EZ-Pokal 2021: keine Maultaschen, aber jubelnde Sieger?

So sahen die Sieger des EZ-Pokals 2020 aus. Es gewann mal wieder der TSV Deizisau.

Drei Tage eine volle Halle, guter Handball, viele Gespräche, Maultaschen, jubelnde Sieger – was hatten wir in den vergangenen Jahren für schöne Tage beim EZ-Handballpokal in der Esslinger Neckarsporthalle. Dass es nach 26 Ausgaben eine Veränderung geben wird, war klar: Es war der Umzug in die chic renovierte und größere Sporthalle in Weil geplant. Überhaupt nicht geplant war, dass der EZ-Pokal 2021 nicht am gewohnten Termin um den Dreikönigstag stattfinden kann und bestimmt nicht als große Veranstaltung.

Normalerweise machen wir immer während der zweiten Oktoberwoche die Ausschreibung, kurz darauf veröffentlichen wir zuerst das Teilnehmerfeld und dann den Spielplan. Und dann geht es an die Beilage, die wir seit dem Jubiläumsturnier im Jahr 2000 machen. Zum größten Teil sind es die gleichen Mannschaften, die jedes Jahr mitspielen – und auch bei ihnen ist die Vorfreude immer groß.

Ihr werdet es gemerkt und euch nur zum Teil gewundert haben: Diesmal gab es keine Ausschreibung im Oktober. Aber auch keine Absage. Die wollten wir von der EZ unbedingt vermeiden und waren uns damit mit dem diesmaligen Ausrichter TSV Denkendorf einig. Im Sommer hatten wir schon den EZ-Fußballpokal beim VfB Reichenbach absagen müssen, das war sehr schade. Zumindest wollten wir so lange wie möglich abwarten. Aber es war klar, einen EZ-Handballpokal wie immer wird es während der Coronapandemie nicht geben. Tatsächlich ist der Text in der morgigen Dienstagausgabe der erste in der Zeitung zum EZ-Pokal 2021.  

Dann kam der zweite Lockdown mit dem Amateursportverbot für den November, dann die Verlängerung  – und mittendrin der Gedanke, ob es nicht die Möglichkeit gibt, den EZ-Pokal zumindest im kleineren Rahmen auszurichten. In 26 Jahren ist unser Handballturnier nie ausgefallen.

Die Denkendorfer, und das fand ich echt stark, waren sofort offen dafür. Ich hätte es verstanden, wenn sie zurückgezogen hätten. Aber nein, nach ein paar internen Abstimmung kam die Aussage: Wir sind dabei. Für das Turnier und für die Handballer.

Die Gedanken wurden weiter gesponnen. Wenn es schon keinen EZ-Pokal als Treff der gesamten Handballszene geben kann, dann vielleicht zumindest einer als Vorbereitungsturnier für die Mannschaften. Denn irgendwann soll es mit dem Spielbetrieb ja weitergehen – und davor ist der eine oder andere Test nicht schlecht. Warum dann nicht bei einem EZ-Pokal? Dann eben mit wenigen oder auch ohne Zuschauer (und damit ohne Maultaschen) – aber natürlich der gleichen umfangreichen Print- und Online-Berichterstattung der EZ.

Irgendwann war auch klar, dass aus dem Termin Anfang Januar nichts werden würde. Aber auch mein Vorschlag, das Turnier dann eben eine Woche vor dem Wiederstart – wann auch immer er sein würde – durchzuführen, traf bei meinen EZ-Kollegen und bei den Denkendorfern auf offene Ohren. Mit solche Leut kammer schaffa, würde der Schwabe sagen.

Natürlich gibt es noch eine Menge Fragezeichen. Aber ich bin richtig froh, dass wir uns die Möglichkeit offen lassen, einen EZ-Pokal 2021 zu haben. Ein Grund, dass wir uns dafür engagieren, ist auch, dass ich in vielen Gesprächen mit Handballern erfahren habe, dass sie froh darum und dabei wären, wenn es die Umstände zulassen.

Jetzt hoffen wir, dass sie es tun, die Umstände. Irgendwann. Und dass sie Anfang 2022 wieder so sind, dass wir einen EZ-Pokal in einer vollen Halle in Weil mit gutem Handball, vielen Gesprächen, Maultaschen und jubelnden Siegern haben werden. Auf die, also auf die jubelnden Sieger, hoffe ich aber auch noch 2021.

Zur Überbrückung noch ein paar Eindrücke aus dem Januar 2020. Viel Spaß beim Schwelgen in Erinnerungen – was waren das für schöne drei Tage: