Maddogs – Fehler und Punkte

Foto: Bulgrin
Foto: Bulgrin

Ich hab gestern einen freien Tag genossen – wer weiß, wie lange das Wetter noch so schön ist. Deshalb melde ich mich erst heute. Und nachher geht’s gleich zum VfB, PK vor dem Freiburg-Spiel. Was mir am vergangenen Handball-Wochenende aufgefallen ist, außer dass Wolfschlugen das Derby in Wernau gewonnen und das Team Esslingen gegen Ex-Trainer Frank Ziehfreund (Leonberg/Eltingen) verloren hat: Der TSV Neuhausen steht in der BWOL mit 6:2 Punkten und Platz drei ganz gut da. Ist auf dem Weg zurück in die 3. Liga also einigermaßen im Soll. Aber es läuft noch nicht ganz rund. Wobei man ja nicht meckern sollte, wenn der Saisonstart mit dem neuen Trainer holprig verläuft, die Punkte aber eingefahren werden. 27:21 gegen Heddesheim klingt souverän, von Coach Alexandr Prasolov war hinterher aber vor allem ein Wort zu hören: „Fehler“.

Das ist ein Wort, das Trainer gar nicht gerne sagen. „Die Mannschaft hat nicht das gezeigt, was sie eigentlich kann“, hat Prasolov noch gesagt. Aber das müsste doch Mut machen. Was erst, wenn die Mannschaft zeigt, was sie kann. Was mich aber ein bisschen gewundert hat, war die Zuschauerzahl von nur 300. Meine Kollegin Steffi Dörre war wieder in Neuhausen, hat sich das angeschaut und kompetent darüber berichtet. Ich hoffe, ich schaffe es bald auch mal in die Egelseehalle. Bin mal gespannt, wann die Maddogs so spielen, dass Prasolov zufrieden sein kann. Gefreut hat mich, dass Dominik Eisele nach langer Verletzungspause sein Comeback gefeiert hat. Ich hoffe, er kommt schnell wieder rein und hat keine Probleme mit dem Knie.

Was war noch? Rolf Brack hat einen Knopf dran gemacht und wird im kommenden Sommer Schweizer Nationaltrainer und Bernhard Bauer wurde mit einem großen Vertrauensvorschuss DHB-Präsident. Ich wünsche beiden viel Glück und Erfolg bei der neuen Aufgabe.

Bleibt noch bei dieser kurzen Am-Kreis-Ausgabe auf das nächste Württembergliga-Derby während der Woche hinzuweisen: Am Donnerstag um 20.30 Uhr erwartet der TV Plochingen den TV Reichenbach. Da wird es heiß hergehen: Der TVR ist mit einem Sieg, der TVP mit einer Niederlage gestartet, beide werden eher hinten rumspielen, man kennt sich gut. Ein Derby wie es im Buche steht also.


HVW goes DHB

EZ Handball Pokal 2003WHV PrŠsident Bernhard Bauer6.1.2003 Foto Herbert Rudel

Am Samstagabend wird der Deutsche Handball-Bund, der größte nationale Handball-Verband der Welt, einen neuen Präsidenten haben. Und es wird ein Württemberger sein. Bernhard Bauer, der von 2002 bis 2008 Präsident des HVW war, wird Ulrich Strombach beerben. Zumindest ist er der einzige Kandidat, hat eine breite Rückendeckung und fast alle seine Forderungen im Vorfeld beim erweiterten DHB-Präsidium durchgebracht.

Ob Bauers Wahl nun speziell für die Handballer im HVW-Bereich gut ist, ist schwer zu beurteilen. Aber gut für den Handball in Deutschland wird sie sein. Der Mann hat als ehemaliger Bundesliga-Torhüter den Blick des Athleten, als ehemaliger HVW-Chef Erfahrung in der Verbandsführung und als ehemaliger Ministerialdirektor weiß er, wie man Strippen zieht. Bundesverdienstkreuz-Träger ist er übrigens auch. Vor allem aber hat er eben bei den Vereinen und den Spielern ein hohe Ansehen, die teilweise mit Strombach so ihre Probleme hatten. Das lässt darauf hoffen, dass Bauer ein Handball-Präsident der Handballer sein wird und dass die Zusammenarbeit mit der Bundesliga funktioniert. Denn ohne das ist alles nichts.

Neue Strukturen und ein neuer Geist sind beim DHB auch angesichts der jüngsten Misserfolge der Nationalmannschaft nötig. Dass Bauer kompetente Leute wie Bob Hanning (als Vizepräsident Leistungssport) und Helmut Digel (Vorsitz im wissenschaftlichen Bereit) mit einbeziehen will, wird helfen. Wobei man ein bisschen aufpassen muss, sich nicht mit Pöstchen und Kommissionen zu verzetteln und damit Entscheidungen zu erschweren.

