Markus Fuchs wie so oft auf dem Weg zum Tor. Die restlichen Bilder ohne Worte. Fotos: Rudel
Genau 265 Fotos haben wir von Markus Fuchs im EZ-Archiv. Viele davon in sehr ähnlicher Haltung. Das beweist, wie lange er schon Handball spielt. Am Samstag bestreitet er sein letztes Spiel für den TSV Neuhausen und zu gerne würde er seine aktive Karriere mit einem weiteren Aufstieg beenden. Denn davon hat er schon einige mitgemacht. Abstiege allerdings auch.
Die ganze Geschichte morgen in der EZ auf Seite 17. Als Werbung und als Einstimmung hier ein paar Fotos aus Fuchses langer und erfolgreicher Laufbahn.
Ein ganz starkes Foto von Julia Orban-Smideliusz im Spiel gegen Zwickau, deshalb hab ich es in der EZ aufgemacht. Foto: Rudel
Ich habe am Samstag innerhalb kürzester Zeit zwei Tabellen-Zweite in schwarz-gelben Trikots gesehen, die eine sehr souveräne Leistung gezeigt haben. Zuerst ab 15.30 Uhr vor 60 000 Zuschauern, dann – ich musste mich ganz schön beeilen, um pünktlich zu sein – ab 19 Uhr vor 650 Zuschauern. Die eine Mannschaft hat drei Tore geschossen, die andere 24. Im ersten Fall war es schlecht für die Fans im EZ-Land, im anderen gut.
Klar, zuerst war ich bei der 0:3-Niederlage der VfB-Fußballer gegen Dortmund und dann beim 24:19-Sieg der Nellinger Handballerinnen gegen Zwickau. Ich war zwei Spielzeiten lang nicht mehr in Nellingen und in dieser am Samstag zum zweiten Mal. Ich kann also nicht behaupten, dass ich das Team besonders gut kenne. Zumal, und das ist interessant, seither in Annika Blanke nur noch eine einzige Spielerin da ist, die ich von „früher“ kenne. Mit Ausnahme von Co-Trainer Steffen Wallach, der immer da ist, ist so gut wie alles neu. Allerdings ist auch nicht mehr so viel Ostfildern im Team.
Annika Blanke, die langedienteste Spielerin im Hornets-Kader, war gegen Zwickau bockstark.
Auch spannend: Ich war bei den Aufstiegs-Dramen unter Stefan Haigis in Rosengarten und Celle dabei. Hat nicht geklappt. War echt bitter, vor allem in Celle. Und jetzt schaffen es die Mädels einfach. Auch, weil einige Konkurrenten schwächeln. Aber auch – und wahrscheinlich vor allem -, weil Trainer Pascal Morgant und sein Team gute Arbeit leisten. Drei Jahre unter Morgant hat es gebraucht, dann hat es geklappt. So was nennt man Aufbauarbeit.
Ich hab Pascal Morgant – hoch sympathischer Kerl – nach dem Warum gefragt. Gute Antwort: Klar, andere Teams sind nicht an ihre Leistungsgrenzen gekommen. Aber genau diese Teams haben auch Neckarsulm und Nellingen die Favoritenrolle zugeschoben, obwohl sie vielleicht gar nicht schlechter aufgestellt waren. Morgants einfache Erklärung: Nellingen war einfach am konstantesten. Und hat dem Druck standgehalten.
Noch ein klasse Rudel-Foto: Pascal Morgant in Aktion.
Dennoch: Bundesliga wird jetzt ein großes Abenteuer.
Ob es jetzt wirklich schon klar ist, ist eine interessante Frage. Die mich bei meiner Berichterstattung für die Monatags-EZ durchaus vor ein paar Probleme gestellt hat. Also weil H2Ku keine Lizenz für die Bundesliga beantragt hat und falls die Herrenbergerinnen Zweiter würden dadurch der Dritte (mit Antrag) nachrücken würde, sind die Hornets durch. Aber, das ehrt Morgant und die Spielerinnen, sie wollen ganz sicher sein und als Zweiter sportlich aufsteigen. Also noch ein Sieg, am liebsten am Samstag in Rödertal hinter Dresden.
