Am Freitag hatte ich eine sehr nette Begegnung. Ich war beim Jubiläumsabend zu 75 Jahre Frauenhandball in Nellingen. Im Laufe des Abends hab ich gemerkt, wie lange ich schon dabei bin. Drei der fünf anwesenden Trainer hab ich im Amt erlebt, viele der Spielerinnen und Funktionäre unter den ungefähr 200 Gästen auch. Es war zum Beispiel schön, mal wieder mit Heiko Fleisch zu plaudern. Bevor der Festakt losging  hatte ich aber die Gelegenheit, Emma Deschler, Ella Alber und Else Kauffmann zu treffen. Drei Frauen zwischen 81 und 90 Jahre alt und echt gut drauf. Sie waren von Anfang an dabei. Emma Deschler etwa, die ersten Handball-Torhüterin in Nellingen überhaupt. Nicht mehr ganz so gut zu Fuß – sie war froh, dass sie es nur die paar Meter von der Esslinger Straße rüber zur Halle hatte -, aber gut gelaunt. Und sehr, sehr nett. Ella Alber hat erzählt, dass sie „Linker Läufer“ war. Kannte ich bisher nur vom Fußball. Was heißt kannte, seit ich Sport schaue, rennt kein Läufer mehr. Sie haben ein bisschen erzählt, wie es früher war. Nicht nur weil ich Geschichte studiert habe, interessiert mich so was sehr. Vor allem, wenn man die Menschen kennenlernt, die das erlebt haben.

Die drei Nellinger Handball-Pionierinnen mussten ganz schön lange durchhalten. Um 19.37 Uhr (wegen 1937) war der Auftakt. Geplant war bis 22 Uhr, auch damit die Spielerinnen, die am nächsten Tag gegen Zwickau ran mussten, einigermaßen früh ins Bett konnten. Aber es wurde dann bis kurz nach 23 Uhr. Weil Walter Eisinger so schön und lange erzählt hat. Und weil Werner Kumlin so schön und lange erzählt hat. Und auch, weil es noch jede Menge Ehrungen gab. Ich wollte ja eigentlich nicht bis zum Schluss bleiben, aber bin es dann doch. Es war ein schöner Abend mit vielen Geschichten, von Stefan Wiech und besonders charmant (sorry, Herr Wiech) von Tina Habiger moderiert.

Natürlich hab ich auch ein paar Zeilen darüber geschrieben, vor allem aber wollte ich die Bilder zeigen. Von Emma Deschler, Ella Alber und Else Kauffmann heute und damals mit ihren Kameradinnen. Von 1937 hab ich kein Bild, auch nicht von der Kreismeisterschaft 1947, aber von 1953. Sehr schön. Und am Dienstag, so ist es zumindest geplant, in der EZ.

Ich war ja am Samstag mit dem VfB in Fürth, hab aber natürlich genau verfolgt, was die Handballer so gemacht haben. Tolle Ergebnisse, wirklich. Bis auf Neuhausen, die Wolfschlugener Frauen und Reichenbach im Männer-Derby gegen Wolfschlugen haben alle Top-Teams im EZ-Land gewonnen. Und das zum Teil überraschend. Die Hornets in der 2. Bundesliga gegen Zwickau, obwohl sie wegen ihrer Personalprobleme ohne Außen und ohne Kreisläuferin gespielt haben. Das zweite Spiel in Folge schon, das sie gewonnen haben, obwohl zumindest ich mit einer Niederlage gerechnet habe. Aber offensichtlich ging es den Zwickauerinnen personell nicht besser, muss man auch sagen. Trotzdem wird dieser Erfolg die Nellingerinnen zusammenschweißen. Ein großes Wow aber für die BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf und die Württembergliga-Männer des TSV Deizisau. Beide haben einen Tabellenführer geschlagen. Bei der HSG ist das noch ein bisschen überraschender als bei den Deizisauer Männern, die damit aber zeigen, dass sie offensichtlich in die Spur zurückgefunden haben. Aber auch die Wolfschlugener Männer haben nach zwei Niederlagen wieder gewonnen und sind damit in der Württembergliga weiter vorne dabei. Unsere Mitarbeiterin Steffi Dörre war am Wochenende schwer im Einsatz und erzählt uns in der morgigen EZ-Ausgabe die Geschichten aus Nellingen und aus Reichenbach.

