Sorgenkinder mit Perspektive

Philipp Keppeler und der TSV Neuhausen kämpfen um den Klassenverbleib. Fotos: Rudel

Die Handball-Teams des EZ-Landes findet man in der laufenden Saison vor allem in den vorderen Bereichen der diversen Tabellen. Und mittlerweile, nach elf bis 15 Spieltagen, sagt das Tableau ja auch schon etwas aus. Es gibt aber auch ein paar Sorgenkinder. Sorgenkinder mit Perspektive allerdings. Die Lage ist also alles andere als hoffnungslos.

Das gilt gerade beim Blick zum Drittligisten TSV Neuhausen. Wobei der Zwiespalt der Gefühle gut nachvollziehbar ist. Meine Kollegin Steffi Gauch-Dörre hat das in ihrem Text zur 24:27-Niederlage gegen Tabellenführer HSG Konstanz („Überraschung knapp verpasst“) gut herausgearbeitet. „Gut gespielt und doch nicht gewonnen“ heißt es bei den MadDogs (zu) oft. Und sie können es wohl nicht mehr hören, wenn die siegreichen Gegner immer wieder sagen, dass sie es selten so schwer gehabt hätten.

Die Torhüter haben beim Drittligaspiel zwischen Neuhausen und Konstanz viel zu tun…

Die Neuhausener brauchen Punkte. Drittletzter mit 6:20 Zählern sind sie, der Vorletzte TV Willstätt hat die gleiche Punktzahl, die Teams davor sind aber auch nicht weit weg. Das Gefährliche an der Situation: Die Mannschaft muss aufpassen, dass sie nicht in einen Negativstrudel gerät. Manches, was in der vergangenen Saison gut gelaufen ist, läuft im Moment eben nicht so gut. Mit einem neuen Trainer braucht es zudem immer ein bisschen Zeit, bis alles passt.

Ich hoffe, das Selbstvertrauen der Spieler, die – je nachdem, wie lange sie da sind – die Erfahrung von Auf- und Abstieg allzu häufig gemacht haben, ist groß genug. Denn dass sie es können, haben sie oft genug gezeigt. Auch bei Niederlagen.

…Sebastian Arnold macht dabei eine gute Figur.

Steffi trifft sich in dieser Woche noch mit besagtem neuen Trainer Eckard Nothdurft und macht ein Interview, in dem er bestimmt erklärt, wie es aufwärts gehen soll.

Dass es für die Maddogs schwer werden würde, war klar. Bei der HSG Ostfildern war das zwei Klassen tiefer noch klarer. Ich hatte in dieser Saison schon zwei Mal die Gelegenheit, die Mannschaft von Trainer Frank Ziehfreund – auch neu – zu sehen. Die Bilanz ist top: zwei Siege. Das Spiel am Samstag gegen den HC Hohenems (37:27) hatte nicht so große Aussagekraft, weil die Österreicher zu Auswärtsspielen offensichtlich nicht immer mit ihrer Top-Mannschaf antreten. Sie hatten ein paar gute Leute drin, aber als Kollektiv war da nicht viel.

Ostfilderns Dennis Saur zieht ab.

Ganz anders bei der HSG, die das Spiel einigermaßen souverän gewonnen und dabei die so oft beschriebene geschlossene Mannschaftleistung gezeigt hat. Ein Sprung auf Platz zehn war nach zwei Siegen in Folge die Belohnung. Ostfildern wird wahrscheinlich bis zum Ende gegen den Abstieg kämpfen. Aber die Mannschaft hat da bessere Karten, als es viele vor der Saison gedacht habe. Ich finde das ganz solide, was sie da bei der HSG machen.

Den drittletzten Platz in der jeweiligen Württembergliga haben die Teams der SG Hegensberg/Liebersbronn inne. Bei den Frauen war das für mich ein bisschen mehr zu erwarten als bei den Männern. Obwohl Trainer Jochen Masching vor der Saison mehrfach davor gewarnt hatte. Es ist für ihn die erste richtig schwierige Situation, seit er auf dem Berg verantwortlich ist. In den vergangenen Jahren ging es rasant nach oben, jetzt ist der Klassenverbleib das Ziel.

Jannik Schlemmer hat in dieser Situation Mühe, sich durchzusetzen.

Aber auch bei HeLi gibt es ausreichend Grund zur Hoffnung. Zuletzt gab es zwei Niederlagen in Folge, davor aber zwei Siege. Es gilt das Gleiche wie bei Neuhausen: Bloß nicht in einen Abwärtsstrudel geraten. Und wenn es klappt mit dem Klassenverbleib, wofür die Mannschaft trotz einiger Abgänge gut genug sein müsste, dann können die Spieler das nach den Aufstiegen als ebenso gute Erfahrung mitnehmen und daran wachsen. Für die SG-Frauen gilt das ebenso.


Zum Schluss noch ein Hinweis: In der Ankündigung der Plakataktion „Keine Pfiffe gegen Pfiffe“ hat sich in der Samstagausgabe ein Fehler eingeschlichen. Die Plakate zur EZ-Aktion können von interessierten Vereinen natürlich nicht bis zum 4. November, sondern bis zum 4. Dezember unter sport@ez-online kostenlos bestellt werden. Sagt es weiter.

Was in diesem Zusammenhang unbedingt erwähnt werden muss: Die Plakat- zur EZ-Aktion wäre nicht möglich, wenn unser Mediengestalter Thomas Schwab das klasse Logo nicht entwickelt hätte. Guter Mann. Danke, Thomas!


