Was für ein Handball-Wochenende

Denise Namat und der TV Nellingen haben den ersten Bundesliga-Heimspieg überhaupt eingefahren. Fotos: Rudel

Was für ein heißes Wochenende im EZ-Handballland. Themen für gleich mehrere Blogbeiträge. Wo soll ich anfangen? Es gab vor allem viele gute Ereignisse. Überraschend gute Ereignisse. Aber auch ein trauriges Thema. Dazu am Anfang.

Der HC Wernau ist dabei, sich aus der Handballszene zu verabschieden. So deutlich muss man das sagen. Ein Handballclub, der in Zukunft bei den Männern nur noch in der Kreisliga B und bei den Frauen in der Bezirksliga zu finden ist. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Ein Jahr nach dem Rückzug der Frauen aus der Württembergliga werden sich auch die Männer aus der Landesliga verabschieden. Das hätten sie eh, weil sie Letzter sind. Aber auch für die Bezirksliga bekommen sie keine Mannschaft zusammen.

Was waren das für ambitionierte Vorhaben beim HCW. Die Frauen wollten – mehrmals – ganz nach oben. Und auch die Männer sind noch mit Frank Ziehfreund und Michael Abele als Trainer durchgestartet. Nichts mehr da.

Es sollte der große Wurf werden, mit großen Spieler(inne)n. Aber, das darf man nicht vergessen, nicht nur. Es wurde in die Jugendarbeit investiert und da auch richtig was auf die Beine gestellt. Und heute sagt der erste Vorsitzende Markus Mangold: „Aus dem eigenen Verein kommt nichts nach.“ Was ist da schiefgegangen?

Die jetzigen Verantwortlichen können einem leidtun. Die Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht. Ich weiß, dass sich Markus Mangold und seine Mitstreiter bemüht haben. Aber es hat nicht gereicht.

Ich wünsche dem HCW von Herzen, dass er wieder auf die Beine kommt! Lasst euch Zeit. Die Handball-Tradition in Wernau ist zu groß, um das alles den Bach runtergehen zu lassen. Es muss ja nicht der Spitzensport sein, den manche im Sinn hatten. Aber mit langsamer, seriöser Aufbauarbeit muss es doch wieder aufwärts gehen. Alles Gute dafür!

Was meint ihr, liebe geneigte Blogleser, dazu? Ich weiß, dass der Ruf des HCW in den vergangenen Jahren auch in der Szene gelitten hat. Aber gehört der Club nicht dazu?

Nellingens Roxana-Alina Ioneac setzt sich druch.

So, jetzt aber zu den positiven Dingen. Und die sind extrem. Ich habe heute jedenfalls mit sehr positiv gestimmten Kolleginnen und Kollegen geredet, die in Nellingen und Neuhausen in der Halle waren. „Das war richtig gut“, war ein Standartsatz.

Neuhausens Trainer Ralf Bader kann stolz sein…

Die Nellinger Bundesligafrauen haben gegen Dortmund gewonnen und damit weiter Hoffnung im Kampf um den Klassenverbleib gesammelt. Schwer wird es immer noch, aber es zeigt zumindest, dass sich das Team weiterentwickelt und sich nicht geschlagen gibt. Respekt, Pascal Morgant und die Spielerinnen!

… auch auf Julian Reinhardt.

Und Neuhausen schlägt mal eben den souveränen Tabellenführer Kornwestheim. Nicht nur, dass die Kornwestheimer ihre Meisterfeier verschieben mussten – sehr schön im EZ-Text beschrieben. Viel mehr noch, die MadDogs sind damit dem Aufstieg in die 3. Liga einen riesen Schritt näher. Wie gut wäre das für Neuhausen und das ganze EZ-Land!

Sieg für Nils KüŸhl und die HeLi-Männer…

Zum Schluss mein persönliches Handball-Wochenende – von dem ihr auch noch was mitbekommen werdet. Ich war nicht bei Wernau (das Spiel wurde ohnehin kampflos abgegeben). Ich war auch nicht in Nellingen oder Neuhausen. Diese Spiele haben Kollegen von mir hochkompetent abgedeckt. Ich habe gemacht, was ich schon lange vorhatte: Ich habe mir mal die Frauen und Männer auf dem Berg angesehen, bei der SG Hegensberg/Liebersbronn. Für die morgige EZ-Ausgabe habe ich auch ein paar Zeilen geschrieben. Vor allem aber habe ich meinen Block (mit ck, nicht mit g…) voll für eine Geschichte über den Aufschwung des Handballs auf dem Berg. Die wird im Laufe der Woche in der EZ erscheinen. Und ich muss sagen, dass mir dieser Termin ganz besonders Spaß gemacht hat. Für sowas liebe ich diesen Job.

…und auch für die HeLi-Frauen.