Heute ist meine Geschichte über die Wolfschlugener Meistermannschaft in der EZ (Seite 17). Hat Spaß gemacht, mit den Beteiligen zu reden. Ich glaube, die Wolfschlugener sind auf einem guten Weg.
Online ist das ja hinter der Bezahlschranke – aber ihr habt die EZ ja bestimmt alle zu Hause 🙂 .
Auf unserer ersten Lokalseite 7 sind die Wolfschlugener heute auch vertreten, denn ich konnte mir eine Glosse nicht verkneifen. Seit einiger Zeit haben wir ja jeden Tag ein „Aufgespiesst“ auf dieser Seite (außer, es gibt einen Kommentar). Nachdem ich da schon über Mutscheln, Musikhören oder zugfahrende Hunde geschrieben habe – warum nicht auch mal ein Sport-Thema?
Falls es jemand verpasst hat, das Textle hier nochmal in voller Länge. Übrigens, ist das Trikot mittlerweile eigentlich aufgetaucht?
AUFGESPIESST
Von
Sigor
Paesler
Nummer 10
Wenn Fußball-Profis nach dem Spiel vom Feld traben, haben sie häufig – und meistens verkehrt rum – ein Leibchen an, das sie nicht selbst, sondern ein geschätzter Gegenspieler verschwitzt hat. Der Trikottausch hat eine lange Tradition. Die eigene Arbeitskleidung trägt mittlerweile ein Spieler des anderen Vereins auf dem Weg zur Dusche – oder hält manchmal auch ein glücklicher Fan auf dem Heimweg in der S-Bahn fest umschlungen.
Im Amateursport ist das etwas anders. Da wird das Trikot eines Spielers, sagen wir mal eines Handballers in der Württembergliga, weit weniger geschätzt. Aber es gibt Ausnahmen. Zum Beispiel dann, wenn eine Mannschaft die Meisterschaft errungen hat. Nur, dass so ein Verein, sagen wir mal der TSV Wolfschlugen, in so einem Fall nicht einfach neue Hemdchen aus dem Schrank holen kann.
Und so kam es nach der feucht-fröhlichen Aufstiegsfeier der Wolfschlugener Handballer am vergangenen Samstag zu folgendem Facebook-Eintrag: „Wir alle wissen, dass Meister-Trikots begehrt sind, aber falls jemand das rote Kempa-Trikot mit der Nr. 10 von Robin Habermeier gesehen hat oder in aller Feierlaune versehentlich das Trikot mitgenommen hat, dann gebt uns bitte Bescheid. Immerhin benötigt er es noch für zwei weitere Spiele.“
Nicht, dass der gute Robin Habermeier am Ende noch in den beiden (für den Aufstieg bedeutungslosen) Spielen um die württembergische Meisterschaft mit dem Leibchen irgendeines Fußball-Profis auflaufen muss, das noch jemand zu Hause im Schrank – oder an der Wand – hängen hat. Seit Jahren ungewaschen, versteht sich.
Für die meisten Handballer im EZ-Land steht noch ein Saisonspiel an, für wenige sind es noch ein paar mehr. Wichtige Entscheidungen sind aber am abgelaufenen Wochenende schon gefallen. Allen voran die Meisterschaft des TSV Wolfschlugen in der Württembergliga – von der wohl auch die Konkurrenten sagen, dass sie sehr verdient ist. Ich habe heute schon ein bisschen telefoniert und werde für die Mittwochausgabe der EZ eine größere Jubelgeschichte machen, daher weiß ich, dass auch Glückwünsche vom Zweiten TV Plochingen kamen.
Weniger schöne Gewissheit gab es für Drittligist TSV Neuhausen und Landesligist Team Esslingen – beide Mannschaften müssen runter. Pikant in Sachen Team ist, dass Schon-Trainer Vasile Oprea auch mit seinem Noch-Club TSV Owen (in die Bezirksklasse) abgestiegen ist.
Wir haben die Entscheidungen heute vermeldet – dazu steht ja auch noch fest, dass Württembergligist HSG Ostfildern sicher in der Abstiegsrelegation antritt – und werden im Laufe der Woche die Hintergründe journalistisch aufarbeiten. Neben der Mittwoch- darf ich euch dazu vor allem die Samstag-Ausgabe ans Herz legen.
