Der Abschied des Trainerduos Frank Ziehfreund / Michael Abele beim HC Wernau bewegt die Handballer im EZ-Land. Wenn man meinen Blog mal ganz bescheiden als Indikator nimmt, wird die Sache deutlich: 2500 Besucher waren in den vergangenen drei Tagen auf der Seite, 24 Kommentare gab es bisher zu meinem Beitrag zu Wernau – das ist Rekord.
Mein Kollege Andreas Müller hat mitgelesen und schreibt für die morgige EZ-Ausgabe noch mal was.
Das Bild, das sich darstellt, ist eindeutig: Kaum jemand findet es gut, wie das in Wernau abgelaufen ist. Bei einigen Beiträgen habe ich angesichts der Schärfe kurz überlegt, ob ich sie freigebe. In Gesprächen haben mir gegenüber aber auch ein paar Leute Verständnis für die Wernauer Vereinsführung geäußert. Und sie haben Recht, wenn sie betonen, dass ein Trainerwechsel grundsätzlich was Normales ist und dass jeder Verein, wenn er sich mit dem Gedanken trägt, auch über Nachfolger nachdenkt und erste Kontakte knüpft. Nur dass die bisherigen Trainer und die Spieler nicht von der Vereinsführung davon erfahren, ist natürlich gelinde gesagt unglücklich. Aber das wissen alle in Wernau.
Wie geht es jetzt weiter? Ich hoffe, dass sich die Sache beruhigt. Denn eine erfolgreiche Wernauer Handballmannschaft wollen wir weiterhin sehen. Zu viel wurde beim HCW aufgebaut, um jetzt Schiffbruch zu erleiden. Die Mannschaft hat die richtige Reaktion gezeigt und Laupheim weggeputzt. Und damit Respekt verdient, auch vom Gegner. Auch für die witzige Aktion, T-Shirts mit der Aufschrift „Co-Trainer“ zu tragen. Die Jungs werden gemeinsam mit Interims-Verletzter-Spieler-Co-Trainer Daniel Benignus die Runde ordentlich zu Ende spielen, da bin ich mir sicher. Aber wer von ihnen kommende Saison noch in Wernau spielt, weiß ich nicht. Die Telefone der Spieler werden in den kommenden Wochen häufig klingeln und es werden auch Leute aus Reichenbach, Plochingen, Wolfschlugen . . . dran sein. Auch Ziehfreund und Abele werden (weiterhin) viel am Hörer hängen.
Auch schön: Die Reichenbacher haben meinen Blog-Beitrag auf ihrer Facebook-Seite zum Anlass genommen, die Verlängerung mit ihrem Trainer Daniel Mayr, die aber wohl nie in Frage stand, zu verkünden.
Aber nicht nur Wernau hat am Wochenende gespielt. Wolfschlugen hat das Derby gegen Plochingen gewonnen, Deizisau hat in Vöhringen nur Unentschieden gespielt, was Trainer Michael Gengenbach aber angesichts der guten Leistung nicht allzu sehr störte. Neuhausen hat beim Drittliga-Tabellenführer Leutershausen in einer Hälfte 25 Tore geworfen (und trotzdem verloren). Und die Nellinger Hornets haben in Travemünde nach hoher Führung noch knapp gewonnen. Das war wichtig, wegen der Punkte und wegen der Psychologie. Immerhin hat der neue Tabellenführer Metzingen in Travemünde schon verloren. Jetzt kristallisiert sich immer mehr heraus – auch durch den Metzinger Sieg gegen Dortmund – , dass es ein Dreikampf zwischen Metzingen, Weibern und Nellingen um die beiden Aufstiegsplätze gibt.
P.S. Wernau ist nicht nur wegen Ziehfreund und Abele Thema. Die HCW-Frauen hatten am Wochenende das Spitzenspiel und Derby bei der HSG Deizisau/Denkendorf II – und dabei mit 35:19 gewonnen. Irgendwie langweilig. Woran das liegt? Keine Frage. Wie mir zugetragen wurde, heißen die Wernauer Frauen in Handballerkreisen nur noch „HC Brückmann“. Aber das Thema hatten wir schon mal.