Dass Bauer Bundestrainer Martin Heuberger keinen Freifahrschein gibt, ist okay. Dass er ihn jetzt erst einmal stärkt, ist auch vernünftig. Man tat ihm jedenfalls unrecht, als kürzlich nach der verpassten EM-Quali eine Aussage von ihm so interpretiert wurde, dass er Heuberger in Frage stellt. Der Mann schaut sich nun alles an, wird Gespräche führen und dann mit seinen Kollegen entscheiden, wie es weitergeht. Denn eines ist klar: Bauers Amtszeit wird nicht nur, aber auch daran gemessen, wie erfolgreich das Nationalteam ist. So werden bei Strombach nicht nur die jüngsten Ergebnisse hängen bleiben, sondern auch der WM-Triumph 2007, der in seine Amtszeit fiel.

Als ich vor einigen Monaten erfuhr, dass Bauer antritt (auch, weil Heiner Brand nicht will), dachte ich: Hey, gut. Als im Juli dann das Theater mit der verunglückten Bewerbung für die WM 2019 über die Bühne ging, dachte ich aber kurz: Das war’s jetzt. Und auch jetzt wird es noch so sein, dass zwar Strombach mit seinem Zurückpfeifen keine gute Figur gemacht hat, dass Bauer die Sache aber zumindest international bei seinem Start anhaften wird. Dass eine Gruppe, die es in eine Funktion drängt, eine Absichtserklärung bezüglich einer WM-Bewerbung an den entsprechenden Verband schickt, noch bevor sie in dieser Funktion ist, geht nicht. Das weiß Bauer auch und er hat versucht, den Schaden zu begrenzen.

Dabei war sein Ansinnen (und das von Hanning) ja verständlich: Die Bewerbungsfrist lief vor der Wahl ab und die beiden wollten die WM 2019 unbedingt haben. Mittlerweile hat die IHF die Frist verlängert – was sie wohl für keinen anderen Verband der Welt gemacht hätte – und heute wurde bekannt, dass es bei der deutschen Bewerbung bleiben wird. Aber das G’schmäckle wird bleiben.

Ich glaube, in der EZ haben wir gut über die bevorstehende Wahl informiert. Morgen haben wir einen Text über die Ära Strombach im Blatt, heute hatten wir ein Interview mit Bauer. Geführt hat das meine sehr geschätzte Kollegin Gabriela Thoma vom Reutlinger General-Anzeiger, mit dem wir in einer Kooperation mit insgesamt 15 Sportredaktionen in ganz Deutschland zusammenarbeiten. Gute Frau, gutes Interview. Ob Bauer ein guter DHB-Präsident sein wird, muss man später beurteilen. Den Text zu seiner Wahl werden wir am Montag in der EZ haben. Und in der Region wird sich der neue Präsi dann bestimmt auch mal wieder blicken lassen. Vielleicht beim EZ-Pokal? Das Bild oben zeigt den heute 62-Jährigen übrigens im Jahr 2003 in der Neckarsporthalle. Arg verändert hat er sich nicht.

Was sind eure Erwartungen an Bernhard Bauer?


Ausrufezeichen

1609
Am ersten richten EZ-Land-Handball-Wochenende war gleich richtig was los. Es gab einige Ergebnisse, die man durchaus als Fingerzeig für den Rest der Runde sehen kann. Besonders interessant war das Derby in der BWOL der Frauen. Die HSG Deizisau/Denkendorf, die sich dort zuletzt gut behauptet hat, traf auf die Durchmarschiererinnen des HC Wernau. Nicht ganz unerwartet hat sich der HCW gleich mal vor die HSG gestellt. Und die neue Spielführerin Tine Gall sich mit sieben Toren stark eingeführt. Heißt für mich für die Saison, wie ich schon letzte Woche geschrieben habe: Die HSG-Frauen werden wieder eine ordentliche Saison spielen, die Wernauerinnen vorne mitmischen. Auch wenn sie sich da verbal verständlicherweise etwas zurückhalten.

Der TSV Neuhausen hat im dritten Spiel den zweiten Sieg eingefahren und damit wichtige Punkt auf dem Weg zurück in die 3. Liga geholt. Aber die Maddogs haben sich beim 26:22 in Kenzingen schwer getan. Klar, mit einem neuen Trainer braucht es immer ein bisschen. Aber das wird schon. Die Neuhausener werden ganz schön beißen müssen, aber leicht ist es im Handball ja eh nicht. Am Sonntag gegen Heddesheim (ebenfalls 4:2 Punkte) wäre der erste Heimsieg schön, der täte allen gut und würde es ein bisschen leichter machen.

In der Württembergliga hat der TSV Deizisau ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Okay, man muss erst einmal abwarten, wer in der Liga wirklich wie stark ist – aber ein 31:22 gegen Grabenstetten ist schon eine Hausnummer. Da ist noch einiges zu erwarten. Der TSV Wolfschlugen ist nach dem personellen Umbruch gleich mal zum Spitzenspiel gegen den TSV Zizishausen angetreten – und hat mit 25:28 verloren. Halb so schlimm, gegen Zizishausen werden auch andere verlieren. Am nächsten Sonntag treten die Wolschlugener beim am Start-Wochenende spielfreien HC Wernau an.