Was habt ihr am Wochenende erlebt? Wie waren eure Eindrücke von den erwähnten Spielen, oder auch von anderen. Ich weiß, dass hier viele lesen, die in den Hallen waren oder sogar mitgespielt haben. Lasst mich wissen, was ihr denkt. Oder auch, wie ihr es am Freitag beim Festabend in Nellingen fandet. Gute Woche, am kommenden Wochenende gibt es wieder spannende Spiele.

 


Zufriedene Anrufer

So, am Abend noch ein Blick aufs abgelaufene Handball-Wochenende. Bin vorher nicht dazu gekommen, in der Sportwelt ist auch sonst noch einiges los. Obwohl, die Nicht-Spielabsage in Wernau hat hier ja bis jetzt für genug Gesprächsstoff gesorgt. Die Meinungen hierzu waren eindeutig und es ist auch klar, dass es für Verwunderung gesorgt hat, dass Tremmel und Götz gespielt haben, aber ich bleibe dabei: Dass gespielt wurde ist (im Nachhinein noch mehr als vorher) in Ordnung, dass die Wernauer Anfang der Woche wegen einer Verlegung nachgefragt haben, aber auch.

Neues Thema: Mal abgesehen von den Wernauern waren die meisten Handballer im EZ-Land am Wochenende positiv gestimmt. Sogar die, die verloren haben. Wolfschlugens Handball-Boss Wolfgang Stoll hat nur so geschwärmt – nach dem 31:38 gegen Zizishausen, der zweiten Niederlage des Württembergligisten in Folge. Der Mann liebt eben den Handballsport, und das Duell Zweiter gegen Dritter (jetzt Dritter und Zweiter) muss großer Sport gewesen sein. Auch Trainerin Veronika Goldammer war trotz der weiteren Schlappe von Frauen-Drittligist Nellingen II in Nürtingen zufrieden mit der Leistung des Teams. Besonders happy waren natürlich die Nellinger Zweitliga-Frauen. Von ihren vielen Verletzten hat in Buchholz keine gespielt, trotzdem gab es einen befreienden 27:25-Sieg. Am Freitag feiern die Hornets 75 Jahre Frauenhandball in Nellingen, das wird ein großes Familientreffen.

Die Drittliga-Männer des TSV Neuhausen machen es wie immer: Auswärts verlieren, in der Egelseehalle gewinnen – macht ein ausgeglichenes Punktekonto. Jetzt 12:12. Gewonnen haben auch die Württembergliga-Männer aus Deizisau und Reichenbach, und das auswärts. Und auch die Frauen aus Deizisau/Denkendorf und Wernau und die Landesliga-Männer des Team Esslingen waren erfolgreich. Zufriedene Anrufer waren das gestern in der EZ-Redaktion. Vielleicht mit Ausnahme der HCW-Frauen, die zwar immer noch ohne Punktverlust sind, aber ein schwächeres Spiel abgeliefert haben.  

So, das war’s mal für heute.

 


Verlegen oder nicht verlegen

Dann gehe ich doch noch kurz auf das Thema von „alex“ bei meinem letzten Text ein. Danke für den Hinweis auch, ich hab natürlich gleich nachgeprüft, ob das Derby zwischen Wernau und Plochingen jetzt abgesagt wird oder nicht. Vorab schon mal, was ich für die morgige EZ-Ausgabe geschrieben habe:

 

Derby in Wernau findet statt

Wernau (sip) – Die Württembergliga-Handballer des HC Wernau bemühten sich um eine Verlegung, doch das Derby gegen den TV Plochingen wird wie geplant morgen um 20 Uhr angepfiffen. Der Grund für das Anliegen des HCW: Sechs Spieler fallen verletzt ganz aus, Marco Melo und Torhüter Fabian Kehle können möglicherweise mit Mühe fit bekommen werden.