So, zu mehr komme ich heute nicht. Falls ihr aus Wolfschlugen seid: Erholt euch vom Feiern!
Morgen kann sich Frank Ziehfreund vielleicht revanchieren. Denn Lars Schwend, Trainerkollege vom TSV Wolfschlugen, war einer der Ersten, die Ziehfreund zur vorzeitigen Meisterschaft mit der SG Leonberg/Eltingen gratuliert hat. Der frühere Coach des Team Esslingen und des HC Wernau wird mit der SG in der kommenden Saison in der Württembergliga antreten. Allerdings vermutlich nicht in „unserer“ Süd-, sondern in der Nordstaffel.
Eines ist klar: Sollten Schwends Wolfschlugener morgen in Blaustein den Aufstieg in die BWOL klar machen, wird Ziehfreund einer der ersten Gratulanten sein. Ansonsten ist der Esslinger Ziehfreund in der Handball-Region nicht mehr so sehr präsent. Mit seinen Leonbergern ist er mehr in der Region Heilbronn unterwegs. Und er hat handballerisch bei der SG sein Glück gefunden. Nicht nur wegen des Aufstiegs. „Ich fühle mich sehr wohl. Das Gute ist, dass die sportliche Leitung zu 100 Prozent hinter mir steht. Es sind viele vernünftige Leute da. Da kann man ruhig und konzentriert arbeiten“, erklärt er.
Ziehfreund heuerte in Leonberg von knapp drei Jahren an, als die SG gerade aus der Württembergliga abgestiegen war. In der ersten Saison scheiterte die Mannschaft in der Relegation, in der zweiten wurde sie Dritter, jetzt hat es geklappt. Durch den 39:22-Sieg gegen die Neckarsulmer SU II hat die Mannschaft den Aufstieg schon am drittletzten Spieltag perfekt gemacht. Dass Haupt-Konkurrent TSV Alfdorf patzte, machte keinen Unterschied mehr.
Es ist nicht Ziehfreunds erster Aufstieg. Mit dem Team hat er es zwei Mal, mit dem HCW ein Mal geschafft. „Jeder Aufstieg hat seine Bedeutung gehabt. Dass Besondere an diesem ist, dass ich die heimischen Gefilde verlassen und woanders etwas bewegt habe“, sagt er.
Ganz ohne Unterstützung aus dem EZ-Land ist er in Leonberg allerdings nicht. Die Spieler Dominik Merkle (Wolfschlugen und Esslingen) und Denny Spiller (Plochingen) haben den Wechsel die paar Kilometer auf der A8 nach Westen mitgemacht. Für die kommende Saison hat Ziehfreund bereits seinen früheren Wernauer Spieler Ladislav Goga verpflichtet, der zurzeit in Waiblingen spielt, wo bis vor kurzem ja Ziehfreunds früherer Wernauer Trainerkollege Michael Abele tätig war.
Als Plus der Leonberger Handballer bezeichnet Ziehfreund das, was oft das Plus ist, wenn eine Mannschaft den Aufstieg schafft: „Wir sind während der Runde zu einer richtig guten Mannschaft geworden, haben einfach eine gute Mischung, spielen eine gute Abwehr und haben erfolgreich einige Spieler aus der A-Jugend integriert.“ Und der Trainer war wahrscheinlich auch nicht der schlechteste. Entsprechend „optimistisch gehen wir die Württembergliga an“, sagt er.
Frank Ziehfreund hat bei der SG richtig Spaß, das merkt man. In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte die ganze Mannschaft Spaß. Wurde gefeiert? „Kennsch ja die Handballer“, sagt Ziehfreund nur und lacht. Die große, organisierte Sause folgt dann noch nach dem letzten Spiel am 25. April gegen die Alfdorfer, die dann nur brav gratulieren dürfen.
