Handballbilder von
den Berghandballern

Die Württembergliga-Handballerinnen der SG spielen eine erfolgreiche Saison.

Text über meinen Besuch bei den Handballerinnen und Handballern der SG Hegensberg/Liebersbronn gibt es in der morgigen EZ-Ausgabe (30. März) auf Seite 20 genug. Weil mein fotografierender Kollege Herbert Rudel aber mehr schöne Bilder gemacht hat als die zwei, die auf der Seite sind, und weil ich mit dem Handy auch ein paar Mal draufgehalten habe, gibt es hier jetzt noch eine kleine Bilderstrecke. Von wem welche Bilder sind, ist leicht zu erkennen – die verwackelten von mir stelle ich deshalb auch ganz nach unten.

Hat viel Spaß gemacht auf dem Berg. Ich hoffe, ihr habt auch Freude an dem Text.

Die Landesliga-Männer spielen eine noch erfolgreichere Saison – aber eine Liga tiefer.

Die SG-Frauen haben ihre Aufgabe erledigt und schauen den Männern zu.

Fabian Sokele zieht ab.

Mein Ball, sagt sich Nils KŸühl.

Ohne Wischer geht es nicht.

Und Fans braucht man auch.

Frauen-Trainerin Silke Zindorf feiert mit den Spielerinnen den Sieg.

EZ-Fotograf Herbert Rudel mitten im Geschehen.

So ist der Blick auf das Spiel der Frauen von den Rängen.

Die Männer beim Aufwärmen – Handballer mit dem Ball am Fuß.


Was für ein Handball-Wochenende

Denise Namat und der TV Nellingen haben den ersten Bundesliga-Heimspieg überhaupt eingefahren. Fotos: Rudel

Was für ein heißes Wochenende im EZ-Handballland. Themen für gleich mehrere Blogbeiträge. Wo soll ich anfangen? Es gab vor allem viele gute Ereignisse. Überraschend gute Ereignisse. Aber auch ein trauriges Thema. Dazu am Anfang.

Der HC Wernau ist dabei, sich aus der Handballszene zu verabschieden. So deutlich muss man das sagen. Ein Handballclub, der in Zukunft bei den Männern nur noch in der Kreisliga B und bei den Frauen in der Bezirksliga zu finden ist. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Ein Jahr nach dem Rückzug der Frauen aus der Württembergliga werden sich auch die Männer aus der Landesliga verabschieden. Das hätten sie eh, weil sie Letzter sind. Aber auch für die Bezirksliga bekommen sie keine Mannschaft zusammen.

Was waren das für ambitionierte Vorhaben beim HCW. Die Frauen wollten – mehrmals – ganz nach oben. Und auch die Männer sind noch mit Frank Ziehfreund und Michael Abele als Trainer durchgestartet. Nichts mehr da.

Es sollte der große Wurf werden, mit großen Spieler(inne)n. Aber, das darf man nicht vergessen, nicht nur. Es wurde in die Jugendarbeit investiert und da auch richtig was auf die Beine gestellt. Und heute sagt der erste Vorsitzende Markus Mangold: „Aus dem eigenen Verein kommt nichts nach.“ Was ist da schiefgegangen?

Die jetzigen Verantwortlichen können einem leidtun. Die Fehler wurden in der Vergangenheit gemacht. Ich weiß, dass sich Markus Mangold und seine Mitstreiter bemüht haben. Aber es hat nicht gereicht.

Ich wünsche dem HCW von Herzen, dass er wieder auf die Beine kommt! Lasst euch Zeit. Die Handball-Tradition in Wernau ist zu groß, um das alles den Bach runtergehen zu lassen. Es muss ja nicht der Spitzensport sein, den manche im Sinn hatten. Aber mit langsamer, seriöser Aufbauarbeit muss es doch wieder aufwärts gehen. Alles Gute dafür!

Was meint ihr, liebe geneigte Blogleser, dazu? Ich weiß, dass der Ruf des HCW in den vergangenen Jahren auch in der Szene gelitten hat. Aber gehört der Club nicht dazu?

Nellingens Roxana-Alina Ioneac setzt sich druch.

So, jetzt aber zu den positiven Dingen. Und die sind extrem. Ich habe heute jedenfalls mit sehr positiv gestimmten Kolleginnen und Kollegen geredet, die in Nellingen und Neuhausen in der Halle waren. „Das war richtig gut“, war ein Standartsatz.

Neuhausens Trainer Ralf Bader kann stolz sein…

Die Nellinger Bundesligafrauen haben gegen Dortmund gewonnen und damit weiter Hoffnung im Kampf um den Klassenverbleib gesammelt. Schwer wird es immer noch, aber es zeigt zumindest, dass sich das Team weiterentwickelt und sich nicht geschlagen gibt. Respekt, Pascal Morgant und die Spielerinnen!

