Am Ende eines spannenden Handball-Wochenendes mit Derbysiegen des TV Plochingen (in Deizisau), der SG Hegensberg/Liebersbronn (in Ostfildern) und des TSV Köngen (in Denkendorf) sowie einer heftigen Niederlage der Nellinger Bundesliga-Frauen gegen den Tabellenführer verabschiede ich mich für ein paar Tage in den Urlaub. Am kommenden Sonntag bin ich wieder für die EZ im Einsatz und melde mich danach auch hier wieder.
Vorher aber noch der Hinweis, dass es zum Text meiner Kollegin Karla Schairer vom 21:36 der Nellingerinnen gegen Bietigheim auch das Video zum Spiel gibt. Schaut rein!
Und schonmal vormerken: Für die kommende Samstag-Ausgabe planen die Kollegen eine Geschichte über die spannende Situation in der Bezirksliga mit fünf unterschiedlich erfolgreichen Teams aus dem EZ-Land. Autorin ist Steffi Gauch-Dörre.
Ich habe mal wieder einen Gastbeitrag für euch. Bevor ich dazu komme, der Hinweis, dass wir unser Videoteam am morgigen Samstag zum Frauen-Bundesliga-Derby zwischen dem TV Nellingen und der SG BBM Bietigheim schicken (19 Uhr Spielbeginn). Das Video ist dann im Laufe des Sonntags unter www.esslinger-zeitung.de/Video zu sehen. Angekündigt wird es natürlich auch auf den Facebook-Seiten der Eßlinger Zeitung und vom Blog.
Das Video vom BWOL-Derby TSV Neuhausen gegen TSV Deizisau vergangene Woche lief sehr gut – also schaut auch bei Nellingen gegen Bietigheim rein.
Beim Frauen-Derby wird nicht nur unser Filmteam sein, sondern auch meine liebe Kollegin Karla Schairer. Und auch Daniela Hansen. Die ist Torwarttrainerin der Hornets und bevor sie das war, ist sie ganz schön rumgekommen in der Handball-Welt. Also ist sie die perfekte Gesprächspartnerin, um mit ihr die Lage bei den Nellingerinnen nach dem Null-Punkte-Saisonstart zu analysieren. Die Geschichte gibt es in der morgigen Samstag-Ausgabe der EZ.
Und weil Dani Hansen noch viel mehr erzählt hat, als in die gut 120 Druckzeilen passt, hier exklusiv für die Am-Kreis-Leser von Karla die Geschichte hinter der Geschichte. Viel Spaß beim Lesen:
Daniela und der Anruf von Pascal
Von Karla Schairer
Daniela Hansen lässt sich auf die Bank in der Umkleidekabine fallen. Es ist fast 20 Uhr und sie seit früh morgens auf den Beinen. Aber der Tag ist noch nicht rum. Dienstage und Donnerstage sind immer volle Tage für Hansen, auf deren Trainingsanzug „Dani“ steht. Denn nach ihrer Arbeit bei der Sparkasse Böblingen und ihrer Krankengymnastik trainiert sie beim TV Nellingen noch die Torhüterinnen des Bundesliga-Teams. „Es müsste öfter sein als zwei Mal die Woche, aber das schaffe ich nicht“, sagt die 44-Jährige, die seit Ende der vergangenen Saison zum Trainerteam von Pascal Morgant gehört. Hansen soll helfen, die TVN-Frauen in der Bundesliga zu etablieren. Keine leichte Aufgabe, denn die erfahrene Torhüterin weiß, wovon sie spricht. Sie ist viel rumgekommen.
In ihrer Jugendzeit stand Hansen vor der Entscheidung: Tor oder Feld. „Es war die richtige Entscheidung, im Feld wäre ich nicht so weit gekommen“, sagt sie rückblickend. „Torhüterinnen gibt es nicht so viele. Gute erst recht nicht.“ Und sie war eine Gute. Mit 18 kam sie aus dem Allgäu zum VfL Sindelfingen, der damals in der Bundesliga spielte, dann folgten ein Jahr in Würzburg und – nachdem das Team aufgelöst wurde – ein Intermezzo in Fellbach in der Regionalliga. Und dann die Metzinger Zeit: Von 1996 bis 2004 stand sie im Tor der TuS Metzingen. Hansen spricht heute noch von ihrem „Heimatverein“.
