Schönes Spiel und schöne Haare

Faires Abklatschen beim Derby HeLi gegen Wolfschlugen. Fotos: Rudel

Bevor ich wie vor einer Woche versprochen wieder über den Handball-Sport schreibe, doch noch eine kurze Anmerkung zu meinem Schiri-Beitrag und die Reaktionen. Ich wusste, dass es ein heißes Thema ist. Aber dass die Resonanz so enorm sein würde, damit habe ich nicht gerechnet. In Schiri-Kreisen ging die Geschichte herum, und sogar der Handballkreis Lippe hat sie auf Facebook geteilt und kommentiert. Und als ich heute Abend in Neuhausen war, um eine Geschichte über Badminton zu recherchieren, wurde ich auch dort darauf angesprochen – von einem, der nicht nur auf den Federball schlägt, sondern auch als Fußball-Schiedsrichter unterwegs ist.

Die Reaktionen kamen aus vielen Ecken. Aber – klar – vor allem viele Handballer in der Republik scheinen sich wiedergefunden zu haben. Also: Danke für die Reaktionen, auch für die, die wir in unserer Nachgeschichte in der Samstagausgabe der EZ nicht verwenden konnten.

Ich habe mir zu dem Thema noch etwas überlegt – aber dazu komme ich zu einem späteren Zeitpunkt.

Starke Leistung und ein starkes Foto von ihm: Wolfschlugens Torhüter Yannik Beck.

Auch am vergangenen Wochenende waren die Schiedsrichter im Einsatz, um die Spiele zu leiten. Und die waren aus EZ-Land-Sicht wie immer von unterschiedlichem Erfolg. Eines scheint sich herauszukristallisieren: Der TSV Wolfschlugen spielt in der Württemberliga in dieser Saison eine gute Rolle. Bislang eine sehr gute sogar. Sechs Spiele, sechs Siege.

Für mich haben die Wolfschlugener schon vor der Saison zu den Top-Favoriten gehört, auch wenn die Konkurrenz stark ist. Trainer Veit Wager macht jetzt genau das, was er damals schon gemacht hat: Er hält den Ball flach. Passt. Und mit 12:0 Punkten auf dem Konto macht das auch Spaß. Aber er weiß natürlich, dass die Saison lang ist.

Für Henning Richter und HeLi gibt es in diesem Spiel zu selten ein Durchkommen.

Meine Kollegin Steffi Gauch-Dörre war beim Wolfschlugener 33:24-Sieg bei der SG Hegensberg/Liebersbronn in der Halle. HeLi hat ihr – sportlich – nicht so gut gefallen, und dafür hat sie auch keinen Widerspruch von SG-Trainer Jochen Masching bekommen. Nach dem Spiel hat Steffi mir noch eine Nachricht zukommen lassen, weil sie weiß, dass ich hier am Kreis auch immer gerne Gastkommentare bringe. Diesen gebe ich euch besonders gerne zum Lesen: Gerade auch, um zu untermauern, dass ich bei meinen Zeilen zum Schirigemotze vor einer Woche zwar die Zuschauer einzelner Mannschaften genannt habe – aber eben nur, weil ich die in der Halle erlebt habe und ich sie sozusagen exemplarisch genannt habe. Dass nicht nur in Nellingen, Neuhausen und bei HeLi gemotzt wird, haben glaube ich alle verstanden. Und so kam das auch in den Reaktionen rüber.

Also, vorige Woche in der Kritik, heute lobend erwähnt: Die Fans vom Berg, die es gerade nicht so leicht haben. „Immer positiv“ betitelt Steffi ihre Zeilen:

„Die Leistung der SG Hegensberg/Liebersbronn beim Württembergliga-Derby gegen den favorisiertenTSV Wolfschlugen (24:33) war keine Glanzleistung und eher etwas zum schnell wieder vergessen. Aber das hat die singende Fangemeinde nicht davon abgehalten, das Team bis zum Schluss lautstark anzufeuern! Jedes Tor und jede gute Aktion wurden gebührend gefeiert und zwar mit ganz individuellen Fangesängen. So wusste schnell die ganze Halle an der Römerstraße, dass Arne Helms die Haare schön hat und Wolfgang Zeh auch Zaubermaus genannt wird …
Schönes Beispiel für gute Stimmung in der Sporthalle – weiter so, hat mir gut gefallen!“


Pfiffe gegen Pfiffe

Nellingens Szimonetta Gera, dahinter wacht Schiedsrichter Peter Behrens. Fotos: Rudel (3), Paesler.

Ich war in den vergangenen Wochen dreimal in einer Handballhalle. In Nellingen Bundesliga der Frauen, in Scharnhausen Württembergliga der Männer und jetzt am Samstag in Neuhausen 3. Liga. Es waren spannende Spiele, es war teilweise hohes Handball-Niveau zu sehen. Was mir aber in allen drei Hallen aufgefallen ist: Es wurde ständig gegen die Schiedsrichter geschimpft. Ich muss ehrlich sagen: Irgendwann ging mir das echt auf den Keks.

In Nellingen beim Spiel gegen Blomberg war ein ausgezeichnetes Schiri-Duo im Einsatz. Ich habe während der 60 Minuten eine einzige echte Fehlentscheidung beobachtet, als die Beiden ein böses Foul an einer Nellingerin nicht gesehen haben. Hallo – wie viele Fehler machen Handballer oder auch Trainer während eines Spiels? Ansonsten war das sehr souverän. Trotzdem wurde von den Rängen und teilweise sogar von Ordnern permanent gegen die Unparteiischen angebrüllt. Echt schade. Und teilweise auch peinlich.

Ein packendes Spiel: Louis Möšnch und der TSV Neuhausen setzen sich nach hohem Rückstand gegen den TuS Fürstenfeldbruck durch.