… auch auf Julian Reinhardt.

Und Neuhausen schlägt mal eben den souveränen Tabellenführer Kornwestheim. Nicht nur, dass die Kornwestheimer ihre Meisterfeier verschieben mussten – sehr schön im EZ-Text beschrieben. Viel mehr noch, die MadDogs sind damit dem Aufstieg in die 3. Liga einen riesen Schritt näher. Wie gut wäre das für Neuhausen und das ganze EZ-Land!

Sieg für Nils KüŸhl und die HeLi-Männer…

Zum Schluss mein persönliches Handball-Wochenende – von dem ihr auch noch was mitbekommen werdet. Ich war nicht bei Wernau (das Spiel wurde ohnehin kampflos abgegeben). Ich war auch nicht in Nellingen oder Neuhausen. Diese Spiele haben Kollegen von mir hochkompetent abgedeckt. Ich habe gemacht, was ich schon lange vorhatte: Ich habe mir mal die Frauen und Männer auf dem Berg angesehen, bei der SG Hegensberg/Liebersbronn. Für die morgige EZ-Ausgabe habe ich auch ein paar Zeilen geschrieben. Vor allem aber habe ich meinen Block (mit ck, nicht mit g…) voll für eine Geschichte über den Aufschwung des Handballs auf dem Berg. Die wird im Laufe der Woche in der EZ erscheinen. Und ich muss sagen, dass mir dieser Termin ganz besonders Spaß gemacht hat. Für sowas liebe ich diesen Job.

…und auch für die HeLi-Frauen.

Nichts als die Wahrheit

Manuel Späth hat einige Erfahrung mit Interviews. Hier spricht er im Januar mit dem Schreiber dieses Blogs. Foto: Bulgrin.

Manuel Späth, Kapitän von Frisch Auf Göppingen aus Ostfildern und EZ-Kolumnist, hat spannende Tage hinter sich. Zum einen, weil er mal wieder für die Nationalmannschaft im Einsatz war. 40 Länderspiele hat er jetzt. Zum anderen in Sachen Medienerfahrung.

Vor den beiden Spielen gegen Schweden hat Manuel wieder eine lesenswerte „Späthlese“ für die EZ geschrieben. Nach den Partien in Göteborg und Hamburg hat mein Kollege Jürgen Frey für die „Stuttgarter Zeitung“ und „Stuttgarter Nachrichten“ ein Interview („Es weht ein neuer Wind in der Nationalmannschaft“) mit ihm gemacht, in dem der älteste Spieler im Kader der Schweden-Spiele seine Eindrücke von den Länderspielen und dem neuen Bundestrainer Christian Porokop geschildert hat.

So weit, so lesenswert. Unter anderem hat Manuel in dem Interview folgenden Satz über Prokop gesagt: „Dass er noch nicht die Erfahrung haben kann, ist das eine. Der auffälligste Aspekt ist für mich aber seine kommunikative Art. Mit Dagur Sigurdsson habe ich vielleicht zwei, drei Sätze gewechselt, Christian Prokop sucht das persönliche Gespräch – auch außerhalb der Trainingshalle. Es weht ein neuer Wind in der Nationalmannschaft.“ Daraus wurde dann ja auch die passende Überschrift.

Und dann: Wie das so üblich ist, greifen anderen Medien Interviews auf. Das ist normal und okay. Machen wir bei der EZ auch. Und die Agenturen machen es eh. Die Internetseite sport.de hat aus dem oben aufgeführten Zitat von Manuel Späth folgende Überschrift gemacht: „Nationalspieler tritt gegen Sigurðsson nach“. Nicht okay, finde ich.

Das fand auch Späth, der sich auf seiner Facebook-Seite ziemlich aufgeregt hat. „Schon interessant, wie manchmal ein Satz aus einem Interview aus dem Zusammenhang gerissen wird und zu so einer Schlagzeile führt“, schreibt er da. Klar, man muss in Überschriften zuspitzen. Aber Überschriften sollten nichts versprechen, was sie nicht halten. Sonst geht es nach hinten los. So habe ich es gelernt und ich versuche, das umzusetzen. Ich habe Manuels Satz eher so gelesen, dass er sich positiv über Prokop geäußert hat. Die Aussage über Sigurdsson kann man negativ auslegen, muss es aber nicht. Zumal sie nicht zentral war. Zudem kann ich persönlich sagen, dass ich mich mit Manuel einige Male über Sigurdsson unterhalten habe und er sich da ausschließlich positiv über ihn geäußert hat.

