drag and drop

Schon wieder ein englischer Titel, ich weiß. Aber ich werd es später erklären. Der Fall Plochingen hat die Gemüter ganz schon erhitzt. Gut für den Blog. Aber wer mich kennt, weiß, dass mir lieber ist, wenn die Dinge laufen. Zum Sensations-Journalisten tauge ich nicht. In diesem Zusammenhang muss ich mal sagen, dass ich es klasse fand, wie sachlich die Diskussion hier abging. Es gab früher mal einen Fall, in dem ich irgendwann einige Kommentare nicht mehr freigeben konnte. Nicht diesmal. Es gab einige sehr kritische Stimmen, aber alles im Rahmen.

Für die morgige EZ-Ausgabe (Seite 20) hab ich ein bisschen zusammengeschrieben, was ihr so über die Angelegenheit denkt. Es war die Idee meines Kollegen Andreas Müller, aber ich hab es gerne gemacht. Online und Print, das findet in heutigen Zeiten immer mehr zusammen. Und das ist auch gut so und mir macht es Spaß. So lange ihr weiterhin schön brav in die Zeitung schaut, passt das.

Mir ist bei der ganzen Angelegenheit aufgefallen, dass die Sache mit dem verpassten Doppelspielantrag für Fabian Wiederstein mittlerweile ums Eck ist, auch wenn vor allem die Entscheidung über das Gnadengesuch noch aussteht. Und ich hoffe weiterhin sehr, dass der Junge mit der Situation zurecht kommt. Ich habe gehört, dass er sich einige Gedanken macht, aber er hat sowas von überhaupt nichts falsch gemacht. Er hat seinen Plochingern geholfen und Handball gespielt. Punkt. Guter Mann.

Jetzt aber: Man sollte sich überlegen, wie solche Situationen in Zukunft verhindert werden könnten. Ganz unabhängig  von der Frage, wie viel Schuld die Plochinger und die Schiedsrichter und den HVW trifft. Meiner Meinung nach ist es ohne Zweifel so, dass mit der entsprechenden technischen Ausrüstung solche Fälle in Zukunft nicht mehr vorkommen müssten. Ich habe gehört, dass es etwa in der Schweiz ein System gibt, bei dem die Vereine vor jedem Spiel via Internet ihren Kader aufstellen müssen. Die Handballer, die nicht spielberechtigt sind – ob wegen Sperren oder andern Dingen – sind nicht aktivierbar und können nicht per drag and drop (!?!) in die Aufstellung gezogen werden. Ganz einfach. Und das muss heute einfach möglich sein.  Bei Comunio und jedem Bundesliga-Manager-Spiel funktioniert es ja auch. Warum also nicht beim HVW? Ich wäre dafür gerne mehr Experte als ich es bin. Aber ich denke, in die Richtung könnte und müsste es gehen.

Das ist von mir im Moment nur so ein Gedanke. Was habt ihr für Ideen? Und vielleicht liest ja jemand vom HVW mit und hat auch Vorstellungen dazu.

Ansonsten bin ich morgen nach vielen VfB-Spielen und Redaktionsdiensten mal wieder in der Halle, in Nellingen gegen Rosengarten. Natürlich kommen da Erinnerungen auf an die Aufstiegsplayoffs vor fast drei Jahren in Rosengarten. Heute ist eine ganz andere Situation. Aber ich freu mich drauf.

 


Schwebendes Verfahren

Guten Morgen, das war ja mal wieder ein interessantes Am-Kreis-Wochenende. Das Thema TV Plochingen bewegt die Gemüter und was ich irre finde: die Gemeinde trifft sich hier. Zum Teil noch bevor ich das Thema aufgegriffen hatte. Der Freitag, das darf ich ruhig verraten, war in gut zwei Jahren der Tag mit den mit weitem Abstand meisten Besuchen auf der Seite. Wow.

Fassen wir mal das für mich durchaus interessante Ergebnis der Diskussion zusammen. Es ist manchmal interessant, in welche Richtung das läuft. Zum einen fand ich erstaunlich, welche große Mehrheit es nicht in Ordnung fände, wenn der TVP in der Württembergliga bleiben darf. Fehler gemacht gleich absteigen. Ich weiß nicht, ob es so einfach ist, aber tatsächlich ist der Fall nicht ganz mit den geschilderten Beispielen aus Schwieberdingen oder Metzingen zu vergleichen. Auch deshalb, weil die Plochinger Fabian Wiederstein tatsächlich noch eingesetzt haben, nachdem der Fehler aufgefallen war. Offensichtlich im Glauben, dass jetzt alles okay war, weil ihn die Schiedsrichter – so hab ich es zumindest verstanden – gegen Wolfschlugen trotzdem haben spielen lassen. So richtig nachvollziehbar ist das aber nicht.

Warten wir’s mal ab. Die Leute beim HVW werden sicher heiß diskutieren. Ich fordere allerdings jetzt schonmal dazu auf, die Plochinger Mannschaft in der kommenden Saison in der Württembergliga mit offenen Armen zu empfangen, falls das Gnadengesuch durchgehen sollte. Denn die Spieler können ja wirklich nichts dafür. So wie auch jetzt Fabian Wiederstein nichts dafür kann. Die Stimme, die sich um ihn Sorgen macht, hat mir gefallen. Ich hab die Plochinger am Freitag auch gefragt, wie sie jetzt mit ihm umgehen. An dieser Stelle: Viel Glück beim Abi! Und deine Handball-Karriere wird sich eh nicht aufhalten lassen.