Beim Spiel zwischen Ostfildern und Hegensberg/Liebersbronn entschied sich das Schiedsrichter-Duo aus Deizisau früh, eher kleinlich zu pfeifen. Bei einem Derby, finde ich, kann man auf die Idee kommen. Am Ende kamen die Beiden mit einer – berechtigten – Roten Karte und nur drei Zweiminutenstrafen aus. Eine gute Leistung war das. Und ein faires Spiel der Mannschaften. Trotzdem gab es aus dem Block der – angesichts der drohenden Niederlage – unzufriedenen HeLi-Fans (wo ich saß) permanent verbal auf die Ohren. Aus der anderen Ecke der Tribüne vielleicht auch, das war nur ein bisschen weg von mir. Mich wundert es nicht, wenn man als Schiri irgendwann keine Lust mehr hat, sich das Woche für Woche anzuhören.

Neuhausens Kapitän Hannes Grundler auf dem Weg zum Tor.

Jetzt in Neuhausen beim grandiosen Spiel gegen Fürstenfeldbruck waren die Schiris nicht so gut. Keine Ahnung, vielleicht hatten sie einfach keinen so guten Tag. Soll bei Spielern ja auch mal vorkommen. Es war nicht richtig grottig und vor allem nicht einseitig, aber nicht sehr souverän und bei manchen Entscheidungen knapp daneben. In der starken Fürstenfeldbrucker Phase in der ersten Hälfte hatten die Neuhausener ein paar Mal Pech mit den Pfiffen, während der Aufholjagd der MadDogs im zweiten Durchgang regten sich die Gäste in der einen oder anderen Situation zurecht auf. Aber es war nichts Spielentscheidendes dabei.

Manche Zuschauer aber, so war mein Eindruck, hatten irgendwann kein anderes Thema mehr als die Schiris. Dabei war auf dem Feld sportlich jede Menge los. Krass fand ich, dass nach der superspannenden Schlussphase, als die Neuhausener ein verloren geglaubtes Spiel durch großen Einsatz noch gewonnen hatten, die beiden Unparteiischen mit einem Pfeifkonzert in die Kabine begleitet wurden. Das Spiel hatte wahrlich andere Themen.

Neuhausener Überraschungssiegjubel.

Ich will jetzt hier nicht als moralischer Zeigefinger-Heber rüberkommen. Ich wollte einfach mal meine Eindrücke schildern. Wobei mir auch aufgefallen ist, dass die Vehemenz der Beschimpfungen nicht unbedingt abhängig von der Qualität der Leistung der Schiris ist. Das nächste Mal schreibe ich wieder über Handball.


Ehemaligentreffen in der Körschtalhalle

Pascal Reitnauer kommt geflogen. Fotos Rudel (3), Paesler.

Handballspiele gleichen manchmal einem Familien- oder Klassentreffen. Oder einem Ehemaligentreffen. Vor allem für Derbys gilt das. Es war jedenfalls nett, wen ich beim Württembergliga-Spiel zwischen der HSG Ostfildern und der SG Hegensberg/Liebersbronn so alles in der Körschtalhalle getroffen habe. Okay, für Hegensberg-Chef Hermann Beck und den frisch aus dem Urlaub eingeflogenen HSG-Boss Kurt Ostwald war es ein Pflichttermin.

Aber auch die ehemaligen HSG-Handballer Manuel Späth – jetzt Bundesligist TVB Stuttgart – und Hannes Grundler – jetzt Kapitän des Drittligisten TSV Neuhausen – waren da und haben sich über den ersten Saisonsieg (35:30) ihres Ex-Clubs gefreut.

Ein klasse Foto unseres Robin Rudel von Jannik Schlemmer – drum ist es auch in der EZ abgedruckt.

Dass auch Michael Schwöbel in der Halle war, hat mich natürlich weniger gewundert. Der Ostfilderner Aufstiegstrainer genießt nach eigener Aussage die Handball-Auszeit. „Nur zuschauen ist noch komisch“, sagte er nach dem Spiel im Foyer  beim kleinen Sieg-Anstoßer.

Und wer saß da am Hallenmikrofon? Der alte SWR-Haudegen Stefan Kiss, mit dem ich die eine oder andere VfB-Auswärtsfahrt bestritten habe und den ich, nachdem ich nicht mehr den Wasenkickern nachreise, nun halt beim Handball in Scharnhausen treffe. Auch nicht schlecht.

Blick vom „Reporterplatz“ in der Körschtalhalle.

Auch nicht schlecht gefallen haben mir die Ostfilderner. An individueller Klasse sind ihnen viele Mannschaften in der Liga überlegen, aber das wussten sie schon vorher. Stark fand ich, dass man ihnen den 0:6-Punkte-Start nicht angemerkt hat. Das war richtig selbstbewusst, was die Mannschaft da gezeigt hat. Und es wurde von Minute zu Minute selbstbewusster, als die Spieler merkten, dass an diesem Tag von HeLi nicht mehr viel kommen würde. Die HSG wird bis zum Ende um den Klassenverbleib kämpfen, so aber müsste sie den einen oder anderen Sieg schaffen.

Und HeLi? Die Mannschaft wird auch wieder anders auftreten. Trainer Jochen Masching hat ein Jahr nach dem Aufstieg und nach einem personellen Umbruch nicht zu unrecht gewarnt, es würde eine schwere Saison. Der Sieg gegen den (immer noch – unglaublich – punktlosen) SKV Unterensingen und der Punkt in Schwäbisch Gmünd haben wohl ein bisschen über die Lage hinweggetäuscht. Gefühlsmäßig stand die Mannschaft besser da als mit 3:5 Punkten – und jetzt sind es halt 3:7. Aber gerade individuell ist die Mannschaft stark genug, um einen Mittelfeldplatz schaffen zu können.

