Die EZ-Pokal-Wirkung

Voll besetzte Ränge beim Viertelfinale zwischen Plochingen und Ostfildern. Foto: Rudel
Voll besetzte Ränge beim Viertelfinale zwischen Plochingen und Ostfildern. Foto: Rudel

Am Finaltag roch es ein paar Mal kräftig danach, aber am Ende blieb beim diesjährigen EZ-Pokal die Überraschung aus. Selbst in den beiden Siebenmeter-Werfen setzte sich am Ende die Mannschaft durch, die von der Papierform her Favorit war. Und auch im Spiel um Platz drei passte es so gesehen: Vergisst man das mit dem Punkteabzug am Ende der Saison, steht der TV Plochingen in der Württembergliga ein Plätzle vor dem TSV Wolfschlugen – gewann mit 18:17 und wurde Dritter.

Das Finale hätte ich mir ehrlich gesagt etwas enger vorgestellt: Okay, auch da lief es nach Plan, Neuhausen ist Titelverteidiger und spielt in der BWOL, Deizisau ist „nur“ Zweiter der eins tieferen Württembergliga. Aber im Turnierverlauf haben die Deizisauer richtig überzeugt, während sich die Neuhausener so ein bissle durchgemogelt haben. Im lange ausgeglichenen Viertelfinale gegen den bärenstarken Landesligisten Team Esslingen gewannen sie nur knapp. Im Halbfinale gegen Plochingen musste dann das Siebenmeterwerfen herhalten. Aber im Sport kommt es nunmal drauf an, auf den Punkt hin da zu sein, und das haben die Neuhausener im Finale geschafft und doch noch recht klar mit 18:14 gegen den Rekordsieger Deizisau gewonnen.

Die Maddogs haben jetzt drei Mal in Folge gewonnen, der Pott bleibt in Neuhausen. Gratulation, es wäre klasse, wenn das einen Push für die BWOL-Runde geben würde. Aber auch die Deizisauer, die Zwei-Mal-Siebenmeterwerfen-Plochinger, die Wolfschugener, die Teamplayer, die Ostfilderner und auch die in der Vorrunde starken Dettinger Bezirksliga-Handballer dürften Selbstvertrauen getankt haben. Für die Zuschauer war das Turnier ohnehin wieder ein Gewinn. Ich glaube, alle, die da waren, hatten Spaß.

Spaß hat es auch meinen beiden Kollegen gemacht, die erstmals auf Facebook gelivetickert haben. Gute Sache, das. Sollen wir die beiden für das kommende Jahr gleich wieder rekrutieren?

Ich hab jetzt noch ein Interview mit Jürgen Rieber auf Band und einige Aussagen der Deizisauer im Block, wodurch der EZ-Pokal für mich – und damit auch die EZ-Leser – noch nachwirken wird. Ich weiß noch nicht genau, wann die beiden Geschichten kommen werden, aber ich denke im Laufe dieser Woche.

Und am kommenden Sonntag komm e ich wieder in die Halle, obwohl kein EZ-Pokal ist. Ich werde mir das BWOL-Frauenderby zwischen dem HC Wernau und der HSG Deizisau/Denkendorf anschauen. Auch da freu ich mich drauf. Denn eine Wirkung hat der EZ-Pokal auch immer wieder aufs Neue: Er macht Lust auf mehr Handball.

So, hab mir ein paar Minuten abgeknapst, jetzt sorge ich noch mit dafür, dass der weltweite Rest-Sport auch noch in die EZ-Ausgabe für morgen kommt. EZ-Pokal dann übrigens auf den Seiten 18 und 19. Und natürlich als Bild auf der Titelseite.

Das Bild ist gerade eingelaufen und ich muss es nachschieben: Hans (Hermann) im Glück. Klasse Foto: Rudel

Das Bild ist gerade eingelaufen und ich muss es nachschieben: Hans (Hermann) im Glück. Klasse. Foto: Rudel

Nach Plan

Als ich vorhin die Neckarsporthalle verlassen habe, saßen einige Leute noch bei einem Kaltgetränk im Foyer, unter anderem Plochingens Spielertrainer Daniel Brack und die Schiedsrichter des Jahres Holger Fleisch und Jürgen Rieber, die ihren Auftritt mit der Pfeife im Mund erst morgen haben. Währenddessen haben die fleißigen Helfer des TSV Deizisau aufgeräumt und die Halle für den Finaltag des EZ-Pokals vorbereitet.

Ich hab davor noch das letzte Spiel des Tages angeschaut und für esslinger-zeitung.de in Worte gefasst. Das 452. Turniertor ist da kurz vor Schluss der Begegnung zwischen der SG Esslingen und dem TSV Dettingen gefallen. Dettingen hat verdient den Einzug ins Viertelfinale geschafft, wo die Mannschaft morgen im ersten Spiel um 10 Uhr auf die Deizisauer trifft. Dabei kommt es gleich zum Duell der beiden Mannschaften, die mir bisher am besten gefallen haben. Die Deizisauer waren gestern sehr solide und die Dettinger haben heute gegen den TV Plochingen – immerhin zwei Klassen Unterschied – trotz der 16:22-Niederlage gut ausgesehen und anschließend die SG Esslingen mit 20:8 weggeputzt.