Auch ein Fingerzeig war der satte 35:27-Sieg des Team Esslingen in der Landesliga in Neckarsulm. Die Esslinger wussten ja wegen der Neueinteilung der Staffeln nicht so recht, woran sie sind. Jetzt wissen die anderen, dass mit dem Team zu rechnen ist. Für mich ist das Team von Thomas Freiwald eh ein Aufstiegskandidat. Die HSG Ostfildern hat in der anderen Staffel zum Auftakt in Pfullingen verloren. Das gilt dann das gleiche wie für Wolfschlugen oder allen anderen, die zum Auftakt verloren haben: Es war ja nur ein Spiel…

So, jetzt mache ich mich mal an die Arbeit hier in der Redaktion, habe eine lange VfB-Woche vor mir – den Handball im EZ-Land aber immer im Blick. Wie habt ihr die ersten Spiele erlebt? Oder habt ihr noch eine Saisonprognose (siehe „Neue Gesichter in der EZ-Land-Liga“)?


Neue Gesichter in der EZ-Land-Liga

Von der Bundesliga bis zur Männer-BWOL wird zwar schon gespielt, und auch im Pokal gab es bereits die ersten Entscheidungen – so richtig geht der Handball im EZ-Land aber jetzt am Wochenende los. Zeit also auch für mich, hier wieder loszulegen. Die Sommerpause war lang genug – was nicht heißt, dass ich nicht ausreichend zu tun hatte.

Hier „am Kreis“ wird sich ein bisschen was ändern, dazu am Ende noch ein paar Zeilen. Womit soll’s losgehen? Natürlich mit der Wer-wagt-gewinnt-oder-auch-nicht-Saisonprognose für unsere Teams.

Also: Frisch Auf Göppingen ist in der Bundesliga schlecht gestartet und die große Frage ist, was es mit der Mannschaft macht, dass jeder weiß, dass Trainer Velimir Petkovic am Ende der Saison aufhört. Daher ist schwer zu sagen, wie die Runde läuft. Das gilt auch für die Nellinger Zweitliga-Frauen. Der TVN II wird es in der 3. Liga schwer haben.

Ob die Männer des TSV Neuhausen in Liga drei zurückkehren? So wirklich nötig war der Abstieg ja nicht und wenn ich mich nicht irre, haben sie den direkten Wiederaufstieg ja schon zweimal geschafft. Deshalb behaupte ich mal: Trotz verpatztem Heimauftakt klappt es wieder. Der neue Trainer Alexandr Prasolov ist meinem ersten Eindruck nach ein Guter und die Mannschaft ist fast unverändert. Also haben wir mal Vertrauen in die Maddogs!

Bei den Frauen spielen die HSG Deizisau/Denkendorf und der HC Wernau in der BWOL. Die HSG hat zuletzt eine klasse Runde gespielt, wieder ein guter Mittelfeldplatz wäre ein Erfolg und das traue ich dem Team auch zu. Die HCW-Frauen werden nach dem Durchmarsch durch die Württembergliga denke ich gleich mal wieder relativ weit oben mitspielen. Wieder einmal haben sie eine erfahrene Spielerin dazu bekommen: Christine Gall (aus Nellingen) ist schon Spielführerin und wird jede Menge Tore von außen werfen. Klasse: Es geht gleich mit dem Derby los.

Die Württembergliga ist die EZ-Land-Liga schlechthin. Bei den Frauen mit dem TSV Wolfschlugen, die in ihrer zweiten Runde in der Liga wohl erneut im vorderen Drittel einlaufen werden – mindestens. Weil bei den Männern der TV Plochingen doch weiter mitspielen darf, haben wir da wieder unsere fünf Mannschaften, plus im erweiterten Umkreis den SKV Unterensingen und den TSV Zizishausen. Derbys ohne Ende. Auf unserer Sonderseite in der EZ, die morgen (Seite 17) im Blatt ist, stellen wir gleich drei neue Trainer vor: Daniel Brack beim TV Plochingen, Mike Wolz beim TSV Deizisau und Markus Illitsch beim HC Wernau. Soll ich mich jetzt wirklich festlegen, wen ich da am Ende vor wem erwarte? Man kann’s ja nicht richtig machen. Aber ich denke, das sehen alle sportlich und wenn dann doch Team A vor Team B liegt ist es auch recht.

Beim TSV Deizisau und beim TSV Wolfschlugen ist es schwer einzuschätzen, wie gut die Mannschaften wirklich sind. Nach der starken abgelaufenen Runde werden beide allgemein wieder vorne erwartet, aber Wolfschlugen hat einen großen Umbruch hinter sich und Deizisau muss sich auch erst finden. Ich glaube, auch wenn ich mich mit der gleichen Aussage vor einem Jahr getäuscht habe, eine der beiden Mannschaften schafft den Aufstieg. So. Ein bisschen Mut muss sein. Und das dürfte vielleicht ein bisschen eher Deizisau sein. Die Mannschaft sagt es nicht offen, aber ich glaube, die Jungs wollen schon. Wolfschlugen wird aber auch eine gute Rolle spielen, vor allem, wenn der Saisonstart nicht zu sehr holpert. Aber Lars Schwend kriegt das schon hin – und hat den Vorteil, dass er sich nicht an ein neues Umfeld gewöhnen muss.