Für Arne Helms und HeLi lief es im Derby in Ostfildern nicht so gut.

HSG gegen HeLi, am kommenden Sonntag Wolfschlugen gegen Ostfildern und am Samstag drauf HeLi gegen Wolfschlugen – es ist Derbytime in der Württembergliga und wir bei der EZ haben im Moment geplant, bei jedem der Spiele in der Halle zu sein. Ich selbst werde mir am Samstag Grundlers Neuhausener gegen Fürstenfeldbruck anschauen.

Apropos Anschauen: Habt ihr heute die Seite 21 in der EZ gesehen? Jugendhandball satt. Aufgrund des Feiertags und des auch dadurch begrenzten Platzes in der Zeitung leider erst in der Donnerstagausgabe, nachdem ein paar Teams am Mittwoch schon wieder gespielt hatten. Ließ sich leider nicht vermeiden. Vier Spalten seitenhoch hat der Jugendhandball bekommen. Ich kenne keine Zeitung, die dem Nachwuchs so viel Platz einräumt.

Ich hoffe, es lohnt sich, auch der Aufwand, ich bin da schon einige Zeit drangesessen. Deshalb würde mich eure Meinung interessieren: Findet ihr es gut, dass der Jugendhandball in er EZ so groß kommt? Lest ihr das? Hättet ihr da andere Ideen. Schreibt mir. Hier in der Kommentarfunktion oder an sport@ez-online.de


Schönes Wochenende – mit
und ohne Handball

Autsch. Plochingens Lukas Fischer geht dahin, wo’s weh tut. Fotos: Rudel

Ich weiß nicht, wie es bei euch war – ich hatte ein schönes Wochenende. Aber auch ein komisches irgendwie. Frei, das kommt bei mir nicht so oft vor. Aber ich konnte es dann doch nicht lassen und hab zwischendurch mal reingeschaut, wie unsere Handballer so gespielt haben.

Erstmal am Samstagabend bei esslinger-zeitung.de, wo meine Kollegin Karla Schairer einen ausführlichen Online-First-Text aus der Halle in Neckarsulm abgesetzt hat. Superaktuell. Und supererfolgreich für die Hornets. 25:22 haben die Nellinger Bundesliga-Frauen bei der NSU mit Ex-Trainer Pascal Morgant gewonnen, erster Sieg in der noch jungen Saison. Stark. In der Montagausgabe kam dann Karlas Analyse. So macht man das heute, und so macht’s Spaß.

Hannes Grundler spricht im EZ-Interview und gewinnt dann in Willstätt.

Spaß, damit bin ich wieder bei meinem Anfangssatz, hatten bestimmt einige von euch, während sie mit ihren Teams in den Hallen unterwegs waren. Die Neuhausener haben in der 3. Liga und in Willstätt die Kurve gekriegt und ebenfalls den ersten Saisonsieg geholt. Kapitän Hannes Grundler hatte ja im EZ-Interview in der Samstagausgabe die Wichtigkeit des Spiels betont. Die MadDogs haben zwar immer noch bescheidene 3:7 Punkte. Aber jetzt könnte es in die richtige Richtung gehen. So von wegen der Anfang ist gemacht oder geplatzter Knoten. Und zu diesem Zeitpunkt der Saison klettert man in der Tabelle mit einem Sieg ja schnell.

Einen schönen Samstagabend hatte auch unser Sport-Volontär Jan Geißler. Fast zum Abschluss seiner ersten dreimonatigen Phase in der Sportredaktion war er nochmal in der Plochinger Handball-Halle und hat sich den überzeugenden Sieg des TVP angeschaut. Und darüber berichtet. 30:25 gegen Söflingen, das muss man erst mal so machen. Auch Plochingen scheint nach Startschwierigkeiten auf dem richtigen Weg zu sein.

Dominik Werbitzky springt…
…wirft…
…und trifft.

Jan wird jetzt sozusagen an die Lokalredaktion ausgeliehen. Sein Erstspielrecht aber bleibt bei uns im Sport und er kommt auch wieder. Ab Oktober haben wir dann einen neuen Sport-Volo, den ich euch später vorstellen werde und der auch bald in den Hallen im EZ-Land auftauchen wird.

Derbytime im Köngen.

Gibt es auch Sorgenkinder? Schon. Dass Deizisau bei Gerhausen die erste Saisonniederlage kassiert hat, ebenso wie die Wolfschlugener Frauen bei St.Leon/Reilingen, ist unerfreulich, aber kein Beinbruch. Eine richtig schwere Saison aber dürfte den Frauen der SG Hegensberg/Liebersbronn bevorstehen. Zwei Spiele, zwei hohe Derbyniederlagen, 0:4 Punkte mit 43:74 Toren, Letzter.

Und HeLi-Trainer Markus Weisl hat Sorgen.

Die Niederlage zum Saisonstart gegen den TV Nellingen II, der wohl in die BWOL durchfliegen wird, war noch irgendwie erklärbar. Aber 21:39 bei den Köngenerinnen, die wahrscheinlich nicht so weit oben landen werden – puh. Der neue Trainer Markus Weisl sprach vom „zweiten Debakel innerhalb einer Woche“ und ist nicht zu beneiden.

So viel ist sicher: Mein Wochenende war da besser. Auch wenn es (fast) ohne Handball war.


Harz und Herz

Die Hornets zeigen in der Abwehr vollen Einsatz. Foto: Rudel

Manchmal merkt man, dass sich das Spielen in einer Sport-Mannschaft von der Arbeit in einer Sport-Redaktion gar nicht so sehr unterscheidet. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe auch lange Mannschaftssport betrieben – und sitze insgesamt noch viel länger in einer Zeitungsredaktion.