Es mag den einen oder anderen eingefleischten Handballer vielleicht ärgern, dass ich hier meine Beschäftigung mit den Fußballern des VfB Stuttgart manchmal nicht ganz verschweigen kann. Aber – abgesehen davon, dass es gestern gegen Bremen echt ein mitreißendes Spiel war – habe ich hab diesmal eine echte Verbindung. Auf dem Weg in den Presseraum kam mir gestern vor dem VfB-Spiel gegen Bremen nämlich breit grinsend und äußert gut gekleidet unser Frisch-Auf-Kreisläufer (und EZ-Handball-WM-Kolumnist) Manuel Späth entgegen.
Manu konnte gestern beweisen, dass er auch etwas von Fußball versteht, denn er war beim Bezahlsender Sky als Experte im Einsatz. Was er gesagt hat, hab ich leider nicht mitbekommen, weil ich ja auch im Stadion war und nicht ferngesehen habe. Aber ich habe ihn von der Pressetribüne aus bei seiner Kurzzeit-Nebentätigkeit beobachtet. Er hat das Ergebnis fast richtig getippt, wie er auf seiner Facebook-Seite stolz verkündet.
So, jetzt aber zum Handball im EZ-Land. Und da waren die entscheidenden Nachrichten vom Wochenende, dass der TSV Wolfschlugen noch nicht Meister der Württembergliga ist und dass Daniel Bracks Abschiedstour seiner aktiven Handballer-Karriere um ein Spiel verkürzt wird. Der Noch-Spielertrainer und baldige Nur-Trainer des TV Plochingen sah beim 27:27 in Heiningen nämlich Rot und wird im letzten Normalrundenspiel in zwei Wochen gegen Gerhausen fehlen.
Danach treten die Plochinger entweder noch in der Aufstiegsrelegation an – oder im nur noch Ehre bringenden württembergischen Finale gegen den Nord-Meister. Wobei das mit der Relegation wahrscheinlicher ist und auch ein riesen Erfolg für den TVP wäre.
Es ist echt ein irres Saisonfinale. Der Dritte Unterensingen (mit dem Brack-Bruder Benjamin als scheidendem Trainer auf der Bank) hat nur noch eine theoretische Chance, den TVP abzufangen. Noch zwei Spieltage sind zu absolvieren, wobei die Wolfschlugener und Plochinger nur noch ein Spiel haben. Am kommenden Samstag tritt Wolfschlugen beim Achten Blaustein an. Ein Unentschieden reicht, dann ist die Mannschaft von Trainer Lars Schwend Meister und Plochingen bleibt Platz zwei.
Und wenn man liest, was meine Kollegin Steffi Gauch-Dörre vom Wolfschlugener 28:12 gegen Ostfildern berichtet (heutige EZ, Seite 21), dann erkennt man, dass der Tabellenführer seine Schwächephase sowas von beendet hat. Spielen den Wolfschlugenern ihre Nerven einen Streich und sie verlieren in Blaustein, dann müssen sie am 25. April zitternd zuschauen, was Plochingen gegen Gerhausen macht. Nichts für schwache Nerven.
Wir sehen, die Saison geht dem Ende und Höhepunkt entgegen. Macht euch schonmal darauf gefasst, dass ich hier dann bald auch wieder den Trainer der Saison im EZ-Land wählen lasse. Ich hab schon ein paar Kandidaten-Namen im Kopf.
Unsere Handball-Reporterin Steffi Gauch-Dörre hat gerade straffe Tage. Heute die Vorschauen, morgen nach Wolfschlugen und am Sonntag nach Deizisau. Spannend wird es vor allem in Wolfschlugen, wo die Jungs von Trainer Lars Schwend ja eigentlich Meisterschaft und Aufstieg hätten klarmachen sollen – wenn sie in den vergangenen Wochen nicht a bissle geschwächelt hätten.
Es kann trotzdem klappen am Wochenende, aber nur wenn der TV Plochingen am Sonntag „mitspielt“ und in Heiningen patzt. So oder so läuft aber alles darauf hinaus, dass auf den ersten beiden Plätzen der Württembergliga EZ-Land-Teams abschließen werden.