Bleiben noch drei. Der HC Wernau hat ein Hammer-Auftaktprogramm, wird sich meiner Meinung nach aber irgendwo im Mittelfeld einpendelt. Der TV Reichenbach wird immer nach hinten schauen müssen, aber drin bleiben. Beim TVP gibt’s natürlich die größten Fragezeichen. Ich hab die Mannschaft beim Marktplatzturnier gesehen, hat mir gut gefallen – und da hat Daniel Brack noch gar nicht mitgespielt. Es besteht die Gefahr, dass die Plochinger in ein negatives Fahrwasser geraten. Aber das wissen sie. Wenn sie die Ruhe bewahren, werden auch sie den Klassenverbleib schaffen. Und vielleicht sorgen sie ja für eine positive Überraschung.

Wird das Team Esslingen in einem Jahr zu den Württembergligisten dazustoßen? Thomas Freiwald hat eine gute Mannschaft, aber die für das Team besonders unglückliche Neueinteilung der Staffeln birgt das größte Fragezeichen. Die Esslinger kennen ihre Gegner kaum – aber die Gegner kennen auch die Esslinger kaum. Mal sehen, was daraus wird. Da drück ich mich jetzt um eine Aussage.

Für das Team geht es gegen Ex-Trainer Frank Ziehfreund mit Leonberg/Eltingen – aber schade, schade, schade gibt es kein Derby mehr gegen die HSG Ostfildern. Die HSG würde zu gerne wieder in der Württembergliga spielen. Aber die Mannschaft ist sehr jung, die Liga stark. Ich glaube, mehr als ein guter Platz im oberen Drittel ist nicht drin. Auch hier lasse ich mich gerne positiv überraschen.
Was die Ligen drunter betrifft, habe ich auf unserer Sonderseite, die ja schon vergangene Woche im Blatt war, gelesen, dass sich keine Mannschaft so richtig aus der Deckung wagt. Habt Ihr trotzdem einen Favoriten? Und wie sieht eure Prognose aus – es waren in der Vergangenheit ja immer sehr gute dabei.

Nachdem ich jetzt viel geschrieben habe, freue ich mich wieder auf Kommentare – womit wir bei den Neuerungen wären. Aus verschiedenen Gründen habe ich mich gemeinsam mit meinen technisch versierten Kollegen der Online- und EDV-Abteilung entschieden, dass man sich hier am Kreis in Zukunft ein Mal mit einer gültigen Email-Adresse registrieren muss, bevor man losschreibt. Oder man schreibt über seinen Facebook-Account. Das ist mittlerweile üblich und tut auch nicht weh. Es hat den Vorteil, dass ich, wenn ich es für nötig halte, vor dem Freigeben noch mal Rück(mail)sprache halten kann.

Ich verspreche, dass ich den Namen und die Mailadresse niemandem rausgebe und die Daten werden auch nicht für irgendwelche anderen Sachen verwendet oder weitergeleitet. Alles klar? Das Ganze ist oben unter „Kommentieren“ nochmal erklärt.

Ich hoffe, dass das niemanden abschreckt und das hier weiter eifrig (und wie bisher allermeistens sachlich) diskutiert wird.

Ich melde mich Anfang nächster Woche wieder. Wie regelmäßig ich es dann schaffe, muss ich schauen.

Viele Grüße aus der EZ-Redaktion und auf eine spannende Handall-Saison

Sigor Paesler


Schwierig, aber machbar

Samstag, 27. April, 19.30 Uhr: TSV Grabenstetten – TSV Zizishausen, TSV Wolfschlugen – TV Reichenbach, HSG Langenau/Elchingen – TSV Deizisau. Drei Spiele, auf die das EZ-Handball-Land und einige Interessierte drumrum schauen. Showdown in der Württembergliga. Der vielleicht zentrale Satz dazu heute in der EZ (auf Seite 23) kommt von Grabenstettens Trainer Emir Semradic: „Und nächste Woche schlagen wir dann zuhause Zizishausen – auch für euch“, sagte er zu den Deizisauern, nachdem er mit seinem Team in der Ertinger-Halle mit 33:43 verloren hatte. Zeitgleich hatte Wolfschlugen das Spitzenspiel in Nürtingen gegen Zizishausen mit 30:29 gewonnen.

Was bedeutet: Tabellenführer Langenau/Elchingen (40:10 Punkte) ist längst nicht mehr einzuholen, Zizishausen (36:14) verteidigt mit einem Sieg in Grabenstetten Relegationsplatz zwei, Wolfschlugen (36:14) braucht bei einem Sieg gegen Reichenbach einen Punktverlust von Zizishausen, Deizisau (35:15) muss hoffen, dass Zizishausen und Wolfschlugen patzen. Und gleichzeitig den Langenauern die Aufstiegsparty vermiesen. Was Hoffnung macht: Beim Meister scheint die Luft ein bisschen raus zu sein, am vorletzten Spieltag gab es eine Niederlage in Unterhausen.

