Ich will hiermit jetzt nicht die Diskussion zu meinem letzten Beitrag abwürgen, macht ruhig weiter! Und wenn ich nicht gleich dazu kommen, die Kommentare freizugeben – nur Geduld. Aber mir ist in dieser Woche noch ein anderes Thema aufgefallen und ich hab gerade ein bisschen Zeit – was angesichts des heute schon fünften VfB-Spiels innerhalb von 14 Tagen selten ist –, denn ich sitze im ICE auf dem Weg nach Leverkusen. Und die Sonne scheint!
Von den Nellinger Handballfrauen gibt es ja zurzeit nicht so viele gute Nachrichten. Das hier war aber eine sehr gute: Der Verein ist mit seiner weiblichen A-Jugend in der kommenden Saison in der neu geschaffenen Nachwuchs-Bundesliga dabei. Und zwar ohne Umwege. Die TVN-Mädels sind eines von 17 gesetzten Teams, 15 weitere haben noch die Chance, sich durch die Qualifikation einen der insgesamt 32 Startplätze zu sichern. Glückwunsch nach Nellingen, das ist eine gute Sache. Zum Glück wird das Ganze dann in mehreren Staffeln ausgespielt, so dass die jungen Frauen, die ja oft noch die Doppelbelastung mit dem Drittliga-Team des Vereins haben, (zunächst) nicht durch die ganze Republik reisen müssen. Nur wer in einer der acht Vierergruppen einen der ersten beiden Plätze belegt, steht dann im Achtelfinale auf dem Weg zur Meisterschaft. Aber bis dahin ist noch über ein Jahr Zeit.
Dann haben wir also zwei Handball-Bundesligisten im EZ-Land. Oder doch nicht? Im männlichen Bereich läuft die A-Jugend-Bundesliga ja schon seit zwei Jahren und der TSV Wolfschlugen ist dabei. Die Mannschaft hat zurzeit aber nur drei Pluspunkte und ist Letzter. Ich hab mal versucht rauszufinden, wie da die Abstiegsregelung ist. Da ich nicht gleich fündig geworden bin, hoffe ich mal wieder, dass das hier jemand weiß. Auch wenn das Wolfschlugener Team von Trainer Lars Schwend unten drin steht, haben die Spieler in der Bundesliga eine Menge Erfahrung gesammelt und viel für den Handball in der Region getan. Dass die Männer-Mannschaft der Wolfschlugener „nur“ in der Württembergliga und nicht wie die TVN-Frauen in der 2. Bundesliga spielt, passt schon. Denn meiner Meinung nach wäre der Sprung im männlichen Bereich von der Jugend in die 2. Bundesliga kaum machbar, höchstens mal für ein Ausnahmetalent. Im weiblichen Bereich geht das schon eher, wie man ja auch immer wieder beobachten kann.
Für Nellingen ist die Teilnahme an der Jugend-Bundesliga der logische Schritt. 2. Bundesliga. 3. Liga, Jugend-Bundesliga und Trainerin Veronika Goldammer, die sich um die zwei Perspektivteams kümmert, das macht Sinn. Und es ist was, was kaum ein anderer Verein vorweisen kann. Nicht mal die TuS Metzingen, die mit dem Nachwuchs ebenfalls in der neuen Liga dabei ist und deren Aushängeschild ebenfalls (noch?) in der höchsten Klasse spielt. Das Zwischen-Sprungbrett 3. Liga ist dort aber nicht.
Auch von Verbandsseite war es übrigens der logische Schritt, es ist ein Zeichen, welchen Stellenwert der Nachwuchs in Handball-Deutschland hat und dass den Vereinen, die da viel machen, eine gute Plattform gegeben wird. Allein schon vom Namen – Bundesliga, das klingt nach was.
Nur müssen sie beim TVN den Effekt dann auch nutzen und in Zukunft wirklich konsequent auf die Spielerinnen setzen, die von der Jugend hochkommen. In diesem Sinne wäre dem Team zu wünschen, dass es auch in der übernächsten Saison noch in der Bundesliga dabei ist, denn wie bei den Jungs zwei Jahre zuvor, wird die Zahl der Teams nach der Startsaison von 32 auf 24 Teams reduziert. Aber wenn die Nellingerinnen jetzt schon zu den 17 gesetzten Teams gehören, sollte es reichen.
Ich möchte hier aber auch nicht vergessen zu erwähnen, dass sie in Nellingen und Wolfschlugen zwar etwas voran gehen, dass aber insgesamt im EZ-Land eine klasse Jugendarbeit geleistet wird. Nicht umsonst füllen wir während der Saison in jeder Mittwoch-Ausgabe ungefähr eine halbe EZ-Seite mit Jugendhandall. Es wird ja gerne mal über die Zeitung gemeckert, aber ich kenne keine in Deutschland, die das macht. Muss auch mal gesagt werden. So, jetzt noch in Kölle umsteigen und dann schau ich mal was der VfB in der BayArena macht.