Über den Umgang miteinander

Diskussionsbedarf gibt es in jedem Handballspiel, wie hier am Samstag in Plochingen. Foto: Rudel

Was für ein Handball-Wochenende. Es gab starke Siege und schmerzliche Niederlagen. Und es gab die EZ-Aktion „Keine Pfiffe gegen Pfiffe“, die viel diskutiert wurde und noch nachklingt. Auch heute hatte ich viele Gespräche zu dem Thema und habe auch eine Bilanz geschrieben.

Was mich sehr freut: Das Echo war riesig. Wie weit das Ganze in den sozialen Medien verbreitet wurde, lässt sich gar nicht mehr nachvollziehen. Und, wenn man sich so umhört, in den Hallen des EZ-Landes war es zumindest etwas ruhiger. Mal sehen, ob es so bleibt.

Was mich auch freut: Es scheint die Chance zu bestehen, dass tatsächlich etwas bleibt. Nicht nur, weil in der Reichenbacher Brühlhalle ein Plakat zur „Keine Pfiffe gegen Pfiffe“-Aktion hängt. Gerade eben hat mir jemand am Telefon erzählt, dass er sich fest vorgenommen hat, in Zukunft etwas mehr auf seine Wortwahl in den Hallen zu achten und das auch schon getan hat. Anderen geht es wohl auch so. Die Emotionen, ganz klar, sollen trotzdem nicht fehlen. Das ist vielleicht die schönste Erkenntnis der Aktion: Emotionen ja, Beschimpfungen nein. So lautet auch die Überschrift des EZ-Artikels.

Was mich auch freut: Die Diskussion über das Thema Schiedsrichter und den Umgang mit ihnen war sehr differenziert. Es gab viel Lob für die Schiris und viel Lob für unsere Aktion. Es gab auch Kritik – an den Schiris und auch an unserer Aktion. Aber in genau dem Rahmen, in dem man es auch in den Hallen haben möchte. Ich habe versucht, das in meinem Text für die morgige EZ-Ausgabe so darzustellen.

Klare Gestik. Foto: Rudel

Was ich schade fand: Ich war am Samstag beim BWOL-Spiel in Plochingen und wollte anschließend mit den jungen Schiedsrichtern über ihre Erfahrungen sprechen. Das hätte gut in meine Nachbetrachtung gepasst. Sie sagten mir aber, dass sie nicht mit mir reden dürften und haben geschaut, dass sie in ihre Kabine kommen.

Was ich auch schade fand: Auf vielen Homepages und in Hallenheften der Vereine wurde die Aktion erwähnt. Auch im Heft des Frauen-Bundesligisten TV Nellingen zum Spiel gegen Bayer Leverkusen wurde mein Blog-Beitrag vom vergangenen Montag abgedruckt. Geschäftsführer Bernd Aichele unterstützt die Aktion in seinem Kommentar im Hallenheft in vollem Umfang und macht einen super Vorschlag für den Umgang zwischen Zuschauern, Schiedsrichtern und dem eigenen Team, den ich in meinem Artikel auch erwähne. Allerdings hat ihn „unheimlich gestört“, dass ich in meinem Blogbeitrag am 8. Oktober („Pfiffe gegen Pfiffe“), mit dem alles begann, die Hornets „an oberster Stelle“ genannt hätte. Es gebe „1000 anderen Beispiele aus den Hallen im Kreis Esslingen, aber ausgerechnet einen Bundesligisten nagelt man dabei an die Wand“, schreibt er.

Harte Worte. Mein oberstes Credo, auch bei kritischen Kommentaren, ist die Fairness. Ich erwähne in meinem Blogbeitrag drei Handballspiele, bei denen ich kurz zuvor in der Halle war und die ich ganz klar exemplarisch nenne. In den vielen, vielen Gesprächen seither war Nellingen auch kein besonderes Thema. Es war allen klar, dass es sich hier um ein allgemeines Problem des Handballs handelt – oder gar der Gesellschaft. So waren jedenfalls die Reaktionen.

Auch in der EZ-Sportredaktion ist die Aktion sichtbar.

Insgesamt fand ich gut, wie das Thema aufgenommen wurde und etwa auch, wie Bernd Aichele Anfang Oktober gleich mit einem sehr guten und (selbst-) kritischen Beitrag auf Facebook reagiert hat.

Das Aktions-Wochenende ist vorbei. Es hat großen Spaß gemacht und ich danke allen in und um die Hallen herum, den Impulsgebern für die Sonderseite in der Freitagausgabe und den Kolleginnen und Kollegen in der EZ-Redaktion für die Unterstützung.


Keine Pfiffe gegen Pfiffe

Manchmal muss ein Schiedsrichter auch eine Karte zeigen. Fotos: Rudel

Bei den meisten Handballteams im EZ-Land läuft es, wie ein Blick in die Montagausgabe zeigt. „Am Ende fehlt das Glück“ (Plochinger Unentschieden) und „Erster Dämpfer für Wolfschlugen“ (Niederlage in Wangen) sind da als Überschriften zu lesen. Es überwiegen aber Formulierungen wie „Tabellenspitze“ (Wolfschlugener Frauen), „Wichtiger Heimsieg“ (HeLi-Frauen), „Masching glücklich“ (HeLi-Männer) oder „Team Esslingen triumphiert“ (Sieg beim Zweiten). Und nicht zu vergessen die „Hochspannung“ beim Tag der offenen Tore in Deizisau (41:40-Sieg gegen Langenau/Elchingen).

Läuft also, da kann ich mich schnell einem anderen Thema widmen. „Tag des offenen Tores“ klingt zwar auch nicht schlecht. Wir haben uns in der EZ-Sportredaktion aber aktuell ein anderes Motto ausgesucht: „Keine Pfiffe gegen Pfiffe“!