Aber bevor ich weiterschreibe, stelle ich hier doch einfach mal vorab und exklusiv für die treuen Am-Kreis-Leser den entsprechenden Auszug aus der morgigen EZ (Seite 20) zur Verfügung. Achtung: Wo „heute“ draufsteht, ist „morgen“ drin, denn wir formulieren ja immer für die Ausgabe am nächsten Tag nach dem Zeitungsjournalistenmotto „heute ist morgen schon gestern“.
Also:
Spitzenreiter TSV Wolfschlugen macht es spannend und muss nun auf einen Ausrutscher des Zweiten TV Plochingen hoffen, um bereits heute (20 Uhr) gegen die HSG Ostfildern die Meisterschaft perfekt machen zu können. Sowohl Plochingen als auch Wolfschlugen haben noch zwei Spiele und jeweils ein Wochenende spielfrei. Die Wolfschlugener haben einen Zähler Vorsprung. „Nach wie vor haben wir es selbst in der Hand“, betont Wolfschlugens Abteilungsleiter Wolfgang Stoll. Die HSG kann beim Tabellenführer befreit aufspielen. Das Team hat den vorletzten Platz, der zur Relegation berechtigt, sicher und es besteht zudem auch noch die Chance auf den ersten Nichtabstiegsplatz zwölf, sofern die SG Ober-/Unterhausen schwächelt.
„Wolfschlugen ist durch die Bank weg sehr gut besetzt. Wir haben uns gut darauf vorbereitet“, sagt Ostfilderns Co-Trainer Mathias Wichary. So wollen die Ostfilderner versuchen, wenige technische Fehler zu machen, um Gegenstöße zu verhindern und keine halbhohen Bälle auf das TSV-Tor werfen. „Solche Würfe macht Torwart Patrick Ehrlich weg“, mahnt Wichary, der zudem betont: „Wir müssen kompakt stehen und dürfen die Wolfschlugener nicht spielen lassen. Für uns muss vieles gut laufen, aber der Druck liegt klar bei Wolfschlugen.“ Im Hinspiel hagelte es eine klare 15:24-Niederlage für die HSG, die nur in Durchgang eins mithielt. „Wir werden Ostfildern nicht unterschätzten, die Favoritenrolle liegt aber bei uns“, sagt Stoll und ergänzt: „Ostfildern steht schlechter da als erwartet. Die Gäste haben ein junges Team und einige starke Einzelspieler.“ Ostfilderns Torhüter Sebastian Dunz trifft auf seinen künftigen Verein.
Wenn der TV Plochingen morgen (16 Uhr) beim Vierten TSV Heiningen antritt, steht trotz des plötzlich wieder möglichen Meistertitels eines im Vordergrund: den zweiten Rang verteidigen. „Mit einem Sieg haben wir ihn sicher. Wir haben richtig Bock auf die Relegation“, sagt Plochingens Co-Trainer Alexis Gula. Im Hinspiel taten sich die Plochingen schwer, setzten sich aber mit 30:26 durch. „Heiningen ist sehr heimstark und hat in Julian de Boer und Markus Peterhans starke Einzelspieler“, warnt Gula. TVP-Kapitän Sascha Hutter war unter der Woche beruflich verhindert, ist in Heiningen aber dabei.
Vier Dinge sind mir am abgelaufenen Handball-Wochenende vor allem aufgefallen – und bei zwei davon ist der TV Plochingen beteiligt:
1. Der TSV Neuhausen ist in der 3. Liga nach dem 22:24 gegen den TV Hochdorf praktisch nicht mehr zu retten.
2. Die Reichenbacher Frauen haben vorzeitig den Aufstieg in die Württembergliga klar gemacht – vermeldet haben wir das in der heutigen Ausgabe kurz, am Mittwoch folgt in der EZ eine längere Geschichte. Gratulation aber auf jeden Fall schon.
3. Daniel Brack, der überragende Spieler der Württembergliga, wird in der kommenden Saison nicht mehr selbst auf dem Feld stehen, sondern sich beim TVP auf das Coachen konzentrieren. Da geht dem Sport einer als Aktiver verloren. Schade, aber seine Begründung ist zu akzeptieren und nachvollziehbar: „Ich wollte zu einem Zeitpunkt gehen, an dem die Menschen noch wissen, dass ich Handball spielen kann.“ Ein typischer Daniel-Brack-Satz.