Bisher läuft alles nach Plan, die Favoriten haben sich durchgesetzt, es kommt zu den erwarteten Viertelfinalbegegnungen. Ob es morgen so weiter geht? Es wird immer enger. Die Deizisauer haben sich die Dettinger heute jedenfalls genau angeschaut und werden sie nicht unterschätzen. Turnierfavorit bleibt aber der TSV Neuhausen, der heute nicht überragend, aber souverän gespielt hat und morgen wohl auch mit dem Team Esslingen keine allzu großen Probleme bekommen sollte, obwohl das Team gestern auch gut gespielt und Trainer Thomas Freiwald heute ganz genau hingeschaut hat.

Überhaupt fand ich heute interessant zu beobachten, dass viele Leute in der Halle waren, obwohl „ihre“ Mannschaft nicht gespielt haben. Das ist auch EZ-Pokal. Handballer etwa aus Esslingen und Wolfschlugen hab ich gesehen, die Deizisauer waren als Helfer eh da. Pfullingens Trainer Volker Greiner hat seinen ehemaligen Plochingern aus sicherer Entfernung auf einen Stehplatz zugeschaut, die früheren Wernauer Trainer Frank Ziehfreund und Michael Abele waren auch da – obwohl die Wernauer als einzige der Top-Mannschaften aus dem EZ-Land nicht gemeldet haben.

Und wie erwähnt Fleisch/Rieber waren auch schon da. Mit Jürgen Rieber hab ich wie gestern angekündigt ein Interview geführt und dadurch fast meinen Einsatz beim Spiel TSV Dettingen gegen SG Esslingen verpasst. Der Mann, der auch Lehrwart beim DHB ist, hat was zu sagen. Was, wird im Laufe der Woche in der EZ kommen, ebenso wie die Deizisau-Geschichte, die ich gestern angekündigt habe. Das ist eben neben dem Sport das Beste am EZ-Pokal: Man trifft praktisch alle, die in der Region was mit Handball zu tun haben. Morgen nochmal. Und dann wieder nächstes Jahr.


Überzeugende Deizisauer

Ich komme gerade vom EZ-Pokal nach Hause. Und ich muss sagen: Der erste Tage war ein voller Erfolg. Mich hat es jedenfalls begeistert. Die noch älter gedienten Kollegen haben zwar gesagt, dass es schon manchmal gleich so voll war. Ich fand die ersten Spiele heute aber besonders gut besucht. Das fanden übrigens auch Trainer und Spieler so, die sichtlich Spaß hatten, vor so vielen Zuschauern zu spielen.

Was wie jedes Jahr war: Gute Spiele so kurz nach Weihnachten und Silvester, von Kater keine Spur. Und viele gute Gespräche. Besonders überzeugend waren heute die Deizisauer. In zweierlei Hinsicht. Der TSV Deizisau ist ja dieses Jahr der Ausrichter, und da passt wirklich alles. Wenn der Verein was macht, helfen alle mit (das war übrigens beim EZ-Fußball-Pokal auch so). Vom Eingang über den Sprecher bis zum Essen – alles gut. Die Maultaschen sind zu empfehlen. Ganz witzig: Als ich Abteilungsleiter Robert Seifried erzählt habe, dass dieser Klassiker in meinen jetzt auch schon einigen EZ-Pokalen Platz zwei hinter dem TV Reichenbach belegt, hat er gelacht und gesagt, das habe er auch schon gehört.

Platz zwei ist nicht schlecht. Der könnte auch für die Mannschaft des TSV Deizisau rausspringen. Morgen steigt Titelverteidiger und –favorit TSV Neuhausen ins Geschehen ein. Heute aber haben die Deizisauer auch sportlich am meisten überzeugt. Sehr souverän sind sie ins Viertelfinale eingezogen. Wie auch der der TSV Wolfschlugen mit Trainer Lars Schwend auf der Tribüne – warum das so ist, ist dann in den Pokal-Splittern in der EZ nachzulesen.

Von unseren beiden Landesligisten hat mir das Team Esslingen heute besser gefallen als die HSG Ostfildern. Das Team kam im abschießenden Spiel gegen die SG Hegensberg/Liebersbronn zwar auch nur zu einem 15:13, hat aber beim 16:21 gegen Deizisau richtig gut gespielt, wie auch Deizisaus Trainer Mike Wolz anerkannt hat. Die HSG hat es auch ins Viertelfinale geschafft, hatte aber mehr Mühe. Das 11:20 gegen Wolfschlugen war ziemlich mau, und im entscheidenden Spiel war es beim 15:14 gegen den starken, von Sinisa Mitranic trainierten TSV Owen sehr eng – ein Unentschieden hätte Owen gereicht. Aber Ostfildern ist weiter, und das zählt erst einmal.

Heute ist, was das Weiterkommen betrifft, alles so gelaufen, wie es die Papierform ausgesagt hat. Morgen geht es weiter. Ich werde wieder in der Halle sein und freue mich drauf. Nachdem ich heute eine Geschichte recherchiert habe über die aufstiegsgefährdeten Deizisauer, für die ich interessante Aussagen gesammelt habe und die im Laufe der kommenden Woche in der EZ erscheinen wird, bin ich für morgen mit Jürgen Rieber verabredet. Im Moment ist der noch Im Urlaub in der Sonne, morgen wird der Bundesliga-Schiri (des Jahres!) aber in der Neckarsporthalle sein. Als Zuschauer, erst am Finaltag wird er gemeinsam mit Holger Fleisch (der heute da war) Spiele leiten. Ich will mit Jürgen Rieber einige Themen besprechen, die auch seinen neuen Job als Schiedsrichter-Lehrwart beim DHB betreffen.