Der Teamgedanke ist wichtig, jeder muss seine Aufgabe kennen und man entwickelt das Ergebnis des Schaffens gemeinsam. Und manchmal bleibt nicht mehr viel Zeit bis zum Spielende. Gestern etwa bin ich erst kurz vor der Belichtung dazu gekommen, den letzten Handballbericht zu schreiben.

„Köngen gewinnt ,komisches Spiel‘“ habe ich nach dem Gespräch mit Moritz Eisele, der wie so viele seine Trainerkollegen von einem Sieg zu berichten hatte, als Überschrift geschrieben. Ich hätte, ist mir dann lange nach dem Schlusspfiff eingefallen, auch dazuschreiben können, warum es ein komisches Spiel war. Eisele hat darauf abgehoben, dass in der Tuttlinger Halle kein Harz erlaubt ist und das seine Köngener damit so ihre Schwierigkeiten hatten. Komisch war das halt. So, jetzt wisst ihr das auch.

Routinier Manuel Tremmel ist mit ohne Harz offensichtlich am besten klargekommen, das Wernauer Urgestein (neu) im Köngener Trikot hat sechs Tore geworfen.

Die Wernauer kommen übrigens in der Dienstag-Ausgabe der EZ vor. Immerhin in der Kreisliga A spielt die Mannschaft wieder, auch wenn es da zum Start eine deutliche Heimniederlage gegen die SG Esslingen gab.

Die Hornets zeigen im Angriff vollen Einsatz.

Bevor ich voll in meinen Spätdienst eingestiegen bin, habe ich gestern den Text zum TV Nellingen geschrieben. Ich muss sagen, ich war einigermaßen beeindruckt von dem, was ich am Samstagabend in der Sporthalle 1 gesehen habe. Die zweite Niederlage im zweiten Spiel – okay. Die Hornets werden wahrscheinlich lange um den Klassenverbleib kämpfen – klar. Aber Kämpfen ist das Stichwort.

Ich habe lange kein Team mehr gesehen, das so das Herz in die Hand genommen und gekämpft hat. Die HSG Blomberg-Lippe ist keine Übermannschaft wie in der Woche zuvor der Thüringer HC. Aber man hat schon gesehen, dass Blomberg insgesamt das bessere Team ist. Zudem waren die Nellingerinnen ersatzgeschwächt. Ich hatte auch irgendwann so kurz nach der Halbzeit nicht das Gefühl, dass die Hornets da noch was reißen würden.

Und dann kämpfen sie sich heran, gehen in Führung, geben diese wieder ab und verlieren am Ende unglücklich mit einem Tor 25:26. Starkes Spiel. Wenn sie so weitermachen, kann das auch gegen einen stärkeren Gegner mal zu einem Sieg führen und gegen die Mannschaften auf Augenhöhe ohnehin.

Die Hornets zeigen auf der Bank vollen Einsatz.

Sehr spannend wird es am kommenden Samstag, da treten die Nellingerinnen in Neckarsulm nicht nur bei Ex-Trainer Pascal Morgant an, sondern auch bei einem der wenigen Teams, das sie in der vergangenen Saison hinter sich gelassen haben. Meine Kollegin Karla Schairer wird aus Neckarsulm berichten. Online first, und am nächsten Tag in der Redaktion.


19 ways to leave the BWOL

Dominik Eisele und der TV Plochingen treten in der spannenden Baden-Württemberg Oberliga an. Foto: Kehle

Kennt ihr noch den alten Paul-Simon-Song „50 ways to leave your lover“? Ich hab hier grad mal eine repräsentative Umfrage unter (zwei) jungen Kollegen gemacht, die ihn nicht kennen. Schade eigentlich, tolle Musik. Worauf ich aber eigentlich raus will: Daniel Brack, der Trainer des TV Plochingen, hat mich kürzlich darauf hingewiesen, dass es in der Baden-Württemberg Oberliga 19 Varianten gibt, wie es mit dem Auf- und dem Abstieg laufen kann. Zwar nicht 50 Arten, aber 19. Unglaublich.

Nachzuvollziehen ist das nur schwer. Es hängt auf jeden Fall schonmal damit zusammen, dass die Drittligisten aus Baden-Württemberg nicht nur in der Süd-Staffel, sondern auch in der Ost-Staffel spielen. Im Maximalfall kann es also sechs Absteiger geben, die in die BWOL runterkommen. Es kann aber auch keinen einzigen erwischen –  was allerdings sehr unwahrscheinlich ist. Die Plochinger wünschen dem TSV Neuhausen also ganz besonders, dass es ihn nicht erwischt, den BW-Teams im Osten aber noch mehr.

Macht euch am besten selbst ein Bild in den Durchführungsbestimmungen.

Durchführungsbestimmungen gibt es natürlich auch für die Ligen im HVW-Bereich. Die habe ich diese Woche gemeinsam mit unserem Sport-Volontär Jan Geißler bemüht, bevor wir die letzte von fünf Handball-Sonderseiten in den vergangenen zwei Wochen auf den Weg gebracht haben. Es ging um die Württembergliga-Frauen und im Speziellen um die des TV Reichenbach, von denen Jan geschrieben hat, dass sie in der vergangenen Saison nicht den Relegationsplatz erreicht haben.

Moment mal, habe ich mir gedacht. Sind die TVR-Frauen nicht mal Zweiter geworden und durften nicht einmal Relegation spielen? Stimmt schon, aber in der vergangenen Runde wären sie als Zweiter in der Aufstiegsrelegation angetreten.