„Ich wurde am Montag kontaktiert, doch es ging kein Verlegungsantrag ein“, erklärte Staffelleiter Klaus Glocker. Der Grund hierfür ist einfach: Die Plochinger hätten der Verlegung zustimmen müssen, was sie jedoch nicht taten. „Ich bin da auch hin- und hergerissen und habe Verständnis für die Wernauer“, erklärt TVP-Cotrainer und Pressewart Martin Spieth. „Aber es wäre uns nicht recht, weil wir schon oft genug aus dem Rhythmus geworfen wurden.“

HCW-Coach Nico Kiener, dessen Team Tabellen-Vorletzter ist, ist enttäuscht. Auf die Frage, wie er an Stelle der Plochinger reagiert hätte, antwortet er so: „Ich finde es schade, dass man dieses Spiel, das eine gewisse Brisanz hat, nicht unter echten Bedingungen austragen kann. Die Plochinger hoffen wohl, dass sie so leichter an die Punkte kommen.“ Das will er nun trotz der Misere verhindern.  

 

Das „morgen um 20 Uhr“ bedeutet natürlich am Samstag, der Text erscheint eben morgen und wir Zeitungsleute handeln nach dem Motto „Morgen ist heute schon gestern“… Alles klar?

In unseren „Tipps und Trends“ in der Samstagausgabe kommen die Beteiligten noch mal zu Wort. Meine Kollegin Sabrina Erben ist dann am Abend in der Halle und ich bin mal gespannt, was sie erlebt. HCW-Coach Nico Kiener war schon angesäuert, andererseits ist es nicht so, dass er die Plochinger gar nicht verstehen kann. Und Plochingens Martin Spieth war die Sache auch unangenehm. Ihm liegt etwas am nachbarschaftlichen Verhältnis – aber eben noch mehr an seinem TVP. So wie Kiener vor allem die Lage bei seinem Team im Fokus hat. Und die ist nicht nur personell, sondern auch tabellarisch nicht prickelnd.

Das mit dem Spieleverlegen ist so eine Sache. Erstaunt hat mich, dass der HVW in Person des Staffelleiters überhaupt nicht mehr entscheiden kann, wenn sich die Vereine nicht einig sind. Das macht Sinn und auch wieder nicht. Was, wenn die große Grippewelle kommt und bei einer Mannschaft nur noch zwei oder drei Spieler einsatzfähig sind, der Gegner aber die Punkte haben will und eine Verlegung ablehnt. Andererseits ist für den Verband die wahre Lage schwer zu beurteilen, so würde er sich unbeliebt machen, egal wie er entscheidet. Die Nellinger Zweitliga-Frauen etwa haben zurzeit das Pech, dass das eigene zweite Team nur eine Liga drunter spielt. So blöd das klingt. Denn auch sie haben Personalsorgen. Hier kann der Verband, die HBF, entscheiden, aber sagt, dass gespielt wird, wenn genug einsatzfähige Spieler da sind. Egal wie stark die sind und ob man sie aus dem zweiten Team hochziehen muss. Da muss schon ein ganzer Stapel an Attesten angeschleppt werden. Aber auch hier ist es nicht so einfach. Wer hätte etwa den Zwickauerinnen zumuten wollen, dass sie statt an einem Samstag zu einem Nachholspiel am Mittwochabend die 420 Kilometer nach Nellingen fahren sollen. Und anschließend zurück.

Die Sache ist nicht so einfach. Was ist denn eure Meinung? Möglichst ohne Vereinsbrille bitte.

 


Nackenschläge

Es war ein aufregendes Handball-Wochenende im EZ-Land. Besonders heiß ging es in der Deizisauer Ertingerhalle zu – und heiß könnte es auch bei den Frauen des TV Nellingen werden. Sowohl das Zweitliga- als auch das Drittliga-Team steht auf einem Abstiegsplatz. Wie übrigens auch die Württembergliga-Männer des HC Wernau, die am Wochenende gleich zwei Mal gespielt und zwei Mal verloren haben.

