Wo war was los?

Da ich am Wochenende in keiner Halle war, sondern viel Zeit in unseren schönen Redaktionsräumen verbracht habe, wage ich mal ein kleines Experiment. Ich hab nämlich festgestellt, dass die Zahl der Leser hier immer mehr steigt. In den ersten beiden Monaten 2012 waren es etwa schon mehr als halb so viele wie im gesamten Jahr 2011. Freut mich sehr und führt natürlich auch dazu, dass ich mir Mühe gebe, mir immer wieder etwas einfallen zu lassen – beispielsweise an Trainerwechseln als Thema dürfte in dieser Runde ja nicht mehr viel kommen. Am kommenden Wochenende habe ich ausnahmsweise mal ganz frei. Mal sehen, ob da trotzdem was passiert, wozu ich was zu schreiben hab.

Hier schauen also immer mehr Leute vorbei, die wahrscheinlich auch regelmäßig Handball live anschauen. Und damit zum Experiment: Ich möchte einfach mal wissen, was EUER Handball-Highlight des Wochenendes war. In welcher Halle, vielleicht auch bei einem „kleineren“ Club, war was los? Ich warte gespannt…

Mein Kollege ist noch nicht zurück, aber ich sehe gerade, dass Neuhausen es mal wieder spannend gemacht und mit einem Tor gegen H2Ku gewonnen hat. Und auch in Wolfschlugen (hier im Bild) war gestern einiges los, hab ich mir sagen lassen. Bei den Wernauern allerdings weniger.


Das Comeback des Jahres

Als ich heute die EZ aufgeschlagen habe, ist mir fast die imaginäre Kaffeetasse aus der Hand gefallen. Nicht, weil die diensthabende Kollegin den TV Plochingen in der Württembergliga viel zu schlecht gemacht und auf den letzten Platz verfrachtet hat (sorry dafür ein paar Kilometer den Neckar hoch!), sondern weil eben diese Plochinger gestern Abend mal eben Tabellenführer MTG Wangen aus der Halle gefegt haben. Sie haben nicht irgendwie glücklich 24:23 oder 28:26 gewonnen, sondern gleich mit 33:24. Wow. Es war erst die zweite Saisonniederlage der Wangener. Ein paar Tage zuvor haben sie noch beim Dritten TV Weilstetten mit 34:32 gewonnen. Während Plochingen in Zizishausen 25:39 untergegangen ist. Verrückt.

Vor diesem Hintergrund würde es sich ja noch mehr lohnen, morgen in den Bus zu steigen und die Handballer des TSV Deizisau zu ihrem Auftritt in der „Hölle Süd“, wie sie das dort selbst nennen, in Wangen zu begleiten. Man wäre da nicht alleine. Denn gleich zwei Busse mit Fans hat der TSV für das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter voll bekommen – das ist Vereinsrekord. Einholen können die Deizisauer Wangen nicht, dazu ist der Abstand (39:5 zu 36:10 Punkte) zu groß. Wichtig wäre ein Sieg aber dennoch, und zwar aus ganz handfesten Gründen: Denn in die Aufstiegsspiele mit den beiden Spitzenteams der anderen Württembergliga-Staffel gehen Wangen und Deizisau wohl gemeinsam und zwar – jetzt kommt‘s – mit den Punkten, die sie in der Normalrunde gegen den anderen geholt haben. Komisches Konstrukt, aber so isses nun mal.

Ich hab’s hier schon ein paar mal geschrieben: Ich finde die Entwicklung in Deizisau ganz toll. Nach den schweren Jahren hat Trainer-Neuling Michael Gengenbach mit seiner ruhigen, sachlichen Art eine starke Mannschaft geformt. Für mich ist das das Comeback des Jahres. Wenn es mit dem Aufstieg gekrönt werden würde, würde mich das für die Deizisauer freuen. Und es täte dem Handball im EZ-Land zusätzlich gut. Neuhausen in der 3. Liga, Deizisau in der BWOL und dann noch vier oder fünf (Reichenbach?) in der Württembergliga – das soll erst mal ein Bezirk nachmachen.