Ich will ehrlich sein: Ich war ein bisschen froh, dass H2Ku am Tag nach dem Nellinger Spiel gegen Nürtingen wie erwartet gewonnen hat. Denn sonst wäre Nellingen auch rechnerisch und absolut sicher durch gewesen – und ich hätte nochmal richtig ran müssen an die Geschichte, obwohl ich eh schon geschrieben habe wie ein Wilder (beim VfB ist die Situation gerade ja auch nicht so harmlos) und auch sonst an so einem Sonntag gut was zu tun ist in einer Sportredaktion. Ich darf das jetzt sagen, denn die Hornets schaffen es ja so oder so und dass jetzt nächste Woche gefeiert wird, liegt ja eh im Plan der Nellingerinnen. Und wenn es so gekommen wäre, wäre der Sonntag halt noch länger geworden als sonst (und ich wäre jetzt vielleicht noch in der Redaktion und würde nicht am Feierabend Blog schreiben).
A propos feiern: Gratulation an die Landesliga-Männer des HC Wernau zum Klassenverbleib. Dazu hatte das Wochenende noch den schaurig-schönen Saisonabschluss der Wernauer Frauen mit dem Sieg als Zweiter beim Meister Wolfschlugen vor dem Rückzug des Vereins aus der Liga zu bieten.
TSV Neuhausen, hier Philipp Schöbinger, gewinnt das Derby gegen Deizisau und ist wieder im Aufstiegsrennen.
Und die wiedergekehrte Aussicht der Neuhausener BWOL-Handballer auf den Wiederaufstieg in die 3. Liga. Am Samstag kommt es zum großen Showdown beim Tabellenführer Oftersheim/Schwetzingen. Das sind Geschichten, die der Sport schreibt. Darum lieben wir ihn so!
Das neueste Foto von Christine Gall im EZ-Archiv vom Dezember 2015. Fotos: Rudel
Und wieder verlässt eine Spielerin, die das EZ-Land in den vergangenen Jahren geprägt hat, die Handball-Bühne. Entsprechend wird sie morgen mit einer Geschichte und einem schönen Freisteller-Foto gewürdigt. Ich habe mir nicht nehmen lassen, die Story zu schreiben. Ich glaube, dass ich Christine Gall in ihren sechs Jahren beim TV Nellingen von den Mitgliedern der EZ-Sportredaktion wahrscheinlich am häufigsten habe spielen sehen. Ich bin ja inzwischen nur noch sehr selten in Nellingen – am Samstag fahre ich mal wieder hoch in die Sporthalle 1. Aber Tine war auch lange nicht mehr da, ihre Karriere hat sie beim HC Wernau ausklingen lassen, was ja im Moment keine so schöne Geschichte ist.
Das letzte Foto im Nellinger Trikot vom Mai 2013.
Tines Karriere aber ist eine positive Geschichte. Auch wenn nicht alle Geschichten positiv ausgegangen sind. Bei ihren wichtigsten Spielen, oder zumindest drei davon, war ich dabei. Alle auswärts: Der klargemachte Aufstieg in die 2. Bundesliga in Möglingen und die beiden verpassten Bundesliga-Aufstiege in Rosengarten und Celle.
Tine Gall in typischer Flughaltung – November 2010 im Spiel gegen Dortmund.
Ich habe viel erlebt in meinem bisherigen Journalistenleben. Aber ob ihr es glaubt oder nicht: Wenn ich meine vier am meisten in Erinnerung gebliebenen beruflichen Reisen benennen müsste, dann wären das Barcelona, St. Petersburg (jeweils Champions League mit dem VfB), Rosengarten und Celle.
Die Trikots werden schlimmer, Tine auf den Fotos jünger: Oktober 2005.
Ich habe Tine immer gerne spielen sehen. So viel Dynamik erlebt man selten in der Halle. Ich habe auch immer gerne mit ihr geredet. Zuletzt, als ich mich mit ihr für die Geschichte getroffen habe, davor als zuverlässige Berichterstatterin vom HCW und früher nach Spielen der TVN-Frauen. Da kam meistens was G’scheites, was ich für meine Texte verwenden konnte.
Und ich erinnere mich noch gut daran, wie wir gemeinsam mit Sandra Faustka Teile der Aufstiegsseiten vorbereitet haben, die ich dann später einstampfen musste. Schade eigentlich. Bundesliga hätte Tine auch gekonnt.
Und hier noch das älteste Foto von Tine Gall im EZ-Archiv: JSG Ostfildern gegen TSV Haunstetten, Mai 2005. Rechts neben ihr übrigens Alexandra Kubasta, die schon lange in Metzingen spielt.