Bleiben wir in der Württembergliga. Unsere Mitarbeiterin Steffi Dörre berichtet heute in der EZ vom erwartet spannenden Derby zwischen Deizisau und Wolfschlugen. Ich hab zwischendurch mal in den Liveticker reingeschaut, auf den „Eippy“ hier hingewiesen hat. Da hat man schon gesehen, wie eng es war. Ein echtes Spitzenspiel eben, obwohl Wolfschlugen vorher zwar Erster und Deizisau trotz höherer Ambitionen nur Sechster war. Das ist die Mannschaft von Trainer Michael Gengenbach nach dem 31:27-Sieg immer noch, Lars Schwends Wolfschlugener sind jetzt Zweiter. In diesem Spiel also waren die Deizisauer etwas stärker, die in der Tabelle überraschend besser dastehenden Wolfschlugener wird die Niederlage nicht umwerfen. Und für den Handballsport war das Spiel eine klasse Werbung. 600 Zuschauer, heiße Stimmung, knapper Spielverlauf – und für die Schiris eine Herausforderung. Es ging derbymäßig ruppig und emotional zu. „Mit zunehmender Dauer wurde die Partie hitziger und Spieler, Trainer sowie Zuschauer stellten beinahe jede Schiedsrichter-Entscheidung lautstark in Frage“, hat Steffi Dörre anschaulich geschrieben.  

Was soll ich zu den Nellingerinnen sagen? Die Zweite ist schnell abgehakt. Das Team ist gerade in die 3. Liga aufgestiegen, hat 5:13 Punkte, aber die Leistungen stimmen Trainerin Veronika Goldammer optimistisch, dass es mit dem Klassenverbleib klappt. Nach dem 30:34 in Waiblingen war sie jedenfalls gut drauf und hatte nur Lob für die Spielerinnen übrig. Das Team ist jung und lernt von Spiel zu Spiel dazu. Das könnte reichen.

Beim Zweitligateam ist es etwas komplizierter. Die Hornets sind drei Mal knapp am Aufstieg gescheitert. Es sind sich alle einig, dass unter dem neuen Trainer Arne Kühr eine Übergangssaison mit einem Platz im Mittelfeld okay ist. Aber nicht der Abstieg. So weit ist es noch lange nicht. Aber die Situation ist gefährlich, wie auch Geschäftsführer Stefan Wiech über seine Pressemitteilung geschrieben hat. Fünf von acht Saisonspielen hat das Team verloren. Der Sieg gegen Bietigheim war ein dickes Ausrufezeichen, die Niederlagen gegen Halle Neustadt, gegen Dortmund und jetzt in Berlin waren Nackenschläge. Viel ist mit Verletzungssorgen zu erklären. Christine Gall, Tina Habiger, Martina Heimgärtner, die beiden Neuen Lucyna Wilamowska und Zofia Fialekova und ganz frisch Daniela Stratmann waren oder sind in dieser Runde schon verletzt. Hab ich eine vergessen? Da ist keine Kontinuität möglich, gerade die Neuen sind noch nicht wirklich ein Teil vom Team. Und das Risiko, das in dem dünnen Kader lag, holt die Nellingerinnen nun gnadenlos ein.

Lamentieren hilft aber nicht. Die Liga ist so ausgeglichen, dass man so eben gegen Teams verliert, gegen die man sonst gewonnen hätte. So einfach ist das. So einfach? Dazu kommt sicher, dass in schwierigen Situationen einige TVN-Spielerinnen zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Beim 25:26 gegen Dortmund hat mir 45 Minuten lang der Mut gefallen, mit dem die Hornets gespielt haben, und zwar von fast allen. In Berlin war ich nicht dabei, aber ich habe gestern lange mit Trainer Arne Kühr gesprochen. Und ich kann die Statistik lesen: Tamara Heinzelmann acht Tore. Ariane Geissmann sechs. Stark. Christine Maric null, Louisa Wolf null, Zofia Fialekova null, Lucyna Wilamowska eins, Agne Zukauskaite eins, Maren Weigel drei aus dem Feld. Das ist zu wenig, auch wenn nicht der Hauptjob von diesen allen das Torewerfen ist.