Jetzt bin ich aber erst mal gespannt, wie das Spiel morgen Abend in Wangen ausgeht. Noch als kleine Zusatzmotivation nach Deizisau: Das Hinspiel hatte fast Plochingen-Wangen-Dimensionen – 24:39 aus TSV-Sicht. Auf ihrer Homepage machen die Wangener übrigens schon mächtig Wirbel für das „Endspiel in der Hölle Süd“. Das Plochingen-Spiel wird dort noch ignoriert.


Spannend

Zehn Sekunden bzw. ein Pfiff waren dem zweiten Saison-Auswärtssieg des TSV Neuhausen im Weg. Mann, war Co-Trainer Markus Locher gestern enttäuscht über das 36:37. Ganz niedergeschlagen wirkte er trotzdem nicht, als er in der EZ-Redaktion anrief und vom Spiel in Balingen berichtete. Wie immer, wenn die Maddogs auflaufen, ging es heiß her. Und diesmal waren die Neuhausener die Unglücklichen, weil ein Tor von Simon Wohlrabe zehn Sekunden vor Schluss wegen eines Schrittfehlers – Locher wollte sich nicht dazu äußern, ob er das auch so sah… – nicht gegeben wurde und Balingen im Gegenstoß den Siegtreffer erzielte. Schade ist das und Platz 13 in der Tabelle sieht nicht so toll aus. Ist aber voll okay, ich wiederhole mich da, denn der TSV ist Aufsteiger und die Mannschaften auf den Abstiegsplätzen sind punktemäßig weit weg.

In der Württembergliga ist die Situation für die HSG Ostfildern und den TV Plochingen prekärer. Die HSG steht auf Platz 13, der TVP auf 11, beide haben 14 Pluspunkte, die HSG mit 30 Minuspunkten – weil mehr Spiele absolviert – aber vier Miese mehr als der TVP. Das vergangene Wochenende aber macht den Ostfilderner mehr Mut als den Plochingern. Denn die HSG hat die Niederlage gegen Plochingen gut verdaut und Blaustein mit 33:28 geschlagen. Und Plochingen? 25:39 in Zizishausen. „Abstiegskampf sieht anders aus“, schimpfte Pressewart (und Trainer der 2. Mannschaft) Martin Spieth. Das hatten sich die Verantwortlichen wohl anders vorgestellt, als sie Trainer Volker Greiner rausgeworfen haben. Ich hoffe, die Plochinger kriegen die Kurve und bleiben drin, denn nach den jüngsten Verpflichtungen ist die Perspektive für die neue Runde nicht schlecht.  Ostfildern, das ist schon lange klar, wird bis zum Schluss kämpfen müssen. Ich bleibe aber bei meiner Meinung, dass die Mannschaft auch in der kommenden Runde in der WL spielen wird.

Bei Deizisau kann man sich da nicht so sicher sein. Zweiter wird die Mannschaft wohl jetzt auf jeden Fall und nimmt damit an der Aufstiegsrunde teil. Dort wird es aber schwer.

Spannend war auch zu sehen, wie die Zweitliga-Frauen aus Nellingen im Spiel eins nach dem Trainerwechsel von Irina Kolpakowa zu Markus Hornung auftreten würden. Naja, 29:26 gegen den Letzten sieht nicht gerade danach aus, dass die Hornets jetzt im Aufstiegsrennen voll durchstarten. Ich war nicht in der Halle, aber mein Kollege berichtet (und schreibt in der heutigen EZ-Ausgabe), dass alle beim TVN total happy waren. Okay, es haben einige Spielerinnen gefehlt. Aber eine Steigerung dürfte schon noch nötig sein, um die nächsten beiden Spiele gegen Zwickau und Halle-Neustadt zu gewinnen und dann fit zu sein für das Top-Duell in Weibern. Der momentane Zweite hat übrigens am Samstag in Harrislee verloren. Noch ist also alles drin.