Ich habe ja an dieser Stelle kürzlich über Schiedsrichter und den manchmal bedenklichen Umgang mit ihnen in den Hallen geschrieben („Pfiffe gegen Pfiffe“). Das Echo war groß – ihr habt es wahrscheinlich mitbekommen. Die Reaktionen waren so enorm und fast ausschließlich positiv, dass wir uns – auch inspiriert von einigen Kommentare in den sozialen Medien – entschlossen haben, es einfach mal zu versuchen: Wir ermutigen unsere Leser, also euch, und alle Zuschauer am kommenden Wochenende einfach mal auf das Schimpfen und allzu heftiges Kritisieren der Schiris zu verzichten. Was haltet ihr davon? Macht ihr mit?

Ich weiß, das ist ein Experiment und es wird die Handball-Welt nicht verändern. Aber wir wollen einfach mal das Bewusstsein schärfen: Dafür, dass wir die Schiedsrichter brauchen. Dass es bestimmt keinen Spaß macht, sich Woche für Woche beschimpfen zu lassen. Dass die Unparteiischen zwar Fehler machen – aber die Spieler und Trainer auch. Und vor allem: Dass der Respekt voreinander nicht verloren gehen darf.

Im Dialog. Eine Szene aus dem Frauenbundesliga-Spiel zwischen Nellingen und Göppingen.

Ich habe in den vergangenen Tagen mit vielen Menschen aus dem Handball und darüber hinaus über das Thema diskutiert. Vielen gefällt es auch nicht, was da teilweise  in den Hallen passiert. Ein paar Leute haben auch erzählt, wie Schiedsrichter manchmal nicht ganz vorbildlich auftreten. Kommt vor und keiner wird das bestreiten. Aber in aller Regel tun sie ihr Allerbestes und meistens machen sie es auch gut. Und: wir brauchen sie eben.

Was man auch nicht vergessen darf: Es gibt ja genügend Beispiele von Akteuren, die beide Seiten kennen: Selbst spielen und Spiele leiten, oft an einem Wochenende. Es gibt sogar Familien, in denen es aktive Handballer und Schiedsrichter gibt. Die Fleischs etwa: Holger Fleisch ist ehemaliger deutscher Schiedsrichter des Jahres, die Söhne Hendrik und Roman sind in der 3. Liga zuhause – Hendrik als Schiri, Roman beim TSV Neuhausen als Außenspieler.

Immer im Zentrum des Geschehens: Der Ball!

Holger Fleischs langjähriger Partner Jürgen Rieber, heute Schiedsrichter-Lehrwart des DHB, ist einer von einigen Handballfreunden und Experten, die ich (leicht) davon überzeugen konnte, die Aktion „Keine Pfiffe gegen Pfiffe“ zu unterstützen. Mehr dazu gibt es im Verlauf der Woche in der EZ zu lesen. Lasst euch überraschen.

Und unterstützt die Aktion auch, indem ihr davon erzählt – und am Wochenende mitmacht! Und vielleicht auch darüber hinaus.


Nellingen – „Im Team für Siege“

Starkes Spiel, starke Geste – die Hornets holen den ersten Heimsieg der Saison. Fotos: Rudel

Die meisten Blogger, die ich kenne, sind freiberuflich tätig. Entweder leben sie von ihrem Blog, oder sie machen das nebenher und beliefern sonst verschiedene Medien mit Print-, Audio- oder Online Beiträgen. Bei mir ist das anders. Zwar ist das mit den geregelten Arbeitszeiten in diesem Beruf so eine Sache, aber als angestellter Redakteur sind so Dinge wie Urlaub klar geregelt. Aber: Als Sportredakteur und Blogger kann ich das Schreiben auch im Urlaub nicht so ganz lassen. Wie heute.

Dazu war das Handball-Wochenende im EZ-Land einfach zu spannend – von mir mit etwas räumlichem Abstand, mit ein bisschen Kontakt in die Redaktion und mit Blick auf den Montagssportteil der EZ beobachtet. Ein recht zufriedener Blick. Vor allem die Seite 17 gefällt mir inhaltlich und optisch sehr gut. Aber alle Kolleginnen und Kollegen in Hallen und Redaktion haben einen guten Job gemacht.

Das Thema am Wochenende war mit Sicherheit die Besetzung der Bank bei den Nellinger Bundesliga-Frauen. Mitbekommen und -bearbeitet habe ich das noch in der Redaktion, wo mich am Freitagabend während des Spätdienstes der Anruf erreicht hat, dass sich die Hornets und Trainer Carsten Schmidmeister getrennt haben. Das war 35 Minuten, bevor ich unsere Cannstatter-Zeitung-Ausgabe fertig haben musste – und ich hatte noch einige weiße Flecken auf den Seiten. Stress also – aber einer, den man in dem Beruf abhaben können und aushalten muss. Und der, wenn man es dann hinbekommt, durchaus Spaß macht. Wobei mich die hilfsbereite Kollegin aus der Politikredaktion unterstützt hat. Wir sind halt ein gutes Team.

Nico Kiener erklärt, wie es geht.

Es war mir in der kurzen Zeit also nicht möglich, noch einen größeren Text zu machen als den, der dann am Samstag im Blatt war. Die Meldung mit der „normalen“ Vorschau auf das Halle-Neustadt-Spiel überschreiben, ein Bild vom Neuen Nico Kiener rein, ein Zitat von Nellingens Geschäftsführer Bernd Aichele. Und ab damit in den Druck. Und ins weltweite Netz.