Andererseits müssen es die Plochinger akzeptieren, falls sich der Verband entscheidet, nicht Gnade vor Recht ergehen zu lassen. Und dann in der Landesliga denn Neustart machen. Man darf bei der Gelegenheit nicht vergessen, dass die Mannschaft durch die Punktabzüge ja nicht von der Tabellenspitze runtergeholt wurde.

Was hier übrigens auch noch nicht erwähnt wurde: Bei Herrenberg II dürfte die Freude im Moment am größten sein, denn die Mannschaft ist der größte Nutznießer der Sache, weil der Punktabzug für Plochingen wahrscheinlich den Klassenverbleib bedeutet.

Was ich auch interessant fand, war, wie die Schiris in Schutz genommen wurden. Klar, sie haben nicht aufgepasst. Aber ich schließe mich der Meinung an: Zwar kann man von ihnen genauso Professionalität im Ehrenamt erwarten wie von den Funktionären beim Erstellen der Passanträge, aber eine Geldstrafe (auch wenn sie offensichtlich nicht „saftig“ wäre) kann nicht sein. Deutlich Worte und eine Ermahnung, aber keine Geldstrafe. Ich weiß, es ist aufwändig, aber vielleicht sollte man beim HVW mal darüber nachdenken, die ganze Doppelspielrechtgeschichte, die insgesamt ja Sinn macht, in ihrer Ausführung zu überdenken. Die Verbandsleute haben hier ja auch mächtig ihr Fett abgekriegt. Ich denke, sie lesen mit.

Klar bleibe ich an dem Thema dran. Aber lasst die Plochinger auch noch Handball spielen, gestern war das ja nicht so erfolgreich.

Zum Thema erfolgreich: Eigentlich wäre das Thema für heute ja ein anderes gewesen: Die Frauen des HC Wernau haben doch tatsächlich vorzeitig den Durchmarsch in die BWOL geschafft. Ich weiß, dass einigen das Konzept der Wernauer nicht so gefällt. Aber das Team hat den Aufstieg durch Spiele jede Woche in der Halle geschafft – Gratulation! Zwar hätte das ohne Brückmann, Haas und Radonic sicher nicht geklappt  – aber ohne die anderen auch nicht. Und Jugendarbeit scheint es in Wernau ja auch zu geben. Also: Viel Glück in der BWOL, ich bin mal gespannt, wie sich das Team dort schlägt.

Und fassen wir zum Schluss nochmal zusammen: Stand jetzt und wenn ich alles zusammen bekomme, haben wir in der kommenden Saison im EZ-Handball-Land: Bei den Frauen 2. Bundesliga, 3. Liga, zwei Mal BWOL, zwei Mal Württembergliga; bei den Männern 3. Liga und vier Mal Württembergliga. Mindestens. Plochingen hab ich jetzt mal außen vor gelassen. Schwebendes Verfahren.


Gnade und Recht

So. Bei „to be continued“ wird es es ja schon wild dirkutiert. Deshalb jetzt hier wie versprochen ausnahmsweise schon mein Text für die morgige EZ-Ausgabe. Nicht von dem „gestern“ verwirren lassen. Denn morgen ist heute schon gestern! Alles klar?

 

Plochingen – Große Aufregung bei den Württembergliga-Handballern des TV Plochingen. Weil die Mannschaft seit Saisonbeginn den A-Jugendlichen Fabian Wiederstein eingesetzt hat, obwohl dieser kein Doppelspielrecht besaß, wurden sämtliche Begegnungen bis zum 20. Spieltag als Niederlage des TVP gewertet. Dennoch haben die Plochinger die berechtigte Hoffnung, dass sie auch in der kommenden Runde in der Württembergliga dabei sind.

Von Sigor Paesler

„Das ist eine total frustrierende Situation“, sagte Plochingens Abteilungsleiter Thomas Nagel gestern – und man hörte es ihm an. Der Verein hatte versäumt, Wiedersteins Doppelspielrecht zu beantragen, aber erst am 2. Februar vor dem Spiel gegen den TSV Wolfschlugen fiel es den Schiedsrichtern auf. „Wir sind alle davon ausgegangen, dass das Doppelspielrecht besteht“, betonte Nagel. Schleunigst wurde der Antrag nachgereicht, beim jüngsten 22:22 in Deizisau war Wiederstein offiziell spielberechtigt. Der Abzug kam trotzdem, weshalb der TVP jetzt mit 1:41 Punkten Letzter ist.

Der Verein kann nun Einspruch einlegen – ohne realistische Aussicht auf Erfolg. „Der erste Fehler wurde definitiv von den Plochingern gemacht“, stellte Horst Keppler, der Vorsitzende des Verbandsausschusses Spieltechnik beim Handball-Verband Württemberg klar. Da aber auch die Schiedsrichter nicht aufgepasst haben, kann der TVP ein Gnadengesuch stellen, wonach die Mannschaft in der kommenden Runde als 15. Team in der Württembergliga mitspielen dürfte. Die schlampigen Referees müssen jetzt mit einer Geldstrafe rechnen.