Gefreut hat mich, dass Annika Schmid gegen Wismar die Lücke im Rückraum geschlossen und neun Tore geworfen hat. Denn ehrlich gesagt habe ich mich gewundert, dass sie bislang bei den Hornets fast nur in der Abwehr spielt, da habe ich sie aus Metzinger Zeiten ganz anders in Erinnerung. Vielleicht wird sie ja jetzt im Angriff noch ganz wichtig. So, genug geschrieben für heute. War jemand bei einem der betreffenden Spiele und hat eine Meinung? Her damit.

Hier noch ein nettes Foto, dass unser Göppinger Bundesliga-Kreisläufer von den Fildern in Facebook gepostet hat. Ich hab gleich auf „Gefällt mir“ gedrückt. Kurz danach hat Manuel Späth mit Frisch auf bei den Berliner Füchsen 30:30 gespielt.


Wechsel im Viererpack

Eigentlich möchte ich die rege Diskussion zum Thema Trainerwechsel in Nellingen gar nicht unterbrechen, aber das Handball-Rad dreht sich weiter. Mit einiger Genugtuung kann Württembergligist TV Plochingen eine ganze Menge Zugänge für die kommende Saison vermelden. Genugtuung, weil es in dieser Runde nicht wie gewünscht läuft, was in der vorzeitigen Trennung von Trainer-Urgestein Volker Greiner gipfelte. Und weil nach dem bevorstehenden Wechsel von vier Spielern zu ihrem Heimatverein TV Reichenbach einige gemeint hatten, jetzt ginge es mit dem TVP vollends den Bach runter. So hat es zumindest Martin Spieth, der als Trainer der zweiten Plochinger Mannschaft zurzeit auch den Pressemann für die Erste macht, empfunden. Neben drei weiteren Spielern – unter anderem der in der Region nicht ganz unbekannte Johannes Negwer – kommt es wieder zu einem Wechsel im Viererpack: Vom Ligakonkurrenten HC Wernau gehen Marco Schwarz, Dennis Ulbrich, Sven Traub und Ladislav Goga zum TVP (zurück).

Vor allem der Weggang von Torhüter Schwarz vor der jetzigen Saison von Plochingen nach Wernau war für einige TVP-Fans ein wichtiger Grund für die schwache Saison. Jetzt kommt Schwarz, neben Laupheims Helge Stührmann vielleicht der beste Torhüter der Liga, zurück und nicht nur deshalb kann man davon ausgehen, dass es in Plochingen in der kommenden Runde wieder aufwärts geht.

Ich bin jetzt mal gespannt, was die Wernauer so machen. Nach dem unschönen Trainer-Abgang und jetzt schon einigen feststehenden Spielerwechseln – man hört, dass noch weitere folgen werden –, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird es für den HCW, für den es in den vergangenen paar Jahren nur aufwärts ging, in der kommenden Runde richtig bitter. Oder der Verein vermeldet wie die Reichenbacher und die Plochinger demnächst einige Neuzugänge. Vielleicht bringt ja der neue Trainer Nico Kiener ein paar Spieler mit.

In der EZ werden wir euch wie immer darüber auf dem Laufenden halten. Dort werden in der morgigen Ausgabe auch die Plochinger Neuzugänge vermeldet. Über der Handball-Vorschau gibt es auf der Seite aber auch noch was zu Nellingen zu lesen. Ich habe in ein Interview mit dem neuen Trainer Markus Hornung geführt und ich muss sagen, dass er einige sehr interessante Dinge erzählt hat. Lohnt sich wirklich zu lesen. Morgen Abend gibt er dann seinen Einstand gegen Schlusslicht TSG Wismar. Und auch wenn sie das an der Ostsee nicht gerne lesen werden – aufschlussreich wird sein, wie hoch der Sieg der Hornets ausfällt, auch wenn wohl gleich vier Spielerinnen fehlen werden.