Denn online war die Geschichte natürlich sofort, was auch die Kollegen von handball-world.de mitbekommen haben. Einen Redaktionsschluss gibt es nur noch für die gedruckte Zeitung. Sonst haben wir den nicht mehr, wodurch sich das Berufsbild ziemlich verändert hat. Auch das macht Spaß.

Tanja Padutsch erzielt neun Tore und sagt hinterher schlaue Worte.

Warum sich der TVN und Schmidmeister getrennt haben, ist nicht richtig fassbar. Den Aussagen nach hat es einfach nicht gepasst. Das kommt vor. Interessant und differenziert fand ich die Aussage von Spielführerin Tanja Padutsch im Text meiner Kollegin Karla Schairer über den Sieg gegen Halle-Neustadt: „Natürlich gab es die eine oder andere Differenz bei der Spielphilosophie, die wir gewählt hätten, und was er uns beibringen wollte. Aber ein Team arbeitet nicht gegen den Trainer, sondern im Team für Siege.“ Ein Alibi klingt anders.

Schade, dass Nico Kiener nur für drei Spiele einspringt. Ich habe ihn als Coach zum ersten Mal beim HC Wernau erlebt, danach hat er seinen Weg über die SG H2Ku Herrenberg zum Landestrainer gemacht. Ein sehr kompetenter Mann. Auch ein guter Satz von ihm: „Da der TVN unsere Auswahlspielerinnen zum Einsatz kommen lässt und ihnen die Chance gibt, sich zu entwickeln, war es für mich klar zu helfen, wenn es dort ein Problem gibt.“

Mit Einsatz zum Sieg.

Ein Problem weniger haben die Hornets: Saisonsieg Nummer zwei, der erste daheim, ist eingefahren. 4:8 Punkte wäre auf die gesamte Saison hochgerechnet ein Top-Ergebnis für das Team. So wird es wahrscheinlich nicht kommen. Aber bei der Suche – das Problem bleibt – hilft der Sieg gegen Halle-Neustadt bestimmt. Denn der neue Trainer kann auf einer gewissen Basis aufbauen.

Ich bin mal gespannt, wer nach der EM-Pause auf der Bank sitzt. Leicht wird die Suche nicht. Mir fallen da schon ein paar Namen ein – aber da eine Lösung zu finden, ist zum Glück nicht meine Aufgabe.

Mit Einsatz – in diesem Fall in der Abwehr – zum Sieg heißt es auch für den TV Reichenbach

Zum Schluss muss ich aber doch noch erwähnen, dass das EZ-Lesen heute aus mehreren Gründen Spaß gemacht hat. Wir haben jede Menge Teams, die richtig gut dastehen. Die Reichenbacher Frauen sind nach dem Erfolg im Spitzenspiel gegen Nellingen II souveräner Tabellenführer in der Württembergliga, die Wolfschlugenerinnen sind eine Liga drüber zumindest gefühlt auch vorne – ein Punkt, aber auch ein Spiel weniger als St. Leon/Reilingen. Die Wolfschlugener Männer grüßen nach dem Derbysieg gegen Deizisau auch in der Tabelle sichtbar von ganz oben. Und die Reichenbacher Männer haben in der Landesliga als Dritter nur einen Punkt weniger als der Spitzenreiter. Da steuern wir auf die eine oder andere Aufstiegsgeschichte im Frühjahr hin.

Patrick Kleefeld und der TSV Deizisau finden im TSV Wolfschlugen ihren Meister. Wird Wolfschlugen Meister?

Aber bis dahin ist es noch ein bisschen. Und ich schalte jetzt ab und mache Urlaub. Eine gute Woche allen!


Vorfreude am Neckar und auf dem Berg

TSV Neuhausen: EZ-Pokal-Sieger 2018. Fotos: Rudel, Kehle (1).

Was haben der TV Hegensberg, der TV Liebersbronn, die Eßlinger Zeitung und der EZ-Handball-Pokal gemeinsam? Alle haben gerade oder bald Jubiläumsfeierlichkeiten. Die EZ ist in diesem 150 Jahre alt geworden, die beiden Vereine vom Berg werden im kommenden Jahr jeweils 125 und der EZ-Pokal 25.

Warum ich das erzähle? Wir sind bei der EZ bereits voll in den Planungen für das Jubiläumsturnier – und zwar gemeinsam mit der SG Hegensberg/Liebersbronn, die bei der Ausgabe 2019 vom 4. bis 6. Januar unser Ausrichter-Partner ist. Die SG ist gerade volljährig geworden, die Stammvereine feiern im kommenden Jahr groß – Beginn ist der EZ-Pokal. Der 25. – das passt doch.

Vergangene Woche sind wir bei uns im EZ-Haus am Neckar mit den SG-Orgaleuten vom Berg zusammengesessen, gerade habe ich mit Friederike Schmitz vom Orga-Team telefoniert und in den kommenden Tagen greife ich in die Tasten, um den Anmeldeaufruf für die Samstagausgabe zu schreiben, während gleichzeitig das E-Mailing an die Vereine des Bezirks Esslingen-Teck rausgeht.

Es kann also losgehen. Es liegt eine Menge Arbeit vor uns, wie auch vor den Machern bei HeLi. Aber so ein Jubiläum ist was Besonderes, und wir lassen uns auch ein paar besondere Sachen einfallen.

TSV Neuhausen: Drittligist mit schwierigem Saisonstart.