Vor allem die Wolfschlugener haben sich auf beeindruckende Weise erarbeitet, dass sie noch im Rennen sind. Direkt nacheinander die Konkurrenten Deizisau und Zizishausen zu schlagen, ist auch angesichts dessen ein Kracher, dass die Wolfschlugener das unerfahrenste dieser drei Teams sind. Was ich auch sehr wohltuend finde: Zumindest öffentlich hat Trainer Lars Schwend keinerlei dicke Backen gemacht wegen der drei Punkte, die die Zizishausener aus den Abzügen des TV Plochingen „gewonnen“ haben. Zizishausen wäre sonst nicht Zweiter. Gleichzeitig wären die Zizishausener jetzt schon durch, wenn sie gegen Wolfschlugen gewonnen hätten. Spannend, spannend. Wir sind beim Showdown in Wolfschlugen in der Halle und werden dort sicherlich auch mitbekommen, wie es in Langenau und Grabenstetten ausgeht.

Am kommenden Sonntag werden wir auch aus Neuhausen berichten. Puh, da sieht es seit der Niederlage gegen Groß-Umstadt nicht gut aus. Abstiegsplatz. Aber noch haben es die Neuhausener in der eigenen Hand, den Klassenverbleib zu schaffen. Zuhause gegen die Mittelfeldteams Konstanz und Nieder-Roden, am letzten Spieltag (11. Mai, 19 Uhr) könnte es dann auch da zum Showdown kommen: Herrenberg, im Moment ein Punkt besser als Neuhausen, erwartet die Maddogs in der Markweghalle. Schon irre, was für Entscheidungen an den letzten Spieltagen noch alles anstehen. Genau: Und in Neuhausen steht ja auch noch die Entscheidung aus, wer das Team in der kommenden Saison trainieren wird.

Das Schlusswort soll hier Markus Locher bekommen. Über den Klassenverbleib sagt der Co-Trainer des Hoffentlich-Auch-In-Der-Kommenden-Saison-Drittligisten (EZ, Seite 22) – und das passt auch zur Situation der Wolfschlugener und Deizisauer: „Besonders wenn man sich anschaut, wie wir uns gerade präsentieren, bin ich da optimistisch. Es wird schwierig, aber machbar.“


Ziemlich zufrieden

Eigentlich wollte ich heute schon längst was geschrieben haben. Aber wenn die Wasserballer des SSV Esslingen die Trennung von ihrem Trainer bekannt geben, dann muss das in die Zeitung. Erledigt. Vorher hab ich noch einen anderen Text geschrieben, der allerdings erst in der Mittwoch-Ausgabe erscheint. Da der Lokalsport in der EZ heute so voll wie selten war, sind die Landesliga-Handballer des Team Esslingen und der HSG Ostfildern ein bissle kurz gekommen. Wie vielleicht auch sonst manchmal. Aber bei fünf Württembergligisten im EZ-Land ist das ein bisschen ihr Los.

Es war allerdings so, dass sowohl das Team als auch die HSG zumindest an die Württembergliga angeklopft haben. Die Esslinger waren dem Aufstiegsrelegationsplatz zwei noch näher als die Ostfilderner. Und das hat dazu geführt, dass beide Trainer am Ende mit dem Abschneiden in der Punkterunde im Reinen waren, mit leichten Abstrichen. Frank Illi, der die HSG nach zweieinhalb Jahren verlässt und so lange pausiert, wie er es aushält, hat sich vor allem über die Niederlage zum Schluss beim Absteiger in Hohenacker geärgert. Bei Esslingens Thomas Freiwald stand im Mittelpunkt, dass Platz drei in der Endabrechnung zwar ein super Ergebnis für die Mannschaft ist. Aber wenn man einen Punkt hinter dem Relegationsplatz abschließt, dann denkt man schon mal darüber nach, in welchem Spiel die Mannschaft den einen oder anderen Punkt mehr hätte holen können. Das hat Thomas Freiwald gemacht. Insgesamt klang er aber ziemlich zufrieden.

Noch ist die Runde für die beiden nicht vorbei. Am Samstag spielen sie in Uhingen beim Final Four um den Bezirkspokal, sind im Halbfinale favorisiert – und hoffen auf ein Aufeinandertreffen im Endspiel. Voller Respekt sprechen die beiden Trainer voneinander, aber natürlich wollen beide gewinnen.

Das Final Four der Frauen mit dem TV Reichenbach und dem TV Altbach wird übrigens am Sonntag von der SG Hegensberg/Liebersbronn in der Sporthalle an der Römerstraße ausgespielt.

Noch was zur Württembergliga? Es stimmt, dass Zizishausen die besten Karten hat, aber noch ist Wolfschlugen zwei Spieltage vor dem Saisonende nicht raus aus Rennen um Relegationsplatz zwei. Deiziau nach der Niederlage in Wolfschlugen wohl schon. Was für eine Woche (plus ein Tag) für Wolfschlugen: Erst gegen Deizisau, dann in Zizishausen. Das 31:38 aus dem Hinspiel ist bei zwei Punkten Rückstand allerdings eine ziemliche Hypothek. Vor dem Spiel schreibt ein Kollege diese Woche noch was. Mehr dann auch hier nach dem kommenden Wochenende. Und nicht mehr lange, dann können sich die Handballer im EZ-Land etwas ausruhen. Und auch der Blog-Schreiber.