So, das reicht für heute, wenn ihr online unterwegs seid, habt ihr ja wahrscheinlich die Berichte und Splitter auf esslinger-zeitung.de und auf unserer EZ-Pokal-Facebook-Seite gelesen. Ich fand es klasse, wie die Kollegen das auf Facebook gemacht haben. Morgen geht es weiter. In der Halle, auf der EZ-Seite, auf Facebook, und nach dem letzten Tor wird mir hier bestimmt auch noch was einfallen.


Wer gewinnt den EZ-Pokal?

So sehen die Sieger 2013 aus. Aber sehen so auch die Sieger 2014 aus? Foto: Rudel
So sehen die Sieger 2013 aus. Aber sehen so auch die Sieger 2014 aus? Foto: Rudel

Da ist sie wieder, meine Am-Kreis-Start-Überschrift. Sie passt eben ein Mal im Jahr. Von Samstag bis Montag trifft sich wieder die Handball-Szene in der Esslinger Neckarsporthalle. Ich bin mir sicher, viele, die hier mitlesen, werden da sein. Werden auf der Tribüne sitzen, sich durch die Gänge schieben, Maultaschen essen. Oder selbst mitspielen. Ich werde auch viel Zeit in der Halle verbringen. Und ich freu mich drauf.

Wer gewinnt den EZ-Pokal 2013? Wir haben morgen die große Vorschau-Seite im Blatt (Seite 17). Wenn man die liest – ich durfte schon und hab auch mitgeschrieben –, dann müsste der EZ-Pokal-Sieger 2013 der von 2012 sein. „Alles andere als der Turniersieg wäre eine Enttäuschung“, sagt Daniel Hebisch vom TSV Neuhausen, der erstmals seit vielen Jahren nicht als Spieler, sondern als Co-Trainer dabei sein wird.

Naja, klarer Favorit sind die Neuhausener als BWOL- und damit klassenhöchste Mannschaft auf jeden Fall. Aber es lauern vier unserer fünf Württembergligisten. Und Mike Wolz, der Trainer des TSV Deizisau, weist darauf hin, dass in einer Spielzeit von zwei Mal 15 Minuten vieles möglich ist. Allerdings hat er das nicht in Bezug auf ein mögliches Finale gegen Neuhausen erwähnt, sondern dabei an das Gruppenspiel gegen Landesligist Team Esslingen gedacht.

Unsere beiden Landesligisten, neben dem Team die HSG Ostfildern, sind nämlich auch nicht zu unterschätzen. Aus der LaLi ist zudem der SV Vaihingen am Start. Der steckt in der Gruppe 2, die man phrasenschweinmäßig ruhig als die Hammergruppe der diesjährigen Ausgabe bezeichnen kann. Neuhausen, Vaihingen, dazu Württembergligist TV Reichenbach.

Reichenbachs Trainer Daniel Mayr ist bei den Gruppenspielen gar nicht in der Halle, sondern erst ab dem (möglichen) Viertelfinale. Er weiß aber trotzdem schon, wie es aus TVR-Sicht laufen wird: „In der Gruppe Neuhausen, dann Wolfschlugen, dann Deizisau und im Finale wieder Neuhausen.“ Alles klar. Natürlich war das nicht ganz ernst gemeint. Er weiß genau, dass die Reichenbacher im wahrscheinlichen Viertelfinale gegen Wolfschlugen genauso Außenseiter sind wie im Falle des Weiterkommens im möglichen Halbfinale gegen Deizisau.

Wobei, das WL-Spitzenteam Wolfschlugen startet nicht mit bester Laune ins Jahr: Torhüter (und Ex-Neuhausener) Patrick Ehrlich hat sich beim Skifahren die Schulter verletzt und fällt für den Rest der Runde aus. Gute Besserung an dieser Stelle!

Also ich hab im Gefühl, dass es im Endspiel zum Klassiker zwischen Neuhausen und Rekordsieger Deizisau kommen wird. Was denkt Ihr? Lasst ruhig mal eure Meinung wissen. Wie erwähnt, wer hier noch nicht registriert ist, der kann das ganz leicht tun und auch über seinen Facebook-Account schreiben.

A propos Facebook: Schaut ruhig mal während des Turniers auf unsere EZ-Pokal-Facebook-Seite. Meine Kollegen Karla Schairer und Jan Geißler werden dort live berichten und sind schon ziemlich gespannt, wer von daheim oder von seinem Smartphone in der Halle mitdiskutiert. So digital aufgestellt waren wir beim EZ-Pokal jedenfalls noch nie: Die normale Live-Berichterstattung auf esslinger-zeitung.de, auf Facebook und ich werde neben meiner „normalen“ Arbeit für die Dienstag-Print-Ausgabe hier am Kreis natürlich auch täglich meine Eindrücke schildern.