Doch Handball zeichnet den Körper. Irgendwann wollten Hansens Knie nicht mehr, es gab eine Operation an der Halswirbelsäule („Teils Handball, teils Bürojob“, nennt sie die Gründe), weshalb sie immer noch regelmäßig zur Krankengymnastik muss. Also wechselte Hansen die Seiten, trainierte Schorndorferinnen, Waiblingerinnen und Sindelfingerinnen, schließlich wieder Metzingerinnen. Aber der Nacken zwang Hansen wieder zu einer sportlichen Pause – bis „der Anruf von Pascal“ kam. „Ich kannte ihn als Spieler in Göppingen“, sagt Hansen. „Er war schon immer ein kleiner Paradiesvogel von seinen Frisuren her, aber abgesehen vom Äußerlichen war er normal und immer ein sehr Netter – was man nicht von allen männlichen Handballkollegen behaupten kann.“
„Das Erste waren Schnelligkeit und Beweglichkeit“, die Hansen ihren Schützlingen Anne Bocka und Evelien Grob beibrachte. Grob ersetzte nach dem Aufstieg Stefanie Brandl. „Die Bewegungen müssen automatisch ablaufen.“ Das fehle Bocka noch. Gut sind beide im Eins-gegen-eins bei freien Würfen und Tempogegenstößen. Schwächen sieht sie bei beiden jeweils im unteren Torbereich und vor allem bei dem, was Hansen „das sehende Auge“ nennt: der Blick für die Abwehr und das Zusammenspiel, was passieren könnte.
Eine halbe bis dreiviertel Stunde hat Hansen pro Training Zeit, sich um die Torhüterinnen zu kümmern. „Pascal lässt mir freie Hand, aber wir stimmen uns immer ab.“ Donnerstags nimmt sie Bocka und Grob nicht ganz so hart ran, macht nicht so viel für die Beine.
„Torhüterinnen können super viel ausmachen“, sagt Hansen. „Es ist eine der wichtigsten Positionen im Handball, die letzte Station vor dem Tor“, sagt sie. „Die Torhüterin kann dem Team viel Mut und Kraft geben. Wenn die Feldspielerinnen wissen, dass hinter ihnen eine Mauer seht, gibt das Zuversicht.“ Dahin müssen die beiden Torhüterinnen Grob und Bocka noch kommen. „Sie müssen so gut werden, dass die anderen Angst vor ihnen haben.“
Hansen hat noch eine letzte Bitte, bevor sie zum Training geht: „Kommt in die Halle, feuert uns an. Auch wenn es ein schlechter Start war und wir nicht schön spielen, wir brauchen unsere Fans. Wir kommen nur alle zusammen da raus.“ In diesem Sinne: bis Samstagabend.
„Rot, des isch Rot“, rufen ein paar aufgebrachte Zuschauer. Der Schiedsrichter gibt zwei Minuten. Und der Trainer der betroffenen Mannschaft hebt fragend die Hände: „Wofür das denn?“
Nicht nur diese Szene zeigt: Es war ein wahrlich packendes BWOL-Derby, das die 800 Zuschauer – darunter viele ehemalige Spieler – am Samstagabend in der Neuhausener Egelseehalle gesehen haben. Was soll ich noch über das 32:32 schreiben? In der heutigen EZ auf Seite 23 ist ja schon ein langer Text von mir. Als ich die Bildauswahl von unserem Herbert Rudel gesehen habe, habe ich die Seite nochmal umgeplant. Ich fand das Foto mit Manuel Schwarz, Timo Flechsenhar und Simon Kosak zeigt ganz schön den Charakter eines Derbys. Allerdings hatte ich dadurch etwas mehr Platz mit Text zu füllen. Glaubt mir, es war kein Problem. Solche Spiele schreiben sich leicht. Es gab so viele Aspekte, ich hatte so viele Eindrücke.