Keine Garantie

Das ist ein Paukenschlag. Dass der TV Nellingen nach den letzten Ergebnissen und Leistungen Trainerin Irina Kolpakowa rauswerfen würde, hatte sich das Wochenende über angedeutet. Dass aber Markus Hornung übernimmt, hat mich schon überrascht. Der ehemalige Sportliche Leiter und Co-Trainer hatte sich zuletzt immer mehr vom TVN zurückgezogen und wollte am Ende der Saison ganz aufhören. Wie seine Frau Andrea im Hornets-Tor übrigens, die sich auf ihren Job als Lehrerin konzentrieren möchte.

Erst mal zu Irina Kolpakowa: Für sie tut es mir ehrlich leid. Ich fand sie als Spielerin immer klasse. Solide und nie nachlassend hat sie ihre Arbeit auf dem Platz gemacht. Und so war sie dann auch als Co- und als Cheftrainerin. Aber ehrlich gesagt, war die Chance von Anfang an nicht so riesig, dass sie durch die Saison einfach so durchflutschen würde. Man stelle sich das auch mal vor: Es war ihr erster Job als verantwortliche Trainerin. Und dann wurde von ihr nichts anderes verlangt, als mit dem Team, das zuvor zweimal knapp gescheitert war, den Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse zu schaffen. Und das auch noch mit Spielerinnen, deren Kameradin sie nicht lange zuvor noch war. Die Zeit, reinzufinden, wie sie etwa Edina Rott einstmals beim jetzigen Tabellenführer TuS Metzingen hatte, und wie sie jeder Neuling braucht, hatte Kolpakowa nicht.

Fehler, wie sie jeder Anfänger (und nicht nur der) macht, haben Punkte gekostet. Und das kann man sich nicht leisten, wenn man aufsteigen will. Und Fehler hat sie gemacht. Sie jetzt hier aus meiner Sicht alle aufzuzählen, bringt nichts. Die Sache hat mehrere Seiten und ich tu mich mit Kritik schwer. Kann man den Nellinger Verantwortlichen vorwerfen, dass sie Kolpakowa jetzt fallen lassen? Kaum, denn das Saisonziel ist in Gefahr und die letzten Spiele haben die Annahme reifen lassen, dass der Zug in die falsche Richtung abgedampft ist. Kann man den Verantwortlichen vorwerfen, dass sie vor der Saison das Risiko mit Kolpakowa eingegangen sind? Vielleicht, aber es sprach auch eine ganze Menge für die Lösung mit ihr. Kann man Kolpakowa Vorwürfe machen? Kritik an einzelnen Entscheidungen und an Teilen der Teamführung ja, aber insgesamt nein, sie hat alles gegeben. Garantien hat man nie. Auch der von mir sehr geschätzte Stefan Haigis hat zweimal den Aufstieg nicht geschafft – wie unglücklich das lief, gerät mit zeitlichem Abstand immer mehr in Vergessenheit. Auf jeden Fall spricht es für Haigis‘ Aufrichtigkeit, dass er bei seiner Aussage bleibt, nicht als sein eigener Nach-Nachfolger zur Verfügung zu stehen. Glaubt mir, dass er jetzt nicht übernimmt, überrascht auch viele. Mich nicht. Für die kommende Runde könnte es da anders aussehen . . .

Und was ist von der Lösung Hornung zu halten? Eine interne Lösung ist immer schwierig. Aber externe Kandidaten – ein paar fielen mir da schon ein – geben auch keine Garantie, zudem muss man sie erst einmal bekommen und vor allem bezahlen. Markus Hornung ist auf alle Fälle ein ausgesprochener Fachmann, der schon wissen wird, was er nun tun muss. Er kennt die Spielerinnen, was in der jetzigen Situation wohl mehr Vor- als Nachteil ist. Ob es die richtige Lösung ist, wird man in ein paar Wochen sehen. Zumindest, so leid es mir für Irina Kolpakowa tut, mussten die Nellinger Verantwortlichen was tun. Und das haben sie.     

Hier ein bald fünf Jahre altes Bild von Markus Hornung. Ein neueres haben wir nicht, aber er hat sich gut gehalten und sieht immer noch so aus. Am Samstag beim Spiel gegen Wismar macht unser Fotograf bestimmt ein paar neue Fotos.