Ich hoffe, ihr hattet alle schöne Feiertage, habt Kraft getankt und es euch gut gehen lassen. „Zwischen den Jahren“ war handballerisch mit Sicherheit die Entwicklung bei den Bundesligisten in Göppingen und Balingen am interessantesten. So arg musste es einen nicht wundern, dass dort Velimir Petkovic und Rolf Brack nicht mehr Trainer sind, nachdem schon lange bekannt war, dass sie am Ende der Saison auf jeden Fall aufhören würden. Bei Brack hat es mich jedoch mehr gewundert als bei Petkovic. Wobei ich gehört habe, dass er nicht viel Zeit hatte, über die erste Entlassung seiner langen Trainerkarriere nachzudenken. Im Moment ist er schon mit der Schweizer Nationalmannschaft in der Ukraine unterwegs.

Bracks Ex-Job macht schon Markus Gaugisch, der vorzeitig von Neuhausen/Erms nach Balingen gewechselt ist. Keine leichte Aufgabe für ihn, ich wünsche ihm, dass er nicht schon absteigen muss, bevor seine eigentlich angedachte Amtszeit beginnt. Aber ich halte Gaugisch für einen Guten.

So, genug der Worte, es wird Zeit, dass am Samstag, 14 Uhr, TSV Deizisau gegen SG Hegensberg/Liebersbronn, wieder der Ball fliegt.


Live und in Farbe

So war es im Januar 2013: Der TSV Neuhausen jubelt beim EZ-Pokal. Wie wird`s diesmal? Foto: Rudel
So war es im Januar 2013: Der TSV Neuhausen jubelt beim EZ-Pokal. Wie wird`s diesmal? Foto: Rudel

Am Sonntag und an den zwei Tagen vor Silvester muss ich zwar auch noch arbeiten, aber das hier wird der letzte Am-Kreis-Eintrag in diesem Jahr. Eigentlich wollte ich ja schon gestern schreiben, aber wer heute auf die Seite 15 der EZ schaut, sieht, womit ich gestern ziemlich lang beschäftigt war. Danach wollte ich auch endlich mal auf den Esslinger Weihnachtsmarkt. War nett. Und vor allem nicht so kalt.

Der TSV Neuhausen, dem ich in der BWOL am Ende eines schwierigen Jahres einen Sieg gegen Sandweier wünsche, sowie die beiden Württembergligisten TV Reichenbach und HC Wernau (hoffentlich ebenfalls siegreich) und auch ein paar Mannschaften in den unteren Ligen spielen zwar noch, aber so langsam konzentrieren sich die Handballer im EZ-Land auf den EZ-Pokal vom 4. bis zum 6. Januar in der Esslinger Neckarsporthalle.

Okay, erst mal kommt Weihnachten, durchatmen und runterkommen. Aber dann. Heute haben wir den genauen Spielplan in der EZ (Seite 17). Erstmals ist er auch auf Facebook (https://www.facebook.com/EZ.Handballpokal) nachzulesen. Zudem gibt`s auch was zu gewinnen – schaut rein. Dort werden wir, beziehungsweise zwei junge Kollegen, auch das Turnier live und in Farbe begleiten. Was haltet ihr davon?

Den gewohnten Live-Service mit den Spielberichten auf www.esslinger-zeitung.de gibt es natürlich auch.

Wenn man sich den Spielplan anschaut, gibt es mehrere Möglichkeiten, wie der EZ-Pokal laufen könnte. Geht es ganz nach dem Favoriten-Prinzip, dann schaut das so aus: Die Gruppe 1 gewinnt der TSV Deizisau, die Gruppe 2 der TSV Neuhausen, die Gruppe 3 der TSV Wolfschlugen und die Gruppe 4 der TV Plochingen. Im Viertelfinale setzen sich dann die Deizisauer, die Wolfschlugen (gegen den Zweiten der „Hammergruppe“ 2 Reichenbach), die Neuhausener und die Plochinger durch. Die Halbfinalbegegnungen heißen dann Deizisau gegen Wolfschlugen und Neuhausen gegen Plochingen. Rekordsieger Deizisau und Neuhausen stehen dann im Finale, wo sich die Neuhausener knapp durchsetzen.

Kommt`s so? Kann sein, aber es kann auch ganz anders ausgehen. Das Team Esslingen war meiner Erinnerung nach beim EZ-Pokal immer gut, der andere Landesligist aus Ostfildern hat zurzeit viel Selbstvertrauen und ist auch nicht zu unterschätzen. Und die anderen möglichen Partien sind auch noch lange nicht so gelaufen wie oben beschrieben. Vor allem das mögliche Halbfinale zwischen Deizisau und Wolfschlugen.

Also bei mir wächst die Vorfreude. Ich werde einige Stunden in der Neckarsporthalle verbringen und freue mich auf viele Gespräche. Falls was anliegt in Sachen Blog, EZ, Handball oder andere Themen, sprecht mich einfach an. Wer mich nicht persönlich kennt, sieht oben, wie ich aussehe (oder vor ein paar Jahren ausgehen habe…).

Ich melde mich hier vor dem EZ-Pokal nochmal, am Sonntag werde ich in der Redaktion mitverarbeiten, was die Neuhausener, Reichenbacher und Wernauer zum Jahresabschluss noch so hingekriegt haben. Erholt euch schön, alles Gute für das neue (Handball-) Jahr – und wie mein früherer DSF-Mitpraktikant Wolf Fuss sagen würde: Bleibt sportlich.