(Gefühltes) Aushängeschild

TV Nellingen II „verballert zu viel“ – „Ein Rückschritt“ – Das Team vergibt die Aufstiegschance – Wolfschlugen vorne und hinten schlecht – Klare Niederlage für Reichenbach – Desolate Deizisauer – „Extrem bitter und unglücklich“.

Das sind einige Überschriften von Handball-Texten in der heutigen EZ. Sachma, geht den Handballern im EZ-Land am Ende die Luft aus? Für einige könnte das eng werden. Das Team Esslingen kann den Aufstieg in die Württembergliga abhaken, was glaube ich nicht sooo schlimm ist. Aber für die Drittligisten Neuhausen und Nellingen II wäre es ziemlich bitter, wenn sie absteigen würden. Noch bitterer als für die Deizisauer, wenn sie den Aufstieg in die BWOL nicht schaffen.

Neuhausen war ja zuletzt das Thema. Wobei ich mich frage: Wie sehr ist Neuhausen ein Thema für die Handballgemeinde im EZ-Land? Nicht, weil Neuhausen-Themen hier am Kreis weniger kommentiert werden als andere, damit kann ich leben. Aber sind die Maddogs auch das gefühlte Aushängeschild? In der Egelseehalle gibt es keine Derbys wie in der Württembergliga und die Mannschaft von Noch-Trainer Florian Beck spielt nicht vorne mit, was ja grundsätzlich die Leute in die Halle treiben würde. Abstiegskampf, mehr Niederlagen als Siege. Aber die dritthöchste Spielklasse Deutschlands mit entsprechend attraktiven Gegnern und entsprechend sportlichem Niveau. In Neuhausen sind sie nicht ganz glücklich mit den Zuschauerzahlen in dieser Saison. Aber ihnen ist genauso klar, warum das so ist wie etwa den Verantwortlichen bei den Zweitliga-Frauen in Nellingen. Auch da kann man sich in dieser Runde auf den Rängen breit machen. Wobei da der Unterschied noch krasser ist: Nach gefühlt ewigem Aufstiegsrennen erleben die Fans der Hornets eine Dümpel-Saison. Und das will nicht jeder sehen.

Wie isses also? Sind hohe Ligen nur interessant, wenn die Teams dort auch oben mitspielen. Sprich, ist die Egelseehalle wieder voller, falls es in der nächsten Saison in der BWOL gegen Pfullingen oder Nußloch geht? Oder sollten wir froh sein, wenn wir bei der Fülle der ambitionierten Mannschaften eine haben, die noch über allem thront und im Abstiegskampf mitbibbern?

Ich würde mir wünschen, dass wir die Maddogs weiter in der 3. Liga sehen. Auch wenn es in der Egelseehalle zurzeit weniger spektakulär zugeht als in den vergangenen Jahren. Und auch im Wissen, dass das bei den jetzigen Strukturen erst mal das höchste der Gefühle ist und auch in der kommenden Saison eher kleine Tabellenbrötchen gebacken werden müssten – da gab es ja auch schon andere Träume. Ich frag mal wieder: was ist eure Meinung?

Und falls die Deizisauer das EZ-Land-Loch in der BWOL doch noch füllen – umso besser.


Handball und Familie

Es hat ein bisschen gedauert. Nicht, dass ich hier was schreibe – ein paar Tage Osterpause. Nein, ich meine, bis der TSV Neuhausen, das männliche Handball-Aushängeschild im EZ-Land, einige Personalien geregelt bekommen hat. Da waren andere schneller. Aber dafür kam jetzt alles auf einmal. Zumindest fast alles. Denn die wichtigste Entscheidung zieht eine andere mit sich, und die steht noch aus. Alle haben Recht gehabt, die davon ausgegangen sind, dass Florian Beck in der kommenden Runde nicht mehr Trainer der Maddogs sein wird.

Die Umstände der Trennung sind allerdings ein bisschen anders als viele (auch ich) dachten. Ich hab gestern sehr lange mit Manager Bernd Locher gesprochen. Und der hat mir glaubhaft erklärt, dass er mit Beck gerne weitergemacht hätte. Er hat auch bestätigt, dass es im Dezember mal Knatsch rund um die Mannschaft gab. „Doch die Unstimmigkeiten haben wir ausgeräumt“, zitiere ich ihn heute in der EZ (Seite 16 als Tauscher auf einer überregionalen Seite). Es war einiges an Unruhe damals. Neuer Manager, kein Hauptsponsor, Abstiegskampf, ungewisse Zukunft.

Später hab ich auch mit Florian Beck gesprochen. Der Mann will einfach mal wieder Zeit für seine Familie haben. Schule, Familie, Halle – jeden Tag. Da reicht es auch nicht, dass sich die Neuhausener auch als Handball-Familie bezeichnen. Gut möglich, dass ihm nicht alle die Begründung mit der Zeit abnehmen. Ich glaube ihm, denn ich kann das sehr gut nachvollziehen. Dass es so lange gedauert hat, lag laut Beck auch daran, dass er sich die Sache nicht leicht gemacht und mit der Vereinsführung nach einer anderen Lösung gesucht hat.

Und er ist in der Trainergilde ja wirklich nicht allein: Steffen Rost, Stefan Haigis, Frank Illi haben ihre Prioritäten irgendwann auch von Handball in Richtung Familie verschoben. Rost und Haigis halten das schon eine ganze Weile aus.

