Neuhausen, die Eigentlich-Mannschaft

Timo Flechsenhar und der TSV Neuhausen haben zurzeit Schieflage. Foto: Rudel
Timo Flechsenhar und der TSV Neuhausen haben zurzeit Schieflage. Foto: Rudel

Ein Spiel als Spiegelbild einer ganzen Saison? Der TSV Neuhausen, das Aushängeschild des Männerhandballs im EZ-Land, hat gestern gegen den SV Salamander Kornwestheim gut gespielt. Phasenweise. Aber das reicht nicht für den Klassenverbleib, so deutlich muss man es wohl sagen. Mit sieben Toren geführt und dann mit vier verloren – so wird das nichts.

Eigentlich müssten die MadDogs gut genug für die 3. Liga sein. Eigentlich hätten sie auch gestern gewinnen müssen. Eigentlich können sie fast jeden Gegner in dieser Liga schlagen. Eigentlich können sie mithalten. Aber sie sind immer noch Zweitletzter, der Abstand zum rettenden Ufer wird größer und die Spiele werden weniger. Neuhausen, die Eigentlich-Mannschaft.

Trainer Alexandr Prasolov drückte es gestern nach dem 24:28 (14:10) so aus: „Ich weiß, was die Spieler können. Aber jeder muss für den Sieg mehr geben und bis zum Ende kämpfen.“ Man schaue sich nur mal die zweite Hälfte an, die mit 18:10 an Kornwestheim ging. Prasolov sagte auch: „Wir müssen mehr machen, wenn wir in der 3. Liga bleiben wollen.“

Schade wäre es auf jeden Fall, wenn die Neuhausener absteigen würden. Denn es gibt auch keine Garantie dafür, dass es dann mit dem direkten Wiederaufstieg klappt, wie es der Mannschaft ja schon einige Male gelungen ist. Und es gibt auch attraktivere Attribute als das der Fahrstuhlmannschaft.

Die unsichere Situation erschwert zusätzlich noch die Planungen. Nun ist ja ein Merkmal der MadDogs, dass sie relativ wenig Fluktuation haben, das heißt, dass die Spieler ihrem Verein treu sind. Aber den einen oder anderen Zugang braucht die Mannschaft auch, zumal es ja doch schon Abgänge gibt. Die Jungen, die es ja durchaus gibt, können es nicht alleine richten. Noch wurde zumindest kein Zugang bekannt gegeben. Kann ja noch kommen.

Gut möglich also, dass es in der kommenden Saison wieder zur Mutter aller EZ-Land-Derbys Neuhausen gegen Deizisau kommt. Und auch, dass die Neuhausener dann nach Wolfschlugen reisen. Am Aufstieg der Wolfschlugener in die BWOL gibt es kaum einen Zweifel, obwohl die Mannschaft zum zweiten Mal in Folge nicht gewonnen hat. Der Niederlage im Derby und Spitzenspiel gegen Plochingen folgte gestern ein 23:23 im nächsten Derby gegen die Remis-Meister aus Reichenbach. Und das, obwohl der TVR einige personelle Probleme hatte. So schlimm, dass Trainer Daniel Hebisch auflaufen musste, war es dann aber wohl doch nicht. Schade eigentlich.

Und noch ein Derby gab’s, diesmal mit dem erwarteten Ausgang – auch wenn es zumindest vom Ergebnis her knapp war: In der Frauen-BWOL gewann die HSG Deizisau/Denkendorf gegen den HC Wernau mit 32:31. Wie man hört, wurde das bei der HSGDD ausgiebig und vor allem lang gefeiert.