Sportlich steuern wir auf einen hochklassigen EZ-Pokal zu, glaube ich. Soviel gibt der bisherige Saisonverlauf jedenfalls schon her: Neuhausen ist als Drittligist natürlich Favorit, aber die Mannschaft hat so ihre Probleme, wie man jüngst auch wieder beim 29:29 gegen den TVS Baden-Baden beobachten (und nachlesen) konnte. So betrachtet ist der TV Plochingen als Dritter der BWOL und einer mächtig breiten Brust nicht weit weg. Eine Liga drunter ist der TSV Wolfschlugen Tabellenführer und der TSV Deizisau auch vorne dabei. Am kommenden Samstag kommt es in Deizisau zum Derby zwischen den beiden Teams.

Und dann gibt es ja auch immer ein paar Überraschungen. HeLi etwa würde ein starker EZ-Pokal bestimmt gut tun, die Mannschaf tut sich im zweiten Jahr in der WL schwer. Aber das kann sich bis Januar ja noch ändern.

Ihr merkt, die Vorfreude auf den EZ-Pokal ist jetzt schon groß. Aber bis dahin haben wir in den Ligen noch einige interessante Spiele. Am kommenden Wochenende sind wir von der EZ beim erwähnten Derby zwischen Deizisau und Wolfschlugen in der Halle. Auch in der WL der Frauen gehen die Derbywochen weiter. Am vergangenen Samstag Reichenbach gegen Deizisau/Denkendorf, wo unser neuer Sport-Volontär Jakob de Santis sein erfolgreiches EZ-Handballland-Debüt gegeben an. Am kommenden Samstag kommt es zum Spitzenderby zwischen Reichenbach und Nellingen II. Erster gegen Dritter – und auch nur, weil Nellingen zuvor gegen DD verloren hat.

Derbywochen in der Württembergliga der Frauen. In diesem Fall: TV Reichenbach gegen HSG Deizisau/Denkendorf.

Hier noch ein paar Bilder mehr vom Derby Reichenbach gegen DD – man könnte meinen, die Teams hätten bei der Farbwahl ihrer Trikots an unseren Fotografen gedacht.




Schönes Spiel und schöne Haare

Faires Abklatschen beim Derby HeLi gegen Wolfschlugen. Fotos: Rudel

Bevor ich wie vor einer Woche versprochen wieder über den Handball-Sport schreibe, doch noch eine kurze Anmerkung zu meinem Schiri-Beitrag und die Reaktionen. Ich wusste, dass es ein heißes Thema ist. Aber dass die Resonanz so enorm sein würde, damit habe ich nicht gerechnet. In Schiri-Kreisen ging die Geschichte herum, und sogar der Handballkreis Lippe hat sie auf Facebook geteilt und kommentiert. Und als ich heute Abend in Neuhausen war, um eine Geschichte über Badminton zu recherchieren, wurde ich auch dort darauf angesprochen – von einem, der nicht nur auf den Federball schlägt, sondern auch als Fußball-Schiedsrichter unterwegs ist.

Die Reaktionen kamen aus vielen Ecken. Aber – klar – vor allem viele Handballer in der Republik scheinen sich wiedergefunden zu haben. Also: Danke für die Reaktionen, auch für die, die wir in unserer Nachgeschichte in der Samstagausgabe der EZ nicht verwenden konnten.

Ich habe mir zu dem Thema noch etwas überlegt – aber dazu komme ich zu einem späteren Zeitpunkt.

Starke Leistung und ein starkes Foto von ihm: Wolfschlugens Torhüter Yannik Beck.

Auch am vergangenen Wochenende waren die Schiedsrichter im Einsatz, um die Spiele zu leiten. Und die waren aus EZ-Land-Sicht wie immer von unterschiedlichem Erfolg. Eines scheint sich herauszukristallisieren: Der TSV Wolfschlugen spielt in der Württemberliga in dieser Saison eine gute Rolle. Bislang eine sehr gute sogar. Sechs Spiele, sechs Siege.

Für mich haben die Wolfschlugener schon vor der Saison zu den Top-Favoriten gehört, auch wenn die Konkurrenz stark ist. Trainer Veit Wager macht jetzt genau das, was er damals schon gemacht hat: Er hält den Ball flach. Passt. Und mit 12:0 Punkten auf dem Konto macht das auch Spaß. Aber er weiß natürlich, dass die Saison lang ist.

Für Henning Richter und HeLi gibt es in diesem Spiel zu selten ein Durchkommen.

Meine Kollegin Steffi Gauch-Dörre war beim Wolfschlugener 33:24-Sieg bei der SG Hegensberg/Liebersbronn in der Halle. HeLi hat ihr – sportlich – nicht so gut gefallen, und dafür hat sie auch keinen Widerspruch von SG-Trainer Jochen Masching bekommen. Nach dem Spiel hat Steffi mir noch eine Nachricht zukommen lassen, weil sie weiß, dass ich hier am Kreis auch immer gerne Gastkommentare bringe. Diesen gebe ich euch besonders gerne zum Lesen: Gerade auch, um zu untermauern, dass ich bei meinen Zeilen zum Schirigemotze vor einer Woche zwar die Zuschauer einzelner Mannschaften genannt habe – aber eben nur, weil ich die in der Halle erlebt habe und ich sie sozusagen exemplarisch genannt habe. Dass nicht nur in Nellingen, Neuhausen und bei HeLi gemotzt wird, haben glaube ich alle verstanden. Und so kam das auch in den Reaktionen rüber.