Ich will auch niemanden anprangern, das steht mir schon gar nicht zu, wenn ich nicht in der Halle war. Ich hab die Hornets aber oft genug gesehen, um mir folgende Einschätzung zu erlauben: Es wird sehr viel davon abhängen, ob sich das Team jetzt als solches zusammenrauft und die Spielerinnen, die fit sind, ihre Chance nutzen und Verantwortung übernehmen. Diejenigen, von denen man das wegen ihrer Erfahrung und ihrer Position erwartet. Und die anderen auch. Am Samstag geht es nach Buchholz – da kommen Erinnerungen an die Playoffs vor zweieinhalb Jahren auf. Damals waren die Hornets noch ganz oben. Jetzt müssen sie unten rauskommen.

Ich hab jetzt direkt mal Stefan Wiech angerufen, um nach Daniela Stratmann und nach seiner Einschätzung der Lage zu fragen. „Nö“, hat er auf die Frage geantwortet, ob er sich schon große (Abstiegs-) Sorgen macht. Stimmt schon, der Abstand nach oben ist nicht groß. „Jeder schlägt jeden“, sagt er zu Recht, und meint damit, dass alles eng beieinander bleiben wird. Aber er nimmt die Situation trotzdem ernst und will sich heute noch mit Arne Kühr zusammensetzen.

Daniela Stratmann ist gerade beim Arzt, um ihren kaputten Daumen untersuchen zu lassen. Die Diagnose liefere ich nach und vermelde sie auch morgen in der EZ.


Die packen das

Eigentlich wollte ich ja ein bissle langsam tun, aber zurzeit schreibe ich doch wieder zweimal die Woche. Naja, ich hoffe, ich langweile niemanden, aber im EZ-Handballland ist eben ne Menge los.

Ne Menge los ist gerade bei den BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf. Ich hab in dieser Woche telefoniert und für die morgige EZ-Ausgabe einen Text geschrieben. Nach dem Rücktritt von Sinisa Mitranic ist dessen bisheriger Assistent Horst Fritz jetzt Cheftrainer. Ein Spielerinnen-Vater hat von einem anderen Spielerinnen-Vater übernommen. Horst Fritz hat ein bisschen erzählt, wie das dann zuhause so ist. Das ist aber nicht Inhalt der EZ-Geschichte. Ich habe auch nicht mehr groß nachgekartet, warum Mitranic gegangen ist. Er wollte ja schon im Sommer aufhören und nachdem jetzt einiges nicht so lief, wie er sich das vorgestellt hat, hat er es wohl bereut, dass er sich überreden ließ. Jetzt macht er Pause, ich bin mal gespannt, wie lange.

Die Lösung mit Fritz hat zunächst nur den Nachteil, dass der Mann schichtet und deshalb nicht bei jedem Training sein kann. Seine fachlichen Qualitäten kann ich nicht beurteilen, aber immerhin hat er selbst mal Oberliga gespielt – und ist mit der Denkendorfer Ü 40 vor einem Jahr Bezirksmeister geworden, wie ich gesehen habe. Vor allem aber wollen die Spielerinnen mit ihm weitermachen.