Wenn ich an Tine Gall denke, fallen mir Worte ein wie: lustig, sympathisch, emotional, schnell, authentisch. Ach, was soll ich hier erzählen: Lest die Geschichte morgen in der EZ. Seite 17.
Und, ich weiß, du liest das hier – deshalb dir, Tine: alles Gute für die Zukunft!
Was ist denn da los? Mir ging es heute wahrscheinlich wie vielen anderen, als sie das Ergebnis vom Spiel des TSV Neuhausen bei der TSG Söflingen gehört haben. 22:24. Da verspielen die Neuhausener vor zwei Wochen den Aufstiegsplatz zwei, holen ihn sich vergangene Woche wieder, weil Pforzheim/Eutingen patzt – und sind ihn jetzt wieder los, weil sich der Konkurrent für den erneuten Ausrutscher bedankt und durch einen Sieg gegen Wolfschlugen wieder vorbei zieht.
Die MadDogs müssen nun hoffen, dass die Geschichte so weitergeht und jetzt wieder Pforzheim/Eutingen mit Nervenflattern dran ist. Pforzheim/Eutingen, das den direkten Vergleich gegen Neuhausen gewonnen hat, muss zum Elften Lauterstein, während Neuhausen den TSV Deizisau zum EZ-Land-Clasico erwartet. Ein höchst unberechenbares Spiel aus MadDogs-Sicht und wenn man hört, wie das in Söflingen so gelaufen ist, scheint die Mannschaft nicht gerade in Aufstiegsform zu sein. „Wir haben mit dieser Leistung in der 3. Liga nichts verloren“, hat unser Telefon-Berichterstatter Hans Herrmann jedenfalls ziemlich frustriert erzählt.
Auf den letzten Spieltag brauchen sich die Neuhausener jedenfalls nicht verlassen: Da treten sie zum Showdown beim Meister Oftersheim/Schwetzingen an. Und selbst wenn da gegen einen von Feiern gezeichneten Gegner etwas zu holen sein sollte – Pforzheim/Eutingen erwartet den Letzten TSV Schmiden und wird wohl das eine oder andere alkoholische Getränkt bereit haten.
Wirklich schade, Co-Trainer Markus Locher klang in der EZ-Geschichte am Samstag so optimistisch. „Wir wissen, wie man aufsteigt“, hat er gesagt. Und dann das.
Knallen bald wieder die Sektkorken? Markus Locher (Mitte) feiert mit Alexandr Prasolov (links) und Markus Fuchs den EZ-Pokal-Sieg 2015. Foto: Rudel
Jetzt hat es also auch – und nicht ganz unerwartet – die Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf erwischt. Das ist wirklich bedauerlich. Da hat sich die Spielgemeinschaft kontinuierlich nach oben gearbeitet und sich durch gute Arbeit in der vierthöchsten Spielklasse etabliert. Und jetzt ist Schluss. Keine Mannschaft, keine BWOL. Ich hab das Thema „Mannschaftssterben im Frauenhandball“ hier und in der Zeitung ja schon ausführlicher behandelt, auch anlässlich des Rückzugs des HC Wernau.
Jetzt ist die Frage, ob die HSG in der kommenden Saison zumindest in der Württembergliga antreten darf, wo ja schonmal das zweite Team der HSG gespielt hat. Das wäre ein Neuanfang von zumindest nicht so weit unten. Der HVW muss darüber befinden, Ausgang offen. Ebenso übrigens wie die Zukunft von Noch-HSG-Trainer Veit Wager. Oder hab ich da was verpasst?
Zu etwas Erfreulicherem: Der TSV Neuhausen hat wieder gute Karten, den Aufzug in die 3. Liga zu nehmen. Der Begriff „Fahrstuhlmannschaft“ ist in diesem Zusammenhang ja eher ein Kompliment. Wir haben morgen eine interessante Geschichte mit dem Mann im Blatt, der den Lift in den vergangenen Jahren ein paar Mal mit der Mannschaft genommen hat: Co-Trainer Markus Locher.
Der frühere Cheftrainer der MadDogs kennt die Handball-Verhältnisse auf den Fildern wie kaum ein anderer. Meiner Kollegin Steffi Gauch-Dörre hat er ein bisschen darüber erzählt. Morgen in der EZ, Seite 20. Wenn ihr das Foto oben seht, seid ihr richtig.