Also, vorige Woche in der Kritik, heute lobend erwähnt: Die Fans vom Berg, die es gerade nicht so leicht haben. „Immer positiv“ betitelt Steffi ihre Zeilen:

„Die Leistung der SG Hegensberg/Liebersbronn beim Württembergliga-Derby gegen den favorisiertenTSV Wolfschlugen (24:33) war keine Glanzleistung und eher etwas zum schnell wieder vergessen. Aber das hat die singende Fangemeinde nicht davon abgehalten, das Team bis zum Schluss lautstark anzufeuern! Jedes Tor und jede gute Aktion wurden gebührend gefeiert und zwar mit ganz individuellen Fangesängen. So wusste schnell die ganze Halle an der Römerstraße, dass Arne Helms die Haare schön hat und Wolfgang Zeh auch Zaubermaus genannt wird …
Schönes Beispiel für gute Stimmung in der Sporthalle – weiter so, hat mir gut gefallen!“


Pfiffe gegen Pfiffe

Nellingens Szimonetta Gera, dahinter wacht Schiedsrichter Peter Behrens. Fotos: Rudel (3), Paesler.

Ich war in den vergangenen Wochen dreimal in einer Handballhalle. In Nellingen Bundesliga der Frauen, in Scharnhausen Württembergliga der Männer und jetzt am Samstag in Neuhausen 3. Liga. Es waren spannende Spiele, es war teilweise hohes Handball-Niveau zu sehen. Was mir aber in allen drei Hallen aufgefallen ist: Es wurde ständig gegen die Schiedsrichter geschimpft. Ich muss ehrlich sagen: Irgendwann ging mir das echt auf den Keks.

In Nellingen beim Spiel gegen Blomberg war ein ausgezeichnetes Schiri-Duo im Einsatz. Ich habe während der 60 Minuten eine einzige echte Fehlentscheidung beobachtet, als die Beiden ein böses Foul an einer Nellingerin nicht gesehen haben. Hallo – wie viele Fehler machen Handballer oder auch Trainer während eines Spiels? Ansonsten war das sehr souverän. Trotzdem wurde von den Rängen und teilweise sogar von Ordnern permanent gegen die Unparteiischen angebrüllt. Echt schade. Und teilweise auch peinlich.

Ein packendes Spiel: Louis Möšnch und der TSV Neuhausen setzen sich nach hohem Rückstand gegen den TuS Fürstenfeldbruck durch.

Beim Spiel zwischen Ostfildern und Hegensberg/Liebersbronn entschied sich das Schiedsrichter-Duo aus Deizisau früh, eher kleinlich zu pfeifen. Bei einem Derby, finde ich, kann man auf die Idee kommen. Am Ende kamen die Beiden mit einer – berechtigten – Roten Karte und nur drei Zweiminutenstrafen aus. Eine gute Leistung war das. Und ein faires Spiel der Mannschaften. Trotzdem gab es aus dem Block der – angesichts der drohenden Niederlage – unzufriedenen HeLi-Fans (wo ich saß) permanent verbal auf die Ohren. Aus der anderen Ecke der Tribüne vielleicht auch, das war nur ein bisschen weg von mir. Mich wundert es nicht, wenn man als Schiri irgendwann keine Lust mehr hat, sich das Woche für Woche anzuhören.

Neuhausens Kapitän Hannes Grundler auf dem Weg zum Tor.

Jetzt in Neuhausen beim grandiosen Spiel gegen Fürstenfeldbruck waren die Schiris nicht so gut. Keine Ahnung, vielleicht hatten sie einfach keinen so guten Tag. Soll bei Spielern ja auch mal vorkommen. Es war nicht richtig grottig und vor allem nicht einseitig, aber nicht sehr souverän und bei manchen Entscheidungen knapp daneben. In der starken Fürstenfeldbrucker Phase in der ersten Hälfte hatten die Neuhausener ein paar Mal Pech mit den Pfiffen, während der Aufholjagd der MadDogs im zweiten Durchgang regten sich die Gäste in der einen oder anderen Situation zurecht auf. Aber es war nichts Spielentscheidendes dabei.

Manche Zuschauer aber, so war mein Eindruck, hatten irgendwann kein anderes Thema mehr als die Schiris. Dabei war auf dem Feld sportlich jede Menge los. Krass fand ich, dass nach der superspannenden Schlussphase, als die Neuhausener ein verloren geglaubtes Spiel durch großen Einsatz noch gewonnen hatten, die beiden Unparteiischen mit einem Pfeifkonzert in die Kabine begleitet wurden. Das Spiel hatte wahrlich andere Themen.

Neuhausener Überraschungssiegjubel.

Ich will jetzt hier nicht als moralischer Zeigefinger-Heber rüberkommen. Ich wollte einfach mal meine Eindrücke schildern. Wobei mir auch aufgefallen ist, dass die Vehemenz der Beschimpfungen nicht unbedingt abhängig von der Qualität der Leistung der Schiris ist. Das nächste Mal schreibe ich wieder über Handball.


Ehemaligentreffen in der Körschtalhalle

Pascal Reitnauer kommt geflogen. Fotos Rudel (3), Paesler.

Handballspiele gleichen manchmal einem Familien- oder Klassentreffen. Oder einem Ehemaligentreffen. Vor allem für Derbys gilt das. Es war jedenfalls nett, wen ich beim Württembergliga-Spiel zwischen der HSG Ostfildern und der SG Hegensberg/Liebersbronn so alles in der Körschtalhalle getroffen habe. Okay, für Hegensberg-Chef Hermann Beck und den frisch aus dem Urlaub eingeflogenen HSG-Boss Kurt Ostwald war es ein Pflichttermin.

Aber auch die ehemaligen HSG-Handballer Manuel Späth – jetzt Bundesligist TVB Stuttgart – und Hannes Grundler – jetzt Kapitän des Drittligisten TSV Neuhausen – waren da und haben sich über den ersten Saisonsieg (35:30) ihres Ex-Clubs gefreut.

