Planungs(un)sicherheit

Mara Derkowski in Aktion gegen ihre zukünftigen Mitspielerinnen. Foto: Rudel
Mara Derkowski in Aktion gegen ihre zukünftigen Mitspielerinnen. Foto: Rudel

Jetzt weiß ich auch, warum der Anruf aus Neuhausen gestern Abend so spät kam. Die A-Jugend-Handballer des TSV Neuhausen haben das Finale dahoam um die württembergische Meisterschaft gegen den TV Bittenfeld verloren – aber erst in der Verlängerung mit 30:33. Schade, aber ich denke, die Jungs dürfen trotzdem stolz darauf sein, es so weit geschafft zu haben.

Die Neuhausener BWOL-Mannschaft pirscht sich dagegen immer mehr Richtung Rückkehr in die 3. Liga. Weil Pforzheim/Eutingen das Verfolgerduell gegen Lauterstein gewonnen hat und die Maddogs selbst in Willstätt beim 34:22 sowas von keine Probleme hatten, sind sie jetzt schon Dritter, nur noch zwei Punkte von einem Aufstiegsplatz entfernt. Es bleibt spannend.

Es ist gut möglich, dass auch in der kommenden Saison wieder eine Mannschaft aus dem EZ-Land in der BWOL am Start ist – wenn die Neuhausener aufsteigen, der TSV Deizisau, trotz der Derbyschlappe am vergangenen Donnerstag in Plochingen.

In der BWOL der Frauen könnten dagegen bis zu vier statt zurzeit zwei Teams aus der Region dabei sein. Da tut sich was. Für Veit Wager ist es gerade eine stressige Zeit. Der Trainer ist mit den Württembergliga-Frauen des TSV Wolfschlugen sicher in der Relegation und plant gleichzeitig die Zukunft seines neuen Teams der HSG Deizisau/Denkendorf – mit der er, wenn es mit dem Wolfschlugener Aufstieg klappt, in der kommenden Runde auf seinen Ex-Club trifft.

Wie groß die Chancen der Wolfschlugenerinnen sind, möchte Wager nicht sagen, „so lange der Gegner nicht feststeht und ich die Videos nicht gesehen habe“. In der Nordstaffel geht es nämlich eng zu, was den Kampf um den Relegationsplatz betrifft. Generell hält Wager die Leistungsdichte im Norden für höher, aber das dürfte in den Relegationsspielen vermutlich am 3. und 11. Mai keine große Rolle spielen.

Was die HSG betrifft, die nach der Niederlage in Malsch den Klassenverbleib noch nicht ganz in trockenen Tüchern hat, so kann sich Wager glaube ich auf die kommende Saison freuen. Der bislang etwas dünne Kader wurde jetzt schon ganz gut verstärkt. Wie in der Samstag-Ausgabe der EZ nachzulesen, kommen aus Wernau Mara Derkowski sowie die beiden Talente Jasmin Dirmeier und Sina Stumpp. „Zu hundert Prozent“ war Wager in die Planung involviert, und er lobt die Zusammenarbeit mit Jochen Luik und Annita Seifried. Derkowski, die er aus gemeinsamer Zeit in Unterensingen kennt, bezeichnet Wager als „sehr gestandene Spielerin mit einer Top-Athletik“. Bei der jüngsten HCW-Niederlage gegen Eningen/Pfullingen hat sie immerhin zehn Tore erzielt. Mein Eindruck nach dem Derby vor ein paar Wochen: Sie wird der HSG richtig weiterhelfen – und Wernau fehlen. Die HCW-Frauen haben noch einige Abgänge mehr zu verkraften und stehen vor einem Umbruch.

Zumindest haben die Wernauerinnen Sicherheit, was die Ligazugehörigkeit betrifft. Das ist nicht bei allen so und macht die Kaderplanung entsprechend schwer.


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Eine Antwort auf „Planungs(un)sicherheit“

  1. Wolfschlugens Trainer Veit Wager hat sich nochmal schlau gemacht und den genauen Relegationsmodus durchgemailt.

    „Es geht zunächst gegen den Vize aus der Nordstatffel (Nordheim oder Kochertürn), der Sieger aus diesem Spiel misst sich mit den Vizemeistern aus Baden und Südbaden in einer 3er Gruppe, soweit uns bekannt nur ein Spiel gegen jeden Gegner, nicht Hin- und Rückspiel.“

    Danke dafür, jetzt ist alles klar.