4. Im Aufstiegsrennen der WL wird es überraschender Weise nochmal richtig spannend.
Schauen wir dazu mal die vergangenen Spieltage an: Seit dem Plochinger 31:29-Sieg im Spitzenspiel gegen Wolfschlugen am 1. März hat zunächst Wolfschlugen unentschieden (gegen Reichenbach) gespielt und Plochingen gewonnen, dann haben beide einträchtig verloren, dann beide einträchtig gewonnen – und jetzt Wolfschlugen wieder verloren (allerdings knapp beim starken Dritten und Noch-Benjamin-Brack-Club SKV Unterensingen), aber Plochingen gewonnen.
Macht: Die Wolfschlugener haben bei noch zwei ausstehenden Spielen gerade mal noch einen Punkt mehr als die Plochinger – und den direkten Vergleich (26:26 im Hinspiel) verloren. Dazu kommt, dass Wolfschlugen am letzten Spieltag (25. April) zuschauen muss – was ein Vor- oder Nachteil sein kann, je nachdem wir die Spiele davor laufen. Wolfschlugen hat es noch mit Ostfildern und Blaustein zu tun – klingt machbar –, Plochingen mit Heiningen und Gerhausen – Heiningen ist immerhin Vierter, aber Plochingen wirkt zurzeit eben auch stabiler.
Boah, ist das spannend. Wir werden es verfolgen. Und ich mache jetzt Feierabend, nachdem ich das hier noch an meinen Spätdienst angehängt habe.
Die Mannschaften befinden sich mitten in den Wochen der Wahrheit. Erste Entscheidungen stehen an. Die Frauen des TV Reichenbach werden, wenn nicht alles schiefgeht, morgen vorzeitig den Aufstieg in die Württembergliga klar machen. Unser Fotograf ist in der Halle – also nicht schwächeln, Mädels.
Theoretisch könnten auch die Männer des TSV Wolfschlugen morgen Abend nach dem Spitzenspiel in Unterensingen als Meister feststehen. Aber dazu müssten sie gewinnen und der TV Plochingen gegen Laupheim verlieren, was ich nicht glaube.
Der Fahrplan sieht eher vor, dass das nach der Osterpause am 11. April gegen die HSG Ostfildern passiert – und daheim macht es eh mehr Spaß.
Aber auch die Macher im Hintergrund stecken in den Wochen der Wahrheit. Die Kader für die kommende Saison bekommen so langsam eine Kontur. Wobei sich im EZ-Land gar nicht so viel tut. Die meisten Personalien, die wir mitgeteilt bekommen, sind Verlängerungen.
Den neuesten Zugang für die kommende Runde verkündet Hoffentlich-Immer-Noch-Landesligist Team Esslingen, und zwar Remigiusz Mastalirz vom TSV Altensteig II. Was haben wir sonst noch, was schon feststeht? Also: Der abstiegsgefährdete Drittligist TSV Neuhausen verliert Henning Richter, der als Spielertrainer beim ambitionierten Bezirksligisten SG Hegensberg/Liebersbronn anheuert, Trainer wird dort Reichenbachs Noch-Spieler Jochen Masching. Außerdem wechselt Talent Lukas Fischer von Neuhausen zu H2Ku Herrenberg. Die beiden Linkshänder Valentin Weckerle und Johannes Felden kommen vom VfL Waiblingen.
Beim TSV Deizisau gibt’s nach meiner Erinnerung noch keine Zugänge, dafür bleiben mit Ausnahme von Marco Adelt (Team Esslingen) fast alle da. Damit in die Württembergliga: Auch da gibt es viel Kontinuität. „Es bleiben alle zusammen“, ist ein Satz, den wir zurzeit ähnlich oft hören wie: „Es gibt viele Gespräche, aber noch nichts Offizielles.“ Außerhalb des direkten EZ-Landes sind die Trainer-Neuverpflichtungen in Unterensingen (Steffen Rost) und Zizishausen (Holger Breitenbacher) spannend. Fast-Aufsteiger Wolfschlugen holt Max Hartl (TSV Dettingen) und Torhüter Sebastian Dunz aus Ostfildern (Bruder Andreas Dunz geht von der HSG nach Schmiden). Tobias Funk und Fabian Sokele gehen zur – na? – SG He/Li auf den Berg. Hegensberg/Liebersbronn holt auch noch den pausierenden Sven Langjahr (zuletzt HC Wernau).
