Drei Sportereignisse, die morgen um 20.30 Uhr stattfinden, haben uns heute in der EZ-Sportredaktion beschäftigt. VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach, Team Esslingen gegen tus Stuttgart und TSV Deizisau gegen TV Plochingen. Ein Mal Fußball, zwei Mal Handball, ein Mal überregionaler Sport, zwei Mal Lokalsport. Beim VfB werden morgen 50 000 plus im Stadion sein. Aber lokal ist vor allem Handball.
Viel weniger Zuschauer als in der Fußball-Bundesliga, aber wenn im lokalen Bereich des Verbreitungsgebiets der EZ die Leute strömen, dann zum Handball. Selbst Thomas Freiwald würde morgen wahrscheinlich nach Deizisau gehen, wenn nicht ausgerechnet das von ihm trainierte Team Esslingen in der Landesliga spielen würde. Obwohl, die spielen ja dauernd freitags. Ich hab heute mit Thomas Freiwald telefoniert. „Ach ja, der VfB spielt ja“, hat er gesagt. Und dann: „Naja, ich glaube eher, dass uns Deizisau gegen Plochingen Zuschauer kostet.“ Und dann: „Aber ich gönne es ihnen.“ Ein wahrer Sportsmann.
Nicht, dass Team gegen tus nicht auch interessant wäre, die Esslinger können immerhin ihren sechsten Sieg in Folge einfahren (und ich glaube, das machen sie auch). Aber das Württembergliga-Duell zwischen Deizisau und Plochingen hat schon was. Deizisau, das einstige Handball-Aushängeschild im EZ-Land, gegen Plochingen, ein Verein mit viel Tradition, der im Sommer fast in der Landesliga gelandet wäre. Und dann, doch in der WL, bislang eine sensationelle Runde hinlegt. Plochingen Dritter, Deizisau Fünfter, wer hätte das gedacht? Ein paar hundert Zuschauer wird das auch anlocken.
Wir haben gerade einen fleißigen und talentierten Praktikanten in der Sportredaktion, der unbedingt Sportjournalist werden will. Jan Geißler, so heißt er, hat für die morgige EZ-Ausgabe eine Vorschau auf das Derby geschrieben mit der Überschrift „Das unerwartete Topspiel“. Hat er gut gemacht. Ich hab auch kurz mit Deizisaus Arne Staiger und Plochingens Ex-Deizisauer Alexis Gula (den übrigens mein Schornsteinfeger kennt…) gesprochen. Die Vorfreude auf die „Mutter aller Derbys“ (Gula) ist förmlich greifbar. Derby, hier im positiven Sinne. Gula hat es auf den Punkt gebracht: „Ich freue mich auf das Spiel. Und ich freue mich auf viele ehemalige Mitspieler aus Deizisau. Für 60 Minuten ruht die Freundschaft. Aber danach werden wir das eine oder andere Kaltgetränkt miteinander trinken.“
Das hätte ich nicht schöner ausdrücken können. Allen, die morgen in der Hermann-Ertinger-Halle sind, wünsche ich ein klasse Derby. Hat jemand Lust, hier direkt im Anschluss ein paar Zeilen zu kommentieren?