Bis später

Falls jemand drauf wartet: Ich komme heute nicht zum Blog-Schreiben – auch weil sich wahrscheinlich was tut, worüber ich dann morgen was zu schreiben habe… Schaut doch dann noch mal vorbei.
Mit der zweiten Neuhausener Heimniederlage (was ist denn mit denen los?) hat das aber nix zu tun.

P.S. „Denen“ geht’s gut, sagt mein Kollege Michael Panzram, der gestern in Neuhausen war. Dann ist’s ja gut.


Nix war‘s

„Liebe Plochinger, lasst Volker Greiner doch bitte wie angekündigt bis zum Ende der Saison bleiben“, habe ich am 16. Dezember an dieser Stelle geschrieben. Der Handball-Württembergligist hatte soeben verkündet, dass das TVP-Urgestein am Ende der Saison seinen Posten als Trainer abgeben muss. Und beteuert, dass er bis dahin aber weitermachen soll und darf. Nix war’s. Jetzt haben sie Greiner doch vorzeitig vor die Hallentür gesetzt. Tobias Schmid und Reiner Hauff übernehmen interimsmäßig, bis Jens Geiselhart in der Vorbereitung auf die neue Runde den Job als TVP-Trainer antritt.

Ganz überraschend kommt die Sache nicht. Denn zum einen hat es nach der Bekanntgabe der Trennung zwischen Greiner und der Vereinsführung ziemlich geknirscht und er hat da die Hand auch nur ein bisschen vor den Mund genommen. Zum anderen ist die Mannschaft, die in fast der gleichen Besetzung (ich weiß, Torhüter Marco Schwarz ist gegangen) in der abgelaufenen Runde Dritter geworden ist, mittlerweile ziemlich nahe an die Abstiegszone gerutscht. Da kommt man schon mal auf die Idee, über den Trainer nachzudenken. Und das geben die Plochinger ja auch als Grund für die sofortige Trennung an. Zumal immer der Verdacht besteht, dass die Spieler bei dem Coach, der eh nicht mehr lange da ist, nachlassen. Unbewusst zumindest.

Schade und unschön ist die Sache trotzdem. Das Ganze hätten sich alle Seiten mit Sicherheit gerne erspart, Greiner ist immerhin seit 40 Jahren im Verein und hat diesen in Sachen Handball geprägt wie kaum ein anderer. Von daher wünsche ich ihm erst mal, dass er etwas abschalten kann und dann, dass er insgesamt unbeschadet aus der Sache rauskommt. Am Ende bleibt vor allem übrig, was er alles für seinen Verein geleistet hat. Seinen nächsten Club, den wird’s bestimmt geben, kann ich schon mal beglückwünschen.

Es ist ganz schön was los bei unseren Württembergligisten. Immerhin drei von den fünf beenden die Saison mit einer Interimslösung auf der Bank, lediglich bei den Durchstartern in Deizisau (Gengenbach) und bei der gefährdeten HSG Ostfildern (Illi) ist der Trainer unumstritten. Ich hoffe, dass das so bleibt.


Hat Spaß gemacht

Ich komme gerade aus der Metzinger Öschhalle heim vom Derby und Spitzenspiel der 2. Frauen-Bundesliga zwischen Metzingen und Nellingen. Die Zuschauer in der ausverkauften Öschhalle haben ein richtig gutes Handballspiel gesehen mit zwei starken Teams und einem verdienten, wenn auch zu hohen 35:29-Sieg von Metzingen. Die Nellingerinnen, die jetzt wieder auf dem Nicht-Aufstiegsplatz drei stehen, waren superenttäuscht (Weibern hat gewonnen, Verfolger Bietigheim in Altlandsberg aber überraschend einen Punkt gelassen). Müssen sie meiner Meinung nach aber nicht sein. Sie haben gut gespielt und müssen sich außer ein paar Kleinigkeiten, die es in jedem Spiel gibt, wirklich nichts vorwerfen. Metzingen war einfach besser und ist in dieser Runde wohl auch das beste Zweitliga-Frauenteam Deutschlands. Respekt.  „Wir müssen nach hinten schauen, wenn ein Team oben seine Kreise zieht“, sagte TVN-Geschäftsführer Stefan Wiech. Mehr zu meinen Eindrücken und meine Analyse zum Spiel natürlich am Montag in der EZ.

