Deizisau ist wieder da

Michael Gengenbach ist ein Trainer, der die Ruhe weg hat. Vor ein paar Wochen hab ich mal mit ihm telefoniert. Der TSV Deizisau hatte in der Württembergliga einen mäßigen Start hingelegt und stand irgendwo im Mittelfeld. Den Coach schien das nicht zu beeindrucken. Er war mit der Leistung der Mannschaft in ein paar Spielen nicht zufrieden, konnte aber gar nicht verstehen, dass einige den TSV im Aufstiegsrennen schon abgeschrieben hatten.

Ich geb’s zu, ich hab auch zu den Schwarzmalern gehört. Plötzlich war der TSV Wolfschlugen der beste Württembergligist im EZ-Land, Deizisau hatte enttäuscht. Aber Gegenbach scheint mit seinem Optimismus und seinem Glauben an die Stärke der Mannschaft richtig gelegen zu sein. „Das waren zwei verloren Spiele gegen Zizishausen und Reichenbach, die waren unnötig“, sagte Gengenbach gestern und ließ keinen Zweifel daran, dass der TSV jetzt da stehet, wo er mindestens hingehört: Auf Platz drei. Nach einem Start mit 6:6 Punkten hat die Mannschaft zuletzt 12:2 geholt. Wolfschlugen hat gerade eine Schwächephase und ist (mit einem Spiel weniger) Vierter.

„Wir haben eine gute Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielen kann und will“, hab ich Gengenbach heute in der EZ zitiert. Ich war gestern beim Derby gegen Aufsteiger TV Reichenbach. Das Hinspiel hatten die Deizisauer mit 24:25 verloren, gestern ließen sie den Reichenbachern nicht den Hauch einer Chance. Okay, der TVR hatte einige personelle Probleme, aber die Deizisauer waren einfach gut. Ich mache das ganz, ganz selten, aber diesmal hab ich in meinem EZ-Text unter der Rubrik „Beste Spieler“ bei einer Mannschaft keine Namen hingeschrieben. Wenn, dann mach ich da nach einer absoluten Grottenleistung mal einen Strich. Diesmal hab ich aber „Geschlossene Mannschaftsleistung“ hingeschrieben. Denn die Deiziauer spielten fast wie aus einem Guss, da steckte sichtbar ein System dahinter, und kein Spieler fiel ab. Beeindruckend. Reichenbach, das hat auch Trainer Daniel Mayr gesagt, muss (und ich glaube wird) seine Punkte gegen andere Mannschaften holen.

Jetzt glaube auch ich wieder daran, dass die Deizisauer um den Aufstieg mitspielen werden. Wobei die beiden führenden Teams Langenau/Elchingen und Zizishausen mit ebenfalls jeweils einem Spiel weniger minuspunktemäßig schon ein Stück weg sind. Langenau/Elchingen hat 21:3, Zizishausen 20:4, Deizisau 18:8. Aber es wäre schon schön, wenn die Deizisauer (oder ein anderes Team aus dem EZ-Land) die Lücke zu „unserem“ Drittligisten TSV Neuhausen schließen würden und wieder eine Mannschaft in der BWOL vertreten wäre.

Was war sonst noch los im EZ-Land? Nicht viel Gutes. Beide Nellinger Frauenteams haben verloren, in der Männer-Württembergliga Wolfschlugen gegen Langenau und Wernau auch. Stark aber wieder die BWOL-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf, die bei den Stuttgarter Kickers ein 22:21 geholt haben und als Aufsteiger jetzt mit einem ausgeglichenen Punktekonto (13:13) Achter sind. Das passt.

Zur HSGDD hab ich gestern noch was Interessantes erfahren. Ex-Trainer Sinisa Mitranic, dem es ja so nach einer Pause war, kann es wie von mir vorausgesagt nicht lassen: Die Pause dauerte drei Wochen, jetzt trainiert er die Männer des TSV Owen in der Landesliga. Alles Gute für eine schwer Aufgabe, denn die Owener sind Letzter.


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7 Antworten auf „Deizisau ist wieder da“

  1. Beim letzten Spiel des Jahres freut sich der TV Plochingen auf ein, vielleicht DAS Derby 🙂 Am Samstag kommt es bereits um 18 Uhr zu dieser an sich schon spannenden Begegnung, die durch die Ereignisse in den vergangenen Wochen noch interessanter wird! Die Voraussetzungen für ein gutes Spiel mit vielen Fans und super Stimmung sind also gegeben!

  2. Bevor es in die Winterpause geht steht noch ein Spiel in Zizishausen an und dass man dort was holen kann hat ja wohl auch schon der TVP gezeigt!

  3. Hallo Herr Paesler,
    schade, dass sie gerade das Spiel am Sonntag rausgesucht haben, um einen Eindruck vom TVR zu bekommen. Wir mussten zweifellos die gute Leistung der Deizisauer anerkennen, haben es ihnen aber auch sehr einfach gemacht.
    Dadurch, dass kein richtige Gegenwehr unsererseits vorhanden war, kam auch auf der Tribüne keine Stimmung auf. Da war im Hinspiel deutlich mehr geboten.
    Für uns kommt die Winterpause zur richtigen Zeit. Nun gilt es, die Akkus wieder aufzuladen und sich konzentriert auf die Rückrunde und das nächste Derby gegen den TV Plochingen vorzubereiten. Diesmal müssen wir uns für die Hinspielniederlage revanchieren.
    Ich wünsche Ihnen und der EZ-Sprtredaktion frohe Weihnachten und möchte mich an der Stelle für die gute Zusammenarbeit bedanken.
    Mit sportlichen Grüßen aus Reichenbach,
    Daniel Mayr