Ein klasse Foto unseres Robin Rudel von Jannik Schlemmer – drum ist es auch in der EZ abgedruckt.

Dass auch Michael Schwöbel in der Halle war, hat mich natürlich weniger gewundert. Der Ostfilderner Aufstiegstrainer genießt nach eigener Aussage die Handball-Auszeit. „Nur zuschauen ist noch komisch“, sagte er nach dem Spiel im Foyer  beim kleinen Sieg-Anstoßer.

Und wer saß da am Hallenmikrofon? Der alte SWR-Haudegen Stefan Kiss, mit dem ich die eine oder andere VfB-Auswärtsfahrt bestritten habe und den ich, nachdem ich nicht mehr den Wasenkickern nachreise, nun halt beim Handball in Scharnhausen treffe. Auch nicht schlecht.

Blick vom „Reporterplatz“ in der Körschtalhalle.

Auch nicht schlecht gefallen haben mir die Ostfilderner. An individueller Klasse sind ihnen viele Mannschaften in der Liga überlegen, aber das wussten sie schon vorher. Stark fand ich, dass man ihnen den 0:6-Punkte-Start nicht angemerkt hat. Das war richtig selbstbewusst, was die Mannschaft da gezeigt hat. Und es wurde von Minute zu Minute selbstbewusster, als die Spieler merkten, dass an diesem Tag von HeLi nicht mehr viel kommen würde. Die HSG wird bis zum Ende um den Klassenverbleib kämpfen, so aber müsste sie den einen oder anderen Sieg schaffen.

Und HeLi? Die Mannschaft wird auch wieder anders auftreten. Trainer Jochen Masching hat ein Jahr nach dem Aufstieg und nach einem personellen Umbruch nicht zu unrecht gewarnt, es würde eine schwere Saison. Der Sieg gegen den (immer noch – unglaublich – punktlosen) SKV Unterensingen und der Punkt in Schwäbisch Gmünd haben wohl ein bisschen über die Lage hinweggetäuscht. Gefühlsmäßig stand die Mannschaft besser da als mit 3:5 Punkten – und jetzt sind es halt 3:7. Aber gerade individuell ist die Mannschaft stark genug, um einen Mittelfeldplatz schaffen zu können.

Für Arne Helms und HeLi lief es im Derby in Ostfildern nicht so gut.

HSG gegen HeLi, am kommenden Sonntag Wolfschlugen gegen Ostfildern und am Samstag drauf HeLi gegen Wolfschlugen – es ist Derbytime in der Württembergliga und wir bei der EZ haben im Moment geplant, bei jedem der Spiele in der Halle zu sein. Ich selbst werde mir am Samstag Grundlers Neuhausener gegen Fürstenfeldbruck anschauen.

Apropos Anschauen: Habt ihr heute die Seite 21 in der EZ gesehen? Jugendhandball satt. Aufgrund des Feiertags und des auch dadurch begrenzten Platzes in der Zeitung leider erst in der Donnerstagausgabe, nachdem ein paar Teams am Mittwoch schon wieder gespielt hatten. Ließ sich leider nicht vermeiden. Vier Spalten seitenhoch hat der Jugendhandball bekommen. Ich kenne keine Zeitung, die dem Nachwuchs so viel Platz einräumt.

Ich hoffe, es lohnt sich, auch der Aufwand, ich bin da schon einige Zeit drangesessen. Deshalb würde mich eure Meinung interessieren: Findet ihr es gut, dass der Jugendhandball in er EZ so groß kommt? Lest ihr das? Hättet ihr da andere Ideen. Schreibt mir. Hier in der Kommentarfunktion oder an sport@ez-online.de


Schönes Wochenende – mit
und ohne Handball

Autsch. Plochingens Lukas Fischer geht dahin, wo’s weh tut. Fotos: Rudel

Ich weiß nicht, wie es bei euch war – ich hatte ein schönes Wochenende. Aber auch ein komisches irgendwie. Frei, das kommt bei mir nicht so oft vor. Aber ich konnte es dann doch nicht lassen und hab zwischendurch mal reingeschaut, wie unsere Handballer so gespielt haben.

Erstmal am Samstagabend bei esslinger-zeitung.de, wo meine Kollegin Karla Schairer einen ausführlichen Online-First-Text aus der Halle in Neckarsulm abgesetzt hat. Superaktuell. Und supererfolgreich für die Hornets. 25:22 haben die Nellinger Bundesliga-Frauen bei der NSU mit Ex-Trainer Pascal Morgant gewonnen, erster Sieg in der noch jungen Saison. Stark. In der Montagausgabe kam dann Karlas Analyse. So macht man das heute, und so macht’s Spaß.

Hannes Grundler spricht im EZ-Interview und gewinnt dann in Willstätt.

Spaß, damit bin ich wieder bei meinem Anfangssatz, hatten bestimmt einige von euch, während sie mit ihren Teams in den Hallen unterwegs waren. Die Neuhausener haben in der 3. Liga und in Willstätt die Kurve gekriegt und ebenfalls den ersten Saisonsieg geholt. Kapitän Hannes Grundler hatte ja im EZ-Interview in der Samstagausgabe die Wichtigkeit des Spiels betont. Die MadDogs haben zwar immer noch bescheidene 3:7 Punkte. Aber jetzt könnte es in die richtige Richtung gehen. So von wegen der Anfang ist gemacht oder geplatzter Knoten. Und zu diesem Zeitpunkt der Saison klettert man in der Tabelle mit einem Sieg ja schnell.