Beeindruckt haben mich vor allem die jungen Deizisauer, die den Neuhausenern das Leben schwer und sich den Punkt redlich verdient haben. Am Ende war es sogar so, und da waren sich die Beteiligten beider Mannschaften einig, dass die Deizisauer einen Sieg etwas mehr verdient gehabt hätten als die favorisierten Neuhausener. Das Unentschieden war aber okay.
Die Maddogs werden ihren Weg trotzdem gehen. Wenn der Ärger bei Trainer Ralf Bader verraucht ist, wird er an die Analyse gehen und die Mannschaft wird es – vor allem in der Abwehr – besser machen. Allerdings müssen sie aufpassen, dass sie den Kontakt zur Tabellenspitze nicht abreißen lassen. Bislang sind es nur zwei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Salamander Kornwestheim.
Zwei ihrer vier Minuspunkte haben die Neuhausener in den Derbys liegen lassen. Es war für sie das zweite 32:32, denn so ging auch das Spiel beim TV Plochingen aus. Nach Plochingen gegen Neuhausen und Neuhausen gegen Deizisau folgt jetzt am Freitag Deizisau gegen Plochingen. Der TVP hat da auch die Gelegenheit, sich von der 28:33-Niederlage in Söflingen zu berappeln.
Am gleichen Abend kommt es zwei Klassen tiefer zum Derby zwischen Ostfildern und Hegensberg/Liebersbronn. Auch ein sehr spannendes Spiel.
Schön fand ich übrigens, dass so viele Leute schon das EZ-Video vom Spiel zwischen Neuhausen und Deizisau angeschaut haben. Das bestärkt uns in der Entscheidung, unser Film-Team nicht mehr immer zum Fußball-Spiel-der-Woche zu schicken, sondern je nach Ereignis zu entscheiden. Und auch die ersten kurzen Zeilen kurz nach dem Spielende auf www.esslinger-zeitung.de wurden eifrig gelesen. Da lohnt sich die Mühe – auch wenn ich in diesem Zusammenhang mal wieder gemerkt habe, dass ich nicht der geborene Fotograf bin…
Was mir noch aufgefallen ist in der Egelseehalle: Die am Anfang beschriebene Szene ist typisch Derby. Nett fand ich aber auch, was in der Halbzeit zu beobachten war: Neuhausens Torhüter Hans Herrmann bestritt da ganz lässig das Kinderprogram und ließ den Nachwuchs auf sein Tor werfen. Sehr sympathisch.
Wir haben eine kleine Neuerung im Hause Eßlinger Zeitung: Nachdem wir in den vergangenen Jahren zu jedem „Spiel der Woche“ der unteren Fußball-Klassen ein Video gemacht und ins Netz gestellt haben, weiten wir das nun auf Handball aus.
Das heißt nicht, dass wir jede Woche beim Handball sind. Wir entscheiden uns von Fall zu Fall, von welchem Termin wir Bewegtbilder machen lassen. Unsere Kollegen von „ES-TV“ waren ja schön öfter bei den Hornets in Nellingen und werden da auch nochmal hingehen. Die anderen Videos, also bisher die Fußball-Videos, werden von unserem Partner „Die Ligen“ erstellt.
An diesem Wochenende gehen die filmenden Kollegen also erstmals für die EZ nicht auf den Rasen, sondern in die Halle. Hätte ich hier zu einer Abstimmung gebeten, wäre ziemlich sicher das gleiche Ergebnis herausgekommen, wie wir ohnehin entschieden haben:
Die Videos werden auf dem EZ-Videokanal veröffentlicht und in den Spielbericht auf www.esslinger-zeitung.de eingebettet. Sicherlich werde ich sie auch hier am Kreis verlinken. Angekündigt werden sie natürlich auch auf Facebook.
Also, wenn Ihr in Zukunft diesen Hinweis am Ende eines Artikels seht, wisst ihr, dass es dazu ein Video gibt.