Es ändert sich das eine oder andere. Was aber bleibt, ist, dass die Aufstiegsregelung in der jeder Liga anders ist. Unterhalb der 3. Liga jedenfalls. Was die Zahl der Absteiger betrifft, ist es klar, dass es auch immer von den Mannschaften abhängt, die von oben runterkommen. Aber auch da ist die Bandbreite von eins bis fünf (oder sechs?) einfach sehr groß.

Am Ende können es die beteiligten Teams nicht ändern. Und was Daniel Bracks Plochinger betrifft, kann ich mir vorstellen, dass sie am Ende der Saison weder etwas mit dem Auf- noch mit dem Abstieg zu tun haben werden. Trotz 19 ways to leave the BWOL.

So, das wollte ich noch loswerden, nachdem ich gerade die erste Riesenhandballvorschau der Saison fertig gemacht habe. Gemeinsam mit den jungen Kollegen, denen Dominik Eisele mehr sagt als Paul Simon.


Weiter so oder besser machen

So sehr sich Felix Zeiler und der TV Plochingen auch mühen – der Saisonstart geht daneben. Foto: Kehle

Wir sind in der EZ-Redaktion gerade in den letzten Zügen, was die Fertigstellung der drei noch fehlenden Sonderseiten zum Handball-Saisonstart betrifft. In der Mittwochausgabe kommen die Bezirksliga, die Bezirksklasse und die Kreisliga A – und eine Seite Tischtennis –, in der Donnerstagausgabe die Württembergliga der Frauen und die Landesliga.

Update: Die Württembergliga der Frauen kommt erst in der Freitagausgabe! In der Samstagausgabe gibt es dann wieder die große Vorschau zum Wochenende.

Alle anderen Teams haben ja schon am vergangenen Wochenende angefangen – außer Drittligist Neuhausen, der schon sein drittes Spiel hatte. Und es gab gleich ein paar interessante Spiele und Ergebnisse. Der Auftakt macht jedenfalls richtig Lust auf die Saison, zumindest geht es mir so.

Keine Überraschung war die Niederlage der Nellinger Bundesliga-Frauen beim Thüringer HC – ehrlich gesagt auch nicht in der Höhe von 24:40. Ich bin mal auf den Samstag gespannt, ich werde mir die Hornets beim Heimdebüt gegen Blomberg-Lippe anschauen.

Die Neuhausener haben dann am Sonntag ein richtig schweres Spiel: Die sieglosen MadDogs erwarten die ungeschlagenen Horkheimer. Das 36:36 beim Aufsteiger Saarpfalz brachte nach zwei Niederlagen den ersten Punkt – die Neuhausener müssen aufpassen, dass sie nicht schon früh hinterherlaufen und sich der alte Spruch bewahrheitet, dass die zweite Saison nach dem Aufstieg immer die schwerste ist. Ex-Trainer Ralf Bader wird es mit Sicherheit interessiert beobachten – hat aber mit seiner SG BBM Bietigheim in der Bundesliga seine eigenen Sorgen. 0:8 Punkte hat der Aufsteiger, das 21:36 gegen die Löwen war eine Lehrstunde.

Enttäuschend war auch der Start des TV Plochingen in der BWOL. Meine Kollegin Steffi Gauch-Dörre hat das Plochinger 24:27 gegen Konstanz II gesehen und fand es nicht so prickelnd. Wie übrigens auch TVP-Trainer Daniel Brack. Da ist Steigerung nötig. Wie bei der SG Hegensberg/Liebersbronn eins drunter, die etwas unerwartet klar (22:30) in Gerhausen verloren hat.

Aber es gab auch richtig vielversprechende Auftritte. Deizisau und zwei Mal Wolfschlugen. Die Wolfschlugener Frauen haben gleich mal ihre Favoritenrolle bestätigt – von der sie ja  selbst gar nichts wissen wollen – und Strohgäu mit 31:25 geschlagen. Es war ein richtig schöner Handballabend in der Wolfschlugener Halle. Denn die Männer haben später dann Langenau/Elchingen noch deutlicher mit 31:21  aus der Halle gejagt. Es war ein Spiel und ein Gegner, vor dem der neue Trainer Veit Wager mächtig Respekt hatte. Respekt, Wolfschlugen!

Richtig mitfreuen kann ich mich mit dem TSV Deizisau. Der überzeugende 36:34-Sieg der personell dezimierten Mannschaft in der „Hölle Süd“ in Wangen wird der Mannschaft nach dem Abstieg und den wirklich nicht leichten vergangenen Jahren richtig gut tun. Das wird die Arbeit für den neuen Coach Olaf Steinke, der ja eh ein Motivationskünstler ist, leichter machen.

Weiter so. Und die Verlierer: Besser machen.

Zum Schluss noch was in eigener Sache: Mitarbeiter gesucht!
Vor allem am Sonntag schaffen wir die viele Arbeit in der EZ-Redaktion nicht alleine und brauchen Helfer. Zurzeit suchen wir nach sportinteressierten Menschen, die uns sonntags zwischen 18.30 Uhr und 22.30 Uhr unterstützen. Interesse? Genauere Informationen? Ihr könnt mich gerne unter 0711/9310457 oder sport@ez-online.de kontaktieren.


Die Am-Kreis-Saisonprognose

Hannes Grundler und der TSV Neuhausen haben schon zwei Spiele hinter sich. Fotos: Rudel

Dass der Saisonstart der Handballer mit Macht heranrückt, habe ich in den vergangenen Wochen mächtig gespürt. Sechs Sonderseiten plus Einzeltexte habe ich geplant und zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen gefüllt – beziehungsweise wir sind noch dabei. Los geht es in der Mittwochausgabe mit der Württembergliga der Männer. Keine klassische Vorschau in diesem Fall. Ich habe die Trainer der vier EZ-Land-Mannschaften eingeladen, sie sind gekommen – und es ist ein ganzseitiges Interview entstanden. Ein sehr lesenswertes Interview, wie ich finde. Danke dafür an Jochen Masching, Olaf Steinke, Veit Wager und Frank Ziehfreund!