Über das Gnadengesuch würde der Verbandsausschuss Spielrecht, dem Keppler vorsteht, nach dem letzten Spieltag am 27. April entscheiden. Der Funktionär kann und will freilich nicht vorgreifen, sagte aber aus 26 Jahren Verbands-Erfahrung: „Ich erlebe so einen Fall nicht zum ersten Mal.“ Die Frauen des TSV Schwieberdingen etwa durften vor ein paar Jahren in einer ähnlichen Situation in der Landesliga bleiben.

So oder so hat sich das Tabellenbild der Württembergliga verändert. Die Aufstiegschancen von Spitzenteam TSV Zizishausen etwa, das drei Punkte gegen den TVP liegengelassen hat, sind plötzlich wieder gestiegen. Ebenso die von SG H2Ku Herrenberg II auf den Klassenverbleib. Nicht alle Konkurrenten dürften von den Punktabzügen oder einer eventuellen Begnadigung der Plochinger begeistert sein.

TVP-Trainer Martin Spieth bereitet das Team derweil ganz normal auf das Spiel am Sonntag (17 Uhr) gegen die SG Ober-/Unterhausen vor: „Ich habe eh keinen Einfluss auf die Sache.“ Er will mit der zuvor schon abstiegsbedrohten Mannschaft auch deshalb Punkte sammeln, weil Abteilungsleiter Nagel weiter mitrechnet. „Wenn wir sportlich absteigen würden, gehen wir auch runter“, kündigte er an, will das weitere Vorgehen aber zunächst mit den Gremien besprechen. Nagel hofft, dass die aktuellen Spieler und die potenziellen Neuzugänge die Hängepartie nicht zum Anlass nehmen, sich anders zu orientieren. Was den künftigen Trainer Daniel Brack betrifft, ist sich Nagel sicher: „Er hat zuvor schon angekündigt, auch in der Landesliga zur Verfügung zu stehen.“ So weit aber muss es ja nicht kommen. Die Aufregung beim TV Plochingen wird aber noch eine ganze Weile anhalten.

 

Zitat Ende. 

 

Ich selbst finde die Sache zwiespältig. Der Verein muss für seinen Fehler bestraft werden, andererseits stimmt es, dass die Plochinger früher reagiert hätten, wenn ein Schiedsrichter genauer hingeschaut hätte. Für diese Zunft, die wir so dringend brauchen, ist die Sache ganz schön peinlich. So gesehen kann man das mit der Möglichkeit des Gnadengesuchs nicht von der Hand weisen.

Was ich wichtig finde, ist die Tatsache, dass die Plochinger in der Landesliga antreten, wenn sie den Klassenverbleib sportlich nicht geschafft hätten. So hat es Abteilungsleiter Thomas Nagel jedenfalls angekündigt. Denn sie spielen die Saison ja weiter – und jetzt zählen die Spiele. Und auch HVW-Mann Horst Keppler hat mir versichert, dass die sportliche Lage nach dem Saisonende am 27. April in die Entscheidung über das Gnadengesuch (das noch nicht gestellt ist) mit einfließt. Denn das Szenario wäre ja skurril: Der TVP würde auch ohne Punktabzug absteigen, bliebe aber in der Liga, weil der Verband wegen der Versäumnisse seiner Schiris Gnade walten lässt. Aber so wird es wohl nicht kommen. Eher so: Plochingen gewinnt noch das eine oder andere Spiel, der Zweitletzte (Schönbuch?) steigt ab, der Drittletzte (Herrenberg?) freut sich und Plochingen spielt kommende Saison wieder Württembergliga. Ihr seid dran.

 

 


Zwischen Blues und Aufbruch

Ich hab in der heutigen EZ-Ausgabe nur noch eine kleinere Meldung untergebracht, weil die Seite eigentlich schon fertig war, als die Nachricht kam. Aber diese Nachricht war mal wieder eine gute von den Nellinger Zweitliga-Frauen: Geschäftsführer Stefan Wiech hat es tatsächlich geschafft, Maren Weigel davon zu überzeugen, eine weitere Saison für die Hornets zu spielen. Wobei er betont, dass es wohl eher Trainer Arne Kühr war, der die richtigen Worte gefunden hat. Leicht war es bestimmt nicht, denn Weigel ist zwar erst 18 Jahre alt, aber ehrgeizig. Und wenn dann ein paar Bundeslisten anrufen, kann man schon mal schwach werden. Aber wie gesagt, sie ist erst 18 und kann noch früh genug höher spielen. Für ihre Entwicklung ist es bestimmt nicht schlecht, noch ein Jahr nicht eine von vielen in einem Bundesligakader zu sein, sondern Top-Scorerin bei einem Zweitligisten. Zumal sie mit weiter guten Leistungen auch für die ambitionierteren Bundesligisten interessant wird, die jetzt schätze ich mal noch nicht bei ihr angeklopft haben.

