Dann gehe ich doch noch kurz auf das Thema von „alex“ bei meinem letzten Text ein. Danke für den Hinweis auch, ich hab natürlich gleich nachgeprüft, ob das Derby zwischen Wernau und Plochingen jetzt abgesagt wird oder nicht. Vorab schon mal, was ich für die morgige EZ-Ausgabe geschrieben habe:
Derby in Wernau findet statt
Wernau (sip) – Die Württembergliga-Handballer des HC Wernau bemühten sich um eine Verlegung, doch das Derby gegen den TV Plochingen wird wie geplant morgen um 20 Uhr angepfiffen. Der Grund für das Anliegen des HCW: Sechs Spieler fallen verletzt ganz aus, Marco Melo und Torhüter Fabian Kehle können möglicherweise mit Mühe fit bekommen werden.
„Ich wurde am Montag kontaktiert, doch es ging kein Verlegungsantrag ein“, erklärte Staffelleiter Klaus Glocker. Der Grund hierfür ist einfach: Die Plochinger hätten der Verlegung zustimmen müssen, was sie jedoch nicht taten. „Ich bin da auch hin- und hergerissen und habe Verständnis für die Wernauer“, erklärt TVP-Cotrainer und Pressewart Martin Spieth. „Aber es wäre uns nicht recht, weil wir schon oft genug aus dem Rhythmus geworfen wurden.“
HCW-Coach Nico Kiener, dessen Team Tabellen-Vorletzter ist, ist enttäuscht. Auf die Frage, wie er an Stelle der Plochinger reagiert hätte, antwortet er so: „Ich finde es schade, dass man dieses Spiel, das eine gewisse Brisanz hat, nicht unter echten Bedingungen austragen kann. Die Plochinger hoffen wohl, dass sie so leichter an die Punkte kommen.“ Das will er nun trotz der Misere verhindern.
Das „morgen um 20 Uhr“ bedeutet natürlich am Samstag, der Text erscheint eben morgen und wir Zeitungsleute handeln nach dem Motto „Morgen ist heute schon gestern“… Alles klar?
In unseren „Tipps und Trends“ in der Samstagausgabe kommen die Beteiligten noch mal zu Wort. Meine Kollegin Sabrina Erben ist dann am Abend in der Halle und ich bin mal gespannt, was sie erlebt. HCW-Coach Nico Kiener war schon angesäuert, andererseits ist es nicht so, dass er die Plochinger gar nicht verstehen kann. Und Plochingens Martin Spieth war die Sache auch unangenehm. Ihm liegt etwas am nachbarschaftlichen Verhältnis – aber eben noch mehr an seinem TVP. So wie Kiener vor allem die Lage bei seinem Team im Fokus hat. Und die ist nicht nur personell, sondern auch tabellarisch nicht prickelnd.
Das mit dem Spieleverlegen ist so eine Sache. Erstaunt hat mich, dass der HVW in Person des Staffelleiters überhaupt nicht mehr entscheiden kann, wenn sich die Vereine nicht einig sind. Das macht Sinn und auch wieder nicht. Was, wenn die große Grippewelle kommt und bei einer Mannschaft nur noch zwei oder drei Spieler einsatzfähig sind, der Gegner aber die Punkte haben will und eine Verlegung ablehnt. Andererseits ist für den Verband die wahre Lage schwer zu beurteilen, so würde er sich unbeliebt machen, egal wie er entscheidet. Die Nellinger Zweitliga-Frauen etwa haben zurzeit das Pech, dass das eigene zweite Team nur eine Liga drunter spielt. So blöd das klingt. Denn auch sie haben Personalsorgen. Hier kann der Verband, die HBF, entscheiden, aber sagt, dass gespielt wird, wenn genug einsatzfähige Spieler da sind. Egal wie stark die sind und ob man sie aus dem zweiten Team hochziehen muss. Da muss schon ein ganzer Stapel an Attesten angeschleppt werden. Aber auch hier ist es nicht so einfach. Wer hätte etwa den Zwickauerinnen zumuten wollen, dass sie statt an einem Samstag zu einem Nachholspiel am Mittwochabend die 420 Kilometer nach Nellingen fahren sollen. Und anschließend zurück.
Die Sache ist nicht so einfach. Was ist denn eure Meinung? Möglichst ohne Vereinsbrille bitte.