Und selbst, wenn er mit Prokop besser klarkommen sollte als mit Sigurdsson, ist das auch okay. Es ist auch im Sport ganz normal, dass man unter dem einen Trainer lieber spielt als unter einem anderem. Alles geben wird – oder sollte – man immer. Vielleicht sind sie bei sport.de heute auch schlauer.

Ich finde, Manuel hat das ganz gut gelöst. Mittlerweile gibt es ein weiteres Interview mit ihm, auf handball-world.com. Die Überschrift dort lautet: „Schätze Dagur als Menschen und Fachmann sehr.“ Eine Antwort von Manuel: „Es ist einfach auffällig, dass Christian Prokop mehr mit den Spielern spricht als Dagur. Das habe ich aber überhaupt nicht wertend und in keiner Weise als Kritik an Dagur gemeint. Beide machen ihren Job auf ihre Weise sehr gut und erreichen die Spieler mit der Art, wie sie agieren. Wer zum Beispiel während der letzten Welt- oder Europameisterschaften meine Kolumne in der Eßlinger Zeitung gelesen hat, weiß, wie sehr ich Dagur als Menschen und Fachmann schätze. Der deutsche Handball hat Dagur Sigurdsson sehr viel zu verdanken!“

Womit wir die Brücke zur „Späthlese“ geschlagen hätten. Manuel Kommentar auf Facebook: „Nichts als die Wahrheit.“


Nerven bewahren

Moritz Friedel guckt sich die Ecke aus – der TSV Deizisau stemmt sich gegen den Abstieg. Foto: Rudel

Am vergangenen Handball-Wochenende wurden einige Dinge zementiert – oder zumindest angedickt. Am Freitag habe ich zum Beispiel mit Co-Trainer Joachim Rieck vom TV Plochingen und Trainerin Silke Zindorf von der SG Hegensberg/Liebersbronn telefoniert. Beide sagten, mit einem weiteren Sieg seien sie praktisch die Abstiegssorgen los. Und siehe da: Die Plochinger gewannen in der BWOL beim Kellterteam Heddesheim, die SG-Frauen in der Württembergliga in Wangen. Gratulation beiden Teams zu einer starken Saison.

Der TSV Neuhausen strebt derweil in der BWOL mit großen Schritten der 3. Liga entgegen. Das 36:23 der MadDogs in Blaustein war bereits der fünfte Sieg in Folge. Damit steht die Mannschaft weiter auf Platz zwei, der zum direkten Aufstieg berechtigt. Der Vorsprung auf den neuen Dritten TSB Schwäbisch Gmünd, der durch den Sieg im Verfolgerduell H2Ku Herrenberg verdrängt hat, beträgt drei Punkte.

Immerhin spielen die MadDogs am Samstag noch gegen den souveränen Tabellenführer Salamander Kornwestheim, Schwäbisch Gmünd ist mit Kornwestheim schon fertig.

Dennoch: Wenn sich die Neuhausener nicht wie vor einem Jahr Schwächen im Saisonendspurt leisten, sollte der Aufstieg diesmal drin sein. Außenspieler Daniel Roos, mit dem ich gestern gesprochen habe, würde es jedenfalls nicht gerne zu einem Showdown am letzten Spieltag (7. Mai) in Schwäbisch Gmünd ankommen lassen. Das Selbstbewusstsein der MadDogs zeigt sich aber auch in dieser Aussage: „Und wenn es so kommt, dann nehmen wir das auch an.“ Wer hoch will, muss sich stellen. Und die Nerven bewahren.

Nicht so prickelnd ist die Lage beim TSV Deizisau. Gegen Söflingen war nicht unbedingt mit einem Sieg zu rechnen. Aber er „hätte uns gut getan“, wie Trainer Mike Wolz nach dem 29:33 sagte. Als ich gestern mit ihm gesprochen habe, kannte er das Ergebnis von Heddesheim gegen Plochingen noch nicht, das Spiel hatte eine halbe Stunde nach dem der Deizisauer begonnen. Wolz war dann schon erleichtert, dass die Plochinger Schützenhilfe geleistet haben. Am kommenden Sonntag erwarten die Deizisauer Heddesheim zum Abstiegsduell. Nur zwei Plätze und zwei Punkte (bei allerdings einem Spiel weniger) sind die Deizisauer besser. „Da müssen wir gewinnen“, sagt Wolz. Und ich sage: Hängt euch rein, Deizisau gehört in die BWOL!