Allerdings, und mich würde interessieren, wie sie davon überzeugt wurde, muss sich dazu auch das Nellinger Team weiterentwickeln. Denn die laufende Saison ist eine zum Vergessen. Ein Jahr ohne Aufstiegsrennen und mit der Entwicklung der Ideen des neuen Trainers wurde angekündigt, aber dass so wenig geht, war nicht ausgemacht. Und so wirklich ist es angesichts der momentanen Lage schwer vorstellbar, dass das Team in der kommenden Runde wieder ganz oben mitspielen kann – und Maren Weigel vielleicht sogar mit Nellingen in die Bundesliga aufsteigt. Im Moment herrscht in Nellingen eher der Blues.

Aber: Es gibt Dinge, die positiv stimmen. Auch Kreisläuferin Ariane Geissmann hat verlängert. Die Schweizerin macht nicht nur viele Tore, sondern ist auch eine, die für viel Push auf dem Spielfeld sorgt. Dazu sind ja auch so wichtige Spielerinnen wir Daniela Stratmann, Agne Zukauskaite und Louisa Wolf in der kommenden Runde dabei. Und Sandra Faustka. Die Ex-Spielführerin soll nach ihrer Baby-Pause noch in der laufenden Runde wieder einsteigen. Bin mal gespannt. Und ich bleibe dabei: Hätte Sandra Faustka die vergangene Runde bis zum Ende durchgespielt, wären die Hornets jetzt wahrscheinlich in der Bundesliga. Stünden da aber ebenso wahrscheinlich nicht so dolle da – es war wohl besser so…

Einiges muss sich im Kader noch tun, im Rückraum fehlt’s, im Tor. Und links außen. Tina Habiger hört auf und jetzt hat auch Tine Gall angekündigt, nach acht Jahren die Hornets zu verlassen. Damit fehlen nicht nur zwei gute Spielerinnen auf der gleichen Position, sondern auch zwei Persönlichkeiten, die für den Teamspirit wichtig sind. Es wird eine Herausforderung, dafür Ersatz zu schaffen.

Sehr, sehr spannend, was in den kommenden Wochen bei den Nellingerinnen passiert. In den Hallen muss erst mal klargestellt werden, dass es nicht doch noch eng wird in Sachen Ligaverbleib. Nach drei (sieglosen) Auswärtsspielen kommen am Samstag (19.30 Uhr) die Berliner Füchsinnen in die Sporthalle 1. Wiech hat in dem Zusammenhang übrigens darauf hingewiesen, dass wir in der Montag-Ausgabe zwar richtig geschrieben haben, das das Team drei Punkte vor einem Abstiegsplatz steht – aber drei Pluspunkte, wegen den weniger gespielten Spielen sind es auf der Minusseite sieben. Das sieht schon besser aus.

Zurück zum Thema: Im Hintergrund müssen Wiech und Co. ein starkes Team zusammenstellen. Nicht nur ein starkes, sondern auch eines, in dem es stimmt. Aufbruchsstimmung muss her. Aber offenbar hat der Geschäftsführer da das eine oder andere in der Pipeline. Und Trainer Kühr muss zeigen, dass er wirklich ein Guter ist, der die Hornets dahin bringen kann, wo sie hinwollen. Auch für ihn ist am 11. Mai die Übergangssaison und damit auch die Schonfrist vorbei.

Maren Weigel wirft auch in der Saison 2013/2014 Tore für die Hornets.

Nicht nur Tine Galls Flüge aufs Tor werden fehlen.


To be continued

Die Montage nach den Spieltagen werden weniger. Und damit auch die Wochenenden, an denen die Teams Punkte holen können, um ihre Ziele zu erreichen. Das Interessante im EZ-Land: Die Entscheidungen rücken näher, entschieden ist aber noch nichts. In der Württembergliga gab es sozusagen einen EZ-Land-Festspieltag: Die höchst möglich Zahl an Derbys, nämlich zwei. Nur der TSV Wolfschlugen hat fremdgespielt, und das nicht so erfolgreich wie gewünscht: 27:27 gegen den SC Vöhringen. Dennoch gebe ich einigen Kommentatoren hier Recht: Wolfschlugen ist vielleicht die unterschätzteste Mannschaft im EZ-Land. Trotzdem dürfte sich das Team um Trainer Lars Schwend besonders über den Punktverlust ärgern, denn auch der TSV Deizisau, der Hauptkonkurrent im Kampf um den Relegationsplatz zwei, hat einen gelassen – und zwar schön in der Region gegen den TV Plochingen (22:22).

Die Plochinger haben damit einen Schritt in Richtung Klassenverbleib gemacht, haben aber immer noch die schlechtesten Karten von „unseren“ Teams. Nicht arg gut sieht es aber auch für den HC Wernau aus, der beim TV Reichenbach klar mit 26:35 verloren hat und das auch verdient, wie die EZ-Berichterstatterin Steffi Dörre heute auf Seite 23 geschrieben hat. Aufsteiger Reichenbach dagegen dürfte durch sein. Gratulation dazu. Es bleibt also wohl bis zum Schluss offen, ob wir auch in der kommenden Saison fünf Württembergligisten haben werden. Das Team Esslingen kann ja immer noch hoch kommen.  

