Sorgenkinder mit Perspektive

Philipp Keppeler und der TSV Neuhausen kämpfen um den Klassenverbleib. Fotos: Rudel

Die Handball-Teams des EZ-Landes findet man in der laufenden Saison vor allem in den vorderen Bereichen der diversen Tabellen. Und mittlerweile, nach elf bis 15 Spieltagen, sagt das Tableau ja auch schon etwas aus. Es gibt aber auch ein paar Sorgenkinder. Sorgenkinder mit Perspektive allerdings. Die Lage ist also alles andere als hoffnungslos.

Das gilt gerade beim Blick zum Drittligisten TSV Neuhausen. Wobei der Zwiespalt der Gefühle gut nachvollziehbar ist. Meine Kollegin Steffi Gauch-Dörre hat das in ihrem Text zur 24:27-Niederlage gegen Tabellenführer HSG Konstanz („Überraschung knapp verpasst“) gut herausgearbeitet. „Gut gespielt und doch nicht gewonnen“ heißt es bei den MadDogs (zu) oft. Und sie können es wohl nicht mehr hören, wenn die siegreichen Gegner immer wieder sagen, dass sie es selten so schwer gehabt hätten.

Die Torhüter haben beim Drittligaspiel zwischen Neuhausen und Konstanz viel zu tun…

Die Neuhausener brauchen Punkte. Drittletzter mit 6:20 Zählern sind sie, der Vorletzte TV Willstätt hat die gleiche Punktzahl, die Teams davor sind aber auch nicht weit weg. Das Gefährliche an der Situation: Die Mannschaft muss aufpassen, dass sie nicht in einen Negativstrudel gerät. Manches, was in der vergangenen Saison gut gelaufen ist, läuft im Moment eben nicht so gut. Mit einem neuen Trainer braucht es zudem immer ein bisschen Zeit, bis alles passt.

Ich hoffe, das Selbstvertrauen der Spieler, die – je nachdem, wie lange sie da sind – die Erfahrung von Auf- und Abstieg allzu häufig gemacht haben, ist groß genug. Denn dass sie es können, haben sie oft genug gezeigt. Auch bei Niederlagen.

…Sebastian Arnold macht dabei eine gute Figur.

Steffi trifft sich in dieser Woche noch mit besagtem neuen Trainer Eckard Nothdurft und macht ein Interview, in dem er bestimmt erklärt, wie es aufwärts gehen soll.

Dass es für die Maddogs schwer werden würde, war klar. Bei der HSG Ostfildern war das zwei Klassen tiefer noch klarer. Ich hatte in dieser Saison schon zwei Mal die Gelegenheit, die Mannschaft von Trainer Frank Ziehfreund – auch neu – zu sehen. Die Bilanz ist top: zwei Siege. Das Spiel am Samstag gegen den HC Hohenems (37:27) hatte nicht so große Aussagekraft, weil die Österreicher zu Auswärtsspielen offensichtlich nicht immer mit ihrer Top-Mannschaf antreten. Sie hatten ein paar gute Leute drin, aber als Kollektiv war da nicht viel.

Ostfilderns Dennis Saur zieht ab.

Ganz anders bei der HSG, die das Spiel einigermaßen souverän gewonnen und dabei die so oft beschriebene geschlossene Mannschaftleistung gezeigt hat. Ein Sprung auf Platz zehn war nach zwei Siegen in Folge die Belohnung. Ostfildern wird wahrscheinlich bis zum Ende gegen den Abstieg kämpfen. Aber die Mannschaft hat da bessere Karten, als es viele vor der Saison gedacht habe. Ich finde das ganz solide, was sie da bei der HSG machen.

Den drittletzten Platz in der jeweiligen Württembergliga haben die Teams der SG Hegensberg/Liebersbronn inne. Bei den Frauen war das für mich ein bisschen mehr zu erwarten als bei den Männern. Obwohl Trainer Jochen Masching vor der Saison mehrfach davor gewarnt hatte. Es ist für ihn die erste richtig schwierige Situation, seit er auf dem Berg verantwortlich ist. In den vergangenen Jahren ging es rasant nach oben, jetzt ist der Klassenverbleib das Ziel.

Jannik Schlemmer hat in dieser Situation Mühe, sich durchzusetzen.

Aber auch bei HeLi gibt es ausreichend Grund zur Hoffnung. Zuletzt gab es zwei Niederlagen in Folge, davor aber zwei Siege. Es gilt das Gleiche wie bei Neuhausen: Bloß nicht in einen Abwärtsstrudel geraten. Und wenn es klappt mit dem Klassenverbleib, wofür die Mannschaft trotz einiger Abgänge gut genug sein müsste, dann können die Spieler das nach den Aufstiegen als ebenso gute Erfahrung mitnehmen und daran wachsen. Für die SG-Frauen gilt das ebenso.


Zum Schluss noch ein Hinweis: In der Ankündigung der Plakataktion „Keine Pfiffe gegen Pfiffe“ hat sich in der Samstagausgabe ein Fehler eingeschlichen. Die Plakate zur EZ-Aktion können von interessierten Vereinen natürlich nicht bis zum 4. November, sondern bis zum 4. Dezember unter sport@ez-online kostenlos bestellt werden. Sagt es weiter.

Was in diesem Zusammenhang unbedingt erwähnt werden muss: Die Plakat- zur EZ-Aktion wäre nicht möglich, wenn unser Mediengestalter Thomas Schwab das klasse Logo nicht entwickelt hätte. Guter Mann. Danke, Thomas!