Achtet darauf. Und klickt kräftig rein. Wir hoffen natürlich, dass das gut angenommen wird und die Anlaufphase nicht allzu lange dauert.
Ich bin mal gespannt. Ganz herkömmlich für den Print werde ich über das Spiel berichten – wobei ja auch das immer online nachzulesen ist. Zudem plane ich, kurz nach dem Spielende ein paar Zeilen vorab auf www.esslinger-zeitung.de zu schreiben.
Um die Vorfreude noch ein bisschen zu vergrößern, hier zur Einstimmung ein paar weitere Bilder von früheren Derbys zwischen Neuhausen und Deizisau:
Die Kunst der Planung liegt darin, langfristig die Termine im Griff zu haben, um dann kurzfristig jederzeit reagieren zu können. Das gilt auch für eine Zeitungsredaktion. Für das Sportressort wahrscheinlich noch mehr als für andere. So weiß man morgens zwar grob, was zu tun ist. Ob man etwa Blattmacher, also Planer, ist. Oder ob eine Pressekonferenz oder ein anderer Termin ansteht. Oft kommt es dann aber ganz anders. Muss bloß wieder ein Verein einen Trainer entlassen. Gerade lief übrigens die Eilmeldung ein, dass der VfL Wolfsburg Dieter Hecking gefeuert hat…
Warum ich das erzähle? Eigentlich war der Plan für das vergangene Wochenende, dass unsere Sonntagshandballterminfachfrau Steffi Gauch-Dörre zum BWOL-Derby zwischen Plochingen und Neuhausen geht. Dann aber wurde das Spiel von Sonntag, 17 Uhr, auf Freitag, 20.30 Uhr, vorverlegt. Und da haben wir aus produktionstechnischen Gründen keine Chance, das groß in die Samstagausgabe zu bringen. Kleiner aber natürlich schon. 32:32 ging es aus.
So bot es sich an, dass Steffi nach Wolfschlugen geht. Die Wolfschlugener spielen zwar nicht mehr in der höchsten Männer-Klasse des EZ-Landes. Aber gerade da ist es ja interessant, zu schauen, wie sich die Mannschaft nach dem einjährigen Gastspiel in der BWOL in der Württembergliga schlägt.
Bislang schlagen sich die Wolfschlugener dort nicht so gut. Aber es geht aufwärts. Der knappe 27:26-Sieg gegen den TSV 1848 Bad Saulgau war jedenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Zum einen scheint sich die Mannschaft so langsam zu stabilisieren – Trainer Benjamin Brack war mit der Abwehr schon recht zufrieden. Zum anderen kann gerade ein knapper Sieg Kräfte freisetzen.
Ich würde den Wolfschlugenern wünschen, dass sie jetzt die Tabelle von Platz sechs (mit 6:6) Punkten aufrollen und vorne mitspielen. Denn: Dass es in der vergangenen Saison mit dem Klassenverbleib nicht geklappt hat, ist echt dumm gelaufen. Nach den vielen Jahren des kontinuierlichen Aufbaus gehört Wolfschlugen in die BWOL, finde ich.
Aber gerade, wenn man solide schafft, sind Rückschläge drin. So lange es Rückschläge bleiben und die Mannschaft in keine Abwärtsspirale gerät. Deshalb glaube ich, dass es bei den Wolfschlugenern wieder aufwärts geht.
Für die Wolfschlugener Frauen gilt das nach ihrem Aufstieg in die BWOL ohnehin. Es läuft nicht alles rund, aber 8:2 Punkte sind mehr als ordentlich.
A propos BWOL: Am Samstag steht das das nächste Derby an. Das nächste Derby? Das Derby. Neuhausen gegen Deizisau. Jetzt stehen zwar nicht mehr die drei EZ-Land-Teams Neuhausen, Plochingen und Deizisau auf den Plätzen eins, zwei und drei der Tabelle. Zwei, fünf und sechs heißt es, Deizisau hat ja gerade gegen Herrenberg verloren.