Bei Landesligist Wernau kann es jetzt losgehen mit dem Finetuning, denn in Ralf Hönig steht ja mittlerweile der Nachfolger von Trainer Markus Ilitsch fest. Hönig, noch beim SV Vaihingen, ist beim HCW schon ins Trainingsgeschäft eingestiegen. Das Team Esslingen hat das mit dem Wechsel von Thomas Freiwald zu Vasile Oprea ja schon hinter sich.
Seit einiger Zeit nicht mehr im EZ-Land aktiv ist Trainer Michael Abele – und auch nicht mehr beim VfL Waiblingen, wo er als HVW-Pokalsieger entlassen wurde. Spieler Ladislav Goga geht dann gleich von Ex-Trainer Abele zu Ex-Trainer Frank Ziehfreund zur SG Leonberg/Eltingen.
Auch bei den Frauen tut sich ein bisschen was. Der HC Wernau (BWOL) hat in Robert Schenker ja schon seit dem Jahresanfang einen neuen Coach, beim Württembergligisten TSV Wolfschlugen wird nur ein Jahr nach dem Abgang von Veit Wager zur HSG Deizisau/Denkendorf (auch BWOL) Rouven Korreik (SG Schorndorf) Nachfolger von Torsten Findeis.
Von Wolfschlugen nach Deizisau/Denkendorf geht Torhüterin Alexandra Brändle. Aber Sina Stumpp (SC Korb), Meike Fritz (hört auf), Bianca Ionita und Minnette Flaig (beide beruflich) verlassen die HSGDD.
Puh. Alles klar? Ich hab bestimmt den einen oder anderen vergessen. Aber manchmal ist es nicht schlecht, sich einen Überblick zu verschaffen. Weitere Namen und Nachrichten folgen. Ständig in der EZ und dann auch hier.
Eigentlich hatte ich den Zusatz „oder auch nicht“ in der Überschrift nicht vorgesehen. Dann aber flatterte die Meldung in die Redaktion, dass Bernhard Bauer als Präsident des DHB zurückgetreten ist. Da hat es wohl ziemlich geknirscht im Verbandsgebälk. Wir machen das Thema morgen in der EZ auf. Für mich kam die Nachricht überraschend, für einige, die Bernhard Bauer öfter treffen, wohl nicht so sehr. Ich habe zum letzten Mal mit ihm beim Marktplatzturnier in die Esslingen gesprochen, da war vor allem Mimi Kraus das Thema. Ich denke, Bauer hat eine Menge richtig gemacht als DHB-Präsident, auch wenn mir persönlich seine etwas unkritische Haltung zum WM-Ausrichter Katar nicht so gut gefallen hat.
Wie manche wissen, ist die EZ ja Mitglied der Redaktionskooperation G14+. Meine sehr geschätzte Kollegin Gabriela Thoma vom Reutlinger General-Anzeiger hat auf diesem Wege schon einen Kommentar zu dem Thema verfasst – den ihr ganz am Ende lesen könnt.
Nun aber zum Handball im EZ-Land. Und da war am Wochenende eben wieder fast alles beim Alten. Ausnahmen waren eigentlich nur die Württembergliga-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf II und die Landesliga-Männer des HC Wernau, die jeweils beim Tabellenletzten verloren haben. Trainer Ralf Hönig wird die Schlappe des HCW mit Interesse verfolgt haben, während er in der Parallelstaffel mit dem bisherigen Zweiten SV Vaihingen überraschend in Schorndorf ebenfalls verloren hat. Hönig übernimmt in der kommenden Runde die Wernauer, für die die Niederlage in Wangen eher peinlich als schädlich war – sie befinden sich im sicheren Niemandsland der Tabelle.