Zurück zur Lage in Neuhausen. Da sieht es jetzt besser aus. Obwohl einige Fragezeichen geblieben sind. Hauptsponsor, Abstiegskampf, Zukunft. Die Trainerfrage ist offen. Und ich will hier jetzt auch nicht rumspekulieren, obwohl mir natürlich ein paar Kandidaten einfallen. Aber fast alle Spieler haben für die kommende Saison zugesagt. Das ist was und es hat mich schon ein bisschen überrascht, denn ich hatte den einen oder anderen Abgangkandidaten im Kopf. So geht von den festen Größen nur Wolfgang Kroll (weiß jemand, wohin?). Und möglicherweise sorgt Daniel Hebischs Knie dafür, dass er aufhören muss. Zugang gibt es bislang allerdings auch erst einen (Henning Richter aus Wolfschlugen). Aber Locher bezieht in seine Rechnung auch den zurzeit verletzten Dominik Eisele und den in Asien weilenden Philipp Schöbinger ein.

Jetzt kann man sagen, das ist ein bisschen wenig dafür, dass die Mannschaft in dieser Saison schon gegen den Abstieg kämpft. Man kann aber auch sagen: Angesichts des fehlenden Hauptsponsors und dessen, dass Drittligahandball generell ein hartes Geschäft ist, kann man froh sein, dass es in Neuhausen – den erfolgreichen Klassenverbleib vorausgesetzt – überhaupt in der dritthöchsten Spielklasse weitergeht. Lieber ein EZ-Land-Team, das in der 3. Liga kämpfen muss als gar kein EZ-Land-Drittliga-Team. Und wer weiß, Florian Beck ist ein Guter – aber vielleicht kitzelt ja auch der neue Trainer noch was raus. Wer auch immer es sein wird.

So, ich mach jetzt ein paar Tage Osterferienurlaub.


drag and drop

Schon wieder ein englischer Titel, ich weiß. Aber ich werd es später erklären. Der Fall Plochingen hat die Gemüter ganz schon erhitzt. Gut für den Blog. Aber wer mich kennt, weiß, dass mir lieber ist, wenn die Dinge laufen. Zum Sensations-Journalisten tauge ich nicht. In diesem Zusammenhang muss ich mal sagen, dass ich es klasse fand, wie sachlich die Diskussion hier abging. Es gab früher mal einen Fall, in dem ich irgendwann einige Kommentare nicht mehr freigeben konnte. Nicht diesmal. Es gab einige sehr kritische Stimmen, aber alles im Rahmen.

Für die morgige EZ-Ausgabe (Seite 20) hab ich ein bisschen zusammengeschrieben, was ihr so über die Angelegenheit denkt. Es war die Idee meines Kollegen Andreas Müller, aber ich hab es gerne gemacht. Online und Print, das findet in heutigen Zeiten immer mehr zusammen. Und das ist auch gut so und mir macht es Spaß. So lange ihr weiterhin schön brav in die Zeitung schaut, passt das.

Mir ist bei der ganzen Angelegenheit aufgefallen, dass die Sache mit dem verpassten Doppelspielantrag für Fabian Wiederstein mittlerweile ums Eck ist, auch wenn vor allem die Entscheidung über das Gnadengesuch noch aussteht. Und ich hoffe weiterhin sehr, dass der Junge mit der Situation zurecht kommt. Ich habe gehört, dass er sich einige Gedanken macht, aber er hat sowas von überhaupt nichts falsch gemacht. Er hat seinen Plochingern geholfen und Handball gespielt. Punkt. Guter Mann.

Jetzt aber: Man sollte sich überlegen, wie solche Situationen in Zukunft verhindert werden könnten. Ganz unabhängig  von der Frage, wie viel Schuld die Plochinger und die Schiedsrichter und den HVW trifft. Meiner Meinung nach ist es ohne Zweifel so, dass mit der entsprechenden technischen Ausrüstung solche Fälle in Zukunft nicht mehr vorkommen müssten. Ich habe gehört, dass es etwa in der Schweiz ein System gibt, bei dem die Vereine vor jedem Spiel via Internet ihren Kader aufstellen müssen. Die Handballer, die nicht spielberechtigt sind – ob wegen Sperren oder andern Dingen – sind nicht aktivierbar und können nicht per drag and drop (!?!) in die Aufstellung gezogen werden. Ganz einfach. Und das muss heute einfach möglich sein.  Bei Comunio und jedem Bundesliga-Manager-Spiel funktioniert es ja auch. Warum also nicht beim HVW? Ich wäre dafür gerne mehr Experte als ich es bin. Aber ich denke, in die Richtung könnte und müsste es gehen.

Das ist von mir im Moment nur so ein Gedanke. Was habt ihr für Ideen? Und vielleicht liest ja jemand vom HVW mit und hat auch Vorstellungen dazu.

Ansonsten bin ich morgen nach vielen VfB-Spielen und Redaktionsdiensten mal wieder in der Halle, in Nellingen gegen Rosengarten. Natürlich kommen da Erinnerungen auf an die Aufstiegsplayoffs vor fast drei Jahren in Rosengarten. Heute ist eine ganz andere Situation. Aber ich freu mich drauf.