Für den HC Wernau (in der Mitte Jürgen Lapp) sieht es nicht erst seit der 29:37-Niederlage gegen das HT Uhingen-Holzhausen schlecht aus. Foto: Rudel

Manifestiert hat sich am Wochenende auch die Situation beim Württembergligisten TV Reichenbach und beim HC Wernau eins drunter. Beide Teams stehen ganz hinten, haben wieder verloren und keine Hoffnung mehr. Schade. Zumal in Wernau offen ist, wie es überhaupt weiter geht.

Bei den Reichenbachern endet mit dem bevorstehenden Abstieg eine Erfolgsgeschichte – oder wird zumindest unterbrochen. Ich traue dem TVR zu, dass er den Neuanfang in der Landesliga nutzt und wieder hochkommt. Der Verein ist gut gefestigt, aber nicht so groß, dass er davon ausgehen kann, immer in der Württembergliga zu spielen.

Und richtig Freude haben die Reichenbacher ja im Moment an den Frauen, die in der Württembergliga trotz des Unentschiedens in Echterdingen weiter Zweite sind. Ein super Zwischenergebnis.

Zum Schluss noch eine kleine Bilderstrecke von Manuel Späths Rückkehr in die Nationalmannschaft. Unser Ostfilderner Jung hat ja für die Samstagausgabe der EZ eine schöne Kolumne „Späthlese“ geschrieben und war am Samstag und Sonntag beim Debüt von Bundestrainer Christian Prokop gegen Schweden dabei. Die Fotografen der dpa haben ihn dabei ein paar Mal vor der Linse gehabt, wie ihr hier sehen könnt. Achtet auf den Mann mit dem charakteristischen Bart: 😉




Die Späthlese geht weiter!

Ganz nah dran: Eine Szene vom Training der Nationalmannschaft am Mittwoch: Vorne der neue Bundestrainer Christian Prokop, hinten Manuel Späth.

Heute habe ich eine Ankündigung für euch: Manuel Späth, „unser“ Kapitän von Frisch Auf Göppingen aus Ostfildern, setzt seine Kolumne „Späthlese“ in der EZ fort. Manuel hat ja während der vergangenen beiden Weltmeisterschaften regelmäßig das Geschehen analysiert und das sehr kompetent und mit interessanten Einblicken gemacht. Nach den Titelkämpfen Anfang des Jahres haben wir vereinbart, dass er weiterhin in unregelmäßigen Abständen schreibt.

Während Manuel im Januar sozusagen vom Sofa aus seine Eindrücke von der WM beschrieben hat, schreibt er nun praktisch aus der Halle: Nach einem Jahr Unterbrechung ist er wieder bei der Nationalmannschaft dabei und erlebt so ganz direkt die ersten Arbeitstage des neuen Bundestrainers Christian Prokop. Frei nach dem EZ-Claim: Näher dran geht’s nicht.

Morgen auf Seite 17 der EZ ist also die neueste „Spätlese“ zu lesen, ich werde den Text auch über die Facebookseiten der EZ verbreiten. Und Manuel auf seiner eigenen Seite bestimmt auch.

Mich persönlich freut es sehr, dass Manuel weiter für uns – und damit euch – schreibt. Die Zusammenarbeit mit ihm macht großen Spaß.

Spaß wird er bestimmt auch am morgigen Samstag und am Sonntag haben, wenn er in Göteborg und Hamburg seine Länderspiele Nummer 39 und 40 absolvieren wird. Die Chancen auf Einsatzzeiten sind gut, denn Prokop hat die Spieler aus Kiel und von den Löwen daheim gelassen und Kreisläufer-Kollege Jannik Kohlbacher von der HSG Wetzlar musste absagen.

Ein gutes (Handball-) Wochenende allen.


Das Wunder von Celle?

Katharina Winger hat ein starkes Comeback für den TV Nellingen gegeben und hatte damit ihren Anteil am wichtigen Sieg in Celle. Archivfoto: Rudel

Es gab am Wochenende spannende Ergebnisse im EZ-Handball-Land. Der TSV Deizisau hätte im BWOL-Derby beim TV Plochingen die Punkte nötiger gebraucht, hat aber verloren. Die HSG Ostfildern hat das Landesliga-Derby und -Spitzenspiel bei der SG Hegensberg/Liebersbronn gewonnen und damit den Kampf um die Meisterschaft wieder richtig spannend gemacht. Und: Die Bundesliga-Frauen des TV Nellingen sind zum erstem Mal seit dem zweiten Spieltag nicht mehr Letzter.

Ausgerechnet in Celle haben die Hornets diesen wichtigen 27:25-Sieg geschafft, der die Hoffnung auf den Klassenverbleib nährt. Dort, wo sie einstmals in der Aufstiegsrelegation ihre schmerzlichste Niederlage eingefahren haben. Aber das ist Vergangenheit. Meine Kollegin und Nellingen-Expertin Karla Schairer gibt hier für euch eine Einschätzung ab, was der Sieg bedeutet:

Das Wunder von Celle?