Aber für das Derby heißt das gar nichts. Neuhausen gegen Deizisau ist, ich wiederhole mich, das Handballspiel im EZ-Land. Die Egelseehalle wird voll sein. Und ich mittendrin. Ich freu mich schon drauf. Samstag, 19.30 Uhr. Vorher geht’s für mich noch zum Wasserball, Bundesliga: SSV Esslingen gegen Waspo Hannover. Das wird ein interessanter Sport-Samstag.
Einen ähnlichen heißen Derby-Charakter wie Neuhausen gegen Deizisau hat bei den Frauen Nellingen gegen Metzingen. Das Spiel, das früher in der 2. Bundesliga schon die Massen in den Bann gezogen hat, gibt es nach dem Aufstieg der Hornets in die Bundesliga erst im Dezember. Ich hoffe, dass die Nellingerinnen bis dahin ein paar Punkte gesammelt haben. Denn der Saisonstart war ja doch ernüchternd. Vor allem der vergangene Samstag. Nach drei Spielen gegen besonders stark engeschätzte Gegner ging es gegen Celle. Nein, ich erzähle jetzt nicht nochmal, wie ich vor einigen Jahren das Nellinger Playoff-Drama in Celle miterlebt habe.
Celle ist eben eines der Teams, gegen die man zuhause punkten sollte, wenn man den Klassenverbleib schaffen will. Und das war ja auch der Plan. Nun aber musste mein Kollege Andreas Müller Sätze schreiben wie: „In dieser Besetzung ist die Mannschaft nicht konkurrenzfähig.“ Oder: „40 Minuten spielte sie wie ein Absteiger.“
Auch hier gilt: Es kann nur aufwärtsgehen. Zunächst mit der Personalsituation. Und dann hoffentlich auch in der Tabelle.
Es gibt tatsächlich Leute, die nicht regelmäßig hier in den Blog reinschauen. Das erkennt man auch daran, dass ich immer noch Hinweise auf das Harz-Video des TV Plochingen II bekomme. Dabei habe ich hier schon am vergangenen Donnerstag kurz nach der Veröffentlichung drauf hingewiesen.
Das ist eine Wahnsinns-Sache, was da passiert. Das Video ist noch nicht mal eine Woche auf Youtube online, und schon 300 000 Menschen haben es angeschaut. Ich habe gestern mit Felix Bosch telefoniert, der die Idee dazu hatte und die Umsetzung angestoßen hat. Der Kerl war ganz überwältigt – natürlich war ich längst nicht der Erste, der ihn darauf angesprochen hat und auch nicht der erste Journalist.
Nächsten Mittwoch haben die Plochinger sogar einen Fernseh-Auftritt bei Sport1 im Rahmenprogramm der Übertragung des Spiels TVB Stuttgart gegen die Rhein-Neckar Löwen. Ob sie da auch singen und tanzen werden, werden wir sehen. Ich werde auf jeden Fall mal reinschalten.
Sowas wie dieses Video kann man nicht planen, das muss einfach passieren. Und wenn es passiert, ist es eine schöne Sache. Die ganze Geschichte der Entstehung und der Hintergründe ist morgen in der EZ auf Seite 17 nachzulesen – online schon heute auf www.esslinger-zeitung.de.
Ich hab mich natürlich darüber gefreut, dass so viele an mich gedacht und mir einen Link zu dem Video geschickt haben. Natürlich hab ich es auch gleich im Blog und auf der Facebook-Seite des Blogs verlinkt.
Obwohl es ja eigentlich immer noch die Facebook-Seite des EZ-Pokals ist. Das ist sie aber eben ein paar Tage im Jahr während des EZ-Pokals in der Neckarsporthalle. Ansonsten ist es die Am-Kreis-Facebook-Seite.
Also, wenn ihr irgendwas Witziges aus der Handball-Welt mitbekommt – her damit!
A propos regelmäßig reinschauen: Ihr werdet gemerkt haben, dass ich hier in den vergangenen ein bis zwei Wochen nicht so regelmäßig geschrieben habe. Es ist halt immer noch so, dass ich das neben meinem Job in der EZ-Sportredaktion mache.