„Die Mädels packen das“, ist Deizisaus Abteilungsleiter Robert Seifried jedenfalls sicher und glaubt auch, dass sie das – also den Klassenverbleib – mit Fritz schaffen. „Ich bin sehr optimistisch, das wir das packen“, drückt sich Fritz selbst ähnlich aus. Trotzdem soll in der kommenden Saison ein neuer Trainer auf der Bank sitzen, offensichtlich haben sie bei der HSG schon einen an der Angel. Und so wie ich es einschätze, sind die Chancen gar nicht schlecht, dass er in der BWOL übernimmt. Ob es das Tagesgeschäft beeinträchtig, wenn schon frühzeitig feststeht, wer der kommende Trainer wird, ist die Frage. Aber grundsätzlich finde ich es gut, dass sie bei der HSG so unaufgeregt an die Sache rangehen. Und auch über Mitranic haben sie kein schlechtes Wort verloren, sie wissen, dass er gute Arbeit geleistet hat und dass der Aufstieg auch sein Verdienst ist.

Horst Fritz gestern beim Training:

Gute Arbeit wird zurzeit auch bei den Württembergliga-Männern des TSV Wolfschlugen geleistet. Die Mannschaft ist Tabellenführer und fährt am Sonntag zum Sechsten TSV Deizisau zum Wir-stehen-da-wo-ihr-eigentlich-stehen-wolltet-Duell. Die Deizisauer werden aber beweisen wollen, dass man sie noch nicht abschreiben sollte. Das wird ein spannendes Spiel. Wir haben extra unseren Dienstplan geändert und dafür gesorgt, dass unsere Mitarbeiterin Steffi Dörre zu dem Spiel gehen und einen Text schreiben kann. Den gibt es dann in  der Montag-Ausgabe.

Nochmal zum Anfang: Ich versuche ja immer, ein paar Kommentare von euch rauszukitzeln, ich will hier ja nicht alles alleine machen. Deshalb meine Frage: Horst Fritz trainiert bei der HSGDD seine Tochter Meike, wo vorher Sinisa Mitranic seine Tochter Gabriele trainiert hat. Beim TSV Neuhausen gab es vor ein paar Jahren den Trainer Vasile Oprea und den Spieler Dragos Oprea. Ich hatte meinen Vater mal als (Badminton-) Trainer. Kennt ihr sonst noch Beispiele oder habt ihr gar selbst Erfahrungen mit dieser Konstellation gemacht? Zögert nicht und lasst es mich wissen!

 


Bundesliga rund um das EZ-Land

Was war los am Wochenende im EZ-Handball-Land? Nichts wirklich Außergewöhnliches irgendwie. Die Nellingerinnen haben in der 2. Bundesliga blöd gegen Dortmund verloren, aber das kommt vor und das Spiel wird nicht in die Geschichte eingehen. Die Drittliga-Männer des TSV Neuhausen haben gegen Kirchzell gewonnen und haben wieder ein ausgeglichenes Punktekonto (10:10). In der Württembergliga haben die Frauenteams aus Wernau und Wolfschlugen wieder gewonnen, bei den Männern Wolfschlugen und Reichenbach gewonnen, Deizisau und Plochingen verloren. Am kommenden Sonntag kommt es zum Derby zwischen Deizisau und Wolfschlugen, unter anderen Vorzeichen als es vor der Saison zu erwarten war. Deizisau Sechster, Wolfschlugen an der Spitze. Das wird eine interessante Partie. Die BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf haben ihr zweites Spiel unter Trainer Horst Fritz, bei dem man den Zusatz „Interims-“ am Anfang mittlerweile weglassen kann, in Ottersweier verloren. Zuvor hatte es bei Fritz‘ Debüt ja den ersten Heimsieg der Saison gegeben. Ich werde mich im Laufe der Woche an eine Geschichte über die HSG machen, die dann in der Samstagausgabe der EZ kommen soll.