Von Karla Schairer

Es ist ein bisschen übertrieben, im Nellinger Abstiegskampf jetzt schon von einem Wunder oder von der Wende zu sprechen. Aber von einem Hoffnungsschimmer vielleicht. Fünf Punkte stehen nun auf der Haben-Seite, zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag haben die Nellingerinnen den letzten Tabellenplatz verlassen. Nur Celle, der Gegner dieses Wochenendes, ist schlechter.

In Celle haben die Nellingerinnen mit 27:25 gewonnen – ein Pflichtsieg. Der keineswegs selbstverständlich ist. Schließlich gab es schon ein paar Spiele in dieser Saison, die die Nellingerinnen hätten gewinnen müssen – nur zeigen die Aufsteigerinnen gerade gegen Mitabstiegskandidaten meist eher schlechtere Leistungen. Zum Beispiel bei der unnötigen 24:29-Heimniederlage im Hinspiel gegen Celle. Gegen Gegner wie die erfolgreiche TuS Metzingen in der durchaus einschüchternden Kulisse der Porsche Arena halten die TVN-Frauen dagegen gut mit. Paradox. „Da können wir befreit aufspielen“, heißt es oft von Trainer Pascal Morgant als Erklärung.

Vielleicht war die 27:44-Klatsche, die die Nellingerinnen im letzten Heimspiel gegen den amtierenden Meister Thüringer HC erfahren haben, so etwas wie ein Weckruf. Jedenfalls steckte diese den beiden Führungsspielerinnen Louisa Wolf und Annika Blanke vor dem Gastspiel in Celle noch ziemlich in den Knochen. „Das Spiel gegen Thüringen war kein Spiel, das wir in den letzten Minuten wegen Unachtsamkeit oder Dummheit verloren haben“, sagte Blanke. „Die haben uns gezeigt, wie es in der Bundesliga auch sein kann. Da müssen wir eine ordentliche Schippe drauflegen.“ Haben sie auch in Celle dann.

Gegen Mitabstiegskandidat Neckarsulm haben die Nellingerinnen ihr Rückspiel am vorletzten Spieltag (13. Mai). Bis dahin kommen nur noch vermeintlich große Gegner. Bad Wildungen auf Tabellenplatz elf hat mit 11 Punkten schon einen ganz guten Puffer auf die Abstiegsränge.

Um auf den rettenden drittletzten oder zwölften Tabellenplatz zu kommen, also um den Klassenverbleib zu sichern – ganz egal ob der HC Leipzig zurückzieht – brauchen die Nellingerinnen noch mindestens drei Punkte. So viele hat die Neckarsulmer SU auf diesem Platz. Natürlich immer mit eingerechnet, dass die Neckarsulmerinnen es in den kommenden Spielen schlechter als die Nellingerinnen machen. Das ist leider viel Hoffen.

Hoffen, dass es Celle und Neckarsulm anderen schlechter machen. Und hoffen, dass gegen die „Großen“ der Bundesliga ein Wunder passiert. Aber das haben die Nellingerinnen auch – zum Glück- ein bisschen selbst in der Hand.


Zwei Derbys und ein Kellerduell

So sah die Kulisse beim Hinspiel zwischen Deizisau und Plochingen aus. Am morgigen Samstag ist wieder Derbytime in der BWOL. Fotos: Rudel

Freitagnachmittag in der EZ-Sportredaktion. Das Sportwochenende wirft seine Schatten voraus. Neben mit sitzt unser Mitarbeiter Dominic Berner und schreibt die „Tipps und Trends“, also die Vorschauen zu den Handballspielen. Darin sind natürlich auch die Informationen zum BWOL-Derby am morgigen Samstag zwischen dem TV Plochingen und dem TSV Deizisau zu finden. Die Favoritenrolle ist klar verteilt: Deizisau hat in den vergangenen Jahren gegen den TVP meistens schlecht ausgesehen, Plochingen ist in eigener Halle besonders stark und Deizisau steht unter größerem Druck. Aber wie sagte VfB-Trainer Hannes Wolf gestern über das Spiel mit dem Ball am Fuß: „Das coole ist, dass die Leute nicht wissen, wie es ausgeht. Das macht den Sport so beliebt.“ Das gilt auch für den Handball und für das Derby in Plochingen.

Plochingen gegen Deizisau – vermutlich wird es ähnlich körperbetont zur Sache gehen wie im Hinspiel.