Und wie ihr wahrscheinlich auch wisst, habe ich in diesem Rahmen ja auch ein bisschen was mit dem VfB-Stuttgart zu tun. Dass der Club mich in den vergangenen Wochen ganz schön geschlaucht und zeitlich gebunden hat, kann man auch beim regelmäßigen Blick in die EZ sehen. Ich weiß auch: Es gibt eine gewisse Schnittmenge zwischen Handball- und VfB-Fans.
Ich bemühe mich aber, etwas zu schreiben, immer wenn mir etwas auffällt. Und jetzt tippe ich das Interview ab, das ich gerade mit dem neuen VfB-Trainer Hannes Wolf geführt habe. Das gibt’s dann in der Donnerstag-Ausgabe.
„Ich sitze beim Weißbier, aber Sie stören nicht.“ Das ist doch ein netter Beginn eines Telefongesprächs. Noch netter wurde es, als ich den Grund für die gemütliche Runde erfahren habe: Robert Seifried feiert heute seinen 62. Geburtstag.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Der Grund meines Anrufes war aber nicht, dass ich gratulieren wollte – beim Wählen wusste ich von dem Geburtstag noch nichts. Ich hab‘s natürlich trotzdem und gerne getan. Ich wollt mich kurz bedanken für viele Jahre einer guten Zusammenarbeit. Seifried hat nach acht Jahren den Posten des Handball-Abteilungsleiters beim TSV Deizisau an die nicht einmal halb so alte Vanessa Bachmann abgegeben. Bevor er 2008 den Job übernahm, war er schon sieben Jahre lang Jugendleiter beim TSV.
Ein angenehmer Mensch und ein engagierter Mensch. Daran wird sich auch jetzt nichts ändern. „Ich bleibe dem Verein ja erhalten“, sagt der Jubilar. Und das hat auch ein bisschen was mit Weißbier zu tun (sagt man bei uns nicht Weizen?). „Ich übernehme mit meiner Frau Gabi bei den Heimspielen den Foyer-Dienst“, erzählt er. Und wenn sonst was zu tun ist: Robert Seifreid wird bestimmt nicht Nein sagen. Er ist ein echter Vereinsmensch.
Meine Kollegin Steffi Gauch-Dörre wird das Ehepaar im Foyer der Ertinger-Halle am Sonntag vor und nach dem Spiel gegen Lauterstein übrigens sehen. Ihr Text ist dann – wegen des Feiertags – in der Dienstagausgabe der EZ zu lesen.
Als Robert Seifried die Abteilungsleitung übernommen hat, spielte die erste Männermannschaft der Deizisauer in der Regionalliga, damals die dritthöchste Spielklasse. Nach dem Niedergang bis in die Württembergliga feierte das Team vor dreieinhalb Jahren unter Trainer Mike Wolz den Aufstieg in die BWOL. Für Seifried der schönste Erfolg seiner Abteilungsleiterzeit.
Zwar ist die BWOL „nur“ die vierthöchste Liga, aber man wird Robert Seifreid nicht widersprechen, wenn er findet, dass das Niveau mit dem der Regionalliga vor einigen Jahren vergleichbar ist. Die (auch schon nicht mehr ganz so) neue 3. Liga trägt den Namen zurecht, dort geht es deutlich professioneller – und teurer – zu als damals in der Regionalliga.
Der schmerzlichste Punkt seiner Zeit an der Abteilungsspitze war nicht schwer zu erraten: Die Abmeldung der Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf aus der BWOL. „Das war ein Schlag in den Bauch.“
Was auch für den Leiter einer Abteilung spricht: Er hat nicht nur die Top-Teams im Blick. Und deshalb nennt Seifried in seiner persönlichen Bilanz auch die Jugendteams – und da nicht nur die sportlichen Erfolge, sondern auch legendäre Ausflüge nach Spanien. Die Teilnehmer werden sich erinnern.
Vielleicht wurde und wird in den Erinnerungen über diese Erlebnisse ja auch noch beim Woiza geschwelgt. Schönes Feiern noch, Robert Seifried. Und man sieht sich in der Halle!
