Ich hab in der heutigen EZ-Ausgabe nur noch eine kleinere Meldung untergebracht, weil die Seite eigentlich schon fertig war, als die Nachricht kam. Aber diese Nachricht war mal wieder eine gute von den Nellinger Zweitliga-Frauen: Geschäftsführer Stefan Wiech hat es tatsächlich geschafft, Maren Weigel davon zu überzeugen, eine weitere Saison für die Hornets zu spielen. Wobei er betont, dass es wohl eher Trainer Arne Kühr war, der die richtigen Worte gefunden hat. Leicht war es bestimmt nicht, denn Weigel ist zwar erst 18 Jahre alt, aber ehrgeizig. Und wenn dann ein paar Bundeslisten anrufen, kann man schon mal schwach werden. Aber wie gesagt, sie ist erst 18 und kann noch früh genug höher spielen. Für ihre Entwicklung ist es bestimmt nicht schlecht, noch ein Jahr nicht eine von vielen in einem Bundesligakader zu sein, sondern Top-Scorerin bei einem Zweitligisten. Zumal sie mit weiter guten Leistungen auch für die ambitionierteren Bundesligisten interessant wird, die jetzt schätze ich mal noch nicht bei ihr angeklopft haben.
Allerdings, und mich würde interessieren, wie sie davon überzeugt wurde, muss sich dazu auch das Nellinger Team weiterentwickeln. Denn die laufende Saison ist eine zum Vergessen. Ein Jahr ohne Aufstiegsrennen und mit der Entwicklung der Ideen des neuen Trainers wurde angekündigt, aber dass so wenig geht, war nicht ausgemacht. Und so wirklich ist es angesichts der momentanen Lage schwer vorstellbar, dass das Team in der kommenden Runde wieder ganz oben mitspielen kann – und Maren Weigel vielleicht sogar mit Nellingen in die Bundesliga aufsteigt. Im Moment herrscht in Nellingen eher der Blues.
Aber: Es gibt Dinge, die positiv stimmen. Auch Kreisläuferin Ariane Geissmann hat verlängert. Die Schweizerin macht nicht nur viele Tore, sondern ist auch eine, die für viel Push auf dem Spielfeld sorgt. Dazu sind ja auch so wichtige Spielerinnen wir Daniela Stratmann, Agne Zukauskaite und Louisa Wolf in der kommenden Runde dabei. Und Sandra Faustka. Die Ex-Spielführerin soll nach ihrer Baby-Pause noch in der laufenden Runde wieder einsteigen. Bin mal gespannt. Und ich bleibe dabei: Hätte Sandra Faustka die vergangene Runde bis zum Ende durchgespielt, wären die Hornets jetzt wahrscheinlich in der Bundesliga. Stünden da aber ebenso wahrscheinlich nicht so dolle da – es war wohl besser so…
Einiges muss sich im Kader noch tun, im Rückraum fehlt’s, im Tor. Und links außen. Tina Habiger hört auf und jetzt hat auch Tine Gall angekündigt, nach acht Jahren die Hornets zu verlassen. Damit fehlen nicht nur zwei gute Spielerinnen auf der gleichen Position, sondern auch zwei Persönlichkeiten, die für den Teamspirit wichtig sind. Es wird eine Herausforderung, dafür Ersatz zu schaffen.
Sehr, sehr spannend, was in den kommenden Wochen bei den Nellingerinnen passiert. In den Hallen muss erst mal klargestellt werden, dass es nicht doch noch eng wird in Sachen Ligaverbleib. Nach drei (sieglosen) Auswärtsspielen kommen am Samstag (19.30 Uhr) die Berliner Füchsinnen in die Sporthalle 1. Wiech hat in dem Zusammenhang übrigens darauf hingewiesen, dass wir in der Montag-Ausgabe zwar richtig geschrieben haben, das das Team drei Punkte vor einem Abstiegsplatz steht – aber drei Pluspunkte, wegen den weniger gespielten Spielen sind es auf der Minusseite sieben. Das sieht schon besser aus.
Zurück zum Thema: Im Hintergrund müssen Wiech und Co. ein starkes Team zusammenstellen. Nicht nur ein starkes, sondern auch eines, in dem es stimmt. Aufbruchsstimmung muss her. Aber offenbar hat der Geschäftsführer da das eine oder andere in der Pipeline. Und Trainer Kühr muss zeigen, dass er wirklich ein Guter ist, der die Hornets dahin bringen kann, wo sie hinwollen. Auch für ihn ist am 11. Mai die Übergangssaison und damit auch die Schonfrist vorbei.
Maren Weigel wirft auch in der Saison 2013/2014 Tore für die Hornets.
Nicht nur Tine Galls Flüge aufs Tor werden fehlen.