Erst einmal Gratulation an die SG Hegensberg/Liebersbronn zum Aufstieg in die Landesliga. Wie sehr sich viele mitfreuen, sieht man auch daran, wie das Foto, das ich gestern auf Facebook gepostet habe, durch die Decke gegangen ist, wie man so schön sagt. Der Aufstieg ist mit Sicherheit verdient und ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft in der Landesliga eine gute Rolle spielen wird. Willkommen damit auch im Kreis der Teams, über die die EZ in der Samstag- und der Montag-Ausgabe mit eigenen Texten berichtet. Die Aufstiegsgeschichte gibt es morgen in der EZ.
Die HeLi-Frauen werden wohl bald auch feiern dürfen und sich auf die Württembergliga freuen. Da ist ganz schön was los auf dem Berg.
Verkehrte Welt: In Nellingen jubelt der Vorletzte Mainz-Bretzenheim . . .. . . und nicht der Zweite Nellingen.
Was ist sonst noch passiert am Wochenende? Die Nellinger Frauen haben gegen den Vorletzten gepatzt, müssen dadurch aber die Planungen für die Bundesliga nicht einstellen. Und der TSV Neuhausen hat den Ausrutscher von vergangener Woche repariert – auch dank fremder Hilfe – und steht in der BWOL wieder auf einem Aufstiegsplatz. Den MadDogs stehen noch spannende Wochen bevor. Bloß nicht schwächeln, sag ich, wir wollen im EZ-Land wieder eine Mannschaft in der 3. Liga!
Philipp Schöbinger und Neuhausen kämpfen sich zum knappen und wichtigen Sieg gegen Bretten.
Wolfschlugen hat in der BWOL auch gewonnen – Pflichtsieg gegen den Letzten – und sich damit die Möglichkeit erhalten, doch noch den Relegationsrang zu verlassen. Wobei es ja leider immer noch nicht klar ist, ob es vier oder fünf Absteiger gibt. Ich habe jetzt gehört, dass entweder der Viertletzte in die Relegation muss (oder darf) oder – je nach Zahl der Absteiger von oben – der Fünftletzte direkt absteigt. Verstehe einer die Handball-Welt.
Verlängerungen wird es im EZ-Land aber auf jeden Fall geben, Ostfildern und Reichenbach bereiten sich schon intensiv auf die Abstiegsrelegation aus der Württembergliga vor.
Ja und dann war da ja am Freitagabend noch das Derby zwischen Deizisau und Plochingen. Das hatte es auch in sich, wie ihr hier schon lesen konntet.
Und was machen die Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf? Bis zum 15. April müssen sie sich entscheiden, ob sie wieder ein Team für die BWOL melden. Auf einem ordentlichen sechsten Platz stehen sie im Moment. Aber ich fürchte, dass sie Teil der Abmeldungswelle im Frauenhandball werden. Echt schade!
Es gibt bis zur nahenden Sommerpause also noch jede Menge Themen. Wir in der EZ-Sportredaktion sind gerade am Sortieren. Ich weiß gar nicht, wo wir die ganzen Geschichten unterbringen sollen, die wir im Köcher haben.
Morgen also die HeLi-Jubelstory von meinem Kollegen Hannes Kern, ich werde nach meinem Besuch bei Robin Dutt morgen eine Geschichte schreiben, deren Zutaten ich schon im Block habe und die dann vermutlich in dieser Woche noch erscheinen wird. Alles weitere wird noch nicht verraten. Stay tuned.
Eine gut besuchte Deizisauer Hermann-Ertinger-Halle. Fotos: Rudel Was wären wir in der EZ-Sportredaktion ohne unsere Steffi Gauch-Dörre, die uns, wir haben’s gerade ausgerechnet, schon seit fast zehn Jahren unterstützt. Gestern war sie in Deizisau beim BWOL-Derby gegen Plochingen, das der TVP mit 31:29 gewonnen hat und spätestens jetzt wohl nicht mehr vom Abstiegskampf sprechen muss. Steffi erfreut uns hier mal wieder mit einem Gastbeitrag. Voilà:
Auch Plochinger Fans entscheiden das Derby für sich
Derbys leben von Emotionen und Leidenschaft – gerade deshalb hatten sich vor der BWOL-Saison alle auf die Duelle zwischen Neuhausen, Deizisau, Wolfschlugen und Plochingen gefreut. Besonders gut in Erinnerung ist mir das Hinspiel zwischen den Neuhausenern und Wolfschlugenern geblieben. Da war richtig Feuer drin (29:24 für Neuhausen). Und es gab auch schon die ein oder andere Überraschung. Wie man sich das als Zuschauer eben wünscht. Ein paar weitere Eindrücke vom Derby.