Vom Platz mir gegenüber höre ich auch kräftig die Tastatur klappern. Meine Kollegin Karla Schairer hat sich in dieser Woche mit den Nellinger Bundesligaspielerinnen Louisa Wolf und Annika Blanke getroffen. Dass die beiden ihre Verträge für die kommende Saison verlängert haben, ist ein wichtiges Zeichen. Und morgen hat das Team ein wichtiges Spiel. Der Auftritt beim direkten Abstiegskandidaten SGV Celle ist so etwas wie die letzte Chance für die Hornets. Vorletzter gegen Letzter, bei einem Sieg zieht Nellingen vorbei und ist nicht mehr Letzter, bei einer Niederlage sieht es ganz düster aus. Und dann bringt auch der Blick nach Leipzig und die Frage, ob der dortige HC zurückzieht, nichts mehr. Denn der Drittletzte Neckarsulmer SU am rettenden Ufer hat schon fünf Punkte mehr als Nellingen.

Annika Blanke ist eine Leistungsträgerin im Team des TV Nellingen . . .

Hannes Wolf werde ich heute Abend wiedersehen, beim Spiel des VfB gegen Bochum bin ich im Stadion und berichte aktuell. Meine Handball-Geschichte für die morgige Ausgabe habe ich schon fertig. Fertig ist sie damit aber noch nicht, im Moment legt gerade ein paar Zimmer weiter unsere Mediengestalterin Sonja Mihelak Hand an den Text. Wir mussten gerade noch die Bilder umstellen, damit die Protagonisten nicht aus der Seite schauen, wie wir sagen.

. . . wie Louisa Wolf.

Thema ist ein weiteres wichtiges Derby, wenn auch zwei Klassen unter Plochingen gegen Deizisau: In der Landesliga spielt ebenfalls am morgigen Samstag der Erste SG Hegensberg/Liebersbronn gegen den Dritten HSG Ostfildern. Wer hätte vor ein paar Jahren gedacht, dass es dieses Spitzenspiel in der Landesliga geben würde und dass HeLi dabei Favorit ist?

Jochen Masching hofft auf einen Derbysieg . . .

HSG-Coach Michael Schwöbel hätte es auch nicht gedacht – lobt aber die Arbeit des Nachbarn. Und dessen Trainer Jochen Masching betont auch das gute Verhältnis zwischen den Spielgemeinschaften. Woher ich das weiß? Ich habe mit beiden Trainer gesprochen und ihnen die gleichen fünf Fragen vor dem Derby gestellt.

. . . wie Michael Schwöšbel.

Das Ergebnis ist in der Samstagausgabe auf Seite 21 nachzulesen. Drunter die Vorschau. Und auf Seite 23 die Geschichte über die Nellingerinnen.


Endspurt

Feuern Ralf Bader (links) und Markus Locher in der kommenden Saison Drittliga-Handballer an? Es sieht nicht schlecht aus. Fotos: Rudel

Eine Woche Faschingsferien – und wie stellt sich die Lage im EZ-Handballland dar? Insgesamt ganz gut, wobei ja sportlich nicht so viel passiert ist.

(Große) Ausnahme BWOL: Der TSV Neuhausen hat einen Schritt in Richtung 3. Liga gemacht. Gut so. In der Hinrunde hatten die MadDogs in den Derbys gegen Plochingen und Deizisau noch jeweils 32:32-Unentschieden gespielt. Diesmal haben sie hintereinander beide Nachbarn geschlagen, jeweils sehr deutlich (36:23 und 31:25). Damit haben sie nach der schmerzlichen Schlappe in Herrenberg zusammen mit dem Sieg gegen Söflingen drei Ausrufezeichen gesetzt.

Tor für Deizisau?

Zwei Punkte beträgt der Vorsprung des Zweiten Neuhausen auf den Dritten Herrenberg jetzt – de facto aber bloß einen, weil Herrenberg im direkten Vergleich besser ist. Dass die Neuhausener vorne liegen, liegt auch daran, dass H2Ku nach dem Erfolg im Spitzenspiel in drei Spielen nur noch drei Punkte geholt hat: Unentschieden gegen Plochingen, Sieg gegen Deizisau und jetzt ziemlich überraschend eine 32:25-Niederlage beim bisherigen Letzten Heddesheim.

Nein, Neuhausens Torhüter Sebastian Arnold hält den Wurf von Marcel Killat.