Seriensieger

Wer dieses Bild morgen in der EZ entdeckt, ist richtig beim Text über den TV Reichenbach. Foto: Rudel
Wer dieses Bild morgen in der EZ entdeckt, ist richtig beim Text über den TV Reichenbach. Foto: Rudel

Gut möglich, dass die Württembergliga-Handballer des TV Reichenbach morgen in Heiningen und nächste Woche gegen Schwäbisch Gmünd verlieren. Denn das sind Gegner, die bei der Rechnung der Reichenbacher nicht unbedingt in der Müssen-Wir-Schlagen-Schublade liegen. Der TVR will in der zweiten Saison nach dem Aufstieg gerne wieder im Mittelfeld landen, zuletzt Platz zehn war mehr als okay.

Wenn die Reichenbacher also die beiden Spiele verlieren, schließen sie das Jahr und die Hinrunde mit trotzdem 15:15 Punkten und damit einem ausgeglichenen Punktekonto und damit zufrieden ab. Aber warum sollten sie verlieren? Die Mannschaft hat zuletzt sechs Mal in Folge gewonnen und vergangene Woche in Zizishausen auch einen Gegner der oben genannten Kategorie weggeputzt. Warum es beim TVR gerade so gut läuft und warum dort trotzdem keiner zu träumen anfängt – und was das Ganze mit dem FC Bayern München zu tun hat, ist morgen in der EZ auf Seite 20 nachzulesen. Ich habe (wie angekündigt) in dieser Woche ein bisschen rumtelefoniert und was zu dem Thema zusammengeschrieben.

Das bislang letzte Spiel, das die Reichenbacher verloren haben, war übrigens gegen den TSV Deizisau. Auch gegen den TV Plochingen und gegen den TSV Wolfschlugen haben sie die Punkte abgegeben. Alles Mannschaften aus dem EZ-Land, bei denen es in dieser Runde auch erfreulich gut läuft. Auf das Rückspiel gegen Plochingen zum Rückrundenstart am 11. Januar freuen sie sich beim TVR schon und hoffen auf Revanche.

Zuvor steht aber noch ein anderer wichtiger Handball-Termin an, bei dem sich diese Mannschaften alle treffen: Klar, EZ-Pokal vom 4. Bis 6. Januar in der Esslinger Neckarsporthalle. Ich freu mich drauf, und auch bei uns in der Redaktion laufen wie beim Ausrichter TSV Deizisau die Vorbereitungen auf Hochtouren.

Erstmals werden wir das in diesem Jahr auf Facebook begleiten. Wir haben gerade einen fähigen Praktikanten. Der hat zwar heute offiziell seinen letzten Tag, aber meine Online-Kollegin Nicole Rabus hat ihn gleich mal für den EZ-Pokal verpflichtet. Jan Geißler wird an den drei Tagen mit Unterstützung aus der Redaktion also kräftig in die Tasten hauen. Die Seite anschauen und natürlich liken kann man aber schon jetzt. Nächste Woche gibt’s dort parallel zur Zeitungsausgabe auch schon den genauen Spielplan.

https://www.facebook.com/EZ.Handballpokal

Und auch hier am Kreis wird der EZ-Pokal natürlich stattfinden. Aber noch wird ja ligamäßig gespielt. Schönes Wochenende allen.


Die Richtung stimmt

Deizisaus Dennis Prinz: Häufiger in der EZ im Bild, und jetzt auch hier. Foto: Rudel
Deizisaus Dennis Prinz: Häufiger in der EZ im Bild, und jetzt auch hier. Foto: Rudel

Vor der kurzen Weihnachtspause lassen es die Handballer im EZ-Land noch mal richtig krachen. Das vergangene Wochenende hatte es jedenfalls in sich und brachte sehr interessante Ergebnisse. Die Knaller gleich am Freitagabend in der Württembergliga. Plochingen gewinnt in Wolfschlugen, Reichenbach in Zizishausen – dabei ist das letztere Ergebnis noch das überraschendere. Wobei, die Reichenbacher hatten zuvor schon fünf Mal in Folge gewonnen und die Zizishausener ein bisschen geschwächelt. Was ist da los in Reichenbach? Nach dem mauen Saisonstart hat die Mannschaft jetzt 15:11 Punkte, das passt. Ich denke, ich werde die nächsten Tage mal nachfragen und für diese oder nächste Woche was für die EZ schreiben über die Entwicklung beim TVR. Ich bin gespannt, wie sich die Mannschaft am kommenden Samstag beim nächsten Spitzenteam Heiningen schlägt. Der Unterschätz-Faktor dürfte jedenfalls weg sein.

Und Wolfschlugen? Es war schon die zweite Niederlage in Folge, die Tabellenführung ist weg. Aber kein Grund zur Nervosität, insgesamt läuft die Runde trotzdem ziemlich gut und vorne ist wirklich alles supereng beieinander. Zumal die Plochinger ja (für mich, ich weiß, nicht für alle) überraschend auch zur Spitzengruppe gehören und sie so auch für Wolfschlugen zu den Gegen-die-kann-man-verlieren-Gegnern gehören.

Neuer Tabellenführer ist der TSV Deizisau. Die Mannschaft hat gegen Gerhausen zwar nicht überragend gespielt, aber mit zehn gewonnen und steht jetzt ganz vorne. Mich freut das und ich muss ehrlich sagen, dass ich mir Deizisau in der BWOL gut vorstellen kann. Wenn es die Wolfschlugener schaffen, gönne ich ihnen das natürlich genauso. Hauptsache ein Team aus dem EZ-Land packt es. Die Richtung stimmt.

