So, dann wollnwermal. Während ich mich im Urlaub erholt habe, haben die Handballer(innen) im Training geschwitzt oder schon ihre ersten Spiele absolviert. In den nächsten Tagen werde ich mich dranmachen und meine Saison-Prognose für die Teams im EZ-Land ausarbeiten – und ich bin natürlich gespannt, was ihr meint.
Was ist passiert in den vergangenen Wochen? Thema Nummer eins war sicherlich unser Männer-Team Nummer eins. Und das nicht, weil der TSV Neuhausen mit zwei Niederlagen in die Drittliga-Saison gestartet ist. Es fehlt am Geld. Fehlt es auch an Perspektive? Das wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Auf alle Fälle hat sich die Hoffnung der TSV-Macher offensichtlich nicht erfüllt, dass sie auch ohne den immer noch händeringend gesuchten Hauptsponsor finanziell über die Runde kommen. Und man kann nicht drumherum reden: Bei allem guten Teamgeist, der bei den Maddogs zweifellos herrscht, und bei allem Zusammenrücken in schwierigen Zeiten, je länger die Situation unklar ist, desto größer wird die Gefahr, dass sie sich auch auf den sportlichen Bereich auswirkt. Die Handballer auf den Fildern spielen sicher nicht wegen dem Geld Handball auf den Fildern, aber wenn weniger auf dem Konto ankommt, ist das nicht hilfreich. Und noch weniger hilfreich ist es, wenn man als Sportler nicht weiß, wie es weitergeht.
Und das ist der Punkt. Ich hab eben mit Spieler-Routinier-Pressewart Daniel Hebisch gesprochen. Und der hat ganz deutlich gesagt, dass die Spieler bereit sind, in dieser Runde auf Geld zu verzichten – was schwer genug ist –, dass sie aber eine klare Perspektive für die Zukunft brauchen. Denn sonst könnte der Laden spätestens in der kommenden Runde zusammenbrechen (das hat Hebisch so nicht gesagt). Doch positive Signale scheinen da zu sein.
Was mich an der Sache am meisten gewundert hat – auch, bis Daniel Hebisch es mir aus seiner Sicht erklärt hat: Der Mangel an professionellen Strukturen in Neuhausen hat nichts mit einem Mangel an handelnden Personen zu tun. Im Gegenteil, man verliert leicht den Überblick, wer denn nun gerade beim TSV welche Funktion inne und was zu sagen hat. Eigentlich dachte ich immer, es spricht für die Neuhausener, wie viele Leute sich da engagieren. Aber vielleicht ist das ja auch genau das Problem. Auf alle Fälle haben sie offensichtlich erkannt, dass sie in der 3. Liga an ihre strukturellen Grenzen gestoßen sind und suchen jetzt jemanden, der sich professionell (und mit der entsprechenden Zeit) mit dem Thema Sponsorensuche befasst. So wie etwa Stefan Wiech bei den Zweitliga-Frauen des TV Nellingen oder Ferenc Rott bei den Bundesliga-Tussies in Metzingen. Während die beiden das Ehren- zum Hauptamt gemacht haben, suchen die TSV-Macher wohl eher jemanden von außen. Die Stellenausschreibung ist jedenfalls schon formuliert.
Man muss das ganz nüchtern sehen: Die Neuhausener bezeichnen sich selbst als Handball-Familie. Das sollen sie auch bleiben, aber in der 3. Liga braucht es eben entsprechende Strukturen. Wer hat eine Meinung dazu oder weiß was? Her damit.
So, jetzt freuen wir uns aber erst einmal auf Handball. Die Männer spielen zum Teil schon, die Frauen inklusive Nellingen steigen am Wochenende in die Liga ein. In der Sporthalle 1 kommt es gleich zu einem Spiel, zu dem Kaiser Franz sagen würde: „We call it a Klassiker.“ Nellingen gegen Bensheim/Auerbach. Auch wenn die Fußball-Lichtgestallt beide Teams kaum kennen wird, treffen da gleich zwei aufeinander, die vorne mitspielen wollen. Über so was schreib ich ehrlich gesagt lieber als über Geld. Aber in Neuhausen würden sie sich ja auch lieber mit anderen Dingen beschäftigen.