Gestern war ich mal wieder in „meiner“ Sporthalle, der Herrmann-Ertinger-Halle in Deizisau, und habe mich auf ein leidenschaftliches Nachbarschaftsduell gegen Plochingen gefreut. Leidenschaft und Wille zeigten aber über weite Strecken nur die Gäste aus Plochingen. Vor allem im ersten Durchgang war ich da schon enttäuscht von den Deizisauern. Nach dem Seitenwechsel kamen sie dann ran – aber die Plochinger wollten den Sieg mehr und das war deutlich zu spüren.
Ein absolut verdienter Sieg! Natürlich war ihr Spielertrainer Daniel Brack wieder der überragende Mann (Ich habe übrigens 14/5 Tore bei ihm gezählt, auf der HVW-Seite steht 13/5). Aber auch Brack kann ein Spiel nicht alleine gewinnen, der TVP hat wie schon in der vergangenen Woche gegen den Spitzenreiter HG Oftersheim/Schwetzingen, auch als Team überzeugt. Bei den Deizisauern waren es häufig Einzelaktionen, die zum Tor führten.
Derbywürdig waren auch die Plochinger Fans, darunter auch einige FVP-Fußballer, die das Team lautstark nach vorne peitschten und regelmäßig mit „Plochinger Jungs, Plochinger Jungs, wir sind alle Plochinger Jungs“ Stimmung machten. Und Torhüter Marco Schwarz wurde immer wieder mit „Blacky, Blacky“- Sprechchören angefeuert und gefeiert.
So eine positive Stimmung habe ich bei den Deizisauer Fans vermisst – gerade in so einem Spiel hätte das der Mannschaft sicher gut getan. Laut wurde es da eigentlich nur bei strittigen Schiedsrichterentscheidungen. In zwei Wochen haben die Deizisauer (Mannschaft und Zuschauer) ja nochmal die Chance in einem Derby zu zeigen, was sie können. Da sind sie in der Neuhausener Egelseehalle zu Gast. Im Hinspiel hat das ja schon bestens geklappt (32:24). Ich bin jedenfalls gespannt und freu mich auf das nächste BWOL-Derby.
Plochingens Alexander Seibold lässt sich auch von zwei Spielern des Tabellenführers nicht aufhalten. Fotos: Rudel
Je näher das Saisonende, desto verrückter die Ergebnisse. Das gilt auch für die laufende Handball-Runde und die Vereine im EZ-Land. Und auch für das vergangene Wochenende.
Fangen wir oben an: Der Aufstieg der Nellingerinnen in die Bundesliga rückt immer näher, was auch daran liegt, dass die Hornets zurzeit zwar nicht gerade glänzen, aber ihre Spiele gewinnen. Im Gegensatz zur Konkurrenz. Das ist noch nicht überraschend.
Julia Orban-Smideliusz wirft vor vollen Rängen in der Nellinger Sporthalle 1 aufs Tor. Das wird sie in der kommenden Saison wohl in der Bundesliga tun. Da kennt sie sich aus Metzinger Zeiten ja aus.
Was in der BWOL passiert ist, war aber schon bemerkenswert. Und für den TSV Neuhausen extrem ärgerlich. Da bekommen die Neuhausener Schützenhilfe vom TV Plochingen, der Tabellenführer Oftersheim/Schwetzingen schlägt – und statt das zu nutzen und durch einen Sieg gegen TB Kenzingen selbst die Spitze zu übernehmen, verlieren sie beim Vorletzten mit 22:24 und rutschen sogar vom zweiten auf den dritten Platz ab.
Zur Erinnerung: Im Gegensatz zu den meisten anderen Ligen steigen in der BWOL die ersten beiden Mannschaften direkt in die 3. Liga auf. Jetzt ist wegen des gewonnenen direkten Vergleichs Pforzheim/Eutingen Zweiter (die Tabelle in der EZ stimmt heute leider nicht, sorry).
Die MadDogs sind erstmal ihre glänzende Ausgangssituation los und haben es plötzlich nicht mehr selbst in der Hand. Hab ich hier nicht kürzlich mal an die Situation vor zwei Jahren erinnert, als der VfL Pfullingen auf der Zielgeraden den Aufstieg verspielt und Neuhausen profitiert hat?