Was bei der Gelegenheit auffällt: Nicht nur in Sachen Ligazugehörigkeit könnte sich einiges tun, auch bei den Wechseln ist eine Menge im Gange. Oder kommt es mir nur so vor, dass in diesem Sommer besonders viele Namen auf neuen Kaderlisten auftauchen werden? Ich versuche mal zusammenzutragen, was das EZ-Land betreffend bisher schon über die Bühne ist oder als Gerücht herumschwirrt. Hier am Kreis schon (Danke auch), und was ich sonst so gehört habe. Ein Blick auf die Seite von Oppenweiler ist auch immer hilfreich, wobei die dort ja auch nur das zusammenschreiben, was sie woanders mitbekommen haben. Aber damit machen sie einen richtig guten Job.

 

Also, fangen wir mal mit den Trainern an:

Mike Wolz: Spieler HC Wernau -> TSV Deizisau

Daniel Brack: KTV Altdorf -> TV Plochingen

Michael Schwöbel: Sportlicher Leiter HSG Ostfildern -> HSG Ostfildern

Nico Kiener: HC Wernau -> H2Ku Herrenberg

Markus Illitsch: H2Ku Herrenberg II -> HC Wernau

Volker Greiner: früher TV Plochingen -> VfL Pfullingen

Michael Abele: früher HC Wernau -> VfL Waiblingen

Frank Illi (Ostfildern) und Michael Gengenbach (Deizisau) hören Stand jetzt auf.

 

Zu den Spielern – wobei einiges davon klar wird, wenn man die Bewegung bei den Trainern anschaut.

Ehrlich-Brothers: HSG Ostfildern -> TSV Wolfschlugen

Sebastian Dunz: FA Göppingen II -> HSG Ostfildern

Ladislav Goga: TV Plochingen -> VfL Waiblingen

Michael Gehrlich: HC Wernau -> VfL Waiblingen

Hannes Gerdes-Röben: HC Wernau -> TSV Deizisau

Manuel Tremmel: HC Wernau -> TSV Deizisau

Tina Habiger, Jessica Schulz und die eine oder andere mehr werden die Frauen des TV Nellingen verlassen. Wobei das bei Habiger verletzungsbedingt ist – sie wird in einer anderen Form im Verein mithelfen.

 

Aber wie gesagt, das eine oder andere davon ist noch ein Gerücht oder nicht ganz fix, dass Tremmel Wernau verlässt zum Beispiel ist wohl eher schwer vorstellbar. Um ein paar Vereine muss man sich schon Sorgen machen bei dem was man hört. Denn das auf der Liste ist mit Sicherheit noch nicht alles, ich denke, es wird auch noch ein paar Überraschungen geben. To be continued sozusagen. Spekulationen dazu verkneif ich mir jetzt mal. Gute Woche allen.


Guter Trainer

Leute, Leute, das ist ja der helle Wahnsinn hier. Heute sind die Kommentare gefühlt im Minutentakt eingelaufen. „Zielgerade“, auch schon eine Woche alt, ist mit im Moment 49 – ne, jetzt 50 – Kommentaren schon der neue meistkommentierte Am-Kreis-Beitrag ever. Danke!

Man merkt, dass die Handball-Saison in die entscheidende Phase einbiegt. Oder wie es „lukas“ so schön ausgedrückt hat: „Es ist die Zeit der ‚komischen‘ Ergebnisse.“ Komische, oder sagen wir interessante, Ergebnisse gab es am Wochenende einige: Deizisau kommt in Weilstetten unter die Räder, Plochingen wirft Zizishausen wohl endgültig aus dem Aufstiegsrennen und sammelt wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib.

Derweil ging ein Kommentar fast unter, weil er zu einem älteren Beitrag war und wegen der vielen neuen schnell wieder von der Liste rechts oben verschwunden ist. Stefan Haigis hat sich zu „Es muss was gehen“  vom 8. Februar geäußert, wo ich unter anderem was zu den – von ihm von 2007 bis 2011 trainierten – Nellinger Hornets geschrieben und auf meinen Print-Text am Tag darauf hingewiesen habe. Ich will das jetzt nicht nacherzählen, der Text ist ja nur ein paar Klicks entfernt. Spannend fand ich, wie Haigis  seinen Kommentar geschlossen hat, nämlich mit einem „Versuch einer Definition zum Thema Trainer“. Ich zitiere:

„Ein guter Trainer ist jener, der bei der Übernahme eines Teams, den Satus Quo im Bezug auf das Personal und die vorhandene taktische Ausrichtung detailliert und trefflich analysiert und auf der Basis dieser Analyse in der Lage ist, mittelfristig Erfolg samt mannschaftlicher und individueller Zufriedenheit zu generieren.“   

Stefan Haigis selbst, das hat er gezeigt, ist ein Guter – ob nach seiner eigenen Definition, muss er selbst entscheiden. Da ihr ja gerade so schön kommentierfreudig seid, meine Frage dazu: Was ist für euch ein guter Trainer?