In der Württembergliga hat Spitzenreiter TSV Wolfschlugen sein Zwischentief überwunden und gegen Langenau/Elchingen gewonnen. Und auch der Zweite TV Plochingen hat das Derby in Reichenbach für sich entschieden. Der Doppel-Aufstieg ist also immer noch möglich.
Ich hab gestern mit Deizisaus Co-Trainer Daniel Kraaz telefoniert. Die Deizisauer, die in der BWOL beim 34:20 gegen Heddesheim gezeigt haben, wie man mit einem Schlusslicht umgeht, würden sich freuen, wenn sie in der kommenden Runde auf die Wolfschlugener und die Plochinger treffen würden.
Wahrscheinlich kommt es dann in der BWOL auch wieder zum Superderby Deizisau gegen Neuhausen. Schade, schade, aber die MadDogs werden es in der 3. Liga wahrscheinlich nicht packen. 24:29 in Pforzheim, wieder verloren, jetzt schon mit fünf Punkten Rückstand auf den Drittletzten Vorletzter.
Beim Text über die Deizisauer bin ich übrigens auf ein Problem gestoßen, dass uns in der Sportredaktion immer mal wieder begegnet. Weil Routinier Fabian Kehle ausfiel, hat der A-Jugendliche Nico Groß das Tor gehütet. Und das auch sehr gut. „Nico Groß“ steht auch im Kader, den uns die Deiziauer vor Saisonbeginn haben zukommen lassen. Auf der Spielinformation, die man neuerdings auf hvw-online runterladen kann, steht aber „Nicolas Groß“. Aha, wusste ich nicht. Was also tun? Wenn er so heißt, dann ist er auch in der EZ Nicolas Groß. Denn so halten wir es immer.
Unser jeweiliger Blattmacher – diese Woche ich – kann ein Lied davon singen. Wir bekommen ständig Texte, in denen von Michi, Benny, Matze oder Alex die Rede ist, manchmal sogar ohne Nachnamen. Dann heißt es für uns: Nachrecherchieren oder Kontakt aufnehmen. Bei einigen Bennys wissen wir allerdings schon, dass da Benjamin im (Spieler-) Pass steht, auch wenn selbst Christine Gall schon als Tine ins Blatt gerutscht ist.
Vor ein paar Jahren, ich erinnere mich noch genau, gab es allerdings auch mal Ärger. Da blieben die Nachforschungen bis zum Andruck erfolglos und so haben wir aus einem Alex natürlich einen Alexander gemacht. Und was ist passiert? Die Protestmail kam am nächsten Tag – da hieß einer tatsächlich Alex. Künstlerpech.
Aber Hauptsache, Nicolas „Nico“ Groß hat seine Sache gegen Heddesheim gut gemacht. In der EZ wird der Name bestimmt noch häufiger vorkommen. Zum Beispiel in einem Derby-Bericht gegen Wolfschlugen, Plochingen oder Neuhausen.
So, jetzt aber der angekündigte Kommentare zum Rücktritt von DHB-Präsident Bernhard Bauer:
Ein Riesenverlust und Rückschlag
Von Gabriela Thoma
Mit einem Paukenschlag hat Bernhard Bauer am Montagmittag die Aufbruchstimmung nach dem siebten Platz bei der Weltmeisterschaft in Katar im deutschen Handball empfindlich gestört. Nach nur eineinhalb Jahren als Präsident des Deutschen Handballbundes hat der 64-Jährige aus Neckarsulm völlig unerwartet die Brocken hingeschmissen. Dabei darf Bauer gewiss nicht Amtsmüdigkeit unterstellt werden oder ein zu dünnes Nervenkostüm. Ein ehemaliger Leistungssportler und ein gelernter Jurist gibt nicht einfach vorzeitig auf.
Als langjähriger Bundesliga-Torhüter von Frisch Auf Göppingen, als früherer Präsident des Handballerverbandes Württemberg und als politischer Spitzenbeamter Baden-Württembergs hat sich Bernhard Bauer vielmehr zu einem Mann mit Ecken und Kanten entwickelt, der auch die klaren, harten Worte nicht scheut.