In der Donnerstagausgabe folgen die Bundesliga-Frauen des TV Nellingen sowie die Baden-Württemberg Oberliga und die A-Jugend-Bundesliga. Nächste Woche dann, weil diese Teams dann erst starten, sind die Württembergliga der Frauen, die Landesliga und die unteren Klassen dran. Drittligist TSV Neuhausen ist ja schon durch, weil die Mannschaft schon zweimal gespielt (und verloren hat).

Danke auch an Christoph Maucher von unserer Digital Unit, der pünktlich zum Saisonstart den Blog gerelauncht, also hübscher gemacht, hat. Sieht doch gut aus, oder? Also spricht nichts dagegen, die Sommerpause am Kreis zu beenden. Und was kommt da immer? Klar, meine Saisonprognose.

Davor aber hab ich nochmal nachgeschaut, was ich vor einem Jahr geschrieben habe. Oha. Richtig danebengelegen bin ich tatsächlich nur bei den Deizisauern, von denen man nicht behaupten kann, dass sie „diesmal den Klassenverbleib sicherer schaffen werden als zuletzt“. Sonst hat tatsächlich alles gepasst. Ich glaube, diesmal wird es schwieriger. Aber los:

Die Bundesliga-Frauen des TV Nellingen, so viel kann man voraussagen, werden vermutlich nicht mit einem Sieg beim Thüringer HC starten. Aber dann? Neuer Trainer, neue Struktur im Team ohne die bisherigen Top-Torschützinnen und viel Verletzungspech gleich zum Beginn. Puh. Das kann völlig daneben gehen, die Hornets können sich als Team aber auch eingrooven und wieder über dem Strich landen. Dazu muss aber einiges gut laufen. Vor einem Jahr habe ich mich nicht festgelegt. Das will ich mir diesmal nicht durchgehen lassen. Also: Sie bleiben ganz knapp drin.

Der neue Trainer Carsten Schmidmeister soll die Hornets zum erneuten Klassenverbleib führen.

Drin bleibt auch Männer-Drittligist TSV Neuhausen. Die ersten beiden Spiele – das heftige 28:43 in Pfullingen habe ich miterlebt – haben aber schon den alten Spruch bestätigt, wonach das zweite Jahr nach dem Aufstieg das schwerste wird. Das wird wohl so sein. Nach der klasse Saison zuletzt müssen sich die MadDogs mit dem neuen Trainer Eckard Nothdurft mächtig strecken. Aber der Kader ist einfach zu gut, um richtig in Schwierigkeiten zu geraten. Und am Ende können sich die Neuhausener auch immer auf ihr Kämpferherz verlassen. Sie werden irgendwo im Mittelfeld landen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Etablieren“ lautet das Ziel. Dritte Liga ist schon was!

Der TV Plochingen in der BWOL ist zurzeit eine der interessantesten Mannschaften im EZ-Land. Kontinuierlich ging es in den vergangenen Jahren nach oben und auch jetzt hat der TVP auf dem Papier wieder eine bessere Mannschaft als zuletzt. Aber es hat doch einige Veränderungen gegeben und Trainer Daniel Brack hat Recht, wenn er sagt, dass sich erst ein neues Mannschaftsgefüge entwickeln muss. Mit Pech kann es sogar eine Saison geben, in der sich die Plochinger nach unten orientieren müssen. Aber ich bin eher davon überzeugt, dass sie eine gute Runde spielen und im oberen Drittel landen werden, möglicherweise mit Durststrecken zwischendurch. Für den Aufstieg, von dem manch einer im Umfeld vielleicht schon träumt, wird es aber nicht reichen. Die Liga ist stark. Und der TVP dort auch gut aufgehoben.

Für die BWOL-Frauen des TSV Wolfschlugen wird es eine spannende Saison. Nach zuletzt Platz drei wird das Team von vielen als Aufstiegskandidat gehandelt. Trainer Rouven Korreik hält dem entgegen, dass es einige Veränderungen im Team gab und hält den Ball lieber flach. Ich sage: Für einen Aufstieg muss immer viel zusammenkomnen, aber die Wolfschlugenerinnen werden zumindest darum mitspielen.

Gruppenfoto am Neckar vor dem EZ-Verlagshaus, von links: Frank Ziehfreund, Olaf Steinke, Sigor Paesler, Jochen Masching und Veit Wager. Anschließend wurde angeregt über die neue Saison gesprochen.

Auch den Männern des TSV Wolfschlugen in der Württembergliga mit dem früheren Frauen-Trainer Veit Wager neu auf der Bank wird viel zugetraut. „Ganz vorne mitspielen“, nennt der Verein als Ziel. Wager ist das aber zu viel – siehe Interview – und er verweist auf die starke Konkurrenz. Recht hat er. Aber wenn es eine „unserer“ Mannschaften schaffen kann, dann Wolfschlugen. Was soll ich da sagen? Ich glaube, es gibt einige Kandidaten und – wie bei den Frauen – wird Wolfschlugen einer davon sein: Reicht das als Prognose?

Absteiger TSV Deizisau ist für mich – und auch für die Verantwortlichen dort – kein Aufstiegskandidat. Nach Jahren des Abstiegskampfes in der BWOL muss sich die Mannschaft unter dem neuen Trainer Olaf Steinke erst einmal berappeln und finden. Ich glaube, es wird wieder einige schöne Spiele und Erfolgserlebnisse geben und nach einem vielleicht schwierigen Saisonstart auch einen ordentlichen Tabellenplatz. Danach sieht man weiter, denn mittelfristig gehört Deizisau mindestens wieder in die vierte Liga.