Ein Ergebnis hat mich aber schon am Freitagabend aufhorchen lassen, und zwar eines nicht aus dem EZ-Land. Hier wird ja klasse Handball geboten, aber keine Bundesliga. Zumindest bei den Männern ist das auch nicht absehbar. Aber wenn man Bundesliga-Handball sehen will, muss man gar nicht so weit fahren. Welches Ergebnis ich meine: Der TV Neuhausen/Erms hat mit 34:29 gegen HBW Balingen-Weilstetten gewonnen. Die Neuhausener tragen ihre Heimspiele in Tübingen aus, wo ja auch die Balinger schon gespielt haben, ehe ihre schmucke Sparkassen-Arena fertig war. Also war es praktisch ein Treffen auf halber Strecke. Wie schon beim Marktplatzturnier in Esslingen hat Neuhausens Trainer Markus Gaugisch gegen seinen Ex-Coach Rolf Brack gewonnen. Damals hat Brack ziemlich getobt. Und obwohl es jetzt um viel mehr ging, hab ich gehört, dass er am Freitag etwas ruhiger war. Der Neuhausener Sieg war wohl einfach verdient.

So haben sich die drei Bundesligisten in der Gegend bislang die Punkte schön gegenseitig weggenommen, wobei zwei dieser drei Ergebnisse überraschend waren: Neuhausen hat gegen Göppingen verloren, Göppingen gegen Balingen und Balingen gegen Neuhausen. Göppingen als Elfter (nach dem 23:27 gegen Wetzlar) ist damit noch am unzufriedensten mit der momentanen Lage, Balingen mit ebenfalls 9:13 Punkten als Zwölfter steht da, wo es passt – und die Neuhausener würden es auch sofort unterschreiben, wenn sie am Ende wie jetzt auf Platz 15 stehen würden. Denn das reicht zum Klassenverbleib, den zuletzt die Aufsteiger nicht geschafft haben. Das mit diesen mehr als bescheidenen Rahmenbedingungen hinzukriegen, wäre schon ein ganz dicker Erfolg.

Ich würde ja gerne mal wieder ein Spiel der Göppinger, Balinger oder Neuhausener sehen. Aber wenn man so gut wie jedes Wochenende berufsmäßig in einer Halle oder einem Stadion sitzt oder im Büro, ist dazu schlicht keine Zeit. Kürzlich war ich mal bei Frauen-Bundesliga Metzingen gegen Buxtehude (hab ich hier schon erwähnt), das war aber schon eine Ausnahme. Am Samstag spielen die Metzingerinnen gegen die Göppinger Frauen, womit jetzt alle Bundesligisten rund um das EZ-Land erwähnt wären.

Schaut von euch jemand regelmäßig Bundesliga-Handball? Das interessiert mich auch deshalb, weil wir in der EZ ja in Person unserer treuen Mitarbeiterin Kerstin Dannath eine gewisse Grundversorgung über die Göppinger machen, die außerhalb unseres Verbreitungsgebietes liegen, aber auf der B10 schnell erreichbar sind. Außerdem spielt da ja „unser“ Manuel Späth. Oder geht es euch auch so, dass ihr mit dem vielen guten Handball im EZ-Land ausgelastet seid?    

 

Markus Gaugisch und Rolf Brack (rechts) im Sommer beim Esslinger Marktplatzturnier – wegen Regen unter dem Dach der Schelztorhalle.

 


Fuchses Comeback

Ich erinnere mich noch gut an diesen 5. Februar. Markus Fuchs liegt in der Neuhausener Egelseehalle auf dem Boden und schreit. Markerschütternd. Er hält sich das Bein, das irgendwie nicht dort ist, wo es hingehört. Schnell ist eine Traube von Menschen um ihn herum, einer aus dem Publikum rennt an mir vorbei zu dem Neuhausener Kapitän. Ein paar Minuten später spreche ich mit dem Mann vom Fach, er will aber nicht gleich raus mit der Sprache. Dann aber erzählt er doch, was los ist. „Das Knie ist rausgesprungen.“ – „Wie, das Knie, Sie meinen die Kniescheibe.“ – „Nein, das ganze Knie.“ Ich bin kein Mediziner, aber ich weiß: Es muss schlimm sein. Hinterher erfahre ich, dass der Mannschaftsarzt der Gäste aus Groß-Bieberau Fuchs‘ Knie wieder an Ort und Stelle gebracht hat. Und zwar so schnell und so gekonnt, dass die spätere Diagnose fast unglaublich erschien: Nur ein Innenbandriss. Wie die Kreuzbänder das ausgehalten haben, ist mir heute noch ein Rätsel.

