Ein Wochenende, wie ich es mag: 120 Minuten Handball. Am Samstagabend hab ich das Unentschieden der Nellinger Hornets gegen Bensheim/Auerbach gesehen, gestern dann den TSV Deizisau gegen Laupheim. War stimmungsmäßig ein ziemlicher Unterschied. Ich fand ein bisschen schade, wie wenig in Deizisau auf der Tribüne los war. Die Jugendlichen an den Trommeln haben alles gegeben, aber ansonsten waren fast nur die Laupheimer Fans zu hören. Vor allem aber war noch jede Menge Platz in der Halle. Okay, der TSV ist nicht mehr das Handball-Aushängeschild in der Region und spielt „nur“ noch in der Württembergliga – aber zurzeit sind die Deizisauer nach Drittligist Neuhausen immer noch die zweitbeste Männermannschaft im EZ-Land. Von daher hätten sie mehr als die 300 Zuschauer verdient, die gestern da waren. Denn die Mannschaft ist richtig gut. Die Laupheimer waren zwar wirklich kein Maßstab und hätte TSV-Trainer Michael Gengenbach nicht kräftig durchgewechselt, wären sie mit einer Packung statt nur mit 27:33 heimgefahren. Aber es hat schon Hand und Fuß – naja, mehr Hand –, was die Mannschaft da macht.
Gengenbach sieht den momentanen zweiten Tabellenplatz mit einiger Genugtuung, weil den TSV keiner so wirklich auf der Rechnung hatte, sondern ein vorderer Platz neben den überragenden Wangenern eher Wolfschlugen, Plochingen und Wernau zugetraut wurde. „Es war schon gut, dass der Verein nach dem Abstieg eher zurückhaltend war“, meinte der immer wieder auch noch spielende Trainer gestern. Und weiter: „Ich habe aber schon gewusst, dass wir vorne mitspielen können.“ Das Gute daran: Den Wiederaufstieg in die BWOL verlangt keiner von der Mannschaft. Und selbst, wenn es auch am Ende zu Platz zwei reicht, heißt das noch lange nicht, dass es auch klappt. Davon können die Wangener aus der letzten Aufstiegsrunde ein Lied singen. Aber schön auf jeden Fall, dass die Deizisauer da oben mitspielen. Ich gönne es ihnen – auch wenn ich für das Derby gegen Wernau am nächsten Sonntag natürlich gänzlich neutral bin.
Und die Hornets? Es bestätigt sich, dass es ein ganz schön hartes Brot ist, Aufstiegsfavorit zu sein. Auch die Nellingerinnen sind in ihrer Liga Zweiter und in der 2. Bundesliga reicht dieser Platz zum Aufstieg ohne Umwege. Aber nicht erst das 27:27 gegen Bensheim/Auerbach zeigt, dass es noch ein langer Weg ist. Weiter will ich das jetzt gar nicht ausführen, ich hab hier schon einiges über Nellingen geschrieben – und außerdem steht heute genug in der EZ. Und die lest ihr doch alle, oder…