Die SG Hegensberg/Liebersbronn wird nach dem Durchmarsch aus der Bezirksliga zum zweiten Mal in Folge nicht aufsteigen – und damit werden alle auf dem Berg zufrieden sein. Trainer Jochen Masching jedenfalls rechnet auch angesichts einiger Abgänge mit einer schweren Saison. Aber für einen Platz zwar in der unteren Tabellenhälfte, aber über dem Strich müsste es reichen.

Und die HSG Ostfildern? Sind wir ehrlich: Der Klassenverbleib wäre eine Überraschung. Aber der neue Trainer Frank Ziehfreund ist ein Guter, die HSG hat einige interessante Spieler und das Zeug, es als Mannschaft zu schaffen. Also: Abstiegskandidat mit Potenzial zum Drinbleiben.

In der Württembergliga der Frauen haben wir wie in der vergangenen Saison satte fünf Teams. Die Aufteilung könnte so aussehen: Der TV Nellingen II, der als Bundesliga-Unterbau zumindest mittelfristig wieder in die BWOL oder auch die 3. Liga will, und der seit einiger Zeit starke TV Reichenbach spielen um den Aufstieg mit, die HSG Deizisau/Denkendorf landet im Mittelfeld, die SG Hegensberg/Liebersbronn und der TSV Köngen kämpfen gegen den Abstieg, bleiben aber drin. Okay?

Bleibt noch die Landesliga der Männer mit dem Team Esslingen, dem TV Reichenbach und dem TSV Köngen – bei den Frauen haben wir da diesmal tatsächlich kein einziges Team. Fangen wir mit Köngen an: Wie die Württembergliga-Frauen hat das Team von Moritz Eisele in der vergangenen Saison als Aufsteiger den Klassenverbleib geschafft. „Platz drei bis sieben“ nennt der Verein selbst jetzt als Ziel. Das ist ambitioniert, heißt aber auch, dass mit der Erfahrung der Premierensaison der Abstieg kein Thema sein sollte.

Auch das Team und der TVR sind ambitioniert, wobei die Reichenbacher das etwas offensiver formulieren. Da dürften wir zwei Aufstiegskandidaten haben.

So, kann keiner sagen, ich hätte mich um klare Aussagen gedrückt. Am Ende aber gilt: Die Wahrheit liegt auf dem Hallenboden.

Bis bald, ich bleibe am Ball – oder am Kreis!


Michael Schwöbel ist
der Trainer der Saison

Michael Schwöbel, der Trainer der Saison im EZ-Land. Fotos: Rudel

Ihr habt entschieden. Und ich finde, ihr habt sehr gut entschieden: Michael Schwöbel von der HSG Ostfildern ist der Trainer der Saison im EZ-Handball-Land!

Ich finde natürlich, dass es alle fünf Kandidaten verdient hätten – sonst hätte ich sie ja nicht aufgestellt -, aber die Wahl von Schwöbel passt. Er verabschiedet sich nach vielen Jahren in Ostfildern als Spieler und Trainer mit der Meisterschaft in der Landesliga und dem Aufstieg in die Württembergliga: So ist es eine Auszeichnung für die vergangene Saison, aber auch für das langjährige Engagement bei seinem Heimatverein. „Schwöbels HSG-Lebenswerk“ lautet die Überschrift über dem Text in der EZ, der nach meinem Gespräch mit Schwöbel entstanden ist.

Neben Michael Schwöbel sein Bruder Marc, der in der abgelaufenen Saison sein Assistent war.

Hier das Ergebnis:

1. Michael Schwöbel (HSG Ostfildern) 51,39 Prozent
2. Daniel Brack (TV Plochingen) 33,33 Prozent
3. Rouven Korreik (TSV Wolfschlugen) 8,33 Prozent
4. Ralf Bader (TSV Neuhausen) 6,94 Prozent
5. Pascal Morgant (TV Nellingen) 0 Prozent

Dass Ralf Bader und Pascal Morgant so weit abgeschlagen gelandet sind, kann ich nicht ganz verstehen. Beide haben meiner Meinung nach einen riesen Job gemacht. Natürlich hängt die Wahl auch immer ein bisschen davon ab, wie die jeweiligen Vereine ihre Fans mobilisieren. Mir ist allerdings aufgefallen, dass dieses Mal besonders viele neutrale Handballbeobachter für Schwöbel gestimmt haben – sogar welche, die zum Verein eines andern Kandidaten gehören. Das zeigt nochmal, dass Schwöbel sehr verdient gewonnen hat.

Im Jahr 2014 haben Schwöbel und seine HSG schon mal gemeinsam den Aufstieg gefeiert.

Der frisch gewählte Trainer der Saison macht nun erstmal Pause, nachdem er mit der Mannschaft ausnahmsweise mal nicht in die Relegation muss. Irgendwann, sagt er, will er dann wieder einen Verein übernehmen. Daran werden sich bestimmt einige Vereine erinnern, wenn sie im Laufe der kommenden Saison auf der Suche nach einem Trainer sind.

Daniel Brack, der Trainer der Saison 2015/2016, wird Zweiter.

Ich mache jetzt auch wieder Am-Kreis-Sommerpause. Die Saison im EZ-Land ist mit Ausnahme des Relegationsrückspiels der Köngener Frauen am Donnerstag (16 Uhr) vorbei – die Köngenerinnen werden es nach dem Vier-Tore-Sieg im Hinspiel schon schaukeln. Qualispiele der Jugend gibt es auch noch.