Aber noch ist die Saison nicht rum, und wie es der Spielplan so will, kommt es am letzten Spieltag am 30. April zum Duell zwischen Ofersheim/Schwetzingen und Neuhausen. Showdown.
Unten in der Tabelle muss der TSV Wolfschlugen zittern. Unglaublich: Als Viertletzter – der die Mannschaft von Neu-Trainer Benjamin Brack im Moment ist – kann man direkt absteigen. Wenn die momentane Konstellation mit den potenziellen Absteigern aus der 3. Liga so bleibt, bedeutet es aber den Gang in die Relegation. Das ist eine Chance, wird aber eine ziemliche Rosskur.
In der Württembergliga hält die Relegation vermutlich ein interessantes Duell aus EZ-Land-Sicht bereit. Wobei es hier den Vorletzten in der Nord- und den Drittletzten in der Südstaffel erwischt. Was heißt erwischt: In den meisten anderen Ligen bedeuten diese Plätze den Abstieg, hier die Chance zum Drinbleiben. Die HSG Ostfildern ist sicher dabei, der TV Reichenbach wahrscheinlich. Beide Mannschaften bereiten sich jedenfalls schon auf die Relegation vor – und hätten sich mit Sicherheit einen anderen Gegner gewünscht.
In der Württembergliga der Frauen steht der HC Wernau auf dem Relegationsplatz – dem Aufstiegs-Relegationsplatz allerdings. Die Wernauerinnen haben das Spitzenspiel gegen die HSG Leinfelden-Echterdingen knapp mit 31:30 gewonnen und damit den Verfolger auf Distanz gehalten.
Aus Sicht von LE hat das Ganze freilich ein G’schmäckle, weil Wernau ja bekanntlich sein Team zurückzieht. Konkret heißt das, dass – sollte es so bleiben – der Platz in der Relegation frei bleibt und nicht der Dritte nachrückt. Das ist schade für Leinfelden-Echterdingen. Aber soll man den Wernauer Spielerinnen, die nichts für den Rückzug können, verbieten, bis zum Saisonende alles zu geben, um sich ordentlich zu verabschieden und auch für andere Vereine zu empfehlen?
Und sonst? Bei der SG Hegensberg/Liebersbronn werden dieser Tage größere Mengen Kaltgetränke gebunkert. Sowohl die Bezirksliga-Männer als auch die Landesliga-Frauen sind auf dem Sprung nach oben.
Die nächsten Wochen werden noch einiges an Spannung bieten. Freuen wir uns drauf.
Ich habe jeden Tag in der Redaktion mit Bildern zu tun. Manche bleiben einem aber auch nach vielen Jahren noch in Erinnerung. Dieses hier ist eines davon. Es zeigt Sandra Faustka im Mai 2011 in Celle. Die Handball-Frauen des TV Nellingen haben gerade auf schier unglaubliche Weise den Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Ich habe noch nie an einem Tag so viele Frauen weinen sehen.
Anschließend hatte ich die Aufgabe, die vorbereitete Aufstiegsseite zu entsorgen und den EZ-Lesern zu berichten, was passiert ist
Im Jahr davor im Duell mit Rosengarten war es ähnlich eng, wenn auch nicht ganz so dramatisch (falls man das Wort im Zusammenhang mit Sport verwenden will). Auch da hat es ganz knapp nicht zum Satz in die höchste deutsche Spielklasse gereicht.
Warum ich das erzähle? Die Hornets setzen wieder zum Sprung in die Bundesliga an. Das kommt etwas überraschend, aber jetzt wollen sie es wissen. Der Verein jedenfalls hat jetzt grünes Licht gegeben. Mit dem Hinweis auf den Text meines Kollegen Andreas Müller dazu morgen auf Seite 20 der EZ möchte ich euch ins Wochenende entlassen.
Pure Freude: Die Wolfschlugener Frauen nach dem Erfolg bei der HSG Leinfelden/Echterdingen und dem damit klargemachten Meisterstück. Fotos: Rudel
Das war ein Handball-Wochenende, das es in sich hatte. Man spürt: Das Saisonende ist nicht mehr fern. Es wird gezittert, gehofft, gekämpft – und auch schon gefeiert. Deshalb erst einmal Gratulation an die Wolfschlugener Frauen zum souveränen Aufstieg in die BWOL. Im dritten Versuch hat es geklappt. Wenn man sich auf Facebook so umschaut, dann freuen sich viele mit den Wolfschlugenerinnen mit. Wir feiern das Team in der Mittwoch-Ausgabe der EZ noch ein bisschen. The whole story von meinem Kollegen Andreas Müller.