Es gibt in Deutschland wahrscheinlich keine Regionalzeitung, die dem Jugendhandball so viel Platz einräumt wie die EZ. Aber so eine Ausgabe wie die morgige gibt es auch bei uns selten: Fast eine komplette Seite (17) Jugendhandball. Nur ein paar Zeilen Badminton-Verbandsliga sind noch drauf. Eine knappe Spalte Tabellen und fünf Spalten seitenhoch Texte von elf Spielen.
Es spielt halt gerade alles im Jugendhandball – fast alles. Das weibliche A-Jugend-Bundesliga-Team des TV Nellingen hatte kein Spiel, da stehen durch den Vorrundenmodus ja erstmal nicht so viele Spieltag an.
Aber die Bundesliga-Jungs der HSG Ostfildern waren im Einsatz: Zweiter Spieltag, erster Sieg. Stark. Starke Abwehr vor allem. Und da man damit ja bekanntlich nicht nur einzelne Spiele gewinnt, sondern über eine gesamte Saison erfolgreich sein kann, könnte das was werden für die HSG.
Es ist interessant: In den vergangenen Jahren waren immer wieder männliche A-Jugend-Teams aus dem EZ-Land in der Bundesliga dabei. Aber immer von verschiedenen Vereinen: Wolfschlugen, Neuhausen, jetzt Ostfildern? Woran liegt das? Auf jeden Fall ist es Ausdruck dessen, dass nicht nur bei einem Verein in der Region hervorragende Jugendarbeit geleistet wird.
Das Ganz trägt ja auch immer mehr Früchte: Sowohl im männlichen als auch im weiblichen Bereich ist Württemberg immer stärker im nationalen (und internationalen) Spitzenhandball vertreten: Göppingen, Balingen, Bittenfeld, zwischenzeitlich Neuhausen/Erms da, Metzingen, Göppingen, Bietigheim und neuerdings Nellingen dort. Es tut sich was. Und wird die Nachwuchsarbeit weiter verstärken. Die Perspektive für die Talente ist da, auch in der Nähe auf Spitzenniveau zu spielen.
Die Basis ist aber (etwas) weiter unten zu finden. Und das wird eben Mittwoch für Mittwoch in der EZ abgebildet: Von der BW-Oberliga bis zur Verbandklasse und noch weiter runter sind die Sprungbretter zu finden – von denen es aber nicht immer in die Bundesliga gehen muss. Die vielen, vielen Viert-, Fünft- und Sechstligisten freuen sich auch über Nachwuchs.
Die Nellinger Bundesliga-Mädels haben wie erwähnt am Wochenende nicht gespielt, und die Ostfilderner Jungs haben ihren ersten Sieg in der Fremde eingefahren. Deshalb haben wir unseren Fotografen Robin Rudel am Wochenende zwar nach Nellingen geschickt, aber zur B-Jugend-Begegnung des TVN in der BW-Oberliga gegen Bietigheim. Für den Hornets-Nachwuchs war dabei allerdings nichts zu holen – 28:36.
Das Foto von Marie Fröschle, das morgen vierspaltig die Seite 17 ziert, ist stark – allerdings haben wir zugegebenermaßen das auf der Seite, was wir Journalisten eine Tex-Bild-Schere nenne: Das Foto von Nellingen, in die Überschrift aber musste der erste Sieg der HSG-Jungs. Dazu noch Marie Fröschle im Angriff unter Überschrift: „Die Abwehr macht den Unterschied.“ Stört’s jemanden? Es würde einem Volontärs-Ausbilder vielleicht auffallen, wir haben es aber bewusst so gemacht.
Am kommenden Wochenende fällt die Entscheidung übrigens nicht schwer, wohin wir unsere Rudels zum Fotografieren schicken: Bundesliga-Handball satt in Nellingen. Die HSG und der TVN haben sich zusammen getan – am Samstag um 15 Uhr spielt die Nellinger A-Jugend gegen MTV Stadeln, anschließend um 17 Uhr die Ostfilderner A-Jugend gegen den SV Zweibrücken und um 19.30 Uhr gibt es das Frauen-Derby im DHB-Pokal zwischen den Hornets und Frisch Auf Göppingen.