Logischer Schritt

Ich will hiermit jetzt nicht die Diskussion zu meinem letzten Beitrag abwürgen, macht ruhig weiter! Und wenn ich nicht gleich dazu kommen, die Kommentare freizugeben – nur Geduld. Aber mir ist in dieser Woche noch ein anderes Thema aufgefallen und ich hab gerade ein bisschen Zeit – was angesichts des heute schon fünften VfB-Spiels innerhalb von 14 Tagen selten ist –, denn ich sitze im ICE auf dem Weg nach Leverkusen. Und die Sonne scheint!

Von den Nellinger Handballfrauen gibt es ja zurzeit nicht so viele gute Nachrichten. Das hier war aber eine sehr gute: Der Verein ist mit seiner weiblichen A-Jugend in der kommenden Saison in der neu geschaffenen Nachwuchs-Bundesliga dabei. Und zwar ohne Umwege. Die TVN-Mädels sind eines von 17 gesetzten Teams, 15 weitere haben noch die Chance, sich durch die Qualifikation einen der insgesamt 32 Startplätze zu sichern. Glückwunsch nach Nellingen, das ist eine gute Sache. Zum Glück wird das Ganze dann in mehreren Staffeln ausgespielt, so dass die jungen Frauen, die ja oft noch die Doppelbelastung mit dem Drittliga-Team des Vereins haben, (zunächst) nicht durch die ganze Republik reisen müssen. Nur wer in einer der acht Vierergruppen einen der ersten beiden Plätze belegt, steht dann im Achtelfinale auf dem Weg zur Meisterschaft. Aber bis dahin ist noch über ein Jahr Zeit.

Dann haben wir also zwei Handball-Bundesligisten im EZ-Land. Oder doch nicht? Im männlichen Bereich läuft die A-Jugend-Bundesliga ja schon seit zwei Jahren und der TSV Wolfschlugen ist dabei. Die Mannschaft hat zurzeit aber nur drei Pluspunkte und ist Letzter. Ich hab mal versucht rauszufinden, wie da die Abstiegsregelung ist. Da ich nicht gleich fündig geworden bin, hoffe ich mal wieder, dass das hier jemand weiß. Auch wenn das Wolfschlugener Team von Trainer Lars Schwend unten drin steht, haben die Spieler in der Bundesliga eine Menge Erfahrung gesammelt und viel für den Handball in der Region getan. Dass die Männer-Mannschaft der Wolfschlugener „nur“ in der Württembergliga und nicht wie die TVN-Frauen in der 2. Bundesliga spielt, passt schon. Denn meiner Meinung nach wäre der Sprung im männlichen Bereich von der Jugend in die 2. Bundesliga kaum machbar, höchstens mal für ein Ausnahmetalent. Im weiblichen Bereich geht das schon eher, wie man ja auch immer wieder beobachten kann.

Für Nellingen ist die Teilnahme an der Jugend-Bundesliga der logische Schritt. 2. Bundesliga. 3. Liga, Jugend-Bundesliga und Trainerin Veronika Goldammer, die sich um die zwei Perspektivteams kümmert, das macht Sinn. Und es ist was, was kaum ein anderer Verein vorweisen kann. Nicht mal die TuS Metzingen, die mit dem Nachwuchs ebenfalls in der neuen Liga dabei ist und deren Aushängeschild  ebenfalls (noch?) in der höchsten Klasse spielt. Das Zwischen-Sprungbrett 3. Liga ist dort aber nicht.

Auch von Verbandsseite war es übrigens der logische Schritt, es ist ein Zeichen, welchen Stellenwert der Nachwuchs in Handball-Deutschland hat und dass den Vereinen, die da viel machen, eine gute Plattform gegeben wird. Allein schon vom Namen – Bundesliga, das klingt nach was.

Nur müssen sie beim TVN den Effekt dann auch nutzen und in Zukunft wirklich konsequent auf die Spielerinnen setzen, die von der Jugend hochkommen. In diesem Sinne wäre dem Team zu wünschen, dass es auch in der übernächsten Saison noch in der Bundesliga dabei ist, denn wie bei den Jungs zwei Jahre zuvor, wird die Zahl der Teams nach der Startsaison von 32 auf 24 Teams reduziert. Aber wenn die Nellingerinnen jetzt schon zu den 17 gesetzten Teams gehören, sollte es reichen.

Ich möchte hier aber auch nicht vergessen zu erwähnen, dass sie in Nellingen und Wolfschlugen zwar etwas voran gehen, dass aber insgesamt im EZ-Land eine klasse Jugendarbeit geleistet wird. Nicht umsonst füllen wir während der Saison in jeder Mittwoch-Ausgabe ungefähr eine halbe EZ-Seite mit Jugendhandall. Es wird ja gerne mal über die Zeitung gemeckert, aber ich kenne keine in Deutschland, die das macht. Muss auch mal gesagt werden. So, jetzt noch in Kölle umsteigen und dann schau ich mal was der VfB in der BayArena macht.


Zielgerade

Die Württembergliga biegt auf die Zielgerade ein – und am Wochenende haben die Mannschaften aus dem EZ-Land genau so gespielt, wie es ihrer Situation entspricht. Vielleicht mit Ausnahme des TV Reichenbach, der sich zwar auch nach unten orientieren muss, aber nicht unbedingt gegen den Letzten H2Ku Herrenberg II hätte verlieren müssen. Auch der TV Plochingen hat (mit viel Pech) in Grabenstetten verloren und schwebt von „unseren“ Teams nach wie vor am heftigsten in Abstiegsgefahr. Ob es reicht?