Gleichwohl agierte er öffentlich stets mit der nötigen Diplomatie und zeigte sich verbindlich. Vielleicht so manchem lauten Weggefährten zu verbindlich und manchesmal zu pathetisch. Aber Bauers Leitmotto für die Handballer war: Vertrauen schaffen, verlässlich sein und nicht arrogant auftreten. Und genau mit dieser ihm eigenen feinen Art ist dem größten Handballverband der Welt nach mehreren sportlichen Rückschlägen ein Neuanfang geglückt. Fehlentwicklungen wurden
gestoppt.
Bauer hat dabei als Person überzeugt. Unter seiner Führung hat es der deutsche Handball in Europa und der Welt jedenfalls geschafft, sich nicht nur sportlich zu entwickeln, sondern auch auf dem sportpolitischen Parkett wieder seine Stimme erheben zu können. Nach harter Arbeit war zuletzt ein kleines Hoch aufgezogen. Insofern ist Bauers Abgang ein Riesenverlust und ein herber Rückschlag. Positiv bewertet, kann sein Rücktritt aber die Handballer auch aufrütteln und neue Kräfte wecken.
Was war denn das für ein Spieltag in der Württembergliga? Der Reihe nach: Der Vierte TSV Heiningen gewinnt bei der Saison-Enttäuschung TSV Zizishausen – okay. Jetzt aber kommt’s: Der Dritte SKV Unterensingen verliert gegen Blaustein, der Zweite TV Plochingen verliert in Unterhausen und der Erste TSV Wolfschlugen verliert in Vöhringen.
So bleibt alles, wie es war. Aber alle dürften sich ärgern. Die Unterensinger und Plochinger, dass sie nicht näher gekommen sind. Die Wolfschluger, dass sie sich nicht weiter abgesetzt haben. Sie dürften sich aber zumindest darüber freuen, dass die Konkurrenten ihre Schwächephase nicht ausgenutzt haben. Drei Spiele ohne Sieg – der Spitzenreiter schwächelt. Aber ich glaube trotzdem nicht, dass da noch was passieren wird. Und am Ende werden sich alle einig sein, dass Wolfschlugen der verdiente Meister ist. Falls nicht der große Flattermann Einzug hält. Trainerfuchs Lars Schwend ist jedenfalls gefordert. Am Samstag kommt der Fünfte HSG Langenau/Elchingen.
Bei den Plochingern fiel zudem auf, dass Spielertrainer Daniel Brack ebenso wie Johannes Hablizel die Rote Karte gesehen hat. Ich habe gestern kurz in einer anderen Sache mit einem Kollegen vom Reutlinger General-Anzeiger telefoniert, der in Unterhausen war. Er sagte, die Disqualifikationen – SG-Spieler Matthias Kania sah gleichzeitig mit Hablizel Rot – seien vertretbar gewesen, die Plochinger hätten sich anschließend aber sehr anständig verhalten. Was dem Kollegen auch aufgefallen ist: Ohne Brack und Hablizel hatten die Plochinger Probleme, dem Spiel fehlte Struktur. Und am Ende fehlte der erwartete Sieg.
Der GEA berichtet heute natürlich von einem wichtigen Sieg für Ober-/Unterhausen im Abstiegskampf. Die andere Seite der Medaille, und das ist für das EZ-Land entscheidend: Für die spielfreie HSG Ostfildern war das ein großer Rückschlag.
Die HSG ist dem Abstieg in die Landesliga also sehr nahe. Ebenso wie der TSV Neuhausen dem in die BWOL. Echt schaden, dass die MadDogs die Kurve nicht kriegen. EZ-Land ohne 3. Liga ist wie . . . Aber die Sprüche kann man sich von den VfB-Fans abgucken.
Und dann war da noch das Landesliga-Derby zwischen dem HC Wernau und dem Team Esslingen. Das Team ist wie Ostfildern und Neuhausen in ihren Ligen auch Vorletzter, schöpft nach dem 23:23-Remis beim HCW aber wieder Hoffnung.
Schöne Woche allen. Und den Mannschaften gute Trainingseinheiten für den Saison-Endspurt, der so langsam eingeläutet wird.