A propos Deizisau: Es war gestern Abend mal wieder gar nicht so leicht, welches Bild wir zum Spielbericht stellen sollten. Torhüter Philipp Eiler hätte sich laut Co-Trainer Daniel Kraaz angeboten, weil er stark gehalten hat. Jetzt habe ich von dem Kerl leider kein Bild im Archiv gefunden (Unter Eiler gab es nur Oppenweiler…). So ist es mal wieder der geworden, der die meisten Kisten gemacht hat, und das war mal wieder Dennis Prinz. Ich hoffe, wir plündern damit sein Portemonnaie nicht zu sehr – oder gibt’s bei den Deizisauern die Foto gleich Kiste Bier Regel nicht?

Die Neuhausener wiederum haben in der BWOL denke ich mal endgültig die Kurve bekommen. Bis zum Wiederaufstieg ist es noch ein weiter weg, aber die MadDogs sind als Vierter mit drei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Oppenweiler dicke dabei. Zumal, wie Steffi Dörre heute auf Seite 23 der EZ berichtet, die Mannschaft deutlich stabiler geworden ist. Sieht gut aus.

Ein Satz zu unseren beiden Landesligisten Team Esslingen und HSG Ostfildern: Beide sind im Gleichschritt in ihrer Staffel Dritter – sauber.

Sorgen bereiten im EZ-Land eigentlich nur die Männer des HC Wernau, die in der WL mit 6:20 Punkten hinten drin stecken. Das 19:33 gegen den Zweiten Schwäbisch Gmünd war deutlich. Und was ist mit den HCW-Frauen? Nach ausschließlich Siegen gab es erst ein Unentschieden und dann drei Niederlagen in Folge. Hat das wirklich nur noch mit der Verletzungsmisere zu tun? Immerhin ist Christiane Haas ja wieder dabei, beim 27:35 in Nußdorf hat sie sieben Treffer erzielt. Sonja Lenhardt bekam gestern bei ihrem Anruf in der EZ-Redaktion jedenfalls souffliert, sie solle auch etwas Positives erzählen. Hat sie dann auch. Zum einen ganz persönlich, dass sie selbst nach langer Verletzungspause wieder mitgespielt hat. Und offensichtlich ist die Stimmung im Team noch lange nicht im Keller. Noch ein Spiel bis zur Pause, dann berappeln und weitermachen. Immerhin war es ja nicht unbedingt das Ziel des Aufsteigers, schon wieder ganz vorne zu landen. Das erste Spiel nach der Pause ist dann gleich das Derby gegen die HSG Deizisau/Denkendorf, das jedenfalls etwas mehr auf Augenhöhe über das Parkett gehen dürfte als in der Hinrunde.

Was bringt die kommende Woche? Ausnahmsweise mal kein Derby. Aber wieder mal Doppelstress für Plochingen: Morgen gegen Schlusslicht Frisch Auf Göppingen II und am Samstag gegen den Viertletzten Gerhausen. Sichere Punkte für das Team von Daniel Brack? Eigentlich schon. Aber die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass sich keine Mannschaft zu sicher sein sollte.


Leben neben dem Handball

Es war gestern ein langer Redaktionstag. So ein Interview mit dem VfB-Trainer zu führen, zu schreiben, in Form zu bringen usw. braucht ganz schön Zeit. Trotzdem hab ich gestern auch endlich mal wieder eine „Auszeit“ geschrieben. Die Muße dazu besteht leider nur selten. Da ging es nicht um Fußball, auch nicht um Handball, sondern um eine Sportart, die ich neben diesen beiden auch gerne schaue: Basketball. Früher zu meiner Tübinger Zeit war ich oft beim SV 03 in der Halle (heute sind das die Walter Tigers), live gesehen hab ich den Sport aber leider schon lange nicht mehr.

Ich weiß, dass seit Saisonbeginn, seit ich hier die Registriermauer hochgezogen habe, nicht mehr so viele Kommentare kommen, aber einige Registrierungen gibt es schon – und vielleicht wagen es ja noch ein paar mehr. Tut gar nicht weh. Es schauen ja eine ganze Menge Leute hier vorbei. Deshalb versuche ich es mal: Was seht denn ihr gerne an Sport, wenn ihr mal nicht Handball schaut oder spielt? Und warum? Nach dem Motto: Es gibt ein Leben neben dem Handball. Ich bin gespannt.

Und als Ideengeber hier meine Auszeit aus der heutigen EZ, neben dem Schneider-Interwiew:

16:3

Die Franzosen haben Glück. Sie haben Nicolas Batum. Und deshalb erfahren sie in ihren Medien von dem Wunder, das gerade im Rosengarten zu Portland/Oregon geschieht. Wir erfahren darüber nur, wenn ein gewisser Dirk Nowitzki gerade mal wieder mit seiner Mannschaft gewonnen hat, weil er selbst ein paar Bälle durch Körbe gestopft hat. Geben Sie es zu, erst beim Stichwort Nowitzki haben sie gemerkt, dass es sich hier um Basketball dreht. Ein Thema, das von deutschen Medienschaffenden nur so richtig beachtet wird, wenn es in ihrer (Uni-)Stadt ein Bundesligateam gibt. Überregional kommt dieser Sport nur größer, wenn Nowitzki was reißt. Aber so viel reißt der Würzburger ja mit seinen Dallas Mavericks zurzeit nicht.