Was mich gefreut hat: Das Faustka-Stefani-Interview, das heute in der EZ und im Reutlinger General-Anzeiger doppelt erschien, kam gut an. Einen Journalisten freut es immer, wenn er eine Geschichte macht, über die die Leute sprechen. Natürlich war es die GEA-Version, die in der Halle ausgehängt war und die Patricia Stefani daheim in Eningen gleich mehrfach in den Briefkasten gesteckt wurde – Metzingen ist eben GEA-Land. Aber ich glaube auch im EZ-Land hat das Interview ein paar Leuten gefallen. So gesehen war das heute wieder ein Tag, an dem mein Job richtig Spaß gemacht hat. Natürlich hätte ich den Hornets den Sieg gegönnt, aber jetzt müssen sie am Freitag halt in Bietigheim gewinnen. Und heute Abend bekam man tatsächlich eine Vorstellung davon, dass es das Duell Metzingen gegen Nellingen in der kommenden Saison eine Liga höher geben könnte. Komisch nur, dass gerade die TuSsies davon noch gar nichts wissen wollten.


„We call it a Klassiker“

Ich hatte Mitte der Woche eine nette Verabredung. Bei Dorte in Metzingen, wo es den leckersten Cappuccino und die leckersten Torten der Stadt und dazu allerlei noch Leckereres aus Marzipan gibt, hab ich mich mit Patricia Stefani, Sandra Faustka und Frank Pleyer getroffen, um über das morgige Derby und Spitzenspiel der 2. Handball-Bundesliga der Frauen zu sprechen. Erst mal war es klasse, dass das überhaupt geklappt hat. Patricia Stefani, die Spielführerin der TuSsies, hat einen stressigen Job bei – klar – Boss, Sandra Faustka, die Spielführerin der Hornets, kam extra aus Nellingen. Mit Frank Pleyer, einem netten Kollegen des Reutlinger General-Anzeigers, hab ich mich kurz vorher getroffen, um gemeinsam die Fragen abzusprechen. Das Doppelinterview wird morgen auch doppelt veröffentlicht, und zwar in der EZ (Seite 20) und im GEA. Das kommt auch nicht alle Tage vor.

Es war eine interessante Unterhaltung. Und der Tenor war, dass es morgen zwar um viel geht, dass das Verhältnis zwischen TuS und TVN aber so gar nix von Schalke und Dortmund hat. Die Spielerinnen untereinander mögen sich wirklich. Und auf Trainer- und Funktionärsebene schätzt man sich, spätestens seit man weiß, dass bei beiden Vereinen solide gewirtschaftet wird. In Metzingen war das ja nicht immer ganz so. Aber man muss einfach sagen, dass das Trainerin-Geschäftsführer-Ehepaar Rott seit zweieinhalb Jahren einen richtig guten Job macht. Das kostet die Nellingerinnen zurzeit zwar die Tabellenführung, aber insgesamt profitiert die ganze Region von zwei solchen Vereinen.

Und wie wird’s morgen? Naja, nach dem Pokalspiel vor zwei Wochen setzt wohl kaum einer den berühmten Pfifferling auf die Hornets. Und realistisch betrachtet sind die TuSsies auch klarer Favorit. Verletzungssorgen haben beide, aber die Metzingerinnen spielen derzeit so was von stabil und können sich auf dem Platz aufeinander verlassen. Es muss schon viel zusammen kommen, damit Nellingen da was reißt. Aber das ist ja in der Vergangenheit schon ein paar Mal passiert. Vor allem müssen die TVN-Frauen das Ganze im Kopf klar kriegen. Ich freu mich jedenfalls auf das Spiel und das Wiedersehen mit der Kaffee-Runde von Mitte der Woche. Wie würde Fußball-Kaiser Franz zu dem Spiel in der Öschhalle sagen? „We call it a Klassiker“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Hier ein Foto von dem Treffen bei Dorte (die sich übrigens über unser Kommen auch gefreut hat), links Patricia Stefani, rechts Sandra Faustka. Foto Paesler übrigens, das kommt auch sehr selten vor.