Der scheidende Meistertrainer Rouven Korreik im Moment des Triumphes.
Da ist was gewachsen. Ich glaubte, die Zukunft der Wolfschlugenerinnen sieht auch in Liga vier nicht schlecht aus.
Und weil’s so schön war, nochmal ein Bild von den glücklichen Wolfschlugener Frauen.
Den Frauenhandball im EZ-Land wirbelt es in der kommenden Saison ja ganz schön durcheinander. Während der HC Wernau freiwillig in die Bezirksliga runtergeht, obwohl das Team gerade auf Platz zwei der Württembergliga geklettert ist, und die Zukunft anderer Teams auch unsicher ist, sind die Landesliga-Frauen der SG Hegensberg/Liebersbronn auf dem besten Weg, uns die nächste Aufstiegsgeschichte zu liefern. Auf in die Württembergliga.
(Überraschend) gut sieht es auch bei den Zweitliga-Frauen des TV Nellingen (die am Wochenende nicht gespielt haben) und bei den BWOL-Männern des TSV Neuhausen aus. Die Maddogs haben gegen den TV Plochingen erfolgreich Revanche für die Hinspielniederlage genommen und Platz zwei gesichert. Der, das kann man nicht oft genug erklären, bedeutet am Ende direkt den Sprung in die 3. Liga. Ohne Relegation und so.
Aber der Vorsprung beträgt nur zwei Punkte. Und die Neuhausener dürften sich an das Aufstiegsrennen vor zwei Jahren erinnern, als sie hinten dran waren und am Ende vom Endspurt-Schwächeln des VfL Pfullingen profitiert haben. Also: durchhalten!
Richtig unübersichtlich ist die Regelung in den Tabellenkellern. Man muss sich das mal vorstellen: Der TSV Wolfschlugen, der gerade einen wichtigen Sieg gegen den TV Willstätt eingefahren hat, ist in der BWOL 13. Drei Mannschaften stehen schlechter da. Am Ende kann es sein, dass sogar der Fünftletzte in die Abstiegsrelegation muss. Ganz schön hart. Auch Wolfschlugens Mitaufsteiger Plochingen ist da noch nicht so weit weg.
Benjamin Brack hat bei den Wolfschlugener Männern schon das Kommando übernommen und hofft auf den Klassenverbleib.
Auf der Bank der Wolfschlugener sitzt längst und nicht ganz unerwartet Benjamin Brack, der ja ursprünglich erst in der kommenden Runde übernehmen sollte. Der Blick auf den Kader im Spiel gegen Willstätt ist auch interessant: Neben dem Dauer-Rückkehrer-Aushelfer Michael Kutschbach stand da auch Christoph Massong. Interimstrainer ist er ja jetzt nicht mehr, dann kann er wieder mitspielen.
In der BWOL weiß man also noch nicht, ob es drei oder vier Direktabsteiger gibt. Eins drunter in der Württembergliga ist klar, dass in der Nordstaffel der Vorletzte und im Süden der Drittletzte in die Abstiegsrelegation muss. Bleibt es so, wie es jetzt gerade ist, würde es tatsächlich zum EZ-Land-Duell HSG Ostfildern gegen TV Reichenbach kommen. Verhindern können das realistisch betrachtet nur noch die Reichenbacher, Ostfildern hat vier Spieltage vor dem Saisonende acht Punkte Rückstand auf den gesicherten TV Flein.
Reichenbach und Ostfildern haben am Wochenende keine Punkte verloren. Aber das Wie zeigt, dass die Lage doch ein bisschen unterschiedlich ist. Die Reichenbacher haben nach der Trennung von Trainer Daniel Hebisch in Spiel eins unter Werner Fischer mit viel Pech beim Vierten TV Weilstetten 33:34 gespielt. Ostfildern trat zum Aufeinandertreffen Vorletzter gegen Drittletzter an. HSG gegen Flein. Ein Strohhalm-Duell. Mit deutlichem Ergebnis: 21:29 aus Ostfilderner Sicht. Das hat schon Aussagekraft.
Es geht noch ein paar Wochen weiter mit zittern, hoffen, kämpfen. Und feiern.