Kann sein, dass ich mich zwischendurch mal melde, das seht ihr dann auch auf Facebook. Kommt gut über den Sommer!


Wer ist der Trainer der Saison?

Die Wahl ist vorbei! Vielen Dank fürs Mitmachen, jetzt wird ausgezählt.

Wieder einmal geht eine spannende Handball-Saison zu Ende, für die meisten ist sie schon vorbei. Es wird sich nun einiges verändern auf den Trainerbänken der Region, so kehren etwa Frank Ziehfreund und überraschend Veit Wager ins EZ-Land zurück. Zunächst einmal aber ist es angesagt, auf die abgelaufene Spielzeit zurückzublicken – und das heißt, dass es hier am Kreis zur traditionellen Wahl des Trainers der Saison kommt.

Ich schlage vor und ihr wählt, so läuft es immer. Es war diesmal einfach und schwer zugleich, die Kandidaten zu nominieren. Schwer, weil so viele mehr richtig gute Arbeit geleistet haben. Und leicht, weil einige doch herausgestochen sind. Alle können ich nunmal nicht dabei sein. Von den fünf Trainern, die ich ausgewählt habe, verabschieden sich drei von ihrem Verein, nämlich Ralf Bader (TSV Neuhausen), Pascal Morgant (TV Nellingen) und Michael Schwöbel (HSG Ostfildern), dazu stehen auch Daniel Brack (TV Plochingen) und Rouven Korreik (TSV Wolfschlugen) zur Wahl.

Die Wahl läuft wie immer so: Nennt euren Favoriten im Kommentar hier im Blog oder auf Facebook, gerne auch mit einer kurzen Begründung. Und bitte sportlich fair bleiben: Hier oder auf Facebook, jeder nur einmal!

Die Wahl läuft bis zum kommenden Montag, 7. Mai, um 17 Uhr, dann wird ausgezählt und wir wissen, wer der Nachfolger von Jochen Masching (SG Hegensberg/Liebersbronn) ist.

Hier noch ein paar Zeilen zu den Kandidaten, in alphabetischer Reihenfolge:

Ralf Bader (TSV Neuhausen)

Ralf Bader. Fotos Rudel

Zwei Jahre war der ehemalige Bundesliga-Spieler beim TSV Neuhausen. Ralf Bader hat die Mannschaft, so war auch der Plan, in die 3. Liga geführt und dort etabliert. Die Aufstiegssaison war insgesamt sehr souverän und Bader hinterlässt nach seinem nächsten Karriereschritt zur SG BBM Bietigheim ein dermaßen funktionierendes Gefüge, dass Nachfolger Eckard Nothdurft – nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt in der Szene – auch deshalb eine Menge Respekt vor der Aufgabe hat. Von Bader wird man bestimmt noch einiges hören im Profihandball.

Daniel Brack (TV Plochingen)

Daniel Brack.

In der ersten Saison nach dem endgültigen Ende der aktiven Karriere hat Daniel Brack als „Nur-noch-Trainer“ ruhig und solide fortgeführt, was er in Plochingen begonnen hat: Er hat den TVP zu einer festen Größe in der Baden-Württemberg Oberliga gemacht. Vor dem letzten Spieltag steht die Mannschaft mit einem positiven Punktekonto auf Platz sechs gut da. Mittlerweile ist Plochingen die klare Nummer zwei im männlichen Bereich im EZ-Land. Und Brack hat noch weitere Ideen für den TVP, der Vertrag ist längst verlängert.

Rouven Korreik (TSV Wolfschlugen)

Rouven Korreik.

Es war bereits Rouven Korreiks zweites Engagement bei den BWOL-Frauen des TSV Wolfschlugen. Nach einem Jahr kehrte er zurück und beim TSV sind sie hoch zufrieden mit seiner Arbeit. Lange war das Team im Aufstiegsrennen dabei, schließt die Saison nun auf dem guten, aber undankbaren dritten Platz ab. In der kommenden Saison wird das Team einen neuen Anlauf nehmen, als Mitfavorit – und mit Korreik als Trainer.

Pascal Morgant (TV Nellingen)

Pascal Morgant.

Als Pascal Morgant vor fünf Jahren die Handballerinnen des TV Nellingen übernahm, spielte das Team in der 2. Bundesliga. Er formte es so weit, dass das gelang, woran der TVN vorher zwei Mal knapp gescheitert war: der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse. Nachdem im ersten Bundesliga-Jahr der Verbleib im Oberhaus nur gelang, weil andere Teams wegbrachen, schafften die Nellingerinnen diesmal sportlich den Klassenverbleib. Und das in der Zweiklassen-Gesellschaft der Bundesliga einigermaßen frühzeitig und souverän. Morgant hat viel aufgebaut in Nellingen, der Erfolg trägt zu einem großen Teil seine Handschrift. Er hinterlässt die Hornets in der Bundesliga – und in Richtung Neckarsulm.

Michael Schwöbel (HSG Ostfildern)

Michael Schwöbel.

Einen schöneren Abschied von der Trainerbank seines Heimatvereins kann es nicht geben: Michael Schwöbel, der in dieser Saison von seinem Bruder Marc assistiert wurde, geht als Aufstiegscoach. Ausnahmsweise sogar ganz ohne Relegation. Lange sah es in dieser Saison gar nicht danach aus, die Mannschaft startete mit drei Niederlagen. Doch in Lauerstellung über Rang drei arbeiteten die Ostfilderner ruhig und ließen sich auch nicht von Schwöbels Abschiedsankündigung beeindrucken – im Gegenteil, seither haben sie kein Spiel mehr verloren. Belohnt wird das mit der Landesliga-Meisterschaft und der Rückkehr in die Württembergliga. Was entsprechend gefeiert wurde.