Und hier noch ein ganz anderes Handballbild aus Deizisau, das wir ebenfalls morgen in der EZ haben. Wir haben uns sehr verkniffen, den Querverweis zu Pascal Hens in der Bildunterschrift zu machen…


Narrisch

Nein, das ist kein Druckfehler. Wenn morgen in der EZ auf Seite 23 unten steht, dass der TSV Neuhausen in Konstanz mit 32:26 gewonnen hat, dann hat alles seine Richtigkeit. Es war der erste Auswärtssieg unseres Drittligisten in der laufenden Saison. Damit wäre ja alles ausgeglichen, denn das Team von Trainer Florian Beck hat daheim in der Egelseehalle nur ein Mal verloren. Besonders beeindruckend ist, wie die Maddogs den Ausfall von Leitwolf (?!) Markus Fuchs ausgleichen. So kann der Gute seine Knieverletzung etwas beruhigter auskurieren.

Es gab aber auch sonst einige narrische Ergebnisse so kurz vor Fasching. Der trainerlose HC Wernau hat doch tatsächlich in Wangen ein Unentschieden geholt. Hey, das ist eine echte Sensation. Wangen hat nur drei Minuspunkte, für einen ist jetzt Wernau verantwortlich. Dafür hat aus unserer Sicht unerfreulich überraschend der Zweite TSV Deizisau im Schönbuch auch einen Punkt gelassen. Und als ob Unentschieden im Handball ständig vorkommen, noch eins: Wolfschlugen hat mit Blaustein ebenfalls die Punkte geteilt. Mein Kollege Michael Panzram war in der Halle und hat erzählt, dass das Spiel nicht ganz so prickelnd war. Er hat aber auch geschaut, wie das neue Wolfschlugener Interimstrainerduo seine Sache so macht. Übrigens auch nachzulesen morgen in der EZ…

Nicht so toll war auch die Niederlage der HSG Ostfildern im WL-Kellerduell in Nürtingen. Ich dachte, die HSG hätte die Kurve gekriegt. Und jetzt kommt Wangen.

Ich hab für die morgige Ausgabe (steht über dem Neuhausen-Text) neben einigen VfB-Zeilen auch ein paar über die Nellinger Hornets beigetragen. Uff, das war nicht nur ein Vergnügen gestern in der Sporthalle eins. Wenn man zusammennimmt, wie die Nellingerinnen vor einer Woche im DHB-Pokal in Metzingen schlecht ausgesehen haben und wie sie sich jetzt gegen das Kellerteam Altlandsberg zu einem 31:29 gewürgt haben, dann muss man für das Zweitliga-Spitzenspiel am Samstag in Metzingen schwarz sehen. Aber die Hornets haben in dieser Saison gezeigt, dass sie gegen schwache Teams schwach und gegen starke Teams stark spielen können. Also, ganz sicher sollten sich die Tussies noch nicht sein. Und das sind sie sich wohl auch nicht. Zur Sicherheit hat sich TuS-Cotrainer Mike Leibssle den TVN gestern nochmal angeschaut, während die Metzingerinnen selbst in Buchholz gewonnen haben. Auch keine gewöhnliche Maßnahme. Als ob es noch Geheimnisse zwischen den beiden Teams gäbe.

Beim Pokalspiel konnte ich ja nicht in Metzingen sein, weil ich mit dem VfB in Leverkusen war, das Ligaspitzenspiel am Samstag werde ich mir aber anschauen. Ich bin mal gespannt. Im Vorfeld habe ich noch was Besonderes vor und lasse mir dabei ein bisschen helfen. Mehr, klar, Ende der Woche in der EZ. Genug Werbung jetzt. Und genug geschrieben für heute.