Einen schönen Samstagabend hatte auch unser Sport-Volontär Jan Geißler. Fast zum Abschluss seiner ersten dreimonatigen Phase in der Sportredaktion war er nochmal in der Plochinger Handball-Halle und hat sich den überzeugenden Sieg des TVP angeschaut. Und darüber berichtet. 30:25 gegen Söflingen, das muss man erst mal so machen. Auch Plochingen scheint nach Startschwierigkeiten auf dem richtigen Weg zu sein.

Dominik Werbitzky springt…
…wirft…
…und trifft.

Jan wird jetzt sozusagen an die Lokalredaktion ausgeliehen. Sein Erstspielrecht aber bleibt bei uns im Sport und er kommt auch wieder. Ab Oktober haben wir dann einen neuen Sport-Volo, den ich euch später vorstellen werde und der auch bald in den Hallen im EZ-Land auftauchen wird.

Derbytime im Köngen.

Gibt es auch Sorgenkinder? Schon. Dass Deizisau bei Gerhausen die erste Saisonniederlage kassiert hat, ebenso wie die Wolfschlugener Frauen bei St.Leon/Reilingen, ist unerfreulich, aber kein Beinbruch. Eine richtig schwere Saison aber dürfte den Frauen der SG Hegensberg/Liebersbronn bevorstehen. Zwei Spiele, zwei hohe Derbyniederlagen, 0:4 Punkte mit 43:74 Toren, Letzter.

Und HeLi-Trainer Markus Weisl hat Sorgen.

Die Niederlage zum Saisonstart gegen den TV Nellingen II, der wohl in die BWOL durchfliegen wird, war noch irgendwie erklärbar. Aber 21:39 bei den Köngenerinnen, die wahrscheinlich nicht so weit oben landen werden – puh. Der neue Trainer Markus Weisl sprach vom „zweiten Debakel innerhalb einer Woche“ und ist nicht zu beneiden.

So viel ist sicher: Mein Wochenende war da besser. Auch wenn es (fast) ohne Handball war.


Harz und Herz

Die Hornets zeigen in der Abwehr vollen Einsatz. Foto: Rudel

Manchmal merkt man, dass sich das Spielen in einer Sport-Mannschaft von der Arbeit in einer Sport-Redaktion gar nicht so sehr unterscheidet. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe auch lange Mannschaftssport betrieben – und sitze insgesamt noch viel länger in einer Zeitungsredaktion.

Der Teamgedanke ist wichtig, jeder muss seine Aufgabe kennen und man entwickelt das Ergebnis des Schaffens gemeinsam. Und manchmal bleibt nicht mehr viel Zeit bis zum Spielende. Gestern etwa bin ich erst kurz vor der Belichtung dazu gekommen, den letzten Handballbericht zu schreiben.

„Köngen gewinnt ,komisches Spiel‘“ habe ich nach dem Gespräch mit Moritz Eisele, der wie so viele seine Trainerkollegen von einem Sieg zu berichten hatte, als Überschrift geschrieben. Ich hätte, ist mir dann lange nach dem Schlusspfiff eingefallen, auch dazuschreiben können, warum es ein komisches Spiel war. Eisele hat darauf abgehoben, dass in der Tuttlinger Halle kein Harz erlaubt ist und das seine Köngener damit so ihre Schwierigkeiten hatten. Komisch war das halt. So, jetzt wisst ihr das auch.

Routinier Manuel Tremmel ist mit ohne Harz offensichtlich am besten klargekommen, das Wernauer Urgestein (neu) im Köngener Trikot hat sechs Tore geworfen.

Die Wernauer kommen übrigens in der Dienstag-Ausgabe der EZ vor. Immerhin in der Kreisliga A spielt die Mannschaft wieder, auch wenn es da zum Start eine deutliche Heimniederlage gegen die SG Esslingen gab.

Die Hornets zeigen im Angriff vollen Einsatz.

Bevor ich voll in meinen Spätdienst eingestiegen bin, habe ich gestern den Text zum TV Nellingen geschrieben. Ich muss sagen, ich war einigermaßen beeindruckt von dem, was ich am Samstagabend in der Sporthalle 1 gesehen habe. Die zweite Niederlage im zweiten Spiel – okay. Die Hornets werden wahrscheinlich lange um den Klassenverbleib kämpfen – klar. Aber Kämpfen ist das Stichwort.

Ich habe lange kein Team mehr gesehen, das so das Herz in die Hand genommen und gekämpft hat. Die HSG Blomberg-Lippe ist keine Übermannschaft wie in der Woche zuvor der Thüringer HC. Aber man hat schon gesehen, dass Blomberg insgesamt das bessere Team ist. Zudem waren die Nellingerinnen ersatzgeschwächt. Ich hatte auch irgendwann so kurz nach der Halbzeit nicht das Gefühl, dass die Hornets da noch was reißen würden.

Und dann kämpfen sie sich heran, gehen in Führung, geben diese wieder ab und verlieren am Ende unglücklich mit einem Tor 25:26. Starkes Spiel. Wenn sie so weitermachen, kann das auch gegen einen stärkeren Gegner mal zu einem Sieg führen und gegen die Mannschaften auf Augenhöhe ohnehin.

Die Hornets zeigen auf der Bank vollen Einsatz.

Sehr spannend wird es am kommenden Samstag, da treten die Nellingerinnen in Neckarsulm nicht nur bei Ex-Trainer Pascal Morgant an, sondern auch bei einem der wenigen Teams, das sie in der vergangenen Saison hinter sich gelassen haben. Meine Kollegin Karla Schairer wird aus Neckarsulm berichten. Online first, und am nächsten Tag in der Redaktion.