Einen Tag später habe ich mit Markus Fuchs telefoniert. Relativ gut gelaunt hat er erzählt, wie es ihm geht. Der Kerl hat mir doch tatsächlich berichtet, wie gut es sich angefühlt habe, als das Knie wieder reingeflutscht ist. GUT. Naja, davor waren die Schmerzen eben viechisch.

Warum ich das alles erzähle? Markus Fuchs steht wieder in der Halle und meine Kollegin Stefanie Dörre, unsere Neuhausen-Sachbearbeiterin, hat sich mit ihm unterhalten und für die morgige EZ-Ausgabe eine Geschichte geschrieben – „Der Kapitän ist zurück.“ Ich glaube, alle freuen sich, dass es „Fuchse“ wieder gut geht. Wohl auch Groß-Bieberaus Nils Arnold, der Fuchs bestimmt nicht verletzen wollte, der aber damals wirklich böse eingestiegen ist. Ich will nichts unterstellen, aber es könnte schon nach dem Jürgen-Kohler-Motto „dem Gegenspieler am Anfang gleich mal eine mitgeben, damit er weiß, wer der Chef ist“ gewesen sein. Ich habe damals hier am Kreis gefordert, die Schiedsrichter sollten die Spieler insgesamt besser schützen und bei bösen Fouls oder Stoßen in der Luft härter durchgreifen. Das finde ich immer noch.

Markus Fuchs hat Glück gehabt und spielt wieder eine zentrale Rolle in der 3. Liga. Anderen ging es weniger gut. Als ich ihn damals am Boden liegend gesehen habe, musste ich gleich an Natalie Heinzmann denken, die sich in einem Spiel für die Nellinger Hornets auch schwer verletzt hatte und große Schmerzen hatte. Da war es ähnlich still in der Sporthalle 1 wie im Februar in Neuhausen. Heinzmann kam nach langer Verletzungspause zurück, ich erinnere mich noch daran. Im Sommer vor einem Jahr hat sie sich dann aus Nellingen verabscheidet. Aus beruflichen Gründen, aber ich denke auch, weil sie nach der Verletzung nachdenklich geworden ist und sie weiß, dass sie 2. Bundesliga ohnehin nur topfit hätte spielen können. Ob sie heute handballtechnisch etwas macht, weiß nicht, das weltweiter Netz gibt dazu auch nichts her. Bei Fuchs ist das ein bisschen anders, er könnte auch noch eine Liga höher spielen als in Neuhausen. Das wird er aber wohl nicht tun, so lange Neuhausen nicht dort spielt.

Es gibt weitere ähnliche Fälle. Mir fällt noch Julia Bühner ein. Eines der größten Handball-Talente der Region in den vergangenen Jahren. Nach mehreren Kreuzbandrissen, einen davon zog sie sich direkt beim Comeback zu, hat sie die große Karriere aufgegeben und spielt jetzt noch in Herrenberg in der 3. Liga. Auch nicht schlecht, aber ohne die Verletzungen wäre deutlich mehr drin gewesen. Und dann ist da noch Saskia Herold, bei der der Ausgang der Geschichte noch offen ist. Gerade jetzt, da Sandra Faustka ihr Baby bekommen hat, könnten die Hornets die Linkshänderin gut gebrauchen. Aber nach schier ewigem Verletzungsausfall wird die junge Frau, ebenfalls ein großes Talent, ganz langsam aufgebaut. Ich finde gut, wie sie in Nellingen zu ihr stehen. Vielleicht wird das ja die nächste Comeback-Geschichte in der EZ.

Übrigens: Ich stelle hier ja manchmal ein Bild dazu. Ich hab noch welche von Fuchs im Archiv, wie er am 5. Feburar gefoult wird und wie er  am Boden liegt. Ich hab sie aber damals nicht veröffentlicht und tu es auch jetzt nicht. Muss man nicht sehen.