Zeigt das Team von Trainer Nico Kiener Nerven? Es war jedenfalls das sechste Auswärtsspiel in Folge, das die Mannschaft nicht gewann. „Wir verlieren zu viele Zweikämpfe, sind schlichtweg zu inkonsequent – damit ist es schwer, auswärts Spiele zu gewinnen“, sagte der frühere Wernauer den Kollegen vom Gäuboten. Und im Bezug auf das kommende Spiel gegen den mittlerweile punktgleichen Vierten: „Dieses Spiel müssen wir aufarbeiten. Mit so einer Leistung brauchen wir in zwei Wochen in Schwäbisch Gmünd gar nicht erst antreten.“

Schwäbisch Gmünd ist auch noch im Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz, aber es besteht Anlass zur Hoffnung, dass die Neuhausener mittlerweile stabil genug sind, um ihre Position in den verbliebenen acht Spielen zu behaupten und nicht wie in der vergangenen Saison noch zu vergeigen. Am letzten Spieltag (7. Mai, 17.30 Uhr) tritt das Team von Trainer Ralf Bader übrigens in Schwäbisch Gmünd an.

Bei den Bundesliga-Frauen des TV Nellingen und dem Männer-Württembergligisten TV Reichenbach sieht es auch danach aus, dass sie in der kommenden Saison in einer anderen Spielklasse antreten werden – allerdings eins tiefer. Beide Teams sind Letzter. Dazu haben beide Vereine gemeinsam, dass sie in der Faschingspause in paar Weichen gestellt haben. In Reichenbach gibt es schon die große, also die Trainerlösung: Volker Haiser löst Routinier Werner Fischer ab und soll in der Landesliga einen Neuanfang starten. Auch in Sachen Spieler wird sich einiges tun – Umbruch nennt man das. Unter anderem kehrt ein alter Bekannter ins EZ-Land zurück: Ladislav Goga kommt aus Leonberg. Die Konstante bleibt Co-Trainer Rolf Augustesen.

In Nellingen hat Geschäftsführer Bernd Aichele noch einige Gespräche vor sich. Der Anfang ist aber gemacht: Louisa Wolf, Annika Blanke und Anne Bocka haben ihre Verträge ligaunabhängig verlängert, was denjenigen etwas die Angst nehmen dürfte, die im Fall des Abstiegs befürchten, dass das Team komplett auseinanderfällt. Sina Namat wechselt dagegen zu Mitaufsteiger Neckarsulmer SU, der auch noch Iveta Luzumova vom Thüringer HC für die kommende Runde verpflichtet hat.

So, am vergangenen Wochenende hatten viele Teams noch frei. Jetzt geht es wieder voll los. Endspurt.


Mama Flo und die HSG-Mädels

Florence Krug (hinten) in ihrem Element. Fotos. Rudel

Liebe Am-Kreis-Freunde, wie ihr gemerkt habt, habe ich in dieser Woche das Schreiben geschwänzt. Ich bin einfach nicht dazu gekommen. So ein kleiner Abriss meiner Arbeitswoche: Ich war Blattmacher, das heißt der Planer vor allem der Lokalsportseiten, was einen eigentlich schon alleine ausfüllt. Am Montag habe ich zusätzlich eine Geschichte über den Esslinger Wasserballer Heiko Nossek über das Ende seine Nationalmannschaftskarriere geschrieben. Dann hatte ich am Dienstag einen Interview-Termin mit VfB-Trainer Hannes Wolf (in der Samstagausgabe und hier groß zu lesen) und direkt anschließend ein Pressefrühstück mit Stuttgarts Präsident Wolfgang Dietrich. Am Mittwoch folgte ein Gespräch mit VfB-Spieler Jean Zimmer zum Spiel der Stuttgarter gegen seinen Ex-Club 1. FC Kaiserslautern. Heute war dann noch die Pressekonferenz vor dem FCK-Spiel. Und geschrieben werden muss ja auch noch alles. Hat aber alles viel Spaß gemacht.

Viel VfB. Aber den Handball habe ich natürlich auch nicht vergessen. Ich habe nächste Woche ein paar Tage frei und den Kollegen eine Geschichte über die HSG Deizisau/Denkendorf hinterlassen. HSGDD, da war doch was? Mein Ansatzpunkt war, dass DD und der HC Wernau vor einem Jahr den Rückzug ihrer Frauenteams aus der BWOL verkündet haben. Ich habe mal geschaut, wo die Teams jetzt stecken. Der HCW tritt in dieser Saison nur noch in der Bezirksliga an und ist dort zurzeit Fünfter. Deizisau/Denkendorf spielt in der Landesliga – und steht da ganz oben.

Arbeitsteilung auf der Bank der HSG Deizisau/Denkendorf: Markus Kuschke (ganz links), Steffen Irmer-Giffoni (ganz rechts).

