Guten Morgen, das war ja mal wieder ein interessantes Am-Kreis-Wochenende. Das Thema TV Plochingen bewegt die Gemüter und was ich irre finde: die Gemeinde trifft sich hier. Zum Teil noch bevor ich das Thema aufgegriffen hatte. Der Freitag, das darf ich ruhig verraten, war in gut zwei Jahren der Tag mit den mit weitem Abstand meisten Besuchen auf der Seite. Wow.
Fassen wir mal das für mich durchaus interessante Ergebnis der Diskussion zusammen. Es ist manchmal interessant, in welche Richtung das läuft. Zum einen fand ich erstaunlich, welche große Mehrheit es nicht in Ordnung fände, wenn der TVP in der Württembergliga bleiben darf. Fehler gemacht gleich absteigen. Ich weiß nicht, ob es so einfach ist, aber tatsächlich ist der Fall nicht ganz mit den geschilderten Beispielen aus Schwieberdingen oder Metzingen zu vergleichen. Auch deshalb, weil die Plochinger Fabian Wiederstein tatsächlich noch eingesetzt haben, nachdem der Fehler aufgefallen war. Offensichtlich im Glauben, dass jetzt alles okay war, weil ihn die Schiedsrichter – so hab ich es zumindest verstanden – gegen Wolfschlugen trotzdem haben spielen lassen. So richtig nachvollziehbar ist das aber nicht.
Warten wir’s mal ab. Die Leute beim HVW werden sicher heiß diskutieren. Ich fordere allerdings jetzt schonmal dazu auf, die Plochinger Mannschaft in der kommenden Saison in der Württembergliga mit offenen Armen zu empfangen, falls das Gnadengesuch durchgehen sollte. Denn die Spieler können ja wirklich nichts dafür. So wie auch jetzt Fabian Wiederstein nichts dafür kann. Die Stimme, die sich um ihn Sorgen macht, hat mir gefallen. Ich hab die Plochinger am Freitag auch gefragt, wie sie jetzt mit ihm umgehen. An dieser Stelle: Viel Glück beim Abi! Und deine Handball-Karriere wird sich eh nicht aufhalten lassen.
Andererseits müssen es die Plochinger akzeptieren, falls sich der Verband entscheidet, nicht Gnade vor Recht ergehen zu lassen. Und dann in der Landesliga denn Neustart machen. Man darf bei der Gelegenheit nicht vergessen, dass die Mannschaft durch die Punktabzüge ja nicht von der Tabellenspitze runtergeholt wurde.
Was hier übrigens auch noch nicht erwähnt wurde: Bei Herrenberg II dürfte die Freude im Moment am größten sein, denn die Mannschaft ist der größte Nutznießer der Sache, weil der Punktabzug für Plochingen wahrscheinlich den Klassenverbleib bedeutet.
Was ich auch interessant fand, war, wie die Schiris in Schutz genommen wurden. Klar, sie haben nicht aufgepasst. Aber ich schließe mich der Meinung an: Zwar kann man von ihnen genauso Professionalität im Ehrenamt erwarten wie von den Funktionären beim Erstellen der Passanträge, aber eine Geldstrafe (auch wenn sie offensichtlich nicht „saftig“ wäre) kann nicht sein. Deutlich Worte und eine Ermahnung, aber keine Geldstrafe. Ich weiß, es ist aufwändig, aber vielleicht sollte man beim HVW mal darüber nachdenken, die ganze Doppelspielrechtgeschichte, die insgesamt ja Sinn macht, in ihrer Ausführung zu überdenken. Die Verbandsleute haben hier ja auch mächtig ihr Fett abgekriegt. Ich denke, sie lesen mit.
Klar bleibe ich an dem Thema dran. Aber lasst die Plochinger auch noch Handball spielen, gestern war das ja nicht so erfolgreich.
Zum Thema erfolgreich: Eigentlich wäre das Thema für heute ja ein anderes gewesen: Die Frauen des HC Wernau haben doch tatsächlich vorzeitig den Durchmarsch in die BWOL geschafft. Ich weiß, dass einigen das Konzept der Wernauer nicht so gefällt. Aber das Team hat den Aufstieg durch Spiele jede Woche in der Halle geschafft – Gratulation! Zwar hätte das ohne Brückmann, Haas und Radonic sicher nicht geklappt – aber ohne die anderen auch nicht. Und Jugendarbeit scheint es in Wernau ja auch zu geben. Also: Viel Glück in der BWOL, ich bin mal gespannt, wie sich das Team dort schlägt.
Und fassen wir zum Schluss nochmal zusammen: Stand jetzt und wenn ich alles zusammen bekomme, haben wir in der kommenden Saison im EZ-Handball-Land: Bei den Frauen 2. Bundesliga, 3. Liga, zwei Mal BWOL, zwei Mal Württembergliga; bei den Männern 3. Liga und vier Mal Württembergliga. Mindestens. Plochingen hab ich jetzt mal außen vor gelassen. Schwebendes Verfahren.