Der TSV Wolfschlugen hat durch den beeindruckenden Sieg gegen den TSV Blaustein einen weiteren bisherigen Aufstiegsmitkandidaten aus dem Weg geräumt. Ist damit der Weg frei für den TSV Deizisau? Unsere Sonntagsspielsonderbeauftragte Steffi Dörre war gestern in Deizisau und berichtet von einem sehr spannenden Spiel gegen den HC Wernau. 29:27 – Tabellenführer Deizisau hat gewonnen, Kellerteam Wernau verloren. Aber der Unterschied war wohl nicht sooo groß. Mitten drin war Mike Wolz, der ein starkes Spiel gemacht hat. Für Wernau und gegen das Team, das er in den kommenden Runde gerne in der BWOL trainieren würde. Es ist eh die Zeit der Trainer in Wartestellung. Wolz, auf den sie sich in Deizisau freuen, wird mit Sicherheit bis zum Ende alles dafür tun, dass der HCW den Klassenverbleib schafft, den dann Markus Ilitsch übernimmt, der ja mit H2Ku II in Reichenbach für ein bisschen für Hoffnung im Herrenberger Lager gesorgt hat. Bei den Plochingern sitzt Daniel Brack bangend auf der Tribüne und bringt sich schon als Trainingsgast mit ein.    

Deizisaus Aufstiegs-Bastler Michael Gengenbach wird kommende Runde dann pausieren und sich ganz um seine berufliche Karriere kümmern. Wie übrigens auch Ostfilderns Noch-Trainer Frank Illi. Nachdem er bekanntgegeben hatte, dass er bei der HSG aufhört, haben offensichtlich einige Vereine an ihm gegraben. Auch höherklassige. Aber das hätte sich dann doch irgendwie nicht mit dem Wunsch vereinbaren lassen, mehr Zeit für die Familie zu haben. Dass er sich erst mal für ein paar mehr freie Abende und Wochenenden entschieden hat, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ewig ohne Handball wird bei ihm aber sicher nicht gehen, das weiß die Familie mit Sicherheit auch. Und mindestens wenn Gengenbach mit den Deizisauern den Aufstieg schafft, wird auch bei ihm hin und wieder das Telefon klingeln. Ein Dr. als Trainer ist hier in der Region ja nichts Neues. Spannend alles.

Nachdem die Spiele ja so langsam weniger werden – was glaubt ihr, wer hoch geht und wer runter muss?

Und was macht in der Landesliga das Team Esslingen trotz der Niederlage in Kirchheim?

Noch ein paar Worte zu den Frauen: Dass der HCW beim Drittletzten nur 24:24 gespielt hat, wird in der Szene mit Erstaunen aufgenommen worden sein, aber ist hinsichtlich des bevorstehenden Aufstiegs kein Beinbruch. Württembergliga-Konkurrent TSV Wolfschlugen hat gegen Ebersbach/Bünzwangen geschwächelt und 22:30 verloren – auch nicht weiter schlimm, das Team hat nach unten wie nach oben nichts (mehr) zu befürchten. Die HSG Deizisau/Denkendorf hat in der BWOL durch den beeindruckenden Sieg gegen das Spitzenteam TV Holzheim das letzte Aufstiegs-Gespenstle verjagt. Und dass die Nellinger Zweitliga-Frauen kurz vor Dänemark in Harrislee nach dicker Führung noch einen Punkt haben liegen lassen, dürfte auch zu verschmerzen sein. Die Runde ist für die Hornets durch und zwar so was von.

Umso spannender ist es bei den Württembergliga-Männern. Die EZ bleibt am Ball. Und ich am Kreis.


Die Spaß-Handballerinnen

Die positiven Nachrichten im EZ-Land häufen sich. Für die morgige EZ-Ausgabe habe ich im Zug auf dem Weg von Genk heim nicht nur eine lange Geschichte über den VfB Stuttgart geschrieben (deshalb war ich immerhin dort), sondern auch eine ebenfalls nicht ganz kurze über die Handball-Frauen der HSG Deizisau/Denkendorf. Tenor: Alles gut bei der HSGDD. Der Klassenverbleib in der BWOL ist für den Aufsteiger in greifbarer Nähe, auch wenn man am Sonntag gegen den TV Holzheim die Punkte nicht von vorneherein einplanen sollte. Vor allem aber: Die Spielerinnen haben Trainer Horst Fritz überredet, weiterzumachen.

Das muss man so ausdrücken, weil tatsächlich die Spielerinnen die treibende Feder dabei waren. Fritz hat übernommen, nachdem Sinisa Mitranic gegangen war. Und so wie er zuvor von Mitranic überredet worden war, sein Assistent zu werden, sagte er damals nicht Nein, als er als Interimslösung gebraucht wurde. Aber nur bis zum Saisonende, hieß es. Denn der Mann schichtet und das macht das Trainer-Dasein nicht leicht. Nur spricht der Erfolg für ihn und eben, dass die HSG-Frauen keinen anderen Trainer wollen. Und die haben auch deshalb einiges zu sagen, weil sie – ich glaube das jetzt mal – keine Kohle fürs Handballspielen kriegen. Wie sagte mir Spielführerin Florence Koutny: „Uns kann niemand sagen, dass wir ins Training kommen müssen, weil wir Geld dafür kriegen. Wir machen es, weil wir Spaß haben und wegen dem Teamgeist.“ Dieses Zitat habe ich für den Print-Text nicht verwendet, aber diese Einstellung kommt denke ich trotzdem rüber.