 


Schwebendes Verfahren

Guten Morgen, das war ja mal wieder ein interessantes Am-Kreis-Wochenende. Das Thema TV Plochingen bewegt die Gemüter und was ich irre finde: die Gemeinde trifft sich hier. Zum Teil noch bevor ich das Thema aufgegriffen hatte. Der Freitag, das darf ich ruhig verraten, war in gut zwei Jahren der Tag mit den mit weitem Abstand meisten Besuchen auf der Seite. Wow.

Fassen wir mal das für mich durchaus interessante Ergebnis der Diskussion zusammen. Es ist manchmal interessant, in welche Richtung das läuft. Zum einen fand ich erstaunlich, welche große Mehrheit es nicht in Ordnung fände, wenn der TVP in der Württembergliga bleiben darf. Fehler gemacht gleich absteigen. Ich weiß nicht, ob es so einfach ist, aber tatsächlich ist der Fall nicht ganz mit den geschilderten Beispielen aus Schwieberdingen oder Metzingen zu vergleichen. Auch deshalb, weil die Plochinger Fabian Wiederstein tatsächlich noch eingesetzt haben, nachdem der Fehler aufgefallen war. Offensichtlich im Glauben, dass jetzt alles okay war, weil ihn die Schiedsrichter – so hab ich es zumindest verstanden – gegen Wolfschlugen trotzdem haben spielen lassen. So richtig nachvollziehbar ist das aber nicht.

Warten wir’s mal ab. Die Leute beim HVW werden sicher heiß diskutieren. Ich fordere allerdings jetzt schonmal dazu auf, die Plochinger Mannschaft in der kommenden Saison in der Württembergliga mit offenen Armen zu empfangen, falls das Gnadengesuch durchgehen sollte. Denn die Spieler können ja wirklich nichts dafür. So wie auch jetzt Fabian Wiederstein nichts dafür kann. Die Stimme, die sich um ihn Sorgen macht, hat mir gefallen. Ich hab die Plochinger am Freitag auch gefragt, wie sie jetzt mit ihm umgehen. An dieser Stelle: Viel Glück beim Abi! Und deine Handball-Karriere wird sich eh nicht aufhalten lassen.

Andererseits müssen es die Plochinger akzeptieren, falls sich der Verband entscheidet, nicht Gnade vor Recht ergehen zu lassen. Und dann in der Landesliga denn Neustart machen. Man darf bei der Gelegenheit nicht vergessen, dass die Mannschaft durch die Punktabzüge ja nicht von der Tabellenspitze runtergeholt wurde.

Was hier übrigens auch noch nicht erwähnt wurde: Bei Herrenberg II dürfte die Freude im Moment am größten sein, denn die Mannschaft ist der größte Nutznießer der Sache, weil der Punktabzug für Plochingen wahrscheinlich den Klassenverbleib bedeutet.

Was ich auch interessant fand, war, wie die Schiris in Schutz genommen wurden. Klar, sie haben nicht aufgepasst. Aber ich schließe mich der Meinung an: Zwar kann man von ihnen genauso Professionalität im Ehrenamt erwarten wie von den Funktionären beim Erstellen der Passanträge, aber eine Geldstrafe (auch wenn sie offensichtlich nicht „saftig“ wäre) kann nicht sein. Deutlich Worte und eine Ermahnung, aber keine Geldstrafe. Ich weiß, es ist aufwändig, aber vielleicht sollte man beim HVW mal darüber nachdenken, die ganze Doppelspielrechtgeschichte, die insgesamt ja Sinn macht, in ihrer Ausführung zu überdenken. Die Verbandsleute haben hier ja auch mächtig ihr Fett abgekriegt. Ich denke, sie lesen mit.

Klar bleibe ich an dem Thema dran. Aber lasst die Plochinger auch noch Handball spielen, gestern war das ja nicht so erfolgreich.

Zum Thema erfolgreich: Eigentlich wäre das Thema für heute ja ein anderes gewesen: Die Frauen des HC Wernau haben doch tatsächlich vorzeitig den Durchmarsch in die BWOL geschafft. Ich weiß, dass einigen das Konzept der Wernauer nicht so gefällt. Aber das Team hat den Aufstieg durch Spiele jede Woche in der Halle geschafft – Gratulation! Zwar hätte das ohne Brückmann, Haas und Radonic sicher nicht geklappt  – aber ohne die anderen auch nicht. Und Jugendarbeit scheint es in Wernau ja auch zu geben. Also: Viel Glück in der BWOL, ich bin mal gespannt, wie sich das Team dort schlägt.

Und fassen wir zum Schluss nochmal zusammen: Stand jetzt und wenn ich alles zusammen bekomme, haben wir in der kommenden Saison im EZ-Handball-Land: Bei den Frauen 2. Bundesliga, 3. Liga, zwei Mal BWOL, zwei Mal Württembergliga; bei den Männern 3. Liga und vier Mal Württembergliga. Mindestens. Plochingen hab ich jetzt mal außen vor gelassen. Schwebendes Verfahren.