Dass die Portland Trail Blazers gerade das Top-Team Oklahoma City Thunder mit 111:104 aus dem heimischen Rose Garden gefegt haben, erfahren auch die Leser dieser Zeitung nur in Form von nackten Zahlen, wenn sie mal kurz umblättern und bei „Eins Zu Null“ nachschauen. Dass Nicolas Batum, der Franzose, gegen die City Thunder ebenso 14 Punkte erzielt hat wie Damian Lillard, der „Rookie of the Year“ der vergangenen Spielzeit (wussten Sie das nicht?), dass LaMarcus Aldridge, der künftige wertvollste Spieler der Saison, sogar auf 38 kommt, kein Wort dazu. Und vor allem nichts darüber, dass die Blazers mit 16:3 Siegen an der Spitze der Western Conference stehen. So erfolgreich war die Mannschaft seit 20 Jahren nicht mehr. Damals hieß der Star noch Clyde Drexler – den kennen Sie aber noch, oder? Nowitzki, der mit seinen Mavs mit 12:8 Siegen gerade mal Siebter im Westen ist, bekommt 30 Zeilen. Am Sonntag fliegt „Dirkules“ mit weichen Knien nach Portland.

Der Schreiber dieser Zeilen teilt, Sie merken es, das Schicksal vieler Menschen, die eine spezielle sportliche Leidenschaft haben. Wer seinen Kaffee aus einer Blazers-Tasse trinkt, an dessen Arbeitsplatz ein Lillard-Poster hängt und der sich das einzige Blazers-Livespiel der Vorrunde bei spox.com (woanders gibt’s in Deutschland keine bewegten NBA-Bilder) in den Kalender eingetragen hatte und sich immer noch am miterlebten 118:110 bei den Toronto Raptors labt, der hat bei „Eins Zu Null“ auch nach den Blazers-Ergebnissen geschaut, als die nicht so toll waren. Aber jetzt will er seine Freude am 16:3-Run teilen. Sonst kriegt es im Land des Fußballs ja doch keiner mit. Und Sie wissen jetzt, wer Nicolas Batum ist.


Gucken, was möglich ist

Verrückte Handball-Welt. Am Samstag hatten wir noch ein Interview mit Wolfschlugens Kapitän Fabian Sokele in der EZ, in dem er erklärt hat, warum die Mannschaft in der Württembergliga zurzeit so erfolgreich ist. Einen Tag später unterlagen die Wolfschlugener dann beim Vorletzten TV Altenstadt mit 24:25 und bescherte diesem die Punkte Nummer drei und vier. Wie konnte denn das passieren? Die Wolfschlugener hatten – neben Verletzungssorgen, aber wer hat die nicht – offensichtlich einfach einen rabenschwarzen Tag, was man der jungen Mannschaft mal zugestehen muss. Oder hat es jemand anders erlebt?

Sehen wir es mal positiv: Wolfschlugen steht immer noch mit 20:6 Punkten ganz oben in der Tabelle, was man der Mannschaft nach dem Umbruch nicht unbedingt zutrauen konnte. Oben mitspielen, nachdem das in den vergangenen Runden ja auch schon so war, klar. Aber wenn ganz oben, dann nicht von Beginn an. So gesehen würde ich den Patzer in Altenstadt mal lediglich als Rückschlägle bezeichnen. Verkraftbarer macht es, dass die weiteren Top-Teams Zizishausen und Heiningen auch verloren haben. Spannend wird jetzt das nächste Derby am Freitag gegen die Plochinger, die auch besser dastehen als erwartet.
Wie man ein Kellerteam wegputzt, haben die Deizisauer gezeigt. 36:21 beim immer noch punktlosen Letzten Frisch Auf Göppingen II, das heißt für die Tabelle, dass die beiden Top-Teams aus dem EZ-Land kommen. Wolfschlugen eins, Deizisau zwei, das passt uns.

Auf dem aufsteigenden Ast befinden sich auch die Neuhausener in der BWOL. Das 29:25 gegen Wangen war ein Spiegelbild der bisherigen Saison: Erst Anlaufschwierigkeiten, dann durchgestartet. In der Tabelle steht der (Wieder-)Aufstiegsanwärter Neuhausen jetzt auf Platz vier, mit zwei Punkten Rückstand auf den Zweiten und drei auf den Spitzenreiter. Das ist nicht viel. Am Samstag (warum eigentlich Samstag?) kommt der Siebte Oftersheim in die Egelseehalle, da kann und sollte es einen weiteren Schritt nach vorne geben.

Und sonst? Es ist Dezember, der Paesler friert mal wieder beim VfB im Stadion und muss das Drama dort beschreiben, in der Region und beim Ausrichter TSV Deizisau wirft der EZ-Pokal seine Schatten voraus. 13 Mannschaften sind vom 4. bis 6. Januar in der Neckarsporthalle am Start, von unseren Top-Teams fehlt nur der HC Wernau. Morgen haben wir die Gruppenauslosung im Blatt. Und, um den Bogen zu schlagen, zu den Favoriten dürften die Vorjahresfinalisten Neuhausen und Deizisau gehören. Und natürlich der TSV Wolfschlugen. Auch da dürfte die Aussage von Kapitän Fabian Sokele (in dem Fall über den möglichen Aufstieg) aus dem Interview vom Samstag gelten: „Es bringt nichts, sich unter Druck zu setzen. Wir gucken, was möglich ist, mehr nicht.“


Was macht eigentlich Steffen Rost?