Das mit dem Spaß und dem Teamgeist nehmen viele Teams für sich in Anspruch, im Handball ist das wichtig. Bei den einen kommt es mehr zum Tragen, bei den anderen weniger. Bei der HSGDD sicherlich mehr. Immerhin hält sich das Team so in der vierthöchsten Spielklasse. Damit das so bleibt, geht es aber wohl nicht ohne Verstärkungen im Sommer. Denn, so vermutet es zumindest Horst Fritz, die Liga wird stärker sein und die HSG weiterhin nicht zu den besseren Vertretern gehören. Dass er und sein Mitstreiter Jochen Luik bei der Auswahl – und die ist durch die viele Konkurrenz im Umkreis erschwert – besonders aufpassen müssen, dass die Spielerinnen auch menschlich passen, versteht sich von selbst.

Horst Fritz hat sich übrigens gerne zum Weitermachen überreden lassen. Trotzdem sucht er bereits selbst nach seinem Nachfolger. Wenn der passt, so sagt er, könne er sich mit gutem Gewissen zurückziehen. Angepeilt ist zur Saison 2014/2015. Aber wie war das mit dem Wasser und dem Neckar?

Die Frauen des HC Wernau werden in der kommenden Saison ziemlich sicher Ligakonkurrentinnen der HSGDD sein. Bei den Württembergliga-Männern des HCW gibt es derweil auch Neues: Markus Ilitsch, bislang Trainer von H2Ku Herrenberg II, wird Nachfolger von Nico Kiener – der Trainer von H2Ku I wird. Auch das steht morgen in der EZ. Schade nur, dass die Sache schon auf der HCW-Homepage zu lesen war (und auch hier am Kreis kommentiert wurde), ohne dass die Zeitung informiert wurde .


Nicht zu stoppen

Großmut kommt ja bekanntlich vor dem Fall, deshalb dürfen die Deizisauer das selbst nicht sagen: Ich aber glaube nach dem Sieg des TSV im Württembergliga-Spitzenspiel gegen den TSV Zizishausen, dass die Deizisauer Handballer zumindest auf dem Weg in die Aufstiegs-Relegation nicht mehr zu stoppen sind. Trainer Michael Gengenbach selbst hat es gestern gegenüber meiner Kollegin Steffi Dörre am treffendsten ausgedrückt. Ein Auszug aus ihrem Text in der heutigen EZ:

Gengenbach betonte, dass die Deizisauer nun von Spiel zu Spiel denken wollen und auch noch einige schwere Gegner warten. Aber im Kampf um Platz zwei „sind wir jetzt richtig dick dabei“, sagte Gengenbach und fügte dann doch hinzu: „Und eigentlich auch um Platz eins.“

Sieben Spiele haben die Deizisauer noch, sie sind Tabellenführer – wenn auch nicht wirklich: Denn der Zweite HSG Langenau/Elchingen hat zwei Punkte, aber auch zwei Spiele weniger. Wenn die HSG die gewinnt, ist sie wieder an Deizisau vorbei. Aber für den direkten Aufstieg der Deizisauer spricht, dass sie einen super Lauf von zuletzt zehn Siegen haben und dass sie den Verfolger Zizishausen nicht einfach geschlagen, sondern mit 37:28 aus der Ertinger-Halle geschossen haben. Wer soll diese Mannschaft stoppen? Der abstiegsbedrohte HC Wernau wird es am Sonntag jedenfalls schwer haben. Erster Verfolger des Führungsduos ist jetzt wieder der TSV Wolfschlugen – bei dem die Deizisauer noch antreten müssen.

Und, jetzt kommt das Schöne: Wenn sich Langenau/Elchingen und Deizisau auf dem Weg zum letzten Spieltag keine Blöße geben, kommt es am 27. April (19.30 Uhr) in der Langenauer Pfleghofhalle zum Showdown Erster gegen Zweiter und die Deizisauer können sich mit einem Sieg noch den direkten Aufstieg sichern. Denn durch den 28:27-Erfolg im Hinspiel hätten sie dann auch den direkten Vergleich gewonnen. Was für Abgang wäre das für Trainer Gengenbach, das wäre im wahrsten Sinne des Wortes sein Meisterstück. Und wenn das nicht klappt, dann heißt es in der Relegation zwar Einer aus Vier, aber „unserem“ Württembergligisten werden dabei generell die besten Chancen eingeräumt.

Ich jedenfalls würde mich freuen, wenn die Deizisauer nach einiger Zeit des Darbens den Sprung in die BWOL schaffen und damit auch ligamäßig zumindest wieder zur zweiten Männer-Kraft im EZ-Land aufsteigen würden. Aus Neuhausen hört man übrigens immer noch nicht, wie es weitergeht…