Naja, Flo Krug – früher Koutny – sagt zwar zurecht „Wir sind eigentlich Zweiter“, weil der Zweite Mössingen zwei Spiele und nur einen Minuspunkt weniger hat. Aber trotzdem ist die Chance auf den Aufstieg in die Württembergliga groß. In den Bereich also, in dem das Team wieder mit Eigenberichten in der EZ auftaucht. „Welcome back, HSGDD“, kann ich hoffentlich bald sagen.

Wenn ihr dieses Bild vom Spiel der HSG gegen Leinfelden/Echterdingen in der EZ seht, seid ihr richtig.

Die ganze Geschichte gibt es also in der kommenden Woche, wahrscheinlich in der Samstagausgabe (4. März) vor dem Spiel der HSG gegen Großengstingen. Flo, so viel darf ich verraten, fühlt sich in dem Team richtig wohl. Sie ist ja Mama geworden – und die Mitspielerinnen machen es ihr da so leicht wie möglich. „Ich habe 14 Babysitterinnen“, sagt sie fröhlich.

Es macht Spaß, wenn der Sport so schöne Geschichten schreibt.

Also, euch eine schöne Faschingswoche, ich melde mich dann wieder.


Pro & Contra: Gewinnt Neuhausen
das Derby gegen Plochingen?

Derbytime: Neuhausens Timo Durst (oben) und Plochingens Philipp Gollmer werden sich auch am Sonntag nichts schenken. Foto: Rudel

Es war ein sehr, sehr gutes Spiel. Es wurde alles geboten, was ein gutes Derby ausmacht.

Das waren die Worte von Daniel Brack, dem Spielertrainer des Baden-Württemberg Oberligisten TV Plochingen, nach dem Hinspiel gegen den TSV Neuhausen. 32:32 ging es damals aus. Die Neuhausener waren meistens zurückgelegen, erkämpften sich am Ende aber verdient einen Punkt.

Am Sonntag um 17 Uhr kommt es zum Rückspiel. Die Neuhausener sind als Gastgeber und Tabellendritter Favorit, aber der Neunte Plochingen ist zurzeit gut drauf und hat zuletzt dem Zweiten Herrenberg ebenfalls ein Unentschieden abgerungen.

Ich habe meine liebe Kollegin Steffi Gauch-Dörre für ein Pro & Contra gewonnen, ob die favorisierten Neuhausener das Derby am Sonntag gewinnen. Ich habe Steffi natürlich den leichteren Part überlassen. 😉

Pro – Steffi Gauch-Dörre: Neuhausen gewinnt!

Die Plochinger sind zwar gerade richtig stark drauf und sammeln Woche für Woche wichtige Punkte für den Klassenverbleib (den sie sicher auch schaffen), aber es spricht einiges für einen Sieg der MadDogs: Die Neuhausener haben sich schon vor zwei Wochen einen bitteren Ausrutscher gegen die jetzt wieder punktgleiche SG H2Ku Herrenberg erlaubt und werden so schnell nicht wieder patzen.
Wenn Neuhausen patzt, dann auswärts. Und das Derby findet in der Neuhausener Egelseehalle statt. Seit 9. Mai 2015 gab es zu Hause keine Niederlage mehr. Damals gegen die SG Köndringen/Teningen mit 21:26 – es war das bislang letzte Drittligaspiel. Und dann hat Plochingens herausragender Spielertrainer Daniel Brack als Lehrer vor den närrischen Ferien sicher noch die ein oder andere Klausur, Sitzung o. ä. Nach eigener Aussage ist er in stressigen Schulzeiten nicht gut drauf.

Contra – Sigor Paesler: Neuhausen verliert!

Neuhausen hat seit fast zwei Jahren kein Heimspiel verloren? So what, die Plochinger sind gut genug, um diese Serie zu brechen. Und es werden auch viele TVP-Fans in der Egelseehalle sein, um ihre Mannschaft lautstark anzufeuern. Für Plochingen spricht vor allem, dass die Neuhausener immer wieder kalte Füße bekommen, wenn es darum geht, ihre Ausgangssituation an der Tabellenspitze zu verbessern. Sie sollten sich im Aufstiegsrennen keine Ausrutscher mehr leisten, das kann die Beine schwer machen. Die Plochinger dagegen können nur gewinnen: Sie sind der Außenseiter, haben keine allzu großen Abstiegssorgen mehr und treten mit dem Selbstvertrauen an, dass ihnen gerade viel gelingt. Fünf Spiele in Folge haben sie nicht mehr verloren. Sie wissen, dass sie auch in Neuhausen eine gute Chance haben, wenn sie den MadDogs gleich in der Anfangsphase den Schneid abkaufen. Daran werden sie alles setzen und ihren Spaß haben. Deshalb glaube ich: Plochingen gewinnt.