Wie angekündigt hab ich hier am Kreis was Neues vor. Keine ganz neue Idee, aber ich glaube, das könnte interessieren. Auch mich. Mir sind ein paar Leute aus der Handballszene des EZ-Landes eingefallen, von denen ich gerne wissen will, was sie heute handballerisch so machen. Oder was sie vorhaben, falls sie im Moment nichts machen. Ich hab auch über einen schmissigen Titel nachgedacht. EZ-Land-Legenden? Nee. Am-Kreis-Helden? Gefällt mir auch nicht. Dann nenn ich es eben so, wie es ist. Was macht eigentlich… Den Anfang mache ich mit Steffen Rost. Und setze das dann in loser Folge fort.

Steffen Rost als Deizisauer Trainer - die Ruhe selbst.
Steffen Rost als Deizisauer Trainer – die Ruhe selbst.

 

Steffen Rost als Deizisauer Spieler - immer mit vollem Einsatz. Der Herr rechts ist heute auch noch regelmäßig in der Halle. Fotos: Rudel
Steffen Rost als Deizisauer Spieler – immer mit vollem Einsatz. Der Herr rechts ist heute auch noch regelmäßig in der Halle. Fotos: Rudel

Was macht eigentlich Steffen Rost?

Er hat sich auf jeden Fall gewundert, als ich ihn angerufen habe. Bis zum Sommer 2011 war Steffen Rost Trainer beim TSV Deizisau, das hatte er bis dahin sechs Jahre gemacht. Davor war er 14 Jahre lang Spieler. Auch beim TSV Deizisau. Ich weiß noch genau, wie groß die Skepsis damals war, als er in der Hermann-Ertinger-Halle direkt vom Spieler zum Trainer wurde. Ich war mir auch nicht ganz sicher, ob das klappen würde, obwohl er ja auch als Spieler schon immer der Denker und Lenker war.

Es hat geklappt. Steffen Rost hat in Deizisau einen guten Job gemacht, was man auch daran erkennt, dass er bei den Heimspielen in der Halle immer noch gerne gesehen ist und sich selbst bei seinem Heimatverein immer noch wohl fühlt. Trainer ist jetzt Mike Wolz, den Rost früher trainiert hat. Allerdings hat Wolz einen Umweg weg vom TSV gemacht, bevor er den Posten übernommen hat.

„Was machen Sie heute handballerisch, Herr Rost?“ Die erste Antwort: „Ich bin ein interessierter Zuschauer, sehe mir das eine oder andere Spiel in unterschiedlichen Klassen an. Und ich spiele einmal in der Woche mit der AH 40 in Deizisau.“ Okay, da wird nicht nur Handball gespielt. „Aber wir tun da schon was für den Körper“, betont er.

Und dann trainiert er seit Rundenbeginn einmal in der Woche die D-2-Jugend der JSG Deizisau/Denkendorf. Allerdings ist das nicht ein Wiedereinstieg, sondern da hilft er nur ein bisschen aus. Als er gefragt wurde, hat er seinem Verein zugesagt.

Anfragen, wieder eine Aktiven-Mannschaft zu trainieren, hatte Steffen Rost in den vergangenen zweieinhalb Jahren einige. Und „es ist im Laufe der Zeit nicht weniger geworden, überhaupt nicht“, erzählt er. Zunächst sagte er alles ab, „weil ich nach den intensiven Trainerjahren komplett leergebrannt war“. Im Sommer 2012 dann machte er sich über ein Angebot „intensive Gedanken“ – aber „es wurde dann nichts draus“. Im vergangenen Sommer gab es dann für die Interessenten wieder keine Chance, weil sein zweiter Sohn gerade geboren war – es gibt eben Wichtigeres im Leben als Handball.

Und jetzt? „Im Moment stellt sich die Frage nicht, während der Saison ist das schwierig“, sagt Rost. Im kommenden Sommer könnte er es sich aber durchaus wieder vorstellen. Allerdings wird der Familienrat kräftig mit eingebunden. Bis dahin versucht er sich „aktuell zu halten, ich will am Ball bleiben“. Das bedeutet, dass er sich nach wie vor fast jedes Heimspiel der Deizisauer anschaut. Und an den anderen Wochenenden ein anderes Spiel. Die Auswahl bestimmt eine Mischung aus sportlichem Interesse und der Gelegenheit, alte Weggefährten zu treffen. So kommt man rum in den Hallen.

Und wie ergeht es ihm bei Spielen in der Ertinger-Halle? „Natürlich habe ich eine Deizisau-Brille auf, es ist ja mein Verein – ich freue mich, wenn die Mannschaft gewinnt. Aber ich sehe das auch mit den Augen des Trainers.“ Die Entwicklung der Deizisauer gefällt ihm. „Sie stehen doch ganz gut da. Und ich finde es schön, dass wieder mehr junge Spieler da sind. Es gibt ein gewisses Potenzial.“

Ein bisschen juckt es Steffen Rost wieder. Was seine momentane Situation als Familienvater, Aushilfsjugendtrainer und Handballzuschauer betrifft, so fühlt er sich damit aber durchaus auch wohl. „Für die nächste Runde schauen wir mal“, sagt er mit einer gewissen inneren Ruhe. Ich schaue dann auch hin. Alles Gute, Steffen Rost.