Interessante Tage liegen hinter mir. Nicht, weil der VfB einen neuen Trainer hat – das ist ja schon fast Normalzustand. Ich hatte am Mittwoch und Donnerstag das Vergnügen, bei einem Seminar mit dem Titel „Regionale und lokale Sportberichterstattung“ zu referieren, und habe dabei unter anderem den Blog „Am Kreis“ vorgestellt. Von Sportjournalisten geschriebene Blogs gibt es erstaunlich wenige, habe ich bei der Vorbereitung auf das Seminar festgestellt. Vor allem im lokalen Bereich.
Meine lieben Ex-Kollegen beim Schwäbischen Tagblatt machen einen Video-Blog zum lokalen Fußball mit dem schönen Namen „Schwitzkasten“. Den hab ich den Teilnehmern gezeigt. Und natürlich „Matz ab“, den HSV-Blog des Hamburger Abendblatts, der meistgelesene Sportblog in Deutschland. Das ist eine ganz andere Dimension: Marcus Scholz, der den Blog vor einiger Zeit von Dieter Matz übernommen hat, macht in seinem beruflichen Leben nichts anderes. Spannend, das mal anzuschauen.
Die zumeist jungen Kollegen, die bei dem Seminar waren, arbeiten aber alle bei ähnlich strukturierten Zeitungen, wie es die EZ ist. Von daher: Wer weiß, vielleicht gibt es ja mal einen Handball-Blog in Soltau, in Plauen oder in Balingen…
Auch einen Podcast habe ich vorgestellt, und den kann ich euch wirklich ans Herz legen: Sascha Staat befasst sich regelmäßig mit dem Geschehen in der Handball-Bundesliga. Hoch kompetent und meistens mit interessanten Gästen. Den Namen des Podcasts finde ich übrigens auch interessant ?: „Kreis ab“. Hört mal rein.
Durch das Seminar bin ich auch mal wieder in die EWS-Arena gekommen, denn der ganze Tross ist am Mittwochabend nach Göppingen gefahren und hat sich das Derby zwischen Frisch Auf und HBW Balingen-Weilsteten angeschaut. Danke auch an Marco Ojemann für das Foto!
Wir haben kein gutes Spiel gesehen, aber die Stimmung in der Halle war klasse. Und Stehplatz schräg hinterm Tor hatte ich auch schon lange nicht mehr. Unter den Zuschauern war übrigens auch der Fußball(!)-Bezirksvorsitzende Karl Stradinger. „Ich komme seit 30 Jahren“, sagte er – wie immer schick im weißen Hemd statt im grün-weißen Frisch-Auf-Trikot, wie die meisten seiner Nebensitzer. Ich stand hinter ihm und kann bestätigen: Er ist nicht bei jedem Handspiel aufgesprungen ?.
Die Göppinger waren nach dem 29:26 einfach nur froh über die Punkte und die Balinger haben nicht erst in dieser Begegnung gemerkt, dass sie es in dieser Saison sehr schwer haben werden.
Besonders glücklich war natürlich Göppingens Kapitän Manuel Späth. Ihr habt es alle mitbekommen: Vergangene Woche gegen Kiel hat er sein erstes Spiel für Frisch Auf seit über zehn Jahren verpasst, weil er Vater wurde. Was für eine schöne Geschichte. Gestern hat er bei Facebook ein Video von seinem ersten Tor als Papa gepostet. Wahrlich ein besonderer Treffer.
Manu war so nett, nach dem Spiel nicht gleich zu Frau und Kind abzudüsen, sondern sich noch ein paar Minuten Zeit für uns zu nehmen.
Es war ein nettes Bild, wie er dastand mit einem kleinen, bunten Päckchen in der großen Hand. Ein „Strampler?“ – „Ich glaube, ich passe da nicht rein.“
Die Seminar-Teilnehmer jedenfalls hatten ein schönes Thema für ihren Übungstext, den sie am nächsten Tag schreiben durften. Und ich hatte wieder was für den Blog.